Hallo,
unser Großer ist nun leider auch schon Schulpflichtig, ein Rückstellungsversuch im Sprachheilkindergarten ist gescheitert.
Jetzt fragen wir uns welche Schule in Frage kommt.
Eine Sprachförderschule wäre ca 25km entfernt, er würde mit dem Taxi geholt und gebracht werden und hätte kaum noch Kontakt zu den Kindern hier im Ort.
Dann haben wir bei uns im Ort eine Grundschule mit Inklusion. Dort gehen alle seine Freunde hin. Aber man konnte uns bisher noch nicht sagen wie die Unterstützung für unseren Sohn aussieht.
Wir sind ratlos... egal was man macht, es scheint verkehrt zu sein!
Habt ihr Erfahrungen, Tipps für uns?
Danke fürs Lesen,
Ela
Sprachförderschule oder Grudschule mit Inklusion?
Hallo,
Erfahrungen habe ich noch keine. Wir stehen aber vor dem selben Problem.
Die Sprachheilklasse ist bei uns zum Glück dichter, aber auch hier, wäre die anderen Kinder ein anderes Einzugsgebiet. Ob die aber zustande kommt, wissen wir noch nicht. Da unsere Förderschule keine Schüler mehr einschult. Jetzt müssen genug Eltern kommen und ihr Kind in diese Klasse haben wollen, ansonsten mangelt es an der Anzahl der Schüler.
Unsere Sprengelschule bietet auch Inklusion an. Die so aussieht, dass alle Inklusionskinder zusammen 2x2 Stunden in der Woche eine Förderkraft zur Hand haben.
Sie kommt 2x die Woche für 2 Stunden in eine Klasse und zieht die Inklusionskinder raus. Dieses Jahr für die 1. und 2. Klasse. Mehr gibt es nicht.
Der Rest an Förderung liegt im Bereich der Schule. Bei uns gibt es noch 1 Stunde Deutschförder- und 1 Stunde Matheförderunterricht für alle Schüler die Bedarf haben.
Wir haben zur Zeit den Antrag "Förderbedarf in Berich Sprache" laufen. Der muss genehmigt werden um überhaupt in die Sprachheilklasse zu kommen. Ansonsten benötigen wir den auch um evtl. Förderungen noch zu erhalten, die laut Schule aber schlecht aussieht. Da das Kultusministerium Niedersachsen extra Förderstunden für Schüler im Bereich Sprache, Lernen und emotionale Entwicklung ausgeschlossen hat. Da muss alles mit der normalen Inklusion abgegolten werden.
Wir haben uns so entschieden, wenn sie einen Platz in der Sprachheilklasse bekommt, wird sie dort hingehen. Bei uns ist sie nicht so weit entfernt. Ansonsten bleibt ja nur die andere Schule übrig und dann machen wir das Beste daraus.
Viel helfen konnte ich leider nicht. Aber vllt. hilft es zu wissen, dass man nicht alleine da steht.
Lieben Gruss
Tanzmaus
Hallo Tanzmaus,
danke für deine Antwort.
Wenigstens stehen wir hier mit unserem Problem nicht alleine da.
Wir hoffen auch sehr das er in die Sprachförderschule aufgenommen wird.
Euch viel Erfolg!
Bis bald,
Ela
Huhu!
Welche Sprachbehinderung hat dein Kind? Da er im Sprachheilkindergarten ist, denke ich dass er doch eher große Unterstützung in der Schule benötigen wird.
Wie wird in der Grundschule lesen und schreiben gelernt? Wie sieht die sonderpädagogische Förderung dort aus, heißt wie viel Förderstunden stehen ihm dort zu?
Kinder mit Förderbedarf Sprache benötigen andere Wege Lesen und Schreiben zu lernen. Die Anlautmethode ist dazu absolut nicht geeignet. In der Förderschule Sprache hat er 2 Jahre für das erste Schuljahr zeit. Es wird in der Regel nach den Grundschulrichtlinien gelernt und meistens erfolgt die Rückschulung spätestens nach der 4. Klasse (außer das Kind hat noch Förderbedarf in anderen Bereichen)
Ich kann dir nur aus den Erfahrungen meiner Kollegen berichten. Kinder mit dem Förderbedarf Sprache die in der Grundschule starten und scheitern sind oft nicht so fit, wie die Kids die bei uns starten. Von den Schülern, die wir zurückschulen sind die Grundschulen oft begeistert, da sie oft sehr fit sind.
