hallo,
unser großer ist jetz 22 monate alt.
wir hatten jetzt 3 mal ergo und die nette dame stellte daraufhin die diagnose dyspraxie.
nun habe ich mich damit etwas beschäftigt und finde das irgendwie nicht logisch.
er fing sehr früh mit sitzen krabbeln und laufen an (krabbeln 5,5 monate, sitzen 6 monate, frei laufen 10 monate)
reden tut er zwar nixht unbedingt deutlich aber er spricht 2 wortsätze.
wir sind ursprünglich zur ergo gegangen weil er öfters ein wenig grob ist (er ist aber auch ein starkes kind -> nicht dick aber wirklich kräftig gebaut) ich denke nicht das er kindern absichtlich weh tut (er ist relativ schmerzunempfindlich -> zumindest bei kleineren blessuren)
aber ich habe nicht das gefühl das das bild eins dyspraktikers auf ihn zutrifft, denn ich habe schon das gefühl das er bewusst haut oder schubst oder solche sachen.
er läuft zwar immernoch ein wenig wie ein tanzbär, was aber eher mit seinem gangbild (läuft über den großen onkel) zu tun hat er hat nämlich laut physiotherapeutin einen angewöhnten sichelfuß und ist einach in der hüfte nicht richtig stabil.
hat jemand erfahrung mit dyspraxie kindern in dem jungen alter???
liebe grüße
nancy
dyspraxie kleinkind???
"Ergo" und "Diagnose" in einem Satz passt normalerweise überhaupt nicht! Ergotherapeuten stellen keine Diagnosen! Wenn sie überhaupt an der Diagnostik beteiligt sind, dann nur durch einen ausführlichen Befund, den der Arzt dann mit einbeziehen kann. Nach dreimal Ergo kann man keine Aussage über Dyspraxie machen. Es gibt viele andere mögliche Diagnosen, unter denen sorgfältig unterschieden werden muss. Dazu kommt, dass Dyspraxie viele Erscheinungsformen hat und in jedem Alter anders deutlich wird und unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann.
Als Ergotherapeutin habe ich beruflich und privat mit einigen Kindern zu tun gehabt (auch schon im Kleinkindalter), bei denen diese Diagnose erst später gestellt wurde oder noch aussteht. Die "klassische" Dyspraxie vermutet man schnell, aber meist ist es viel komplizierter, z.T. in Zusammenhang mit anderen Diagnosen. Es geht auch oft nicht darum, was ein Kind kann, sondern die Qualität dieser Fähigkeit (z.B. Krabbeln).
Zu deinem speziellen Fall kann und möchte ich hier nichts schreiben, Ferndiagnosen sind
nämlich noch schlimmer!
Hallo!
Kann dir nur zustimmen und finde deine Antwort übrigens interessant. Ich hab für meine Tochter die Diagnose Asperger aber auch Dyspraxie bekommen (was soweit ich informiert bin gar nicht so unüblich sein soll).
Bei uns war es auch so, meine Tochter konnte früh krabbeln, sitzen usw. aber ich seh es auch so und da muss ich dir für deinen Beitrag danken, der mich da auch bestätigt, dass es ja nicht nur darauf ankommt ob ein Kind etwas kann, sondern auch wie es etwas kann. Und im motorischen Bereich erkennt man eben bei meiner Tochter eine große Ungeschicklichkeit (sei es beim Radfahren, Essen mit Messer und Gabel, oder auch beim Klettern).
Ich würde in erster Linie mal mit meinem Kinderarzt über den Verdacht sprechen und mich dann an Spezialisten überweisen lassen, damit ich genau weiß, ob mein Kind wirklich etwas hat oder auch nicht.
LG Jasmin
Es stimmt, Dyspraxie kommt recht "häufig" vor. Aber bevor man ein Kind testen lässt, sollte man genau abwägen, ob es nötig ist. Manchmal ist es gut, eine klare Diagnose zu haben, um dementsprechend zu behandeln. In anderen Fällensollte man sich diesen Riesenaufwand mit Tests und untersuchungen vielleicht ersparen und dem Kind zugestehen, dass es eine eigene Persönlichkeit hat und dass es in einigen Bereichen Probleme hat, die es aber mit Hilfe von Eltern etc bewältigen kann.
Es kommt oft genug vor, dass die Kinder etwas können, was noch gar nicht zur Entwicklung passt. Z.B. denken Eltern "Mein Kind muss laufen lernen", und so werden Babys oft zu früh (aus Unwissenheit oder Konkurrenzdenken) auf die Füße gestellt. Sie lernen dann früh laufen und lassen andere Entwicklungsschritte aus, was man als Laie nicht unbedingt sieht.
Ein Beispiel für die Qualitätvon Bewegungen hat man z.B. beim Springen von einer Treppenstufe. Die meisten sehen nur: das Kind springt oder das Kind springt nicht. Aber man sieht auch noch, ob das Kind Spaß oder Angst hat, ob es federt oder laut aufkommt, ob es hinfällt, ob es eine Hand zum Festhalten braucht,...Als Therapeutin kann ich auch noch Aussagen über die Muskelspannung dabei machen. Und bei dem Ganzen muss man das Alter und die aktuelle Entwicklung berücksichtigen.