Erfahrungen mit Sprachheilschule??

Hallo !!

Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen?!!

Meine Tochter ist Ende August fünf Jahre alt geworden. Sie hat eine Sprachentwicklungsverzögerung. Seit dem sie zwei Jahre alt ist, bekommt sie Logopädie. Ihre Aussprache entwickelt sich stetig weiter. Inzwischen wird sie auch von fremden Menschen verstanden. Allerdings ist ihr Defizit klar heraus zu hören.
Kognitiv ist sie normal entwickelt. Sie ist keine Überfliegerin, erfüllt jedoch bei den Entwicklungstests immer den Ansprüchen.

Nun zu meiner Frage: Nächstes Jahr im Sommer kommt meine Tochter in die Schule. Ist es sinnvoll, sie auf einer Sprachheilschule anzumelden, oder sollte sie die Regelschule besuchen?

Mir ist klar, dass ihr meine Tochter nicht kennt, und daher keine gesicherte Aussage treffen könnt, aber vielleicht ist ja jemand hier, der Erfahrung mit einer Sprachheilschule gemacht hat und mir sagen kann, wie die Entwicklung der Kinder dort ist. Sind dort Kinder die ein reines Sprachdefizig haben?

Wir möchten unserer Tochter selbstverständlich die möglichst größte Förderung zukommen lassen, sie soll jedoch auch Spaß in der Schule haben, und im optimal Fall weder unter, noch übefordert sein. (zumindest nicht dauerhaft :-))

Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt?!
Liebe Grüße,
rabenschnabel

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ja, ich kann dir helfen... mein Sohn geht seit August in eine Sprachheilschule. Er hat Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen / AVWS.
Er hat dort 3 mal in der Woche Logopädie, ein mal Physiotherapie, Musikunterricht, Turnen ect. Die Klassen sind winzig. Gerade 8 Kinder sind in der Klasse von meinem Kind. Der Lehrstoff ist gleich, wie in der Regelschule, allerdings arbeitet man mit den Kindern "anders"... Jedes Kind wird individuell betreut und hat eigenes Tempo, aber am Schuljahrende kann das selbe, wie die andern. Mein Sohn ist von der Schule begeistert. Er weiss über sein "Problem" Bescheid und nimmt es ganz cool. Den Kindern wir beigebracht, wie sie mit ihrem Handycap umgehen können(viele werden wohl nicht mehr "geheilt", aber am Ende haben sie ein sehr starkes Selbstbewusstsein, so dass sie sich nicht "anders" fühlen.
Auch , wenn die Sprachheilschule eine Sonderschule ist, was viele Leute falsch verstehen(deswegen wollen viele Eltern das Kind dort nicht hinschicken, weil die Gesellschaftz sehr oft solche Kinder als dumm bezeichnen :-[), kann ich dir nur raten deine Tochter dort hinzuschicken. Wir sind begeistert und unser Sohn hat sooooo grosse Vortschritte gemacht. Bei der Förderung werden die Kinder nicht überfordert. Die Logopädie bei meinem Kind sieht aus, wie ein Spiel und doch hilft sie ungemein...
also mein Kind liebt seine Schule #verliebt
Wenn du Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung :-)

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Danke für Deine schnelle Antwort.
Wow, das hört sich ja toll an.
Leider läuft es wohl nicht in allen Sprachheilschulen so. In unserer Schule sind 16 Kinder in einer Klasse.

Bei uns wird der Lernstoff des ersten Schuljahres in zwei Jahren vermittelt. Das scheint bei Euch anders zu sein?! Aus welchem Bundesland kommst Du denn?

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In Luca´s Klasse waren 14 Kinder. Das mit dem Lernstoff ist gleich. Vor der 1. Klasse gibt es die E Klasse. Es sind also 5 Jahre.

