Hallo!
Ich mache mir schon seit längeren Gedanken um den Sohn einer guten Freundin - vielleicht kann der ein oder andere hier mir helfen.
Der Sohn meiner Freundin ist gerade 4 Jahre geworden und ich habe irgendwie schon lange den Eindruck, dass er ist autistisch veranlagt ist.
Er hat eine Zwillingsschwester und folgende "Verhaltensauffälligkeiten":
- Er spielt oft stundenlang für sich in "seiner Welt"
- Obwohl ich ihn schon seit seiner Geburt kenne, vemeidet er z.B. zu mir total den (Augen)kontakt und versteckt sich immer hinter seiner Mama.
- Er lässt sich nichts sagen - sagt meine Freundin z.B. zu ihm: "ihr räumt jetzt das Zimmer auf" brüllt er direkt wütend "NEIN"
- Er hat sprachlich Probleme (er sagt z.B. tomm mal tutten statt komm mal gucken - ist aber jetzt in der Logopädie)
- Er hat motorisch Probleme (ist sehr grobmotorisch und schon als Kleinkind ständig hingefallen...)
Ich traue mich aber nicht sie darauf anzusprechen. Ich weiß genau, dass sie dann eingeschnappt ist. Wenn ihre Tochter Unsinn macht, wird diese immer angemault und ihr Sohn wird immer in Schutz genommen.
Würde mich freuen, wenn mir jemand einen Tipp geben kann!
LG
Fiona
Sohn einer Freundin - Autist?
Bin jetzt kein Experte, aber meine Große war mit vier auch sehr schüchtern und auf die Aufforderung, aufzuräumen, habe ich bislang noch nie "au ja, Mama, sofort" gehört ...
Ja, ich von meinem Sohn auch noch nicht...
Es kommt halt einiges zusammen.
Die meisten Kinder rufen ja dann: oh nein-wir wollen noch spielen, oder so. Aber er schreit direkt hysterisch los....auch bei anderen Aufforderungen
Hallo,
welches dieser von dir genannten Punkte nun genau sollen für ein autistisch veranlagtes Kind stehen?
Sicherlich hat das Kind deiner Freundin Probleme, aber deswegen nun gleich auf Autismus zu schließen... und das auch noch als Laie. Weißt du, nicht einmal alle Ärzte können Autismus richtig diagnostizieren. Das können wirklich nur die Spezialisten. Autismus ist eine sehr spezielle Krankheit und man muß dabei sehr stark zwischen anderen Krankheiten mit ähnlichen Symtomen abgrenzen.
Das was du hier genannt hast, sind Auffälligkeiten - aber keine, die für Autismus spezifisch sind (mal abgesehen vom ersten). Aber es gibt auch gesunde Kinder, die einfach gern und lange allein mit sich beschäftigt sind und niemanden brauchen.
Ein Autist würde wenn, dann mit ALLEN Menschen den Augenkontakt meiden, nicht nur mit dir. Ein entwicklungsverzögertes Kind wäre mit 4 Jahren vielleicht gerade in der Fremdelphase und macht das selbe als ganz normalen Entwicklungsschritt. Das Verstecken hinter der Mama wäre dafür auch ganz typisch.
Ein Kind, welches immer "Nein" sagt, ist entweder in eben genau dieser Phase - "Ich bin jemand anderes als Mama und habe einen eigenen Willen." oder es hat einen starken Charakter. Ich würde eher auf ersteres tippen - was auch wieder für eine Entwicklungsverzögerung spräche.
Also "sprachliche Probleme" hat heute mindestens jedes 2. Kind. Fast jedes Kind wird heutzutage zur Logopädie geschickt. Sein Sprachfehler ist so gravierend ja nun nicht. Solange er nur das "K" und das "G" nicht sprechen kann. Das hat man mit einem - zwei Rezepten raus.
Viele Kinder haben Probleme mit der Grobmotorik, aber meistens liegt das eher an der fehlenden Bewegung als an irgendwelchen ernsteren Erkrankungen. Ist er denn in irgendeinem Vereinssport? So etwas hilft besser dagegen als jede Therapie und es macht auch mehr Spaß.
