Hallo,
ich brauche mal eure Erfahrungen.
Meine Tochter(5,5J.) steckt mitten in der Diagnostik zur auditiven Wahrnehmungsstörung.
Wir überlegen, sie als Förderkind auf die Regelschule direkt bei uns gegenüber 2015 einschulen zu lassen. Ob wir einen Förderplatz bekommen, steht wohl auch noch in den Sternen, da Julia durch die Testung der Phoniatrie nur knapp auffällt. Das Ergebnis sagt aber nichts über ihre tatsächlichen Probleme aus. Sie hat Probleme mit der auditiven Aufmerksamkeit, gestörtes Lautheitsempfinden, gestörte Selektion, leicht gestörtes Richtungshören und Probleme in der auditiven Merkfähigkeit.
Eigentlich bin ich auch 3 Tage in der Woche auf einen OGS Platz angewiesen, zumindest bis 14 Uhr.
Jetzt ist es aber so, dass Julia kaum den Kindergartenvormittag schafft. Im Moment schläft sie auch wieder. Nach 6 Stunden Kindergarten (sie geht von 8-14h) ist sie total fertig und braucht Ruhe, teilweise sogar Mittagsschlaf. In einer Kindergruppe zuzuhören ist für Julia extrem belastend. (Die Testungen der Phoniatrie fallen daher besser aus, da es hier 1.1 Situationen in ruhigen geschlossenen Räumen sind)
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich mir noch nichtmal vorstellen, wie sie einen Schulvormittag überstehen wird. Zumal die "Pausen" für Julia auch keine Pausen wären sondern eine laute unübersichtliche Situation, die wieder viel Aufmerksamkeit erfordert, wenn sie nicht allein in der Ecke stehen will...Wie das im Unterricht laufen soll, werden wir dann wohl im Anmeldegespräch erarbeiten....
Nun zu meiner Frage: wie werden die Leute der OGS auf die Inklusion vorbereitet? Wer begleitet die Hausaufgaben? Wer schaut speziell nach, ob Julia die Aufgabe verstanden hat? Es hilft mir nix, wenn Julia die falschen Aufgaben macht oder die Frage nicht verstanden hat und ich nachmittags mit ihr wieder von vorne anfangen kann....
Wie sieht das vertraglich aus? Gibt es die Möglichkeit, die OGS nur zur Hälfte zu bezahlen? Denn zur Zeit sieht es nicht so aus, als könne sie bis 16Uhr bleiben! Welche Regeln gibt es dazu? Hier in NRW besteht ja die Pflicht, täglich bis 16 Uhr teilzunehmen...
Wie sind eure Erfahrungen? Wäre prima, wenn mir da jm. weiterhelfen könnte. Das Anmeldegespräch zur OGS ist erst im Herbst und bis dahin wüßte ich schon gerne mehr
Claudia
Inklusion Grundschule und OGS - wer hat Erfahrungen?
Hallo,
Aus der Sicht einer Lehrerin, die an einer GU -Schule( also inklusiv) arbeitet. Wahrscheinlich wird die Schule ja einen AOSF Antrag stellen, damit deine Tochter gefördert werden kann. In den Förderstunden können im Idealfall Probleme bzgl. aufgabenverständnis etc gelöst werden. Ob in der OGS in Kleingruppen gearbeitet wird und auf die Bedürfnisse deiner Tochter eingegangen wird, lässt sich pauschal nicht sagen, sondern müsste im Einzelfall geschaut werden.
auch ob sie bis 16 Uhr bleiben muss, ist von Einrichtung zu Einrichtung verschieden. an unserer Schule auch NRW können die Kinder auch eher gehen.
Evtl bietet es sich dann an, die OGS Zeit als Pause zu nutze und Hausaufgaben in ruhiger Atmosphäre daheim zu machen.
Der OGS Beitrag ist abhängig vom Einkommen, ob es einen halben Platz gibt, weil sie nur an drei Tagen geht, hängt wieder vom Träger an. evtl können sich zwei Kinder einen Platz teilen.
