Wer kennt sich aus mit selektivem Mutismus und dem Aspergen Syndrom?

hallo ,
suche hier Erfahrungen über das Thema selektiver Mutismus und dem Aspergen Syndrom.
Bin Erzieherin und habe zwei Kind mit eventuell dieser Diagnose.

Ich würde gerne wissen,wo ich mich hinwenden kann ,bzw. die Eltern hinschicken kann um dieses feststellen zu lassen.Ich habe darüber leider keine Erfahrung und denke,dass mir hier vielleicht betroffenen Eltern helfen können.

lieben Dank und viele Grüße

hanni

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Hallo

wegen Diagnostik ???

Nächste Kinder -und Jugendpsychiatrie
SPZ

Autismuszentrum

lg

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vielen dank für deine Hilfe

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Hallo.
Es gibt ein Forum für deine fragen.

Autisten Forum Deutschland zb.

Meine Erfahrung ist weil mein Sohn autist ist das mal unter sechs Jahren besser zunächst spz oder früh Förderung geht.
Sollte der verdacht ärztlich ausgesprochen sein ist eine Kinder und Jugend Psychiatrie ganz sinnvoll.

Autismus ambulanzen haben lange warte zeiten. Hier in Köln die über ein Jahr.

Da ist man anderweitig schneller.

LG Maria

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vielen dank für deine antwort.
die frühförderstelle haben wir schon eingeschaltet und die kommt in 1,5 Wochen.

nun weiß ich auch,welche stellen man sonst noch anlaufen muss.
lieben dank
hanni

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Hallo Hanni!

Wegen dem Mutismus, kannst du dich mal im Internet schlau machen, habe letztes Jahr eine Fobi über Mutismus bei Boris Hartmann, Köln gemacht. Guck mal unter Muitsmus.de oder gib Boris Hartmann ein, dort gibt es eine Auflistung wo es Logopäden mit dieser Fortbildung gibt. Von Verlag Modernes Lernen gibt es auch ne Elternproschüre über Mutismus, kostet so 7,95 Euro, aber gut beschrieben und sehr gut zu lesen und hilfreich.
Ansonsten gibt es noch in Dortmund Spezilisten Berdt-Kannstein oder wie die heißen.
Falls du noch fragen hast, kannst du dich gerne melden, meine Nichte leidet auch an Mutismus.
LG

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Hallo Hanni,

ich finde es sehr gut, dass Du Dich hier informierst und die Eltern zu einer Beratungsstelle schicken willst. Aber bedenke welche Konsequenzen diese Diagnose für die Kinder hat. Mein Sohn ist Asperger Autist aber ohne offizielle Diagnose und das ist auch gut so. Viele Schulen wollen die Kinder mit Diagnose nicht beschulen. Das ist leider für die Eltern der absolute Horror, weil die Kinder dann oft auf Sonderschulen landen, obwohl sie vom IQ her durchaus in der Lage sind, Regelschulen zu besuchen. Mir wurde auch von Lehrern abgeraten, eine Diagnose einzuholen. Meine Schwester z.B. ist selber Lehrerin und sie weiß, was eine solche Diagnose bedeutet.

Autistmus ist in dem Sinne keine Krankheit und es ist auch nicht therapierbar. Das Gehirn funktioniert bei einem Autisten lediglich grundsätzlich anders. Deshalb scheinen diese Menschen manchmal von einem anderen Planeten zu stammen. Wir sprechen nicht ihre Sprache und sie nicht unsere. Kinder mit Autismus haben es extrem schwer sich in der Welt zurecht zu finden, weil sie die nonverbale Sprache und die soziale Sprache nicht richtig deuten und verstehen können. Sie merken oft gar nicht, wenn eine Person z. B. böse wird, weil sie die Mimik nicht deuten können. Es gibt eine Reihe von Seiten im Internet zu dem Thema, speziell auch zum Asperger Syndrom.