Wie sich die Eltern gegenüber den Kindern verhalten, hat nichts damit zu tun, ob nun ein Kind eventuell ein Autist ist und das andere nicht. Autismus ist angeboren.
Ein dürftiges Bild um mal eben so auf Verdacht eine Diagnose rauszuhausen.
Autismus ist vielschichtig und je nach Art und Ausprägung kann es sich unterschiedlich äußern.
Einen einzigen, von dir genannten, Punkt kann ich halbwegs nachvollziehen. Das mit dem "Augenkontakt vermeiden". Allerdings würde dies nur gelten wenn der Junge allgemein jedem gegenüber (auch seinen Eltern gegenüber) ständig versucht den Augenkontakt zu meiden.
Aber selbst dieses "Augekontakt vermeiden" ist alleine gesehen kein unumstößlicher Diagnosepunkt für Autismus.
Sprech sie nicht drauf an (meine Meinung). Wenn der Junge tatsächlich autistische Züge zeigt dann wird das bei den Untersuchungen vom Kinderarzt rechtzeitig erkannt.... zumal die Erzieher im Kindergarten sicherlich auch schon etwas in dieser Richtung bemerkt hätten und den Eltern gegenüber angesprochen hätten.
Hallo
Also mein Sohn, jetzt 8 Jahre alt, war und ist sehr schüchtern. Mit fremden/ nichtallzu vertrauten Leuten hält er auch nicht gerne Blickkontakt. Auch hat er sich bis zu seinem 4ten Geburtstag immer hinter mich versteckt und brauchte auch sehr lange, bis er bei Freunden/ Verwandten auftaute.
Aber immer gleich von Autismus zu sprechen, finde ich ehrlich gesagt dreist.
Ich beobachte das schon ne Weile, nicht nur hier im Forum, das es heutzutage scheinbar sehr viele Kinder gibt, die sobald sie Schüchtern sind, oder gar ein bissel ängstlich, oder nicht all das machen, was gleichaltrige machen, entweder Autisten sind, ADHS/ADS haben. Oder wenn die kleinen mir 4-5 noch nicht schreiben/ rechnen können, weil es sie entweder nicht interessiert oder andere DInge wichtig finden,gleich ein LRS haben. Oder können alles dann sind sie Hochbegabt
Ja es gibt Kinder die Autisten sind, LRS haben, oder AD(H)S haben. Aber all dies muß von Fachleuten getestet werden, nicht von Hobbyärzten/ hobbyphsyschologen.
Wenn du den Verdacht hast, dann rede mit deiner Freundin. Egal ob sie dann eingeschnappt ist. Gruß, Daniela
P.S. meine Kinder halten übrigends auch nichts vom aufräumen und diskutieren gerne!
Hallo
Autismus festzustellen ist sehr schwer und können nur Experten und die noch nicht mal immer, spreche da aus eigener Erfahrung.
Ich denke, wenn der Kleine in den Kindergarten geht werden die Erzieherinnen sicherlich was sagen zu den Eltern oder der Kinderarzt
Ob du sie ansprichst oder nicht, denke ich musst du selbst entscheiden.
Alles Gute
Moni
Hallo
also aus eigener erfahrung, bei meinem sohn wird auch vermutet er hätte autistische züge...
aber, wir sind auch schon lange in behandlung, machen therapien, normalerweise müsste sie dann in eine klinik zu einer kinder psychologin, die auch auf autismus spezialisiert ist, die kann dann wirklich sagen ob da was ist oder nicht...
unser kleiner kommt jetzt in einen integrativen kindergarten, weil er von der entwicklung verzögert ist, im feinmotorischen nicht so gut ist und nicht redet, sich auch ab und an in seine eigene welt zurück zieht.
er hat aber auch seiten an sich die andere kinder nicht machen, es ist mehr so ein zwang, das alles am platz ist wo er es immer sieht, ist es nicht dort dann räumt er es um, er kann sich dinge nach 1 mal zeigen sofort merken und wiederholt es.
wiederum hatte er auch eine paukenröhrchen op, davor hatte er so gut wie nix gehört.
also wirklich vom spezialisten abklären lassen.
ich würde ihr das so einfach raus sagen, sie soll doch froh sein das du dich auch sorgst...ich weiss manche verstehen das nicht , oder wollen das nicht hören.
liebe grüße
Ich finde es sehr schade, was heutzutage mit "Diagnosen" und "Krankheiten" so veranstaltet wird!!!!!
