Hallo!
Mal eine etwas andere Frage.
Ich habe vor einiger Zeit ein autistisches kind betreut, welches 2 brüder hatte, die ebenfalls die diagnose autismus bekamen.
meine chefin beschrieb den kontakt mit der mutter als "schwierig" und vermutete auch bei ihr eine autistische störung.
jetzt ist es ja so, dass bei den ursachen von autismus auch eine genetische komponente diskutiert wird.
wenn bei eurem kind autismus festgestellt wurde, lasst ihr euch dann selbst auch untersuchen? oder schaut ihr euch verhalten von verwandten unter "autistischen gesichtspunkten" an?
LG
Uni
eltern von autisten...
Logisch hat es eine genetische Komponente, gegenwärtig laufen diesbezüglich europaweit Studien mit Gentests betroffener Familien. Google mal, zb. Stichwort Autismus und Geschwister.
In praktisch jeder Familie mit einem diagnostizierten Autisten finden sich seit Generationen Verwandte die zumindest etwas speziell sind, der Onkel der immer schon ein zerstreuter Professor war, die ledige Tante usw. Früher war halt die Fortpflanzungsrate noch geringer, heute sind die beruflichen und sozialen Ausgangslagen viel besser für Autisten, deshalb ist Heirat und Kinder kriegen gang und gäbe, entsprechend findet eine Zunahme statt. Gibt bereits Gebiete/Strukturen in denen "Autisten" die Mehrheit bilden, lustigerweise hat dann die neurotypische MInderheit diesselben Schwierigkeiten wie im umgekehrten Fall die Autisten.Google mal Silikon Valley
In unserer Familie ist es so, dass mein Mann diagnostizierter Frühkindlicher Autist ist, drei unserer vier gemeinsamen Kinder sind Asperger-Autisten, nur der vierte erfüllt die Diagnosekriterien nicht vollumfänglich. Von meinen insgesamt sechs Kindern gehören somit 5 ins Autismusspektrum.
Der Mann meiner Cousine sowie ihre Tochter sind Asperger, meine zweite Tochter aus erster Ehe ist Aspergerin, ebenso ihr Lebenspartner. (erste Tochter und ihr Lebenspartner sind neurotypisch)
Schulisch/beruflich sieht es bei der Autismusfraktion so aus: zwei Pflegefachpersonen, zwei Informatiker, einmal Studium der Materialwissenschaften, drei noch am Gymnasium.
Mein Vater und sein Vater waren unter Garantie Autisten (beides sehr erfolgreiche Geschäftsleute). Brauche ich da jetzt ernsthaft noch einen Test für mich?
Logisch nicht. Ich komme im Berufsleben sehr gut mit neurotypischen (normalen) Menschen klar, ziehe aber den Umgang mit Autisten vor, da diese viel logischer und strukturierter sind und in der Kommunikation schlicht ehrlich, Falschheit, Hintenrum und unausgesprochene Erwartungen fehlen zum Glück.
Was die Erfahrung deiner Chefin anbelangt: alles eine Frage der Perspektive, sehr gut möglich, dass die Mutter die du erwähnst die Chefin als anstrengend und schwierig wahrnahm.
Ich frag mich, ob der tatsächliche, oder vermutete Autismus bei Eltern in der Therapie der Kinder berücksichtigt wird.
Spürst du da was?
Bist du in Selbsthilfegruppen?
Ich verstehe deine Frage nicht ganz wegen Therapie der Kinder und Autismus der Eltern.
Was sollte denn da berücksichtigt werden? Ich habe ein bisschen den Eindruck du hälst Autismus für eine behandelbare Störung, irgendwas was therapiert werden kann und muss. Wenn dem so ist, dann werden wir kaum auf einen Nenner kommen.
Autismus ist weder heilbar noch eine auf Defiziten beruhende Krankheit, sondern eine andere Wahrnehmungsweise. Therapien dienen höchstens dem Zweck dem betroffenen Kind zu helfen die neurotypische Umwelt zu verstehen und sich zurechtzufinden.
Selbsthilfegruppe bin ich nicht.
Es war lange Zeit die durchgängige Meinung der Fachwelt, dass Autismus ausschließlich durch Vererbung erworben werden kann. Heute weiß man, dass dem nicht so ist.
Es ist außerdem sehr, sehr schwer, einen Erwachsenen auf Autismus zu testen. Wenn ein erwachsener Autist sein Leben soweit im Griff hat, dass er eine Familie gründen kann und Kinder bekommen kann, dann ist das schon mal viel wert. Ein Autist lernt ja im Laufe seines Lebens sich immer mehr anzupassen. Einen erwachsenen Autisten kann man kaum testen, denn er muß extremes Verhalten an den Tag legen - hätte er das aber, wäre er schon als Kind getestet worden.
Die Mutter so schnell als Laie zu diagnostizieren halte ich prinzipiell für sehr gefährlich und falsch. Gerade als Chefin sollte sie das wissen. Es kann viele unterschiedliche Gründe haben, warum die Mutter ist, wie sie ist. Viele Medikamente z.B. haben massive Nebenwirkungen und sie hat ursächlich eine ganz andere Krankheit.
Nein, ich wurde nicht auf autistische Verhaltensweisen untersucht. Das war aber auch nicht nötig, denn ich habe keine - der Papa auch nicht. Meine Kinder leiden ursächlich an Valproatembryopathie - der bisher einzigen anerkannten Möglichkeit, Autismus zu erwerben.
Hallo,
klar schaut man sich dann auch die Verwandten an. Meistens wird es von der väterlichen Seite vererbt, warum auch immer. Mein Schwiegervater ist auf jeden Fall autistisch und der Cousin von meinen Mann extrem. Deshalb sehe ich da einen klaren Zusammenhang zu unserem Sohn.
LG
Carola
Autismus hat viele "Gesichter" mein großer ist Aspi, mein Vater (ohne Diagnose "tickt" genau so) damit bin ich aufgewachsen und habe einige Sachen angenommen (zb. mag ich keine großen Partys.....) Mein kleiner ist "grenzwertig" . Mein großer muß mit seiner Umwelt klarkommen und macht das jetzt super
LG
Ich hab mir die antworten nicht durchgelesen...
Bei meinem Großen wurde Asperger Diagnostoziert, worauf hin wir bei einer Humangenetikerin waren.
Bei ihm ist ein Chrosom verändert.
Und die Genetiker sind selbst ganz scharf drauf zu erfahren warum das so ist.
Also haben sie meine Gene auch untersucht.
Quasi, wenn ich die selbe Veränderung hätte, aber blöd gesagt 'normal' bin, wäre seine Veränderung nicht für das Asperger verantwortlich.
Ich habe keine Veränderung, meine Eltern und sein Vater sollen noch Blut abgeben um zu sehen obs vererbt wurde oder einfach neu entstandenen ist!
Lg
Achso, rein aus der Betrachtersicht, hat mein Vater zwar starkes ADHS diagnostiziert, ich denke aber auch das es eindeutig eher in die Richtung einer Autistische Erkrankung geht!