Ist es normal das in Sprachheilschulen Kinder die ersten 2 Schulejahre in 3 machen

Hallo

wir haben uns heute mal die zuständige Sprachheilschule angeschaut (haben zwar noch 2 Jahre Zeit, aber wir wollen uns frühzeitig informieren).

Die Schule ist schön, aber uns wurde gesagt das die Kinder dort die ersten zwei Schuljahre in drei Schuljahren machen und die Kinder dann zu beginn des 4 Sprachheilschuljahres auf die "normale" Schule wechseln können. Dann aber erst in die 3 Klasse.

Ist das normal? Ich fand auch den Lehrplan für die erste Klasse erst "einfach" und weiß genau das sich der Zwerg damit langweilen würde. Er spricht zwar sehr schlecht aber hat im TEst der Frühförderung in den meisten bereichen wie zahlen- und Mengenverständnis will besser abgeschnitten ( hat mit 3 Jahren die Aufgaben für 5 jährige erfüllt).

Macht das jede Sprachheilschule so, oder gibt es auch andere Sprachheilschulen

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hallo,
so war es bei uns auch. meine tochter hat jetzt gerade in die normale grundschule gewechselt.

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Nein, das ist nicht "normal". Schulbildung fällt in die Hoheit der einzelnen Bundesländer und damit kannst du dir ausrechnen, dass du bei der Anzahl unserer Bundesländer auch genausoviele unterschiedliche Regeln hast.
Mein Sohn war auf "unserer" Sprachheilschule (Hessen). Bei uns funktioniert das theoretisch so, dass die 1.+2. Klasse und die 3.+4. Klasse eine Einheit bilden. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit das Kind maximal 3 Jahre in die Vorklasse der Sprachheilschule zu schicken. Jeweils nach vor der 1., nach der 2. und nach der 4. Klasse können/müssen die Schüler dann wechseln auf die Regelgrundschule oder weiterführende Schule.
In der Praxis allerdings läuft es so, dass ein Kind nie die Sprachheilschule besuchen kann, ohne dass es dort auch in der Vorschule war. Es gibt schlichtweg zu lange Wartelisten. Die eigenen Vorschüler haben Vorrang. Eine Rückschulung nach der 2. Klasse wird von Seite der Sprachheil sehr schwierig gemacht. Wir haben unseren Sohn nach der Vorschule von der Sprachheil genommen und hatten auch schon massive Probleme (uns wurde mit Gegengutachten und Gebühren,... gedroht). An sich war die Sprachheil sehr gut, nur der Fahrtweg war extrem. Mein Sohn war täglich 3 Stunden im Bus. Der Wechsel zurück geht in dieselbe Klassenstufe bei uns.

Wegen deiner Befürchtung der "Langeweile":
Da kann ich dich echt beruhigen. Gerade in der Sprachheil wird nicht der Schwerpunkt auf Mathematik gelegt ;-). Da dein Kind sicher kein Sprachgenie ist, wenn es in die Sprachheil soll, werden eigentlich auch spätere Probleme beim Lesen und Schreiben nicht ausgeschlossen sein (uns wurde gesagt, so etwas passiert sehr oft). Daher wird in der Sprachheil gerade das besonders gefördert. Also bei uns gab es täglich 2 STunden Sprachheilunterricht (bei 4 Stunden/Tag (1x pro Woche 5 Stunden/Tag)). Natürlich gab es noch den geliebten Matheunterricht (da war mein Sohn auch seiner Klasse weit voraus), aber es gab auch Sachkunde und Deutsch (natürlich auch Musik und Sport).

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Das ist richtig! Die Sprachheilschule hat in der Regel eine Eingangsklasse. In den ersten beiden Jahren wird meistens der Stoff der ersten Klasse bearbeitet. Teilweise sind meine Schüler (jetzt 2. Klasse/ 3 Schulbesuchsjahr) in Mathe und Deutsch schon ein wenig weiter. Das sind die Schüler die an die GS zurück sollen. Einige meiner Schüler haben jedoch auch andere Probleme.

VLG Basket

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Hallo...

Ja, machen leider alle so...