"Er spielt oft stundenlang für sich in "seiner Welt""
Für einen Vierjährigen völlig im Rahmen. Das zeugt sogar von einer eher stark ausgeprägten Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Herzlichen Glückwunsch, das Kind deiner Freundin kann etwas, was viele Vierjährige noch nicht ausgeprägt beherrschen.
"... und versteckt sich immer hinter seiner Mama."
Ein "starker" Autist würde sich nicht hinter seiner Mama verstecken. Er hat offensichtlich eine Scheu vor FREMDEN Menschen und sucht SCHUTZ bei BEKANNTEN Menschen. Das sind völlig normale Verhaltensweisen, die ein Autist in diesem Maße niemals leisten könnte. Der Sohn deiner Freundin scheint eher etwas "schüchtern" zu sein...
"Er lässt sich nichts sagen"
Wäre jetzt nicht der erste Vierjährige, der mit seinen Eltern seine "Konfliktfähigkeit" erprobt und ausbaut.
"Er hat sprachlich Probleme"
Das bedeutet auch (siehe Beispiel), dass er spricht (und in deinem Beispiel auch noch direkt JEMANDEN ANSPRICHT). Auch das ist eher nicht typisch für Autisten. Er hat offensichtlich eine sprachliche Schwäche (Aussprache?), die in logopädischer Behandlung ist. Das ist bei Zwillingen übrigens nicht selten, da sie meist länger als "normal" eine Fantasiesprache benutzen...
"Er hat motorisch Probleme"
Er ist vier und offensichtlich ein kleiner "Draufgänger". Auch das ist eher untypisch für Autisten. Denn Autisten sind sehr "vorsichtige" Menschen, die eher nicht viel "hinfallen" (weil sie sich Situationen, in denen sie hinfallen könnten, erst gar nicht bewusst aussetzen, das kommt erst, wenn sie MÜSSEN, zum Beispiel im Schulsport).
Alles in allem spricht absolut NICHTS von den von dir aufgeführten "Problemchen" für Autismus! Aber klar, man kann es ja mal in den Raum werfen!!!! Seine sprachlichen Probleme werden behandelt und bei dem Rest wird man sehen, wie es weitergeht.
Aber meinst du, deine Freundin sitzt zu Hause und wartet, bis die Welt ihres Sohnes untergeht?!
Hallo Fiona,
es ist ja toll das du dir Gedanken machst, aber es muss nicht immer was dahinter stecken, wenn sich ein Kind "anders" verhält.
Vielleicht ist es aber so, wie du vermutest und deine Freundin weiß darüber auch schon Bescheid?!
Ich kann dir nur von mir berichten. Ich habe ein behindertes Kind und ich habe es auch nicht gleich an den großen Pranger gestellt. Selbst die Verwandtschaft wurde erst dann eingeweiht, als dumme Sprüche kamen. Freunde und Bekannte erfuhren auch erst nach und nach von der Behinderung. Manche entfernte Bekannte wissen selbst heute noch nichts davon, obwohl wir schon seit 5 Jahren die Diagnose haben und es nicht mehr übersehbar ist.
Ich will dir damit nur sagen, dass jeder anders mit einer solchen Information umgeht.
Vielleicht behandelt sie auch aus diesem Grund den Jungen anders als das Mädchen?!
Warte einfach ab, eine Mama weiß, wenn etwas mit dem Kind nicht stimmt und früher oder später wirst dann auch du erfahren ob da was dran ist, oder der Junge einfach nur ein bisschen mehr Zeit braucht für seine Entwicklung.
Denn ich finde nicht, dass es zwingend nötig ist, dass ein 4-jähriger schon fließend sprechen kann, manche sind in dem Alter tagsüber noch in Windel. Manchmal muss man die Kinder einfach mal KInder sein lassen.
Nimm deine Freundin so wie sie ist, wenn sie Hilfe braucht oder reden möchte, wird sie sicher auf dich zukommen.
Alles Gute.