Du kannst und solltest die Eltern nicht zu einer Diagnose drängen. Was das für die Zukunft der Kinder bedeutet, kann man heute noch gar nicht abschätzen. Ich habe wie gesagt, von vielen Kindern gelesen, die von einer zur anderen Schule geschoben werden und letztendlich dann frei gestellt werden müssen, weil sie das nicht verkraften. Die Diagnose macht den Alltag eines Kindes mit Autismus leider nicht leichter. Es wird von Therapie zu Therapie geschleppt, es werden verschiedenste Medikamente ausprobiert. Es wird probiert, es umzuprogrammieren, was nicht geht. Akzeptanz ist das einzige, was Kinder mit Autismus wirklich brauchen.

LG

Carola

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halo carola,
ich danke dir für deine offene meinung.
ich möchte gar keine diagnose stellen und auch den eltern gegenüber habe wir nichts angedeutet. ich möchte für mich nur wissen,wie ich am besten mit dem kind umgehen kann. da wir zur zeit eine 1 zu 1 betreuung leisten und dieses leider auf dauer nicht machbar ist,haben wir die frühförderstelle eingeschaltet um heraus zufinden,welcher weg am besten ist.den ältern gegenüber bin ich gar nicht befugt,sie zu solch einer diagnose zu zwingen.
vielleicht liege ich mit meiner Vermutung auch total falsch.

ich kann deine sichtweise sehr gut verstehen.ich habe einen sohn,der teilhochbegabt ist und er kam letztes jahr in die schule. ich hatte unheimliche angst davor,wie er sich wohl einlebt und habe das thema auch nie an die große glocke gehängt. da es leider so ist,dass bei "besonderen" kindern vieles negativ betrachtet wird.
Ich suche hier nach hilfe für mich als Erzieherin,falls festgestellt wird,dass das kind diese züge hat.
vielen lieben dank an dich und deine offenheit
hanni

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Hallo Hanni,

bei meinem Sohn war es so, dass er mit 4 Jahren ein Jahr zur Ergo ging wegen der Konzentrationsprobleme und der Feinmotorik. Danach bekam er 1,5 Jahr Frühförderung. Das hat ihm geholfen, sich bei Spielen an Regeln zu halten. Wir haben ihn dann noch ein Jahr von der Schule zurückstellen lassen. Er kam also erst mit 7 Jahren und 5 Monaten in die Schule. Das war nicht so leicht aber durch die Empfehlung des Kindergartens und der Frühförderstelle dann doch möglich.

Die erste Klasse war der blanke Horror. Unser Sohn musste sehr viel üben um die Buchstaben aufs Papiers zu bekommen. Auch in Mathe hatte er keinerlei Zahlenverständnis. In der zweiten Klasse war Deutsch sein Problemfach, uns wurde eine nochmalige Rückstellung empfohlen, was wir dann auch gemacht haben. Dadurch konnte er sich in Deutsch verbessern. Unser Sohn hat zusätzlich eine Lese- und Rechtschreibschwäche. In Mathe ist er mittlerweile richtig gut, lediglich das logische Verständnis bei Textaufgaben ist eingeschränkt.

Es ist ein enormer Kraftaufwand ein Kind mit Autismus in der Regelschule zu beschulen. Leider gibt es aber keine Schulen, die auf Autismus spezialisiert sind. Die Kinder sind dadurch leider immer in der falschen Schule, egal wo. Ähnlich verhält es sich mit dem Kindergarten. Wobei mein Sohn wahrscheinlich sogar noch ein Grenzfall ist und im kindergarten nicht so auffiel. Er spielte mit den anderen Kindern und hatte auch Freunde. Er hat allerdings wenig bei Bastelarbeiten mitgemacht, konnte sich keine Lieder merken und hatte eine sehr schlechte Konzentration und Motorik. Kinder mit Autismus können sich schon Dinge merken, manche auch ausgezeichnet aber sie können leider überhaupt nicht Unwichtiges vom Wichtigen filtern, was zwangsläufig zu einer Überlastung führt.