Ist die Sprachheilschule bei euch eine Ganztagsschule? Sonst hätte dein Kind am Nachmittag doch noch Zeit zum spielen. Schau dir beide Schulen an. Wie wird dort gearbeitet?
Lg Basket
Danke für diene Antwort.
Das sind fast alles noch Fragen, die bei uns bisher ungeklärt sind.
Wir wissen erst seit ein paar Tagen das unser Sohn nun doch eingeschult werden soll.
Er hat jede Menge Diagnosen. Ich werde die ganzen Punkte die du mir genannt hast abklären, vielen Dank für die vielen Punkte.
L.G. Ela
Du kannst mir gerne auch eine PN schicken!
Lg
Ich habe mit meinem Großen beides durch.
Er war in der Sprachheil in der Vorklasse. 27km entfernt - wurde abgeholt mit dem Minibus, wie alle anderen Kinder seiner Klasse. Der Bus war 1,5 Stunden von uns aus unterwegs - eine Strecke. Er hatte dort täglich 1 Stunde Sprachheilunterricht und natürlich dann die anderen Fächer. Eine andere Förderung, der Besuch von AG's oder eine Betreuung nach der Schule war nicht möglich. Eine Betreuung während der Ferien war in der dortigen Schule auch nicht möglich, sondern nur am Wohnort - nur da kannte er ja niemanden mehr. Im Fall der Fälle sind 27 km sehr weit und es dauert eben sehr lange, bis man beim Kind ist. Die Sprache jedoch hat sich in der Zeit wirklich um einiges verbessert. Leider hat mein Sohn die Lust an der Schule verloren durch die Fahrerei. So entschieden wir uns für die inklusive Beschulung ab der 1. Klasse. Die inklusive Schule ist bei uns 10 km entfernt im übernächsten Ort. Er fährt also jetzt auch Taxi, aber nur noch 30 Minuten - das entspricht ja in etwa auch einem gegangenem Schulweg. In der Regelschule ist er eines von zwei I-Kindern. Insgesamt gibt es 22 Kinder. Mein Sohn hat nicht nur Förderbedarf im Bereich Sprache, sondern auch ESo. Er ist Autist. Das andere Kind auch. Beide I-Kinder haben aufgrund des Autismus eine eigene I-Kraft, die sie komplett betreut während der Schulzeit. Die Förderung in allen Bereichen insgesamt ist in einer Regelschule besser. Mein Sohn kann jetzt auch Psychomotorik bekommen. Er darf sogar an der Koch-AG teilnehmen. Die Förderung im speziellen Bereich Sprache jedoch ist wesentlich schlechter. Es gibt zwar an der inklusiven Schule Förderschullehrer - bei uns ist die Förderschullehrerin fast rund um die Uhr in der Klasse - aber das sind keine Spezialisten für den Bereich Sprache. Es gibt zwar an der Schule oft Therapeuten, die ihre Dienste anbieten, aber die Wartelisten sind lang. Jeder Schüler darf mit Arztrezept dort rein.
Wir sind froh, das wir uns für die inklusive Schule entschieden haben. Aber das setzt eben eine sehr gute Schule und gelebte Inklusion voraus, sonst wird es für das Kind die Hölle.
War bei euch der Stichtag für die Anträge für das AOSF nicht schon durch? Für meinen Jüngsten habe ich den im November gestellt.
Danke erst mal für deine Antwort, ja wir sind spät dran. Aber unser Sohn sollte eigentlich noch ein Jahr im sprachheilkindergarten bleiben. Wir wissen erst seit Mittwoch das er in die Schule muss.
Hi Ela,
hier in Rheinland Pfalz gibt es noch Sprachheilschulen. Thilo ist auf einer, 2. Klasse. Dieses Jahr gab es 5 x 1. Klassen.
Ich finde sie richtig und gut.
Thilo hatte nur einen verdrehten Satzbau, seinem Kumpel fehlt das "r", der kleine 1. Klässler im Bus, versteh ich überhaupt nicht............
Wenn die Grundschulklassen nicht stärker als 15 Kinder sind, 2 oder noch mehr Pädagogen sich um die Kinder und deren Defizite kümmern. Ein 2. Zimmer zu dem Klassenzimmer gehört, um auch mal mit denen die nicht so mitkommen dorthin zu gehen. Die einzelnen Unterrichtsfächer mehr Doppelstunden als Einzelstunden sind.
Kann es funktionieren.
In der Regel werden die 2. Lehrkräfte als Ersatz für erkrankte Lehrer genommen und so ist die "vorbildliche Inklusionsklasse", doch immer nur mit 1 Lehrkraft und 23 Schüler.
