Kann Down Syndrom auch übersehen werden?

Hallo!

Ich habe eine Freundin dessen Mädchen irgendwie Anzeichen zum Down Syndrom zeigt (zumindest für mich als absolouten Laien).

Bei meinem Zweiten wurden während der Schwangerschaft ein paar Softmarker entdeckt und damals hab ich mich ein wenig damit beschäftigt.

Das Mädchen wird im Dez 3. Sie lässt immer die Zunge raushängen und es kommen ganze Bäche raus. Sie spricht kaum (mein Sohn mit 19 Monaten spricht genauso viel). Sie sieht sehr schlecht und trägt auch eine Brille. Sie ist ein ganz entzückendes süßes Mädchen, aber irgendwie bild ich mir ein dass sie auch optisch ein bisschen nach Downie aussieht. Als Neugeborenes musste sie so ein Spreizhöschen tragen und jetzt ist die Hüfte wieder irgendwie schief und sie muss ins KH. Beim Bewegen hat sie keine Beeinträchigungen, nur tut sie sich ständig irgendwo weh. Sie hat auch ganz breite Hände und Füße.

Ich habe deswegen noch nie was zu meiner Freundin gesagt - würde ich auch nie tun, das ist Sache der Ärzte! Mich interessiert nur ob es möglich ist, dass so eine ganz leichte Form der Tr.21 vielleicht 'übersehen' oder halt erst nach Jahren (oder auch gar nie) diagnostiziert werden kann?

Weiß da jemand Bescheid?

Lg Karin

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Ja, das ist möglich. Die Trisomie 21 ist ja "nur" eine Genveränderung. Welche Auswirkungen das dann hat, ist bei jedem Menschen ja total verschieden. Es gibt Menschen, denen sieht man es überhaupt nicht an und sie haben auch keine großen Auswirkungen.

P.S. Einen Menschen auf seine Erkrankung/Behinderung zu dezimieren ist übrigens diskriminierend. Ein Kind KANN Trisomie 21 oder das Down-Syndrom HABEN, es ist aber niemals ein "Downie".

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Hallo,

erstmal danke für deine Antwort.

Das mit Downie hab ich überhaupt nicht diskriminierend gemeint. Mein Frauenarzt hat immer so gesagt als mir in der Schwangerschaft gesagt wurde, dass mein Sohn möglicherweise das Down Syndrom hat. Eher so als 'Verniedlichung'. Ich empfand das eigentlich gar nicht als abwertend. Wieso meinst du, dass ich jemanden auf seine Erkrankung dezimiere?

Lg Karin

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Tja, das ist schwierig....

Das ist immer eine Wahrnehmungssache.

Das erste Mal wirklich konfrontiert war ich damit im Studium, als es eine größere, politische Debatte darüber gab, dass "Schwarzer" eben eine Diskriminierung sei, weil man den Menschen damit auf seine Hautfarbe reduziere. Keine 2 Tage vorher hatte aber meine 2,5 Jahre alte Tochter zu einem Mann in der Straßenbahn gesagt: Guck mal Mama, da ist ein schwarzer Mann.... (Natürlich völlig ohne Diskriminierung. Es war eine reine Feststellung.)

Das Gleiche gab es hier vor kurzem mit einem Rollstuhl für eine Puppe (im Kindergartenalter-Forum). Ein Kind interessierte sich dafür und sollte soetwas bekommen. Viele andere User fanden das diskriminierend und "daneben". Ich hab dann meine behinderte und zeitweise auf den Rollstuhl angewiesene Freundin gefragt, wie sie das sieht. Sie fand das Spielzeug total SÜÜÜß!!!

Im Allgemeinen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Leute, die NIE mit Behinderungen konfrontiert waren, das eher "diskriminierend" finden als die, die tatsächlich betroffen sind.

Auf die Userin, die dir Diskriminierung unterstellt hat, trifft das aber nicht zu.

Ich finde den Begriff "Downie" auch eher liebevoll.

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Ich habe mal eine Reportage von der ZDF Sendung 37°Grad gesehen, wo eine Mutter gezeigt wurde, die mehrere Kinder mit Down Syndrom hat. Die Mutter hat Realschulabschluss und eine Ausbildung. Erst durch ihre Kinder wurden die Eltern untersucht und dann kam raus, dass die Mutter selber Trisonomie 21 hat, aber eine rare Kondition, wo sie nur leicht betroffen ist. In der Reportage wurde also gesagt dass ja, solche Fälle gibt wo man gar nicht oder nur spät diagnostiziert, weil die Kinder dann nur "spät entwickler" sind, vielleicht keine Überflieger, aber doch in den normalen schulen mitkommen usw. eben wie die Frau der Reportage.

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Die Mutter von der Sendung hat eine Mosaik Trisonomie, die sehr sehr schwach ausgeprägt ist und deswegen nicht entdeckt worden ist.