Das Tempo ab der 2. Klasse war gleich wie auf der Regelschule (hab den vergleich, da meine große Tochter aktuell in der 3. Klasse ist )

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HAllo,

mein Sohn ist Autist und kam auf eine Sprachheilschule. Logopädie bekam er schon mit 18 Monaten. Zum Zeitpunkt der Schuluntersuchung konnte man sich nur sehr schlecht mit ihm unterhalten. Er sprach wie ein 2 Jähriges Kind. Im letztem Kindergartenjahr hatte er einen sehr großen Entwicklungsschub. Er hat 4 Jahre die Förderschule besucht (E- Klasse & 1-3) und ist nun auf einer Regelgrundschule.

Meine Tochter (5)hat durch einen Geburtsschaden eine Sprachentwicklungsverzögerung. Aber es ist kein Vergleich zum Bruder. Sie ist sehr zurückhaltend und dementsprechend spricht sie auch wenig mit fremden. Und wenn sie Angst hat verfällt sie leider zurück und spricht nur in knappen Sätzen.S
ie kommt nächstes Jahr mit Anfang 6 auf eine Regelgrundschule.

So zu deiner Frage: Die ehem Klassenkameraden meines Sohnes haben meist nur einen Aussprachefehler gehabt. Als ich sie reden gehört habe, hab ich mich gefragt, was machen die Kinder auf dieser Schule. Im Laufe der zeit sah man aber an den schulischen Leistungen, dass auch noch andere Probleme da waren. Sprachlich und motorisch war mein Sohn aber mit Abstand der schlecheste. Von den Noten zum Glück aber nicht ;)

Ich hätte ihn sehr gerne noch für das letzte Jahr auf dieser Schule gelassen, ging aber wegen Umzug leider nicht.

lg Maja

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Hallo Maja.

Darf ich bezüglich deiner Tochter mal fragen: Durch welche Art von Geburtsschaden hat die Kleine denn die Sprachentwicklungsverzögerung????
Interessiert mich, da ich auch so eine kleine Maus kenne....

LG u. alles Gute!

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Hallo,

klar darfst du fragen. Lenya kam wegen BEL per KS zur Welt, da gabs Probleme und der Oberarzt hat zu spät reagiert. Lenya hat extrem viel FW geschluckt und unmittelbar nach der geburt musste sie 2x wieder belebt werden. Apgar Werte 5/7/7

In den Akten steht: Anpassungsstörung, vom Rest ist nichts zu lesen (mein Mann war aber dabei, als unsere Tochter wiederbelebt wurde.)

Lenya hat aber nicht nur eine Sprachentwicklungsverzögerung sondern auch eine Muskelschwäche und Angststörungen.

In allen Bereichen hat sie super aufgeholt.

Lg Maja

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Ja, mein Sohn geht auf die Sprachheilschule. Seine Klasse hat 6 Schüler und eine Lehrerin. "Zugangsvoraussetzung" ist ein durchschnittlicher IQ. Fast alle Kinder haben noch andere Auffälligkeiten, Voraussetzung ist allerdings, dass diese nicht groß störend sind. AVWS und Lese-, Rechtschreibschwäche haben viele. Mein Sohn hat z.B. Auch noch grobmotorische Schwierigkeiten und bekommt einen Nachteilsausgleich. Abgesehen davon ist er noch HFA - Autist. Das ist eigentlich ein Ausschlussgrund, aber er hat das so leicht und hat gar keine, den Schulablauf störenden "Eigenheiten", dass er angenommen wurde.
In der Schule wird jedes Kind einzeln gefördert. Jeder bekommt auch täglich unterschiedliche HA - eben je nach Wissensstand und Kenntnissen. Unsere SHS bietet auch Logopaedie als Therapie an (gegen Arztrezept), aber keine sonstigen Therapien. Mein Sohn geht gern in diese Schule. Er hat sofort Freunde und Anschluss gefunden. Das einzig Störende ist die extrem Lange Anfahrt.
Also die Kinder dort haben schon eigentlich hauptsaechlich Sprachprobleme. Allerdings kann das extrem unterschiedlich sein, wie gut, bzw. Wie schlecht die einzelnen Kinder sprechen. Manche Kinder sprechen z.B. auch gar nicht gegenüber Fremden (also auch der neuen Schule) und andere sprechen derart undeutlich, wenn sie aufgeregt sind, dass es völlig unverständlich wird. Manche hingegen haben nur einen ganz leichten Sprachfehler und bleiben nur 1 Jahr.