Du betreust die Kinder nur eine sehr begrenzte Zeit wie sie sich entwickeln lässt sich nicht vorhersagen. Manche schaffen es Defizite auszugleichen, andere nicht.

Viele liebe Grüße

Carola

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Hallo Hanni,

ich schildere dir mal aus Sicht einer betroffenen Mutter.

Unsere Tocher kam mit 3 in einen ganz normalen Regelkindergarten (NRW). Davor war sie ein Jahr lang 3 Vormittage/Woche in einer sehr kleinen Krippengruppe (12 Kinder), bei der im Wechsel neben der Erzieherin immer 1-2 Mütter anwesend waren.

Dort hat unsere Tochter bereits nicht mit der Erzieherin und den anderen Müttern geredet. Mit den Kindern hat sie aber gesprochen. Mit dem Wechsel in den Kindergarten hat sie auch nicht mehr mit den Kindern geredet und auch zuhause sprach sie nur noch mit uns Eltern und ihrem jüngeren Bruder.

Wir haben uns daraufhin im Internet informiert und unseren Kinderarzt zu Rate gezogen. Er hat im Prinzipiep das Ergebnis unserer eigenen Recherche bestätigt und eine Verordnung zurr Überprüfung für eine Frühförderstelle ausgestellt. Dort wurde unsere Tochter vom Ende des 3. Lebensjahres bis zur Einschulung mit 5 von einer Heilpädagogin, einer Logopädin und der Amtsärztin des Gesundheitsamtes des zuständigen Landkreises betreut.

Zusätzlich haben wir uns um eine Sprachheilreha in der Klinik Werscherberg in Bissendorf bei Osnabrück bemüht. Und als letzten Punkt haben wir unsere Tochter vorzeitig in eine Sprachheilschule eingeschult, von der sie aber bereits in der ersten Klasse zum Halbjahr auf eine Regelgrundschule gewechselt ist.

Im Nachhinein können wir sagen, dass sie im Kindergarten kognitiv extrem unterfordert war. Obwohl wir immer wieder die Erzieherinnen auf eine gezieltere, dem Kind entsprechende Förderung ansprachen, passierte nichts. Kein Wunder, dass sich dann ein Kind noch mehr zurück zieht.

Unsere Tochter hat sowohl die Frühförderung, als auch die Sprachheilschule und die Reha unglaublich viel gebracht. Aber letztendlich war es genauso wichtig, dass sie endlich ihr Können ausleben durfte.

Ich finde es unheimlich gut, dass du dich informieren möchtest und den Kindern sowie den Eltern beistehen möchtest.

Ganz wichtig ist, auch wenn es wirklich schwer fällt, nehmt den Kindern nicht das Reden ab!

Und nicht das Kind entscheidet, ob es spricht oder nicht, sondern die Situation entscheidet über das Kind. Das Kind hat keinen Einfluss auf das Sprechverhalten. Also bitte keine Vorwürfe oder Druck auf das Kind ausüben. Und versuche mal, die Kinder durch anspruchsvollere Aufgaben aus der Reserve zu locken. Mutisten sind oft ziemlich clever.

Liebe Grüße

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vielen ,
lieben dank für deine offenen und ausführliche Schilderung. damit hast du mir sehr weiter geholfen und ich merke,dass wir auf dem richtigen weg sind.leider ist das kind schon ein vorschulkind und muss im sommer zur schule. es wird nicht in die regelschule gehen sondern in eine vorklasse oder sprachheilschule. es kam erst spät zu uns in den kiga,hat einen migrationshintergrund. er ist sehr clever und ich hoffe,dass wir nun einen richtigen weg für ihn finden. logo,frühförderstelle und gesundheitsamt haben ihn sich auch angesehen aber auf den tipp mutismus kamen sie leider nicht. nun drängt die zeit und ich muss sehen,wie weit ich ihm helfen kann.

lieben dank noch mal

viele grüße
hanni