Mein Sohn ist dann direkt nach der Eingangsklasse Sprachheilschule in die 2. Klasse Regelschule.

Gruß

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Hallo,

dieses Angebot gibt es bereits in vielen Regelschulen.

GLG

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Jein, mein Sohn war 2 Jahre an der Sprachheilschule, hat aber eine 2jährige Stufe dort durchlaufen die nach normalem GS-Lehrplan unterrichtet wird.
Sprich er hat 1. und 2. Klasse ganz normal in 2 Jahren gemacht ohne Zusatzjahr.
Dies bietet unsere Schule für die kognitiv fitten Kinder an.
Die Kinder die das Klassenziel dann doch nicht schaffen können das 3. Jahr auch hinten anhängen, wiederholen dann also quasi das 2. Jahr nochmal.

Und dann gibt es noch die 3jährige Stufe, die ist von Anfang an auf 3 Jahre ausgelegt, sprich das Tempo ist deutlich langsamer.

Also wie gesagt, mein Sohn hat die Sprachheilschule (Diagnose-Förderklasse in 2 Jahren gemacht ohne Zusatzjahr) und ist jetzt ganz "normal" zum 3. Schuljahr an die Regelschule gewechselt.
Normal in Anführungszeichen weil L. dort I-Kind ist und eine Schulbegleitung hat, also doch nicht das normale Regelkind ist an der Regelschule :-p

LG Anne

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Hallo,

mein Sohn hat auch eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache besucht.

Es begann mit der E Klasse. Und dann geht es ganz normal weiter von der 1. bis zur 4.

Mein Sohn wurde im 2. HJ des 3. Schuljahres zurückgeschult. Wir sind umgezogen und die Lehrerin hat mit mir dann zusammen entschieden, dass er das schaffen könnte. Und er hat es geschafft. :)

Eine Bekannte von mir wohnt in Berlin. Ihre Tochter wurde ebenfalls zurückgeschult, musste dann aber die Klasse wiederholen. Das ist da wohl so.

Nochmal zur E Klasse. Es begann wirklich sehr leicht, aber ich kann dir sagen, auch Kinder, die eine Regelschule besuchen, langweilen sich zu Beginn. ;) Da habe ich keine Unterschiede daheim feststellen können.

Mein SOhn hat in der E Klasse, lesen, schreiben und rechnen (bis 10) gelernt und viele andere in der Klasse auch, so dass die 1. Klasse sehr zügig begann und sie vom Stoff schon sehr weit waren.

Lg Maja

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Hallo,

bei uns hier in Schleswig-Holstein haben wir ja nur noch "geischte" Klassen. Das heißt das immer Kinder mit Förderbedarf mit in den Klassen sind. Bei uns ist das Verhältnis in der Klasse z.Zt. 23 ohne besonderen Förderbedarf - 5 mit besonderem Förderbedarf-in diesem Fll auch alles im Bereich der Sprachförderung bzw. auch ein Autist.

Daher ist es üblich das ALLE die ersten 2 Schuljahre in 3 Jahren als Flexklasse solvieren.

Unser Sohn macht jetzt auch das 3 Jahr diese Klasse.

Von denen die mit unserem Sohn zusammen eingeschult worden sind, sind nur 2 von 12 nach 2 Jahren die dritte gewechselt.

Ich denke, das es gut ist den Kndern die Zeit zu geben die sie brauchen. Und die dritte mit Fremdsprache, täglich 2 Stunden Unterricht mehr etc. ist schon recht heftig.

Lass das doch auf dich zukommen.....dein Kind zeigt dir was es braucht.

LG Birte

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In unserem föderalen System ist Bildungspolitik eine Sache die in den Bundesländern geregelt wird. Insofern kann man nicht von "normal" oder "nicht normal" sprechen.

Hier bei uns ist es auch so dass es eine Schuleingangsklasse gibt in den Sprachheilschulen. Meiner Meinung nach macht das auch Sinn.

Ich denke dein Sohn würde die Förderung sicher brauchen im sprachlichen Bereich. In den anderen Unterrichtsinhalten kann er ja dann "nach oben" gefördert werden, also über das was im Lehrplan steht hinaus.