Eine Freundin ist Förderschullehrerin, wenn genug Geld da wäre, für 2 Lehrkräfte und genügend FSJ'ler, weniger Kinder in der Klasse, bessere Ganztagsangebote. Bessere Einrichtung in der Klasse und Schule, kann es klappen.
Aber jetzt werden hier 2 Förderschulen, Schwerpunkt lernen geschlossen und die "harten Fälle" haben jetzt einen Schulweg von einer Stunde. Da die Rektoren der zuständigen Grundschulen zugeben musste, daß sie weder Platz, noch ausgebildete Kräfte dafür haben.
Ich bin für Förderschulen und ich finde es schade, daß bei unserer Sprachheilschule nach 2 Jahren, die Rückführung auf die örtl. Grundschule stattfindet. Früher waren es 4 Jahre, hätte mir und auch anderen Eltern besser gefallen.
Ich habe mir vor 3 Jahren auch den Kopf zerbrochen und die Sprachheilschule ist der richtige Weg für Thilo gewesen. Er fährt auch die 20 km in 1 Std., und ist erst um 15.50 Uhr wieder im Ort.
Im 1. und 2. Schuljahr sind alle Kumpels als Ganztagsschüler und kommen noch 10 min. später heim. Fußballtraining fängt um 17 Uhr an. Gespielt wird bei uns hauptsächlich Freitags und Samstags mit den Freunden. Unter der Woche ist doch immer wieder was.
Seit Dezember haben sie Dienstags Tanzprobe für Fasnacht, Donnerstags geht er jetzt zum Leichtathletik.
Gruß Claudia
Vielen dank für deinen Beitrag
War dein Kind denn auch mal in der inklusiven Schule oder hast du nur so Vorurteile dagegen? Und nein, die Förderschullehrer werden nicht abgezogen. Ist auch nicht wirklich möglich. Das "schlimmste" was die Schule dem Kind noch antun kann, ist das die Förderschullehrer der ganzen Klasse im Unterricht zur Verfügung stehen.
Im Kindergarten ist das anders, da kenne ich das auch so. Aber in der Schule nicht mehr.
Sei froh, dass es bei euch noch Sprachheil gibt. Bei uns wird die jetzt komplett abgeschafft.
Also ich sehe das vielleicht aus eigener Erfahrung etwas anders.
Aber es kommt natürlich auch darauf an, wie massiv noch immer die sprachlichen Probleme sind. Du schreibst noch von weiteren Diagnosen.
Also unser Sohn ist 2 Jahre in einem Sprachheilkindergarten gegangen und wir standen vor der gleichen Entscheidung wie Ihr jetzt.
Wir haben uns aber für eine Regelschule entschieden ohne I Platz. Wenn es reicht, daß Ihr die noch vorhandenen Probleme bei der Logop. am Nachmittag abzufangen, warum nicht.
Evtl. hat er auch LRS und bekommt einen Nachteilsausgleich oder so. Dann wäre es quasi nur das Fach Deutsch zunächst. Wenn er sonst aber pfiffig ist, dann sollte er es schon schaffen.
Gerade gestern haben wir einen Kindergartenfreund unseres Sohnes besucht, der auf eine Sprachheilschule gekommen ist und ist kann nur sagen, daß dort sehr, sehr laaangsam gearbeitet wird. Das ist auch nicht jedermanns Sache.
Aber vielleicht probiert Ihr die ersten 2 Jahre auf der Sprachheil und wechselt dann auf die Regelschule?
Unser Sohn hat es prima gemeistert und ist in deutsch ein super Schüler.
Kommt jetzt auf Gym.
Und die Probleme waren auch nicht ohne. Aber die Kinder entwickeln sich ja auch rasend in dem Alter und das sollte man eben auch nicht unterschätzen. Zudem hat unser Sohn auch am Nachmittag seine Klassenfreunde um sich herum und das richtige Reden in der Gesellschaft tat ihm dann gut.
Unser 2. Sohn ist auch Sprachverzögert und die neusten Erkenntnisse sprechen gegen einen Sprachheilkindergarten. Die Kids sollen besser lernen von ihren Freunden, die eben keine Probleme haben. Da weiß ich auch nicht so richtig,....was ist richtig oder falsch,...
alles Gute für Euch
LG
Danke, das auch du mir diene Sicht der Dinge erzählt hast.