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Hi,

was sagt denn die Logopädin? Die muss Dir doch eine konkrete Einschätzung geben können.#kratz

Wir haben in diesem Alter richtig Gas gegeben. 2x Sprachintensivtherapie und dann 2 x die Woche Logo. Sie hat einen extremen Schwung gemacht. Sie hat zwar noch Sprech-Probleme ( keine Sprachprobleme) und es wird jetzt in der 1. Klasse auch immer besser.

Grüsse
lisa

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Hallo !!

Die Logopädin meint, dass von Seiten der Sprache her, klarer Förderbedarf besteht, von Seiten der kognitiven Leistungen wohl eher nicht.

Leider muss ich um jedes Logopädie Rezept kämpfen. Daher haben wir keine Möglichkeit, ihre Förderung diesbezüglich schneller anzutreiben...

Ich glaube, dass ihre Aussprache ein motorisches Problem ist. (sie hat z.B. immer den Mund offen stehen, hat ein falsches Schluckmuster...) Habe schon überlegt, ob ich mit ihr mal zum Ostheopaten gehen soll?!

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Hallo

Mein Sohn lief auch immer mit offenem Mund rum, in Absprache mit der Logopädin hab ich ihn einfach immer wieder dran erinnert -" mund zu" und in der Wohnung Aufkleber verteilt- nur ist seit 2 Jahren der Mund zu.

Das mit dem falschen Schlucken haben wir auch erfolgreich mit der Logopädien "bekämpft".

LG Arite

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Hi!
Ich hatte damals schon mal Kontakt mit der Sprachheilschule aufgenommen.... War bei einem Vorgespräch....bekam das Datum für den Probetag!

Dann war zuerst die Einschreibung und Probetag für die normale Grundschule....dort wurde mir die Sprachheilschule empfohlen!!

Also ab zum Probetag für die Sprachheilschule......!

Nach paar Wochen bekam ich den Brief, das mein Sohn an der Schule angenommen wurde! (den Rest erledigten die Schulen unter sich!)

Die 1. Klasse dauert 2 Jahre....es sind gerade 11 Kinder in der Klasse....er ist gerade in der 2. 1. Klasse(;-))....also im 2. Jahr! Ihm gefällt es super und ich bin mehr als zufrieden!! Er bekommt dort Ergo und Logo....!

Dort sind Kinder mit Sprach...Verständnisproblemen..........aber meistens haben die Kinder mehrere Diagnosen, wie ADHS, ADS, Wahrnehmungsstörungen usw....!

Mein Sohn hat autistische Züge, ADHS und Entwicklungsrückstand in allen Bereichen von 2 bis 3 Jahren!

Ana

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Hallo Ana,
Werden bei euch echt Kinder aufgenommen, die aus dem Bereich der Lernbehinderung oder vielleicht sogar der geistigen Behinderung kommen?

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Hi!
Kinder mit einer geistigen Behinderung werden nicht aufgenommen, dafür gibt es wieder andre Schulen!!

Mein Sohn hat einen IQ von 78....(zwischen 60 und 80 spricht man - glaub ich - von lernbehindert!?)
IQ von unter 60 geistige Behinderung (ohje...müsste jetzt googlen...aber ich glaub so wars!)

Kommt immer drauf an! Dafür gibt es das Vorgespräch und einen Probetag....danach entscheidet die Schule, ob sie das Kind aufnehmen oder empfehlen sich an andre Stellen zu wenden....! Mein Sohn wurde aufgenommen!

Ana

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Hallo

ALs erstes wie schätzt Du deine Tocher ein? Würdest du ihr zutrauen sie als Integrativkind in eine normale Regelgrundschule einschulen lassen?

Mein Sohn sollte auch auf eine Sprachheilschule, ich habe mich geweigert ihn dort einschulen zu lassen, aus dem Grund dort hätte er 2 Jahre die 1te Klasse machen müssen. Und das war nix für meinen Sohn. Ich habe ihn Integrativ in eine Grundschule einschulen lassen und er bekommt 2mal Wöchentlich noch extra Logopädie. Mittlerweile geht er in die 2te Klasse und hat keinerlei Schwierigkeiten in der Schule.
Vor der Einschulung haben wir ihn viel gefördert. Gerade im Letzten Jahr.

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"aus dem Grund dort hätte er 2 Jahre die 1te Klasse machen müssen"

ist das normal in Deutschland? Hier (in der Schweiz) gibt es 2 Möglichkeiten in der Sprachheilschule. Die erste ist ganz normal die erste Klasse in einem Jahr und die zweite Möglichkeit ist: die erste Klasse in 2 Jahren- das wollten wir auch nicht und Gott sei Dank hat die Schulpsychlogin auch so empfunden, deswegen geht er in eine "normale" Klasse...

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nein, ich hab eben auch grad geantwortet, bei meinem Sohn war das auch nicht so.

LG arite

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Hallo

mein Sohn Marius geht mittlerweile in die 2. Klasse der Sprachheilschule.

Seit dem ersten Tag wird dort nach Regelunterricht unterrichtet, also nicht 2 jahre für die 1. Klasse.

Sie sind 8 Jungs in der Klasse, eine Klassenlehrerin und eine PSMA, die sich aber immer mehr zurücknimmt.

Für meinen Sohn war es die richtige Entscheidung und er fühlt sich fort pudelwohl, hat ganz viele Freunde und auch zensurenmässig alles super.

Stoffmässig sind sie gleich auf mit der Regelschule hier bei uns im Wohnbezirk.

Er hat 2 mal die Woche (in gruppen unterteilt) Sprachförderung und ein Fach was Bewegungserziehung heißt, ansonsten alles wie in der Regelschule.

Was sie dort ganz oft machen, so kleine Programme wo die Kinder was vortragen müssen vor anderen Kinder, das ist dafür das sie NIE Angst haben müssen / werden vor oder mit anderen Menschen zu sprechen.

Nach der 4. Klasse geht es für uns ganz normal mit der Regelschule weiter.

LG Arite

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Wow, so viele Antworten!! Das freut mich sehr. DANKE
Werde sie mir heute Nacht noch einmal genauer durchlesen und ggf. antworten. Jetzt gehe ich erst mal ins KINO!!!

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Hallo,

ich bin persönlich nicht betroffen. Aber ich kenne ein Kind, welches mittlerweile die 3. Klasse einer Sprachheilschule besucht. Das Kind ging gut 3 Jahre lang mit meinem Großen in eine gemeinsame Kindergartengruppe. Es sprach viel, aber kaum verständlich - trotz sehr früh angefangener Logo- und Ergotherapie.

Für die Mutter stand von Anfang an fest, daß sie ihr Kind gar nicht erst auf einer 'normalen' Schule anmelden wird. Und es war die beste Entscheidung.

Grad kürzlich habe ich mich wieder mit der Mutter unterhalten (haben immer noch Kinder im Kindergarten). Das Kind hat gute bis sehr gute Leistungen. An einer 'normalen' Schule wäre das gar nicht möglich gewesen, da es eben aufgrund der Sprachprobleme einfach mehr Förderung benötigt und eben auch mehr Zeit. Wahrscheinlich kann das Kind nach der Grundschulzeit an eine 'normale' Schule wechseln und dort 'unauffällig' lernen.
Kinder (und noch viel mehr die Eltern, die ihren Kindern 'Mist' erzählen) sind oftmals leider sehr schnell dabei, andere auszugrenzen. Da bleibt dann oftmals der Spaß an der Schule weg. Und ohne Spaß kann man kaum Leistungen bringen.

Ich würde Dein Kind in einer Sprachheilschule anmelden und dann eben auch nach der Grundschulzeit wechseln.

LG