Sagt mal, ist das eigentlich normal, das man in den Schulämtern nie die richtige Person erreicht und das die anderen Mitarbeiter dort überhaupt gar nichts Sagen können.
ich will doch nur wissen wie und wo ich jetzt diesen Antrag auf Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs stellen kann/muss.
Helft mir mal bitte!
Hallo,
ich bin Erzieherin und Sprachpädagogin und kann die aufgrund der mit vorliegenden Infos nur raten das dein Kind auf die Sprachförderschule geht.
Die Schulen sind sogenannte Durchgangsschulen.
Heißt das das 1. Schuljahr auf zwei verteilt gemacht wird.
So haben die Kids mehr Zeit den Stoff zu erlernen, begreifen, anzuwenden und umzusetzen.
Ist dieses dann geschehen wechselt dein Kind auf eine Regelgrundschule.
Das lernen an einer Fach- bzw Förderschule ist nicht mit dem einer Schwerpunkt- bzw integrativen Schule zu vergleichen.
Die sozialen Kontakte kann dein Kind ja halten. Es werden sich aber so oder so auch neue finden.
Wenn du magst kann du gerne mal schreiben wo genau die Defizite deines Kindes liegen.
Dann lässt sich die ganze Sache wohl noch besser beurteilen.
Was vllt aber auch wichtig ist...spreche ausführlich mit den Erziehern, Logopäden oder anderweitig involvierten Therapeuten.
Lg
Vielen Dank für deine Antwort!
Wir hatten das selbe Problem, allerdings eine Sprachverzögerung aufgrund von Hörproblemen. Wir haben uns gegen den Rat so ziemlich aller für eine Internatsunterbringung auf der Staatlichen Hörgeschädigtenschule entschlossen. Das war so ziemlich das Beste, was unserem Kind hätte passieren können. In dem geschützten Raum hat er sprachlich aufholen können, er war sehr beliebt, gut in der Schule, und nach der zweiten Klasse hat er in eine normale Grundschule gewechselt, damals noch mit Hörstatus und Taxitransport über 12 Kilometer. Die haben aber aufgrund von extremer Dämlichkeit (die es häufiger gibt, als man glauben möchte) den Status nie weitergegeben, avom Klassenlehrer abgesehen wusste niemand von den Schwierigkeiten. Das Ergebnis waren sehr gute Zensuren, mit seinen alten Freunden kam er super klar, gewechselt hat er in die weiterführende Schule mit seinem besten Freund. Ich würde immer dafür entscheiden, was dem Kind am meisten nützt, und das damals mit dem Internat war schon eine heftige Entscheidung gegen unsere eigenen Gefühle. Bleibt für alle Richtungen offen, entscheidend ist, dass Ihr Vertrauen in die Schule habt habt. Alles andere ist Mist. Und wenn das Vertrauen da ist, ergibt sich alles andere von selbst. Viel Glück.
Hallo, ich danke euch allen für eure Berichte, Tipps und Unterstützung.
Wir haben uns jetzt doch für die Regelgrundschule mit Inklusion/ sonderpädag. Förderbedarf endschieden.
Da sich die Sprachförderschule bei uns in einem anderen Landkreis/Bundesland befindet ist die Aufnahme dort für uns nicht so einfach.
Die Grundschule ist sehr offen für alle Vorschläge und setzt sich auch sehr für uns ein.
Wir hoffen das unser Sohn sich dort gut angenommen fühlt.
Er freut sich schon sehr auf die Kinder aus seinem alten Kindergarten.
Wenn er dort nicht zurecht kommen sollte werden wir uns etwas anderes überlegen müssen. Aber bis dahin kann ich gut mit unserer Entscheidung leben.
Natürlich werden wir dann weiter Logopädie machen, aber das ist ja nun das kleinste Übel.
Bis dahin,
ela
Hallo Ela,
wir (NRW) haben hier auch eine Sprachheilschule. Die Klassen sind klein (3-6 Kinder)und die Kinder werden dementsprechend schon mehr gefördert. Wenn sich das Problem der Sprache gebessert / gelegt hat, können die Kinder in eine ganz normale Grundschule wechseln. In dem 1. Jahr ist es ein Vorschuljahr (reguläre Einschulung - sie haben halt ein Jahr mehr). Sie kommen erst im 2. Jahr in die 1. Klasse. Ich kenne viele Kinder die von der Sprachheilschule auf die normale Grundschule gewechselt haben und hinterher dann zur Realschule oder sogar zum Gymnasium gegangen sind. Ich würde das Kind auf jeden Fall in die Sprachheilschule geben, da es dort wahrscheinlich die bessere Förderung bekommt.