Du merkst, da lässt sich pauschal nichts sagen, sondern ist von Einrichtung zu Einrichtung verschieden.
Gruß
Hi Claudia,
gibt es bei Euch keine Sprachheilschule ?
Thilo war jetzt 1. und 2. Schuljahr dort.
Max. 14 Schüler, 2 Lehrer + Bufdi oder Praktikantin.
Bücher und Sacharbeitshefte sind schon ganz anders aufgebaut, als die "normalen Grundschulbücher".
Da haben die Lehrer Zeit, sich dem Schüler zu widmen.
Thilo ist auf der Aussenstelle der Hörbehinderten Schule von Neuwied. Neuwied hat alle Klassen, die Außenstelle macht nur den Vorschulkindergarten und die ersten 2 Schuljahre.
Er hörte ca. 6 Monate nichts. Röhrchen brachten schon Erfolg, aber es war keine Grammatik und der Satzbau war von "vorne nach hinten". P B T K, waren auch so Buchstaben die er gerne durch andere ersetzt hat, aber nicht so auffällig.
In einer normalen Grundschulklasse hätte das überhaupt nichts gebracht.
Diese Woche hat er 3 Tage in der Grundschulklasse verbracht, die er nach den Sommerferien besuchen wird. An der Grundschule, in die er eigentlich eingeschult worden wäre.
Die Klassenlehrerin war ganz begeistert. Er durfte auch schon einen Deutschtest mitschreiben
Hört Euch doch mal um, ob es bei Euch auch so eine Schule gibt. Dort ist ganz normaler Schulstoff, nur wird der anders gelehrt. Auch das lesen lernen, wird mit blauen und roten Silben, die Worte "getrennt". Zum schreiben gibt es einen blau/rot Stift.
Durch die kleinen Klasse ist die Lautstärke auch nicht so hoch. Es gibt Nebenräume, wo nochmal extra gelernt, gefördert werden kann.
Gruß Claudia
Hi,
mit der Lautdifferrenzierung hat Julia keine Probleme! Sie kann zwar Laute bei anderen besser heraushören als bei sich selbst, aber sie kann das! Sie kann erste kleine Worte schreiben....
Bei uns geht es "nur" um den Störschall, das dichotische Hören, die Aufmerksamkeitsspanne und leider auch das Selbstbewußtsein das sehr gelitten hat in den letzten Monaten!
In einer 1:1 Situation ist Julia Top! Ich denke sogar, dass sie ohne Hinweise von mir so durch die Schuluntersuchung käme. Denn ein ruhiger Raum ohne Hintergrundgeräusche und nur die Worte des Prüfers sind kein Problem für Julia! Und ihre "Schwächen" sind in den normalen Standardtests nur grenzwertig zu erfassen!
Daher war unsere Überlegung, dass sie in der Sprachheilschule wohl nicht richtig aufgehoben wäre....
Hi,
habt Ihr Euch dann schon mal schlau gemacht?
Für mich als Laien, hört sich das eher nach "unbedingt kleiner Klasse und Förderung an".
Wieviel Logo Termine hätte Deine Tochter dann noch, nach dem Unterricht?
Das zusätzliche fällt ja weg, da die Sprachheilschule das in den ganzen Unterricht einbaut. Deswegen ist sie auch eine Ganztagsschule.
Wenn Eure Klassen sowieso nicht größer als 15 Kinder sind, kann es auch in der normalen Grundschule klappen, klar. Dann ist der Lautstärkepegel nicht so hoch.
Dann wünsche ich viel Glück bei der Lösung.
Gruß Claudia
Hallo Claudia,
also bei uns (acuh NRW) kann ich meine EUle aus der OGS abholen "wann ich möchte". Ich wieß, das ist nicht in allen Schulen so, aber wenn ich sie nach der Hausaufgabenzeit um zwei abhole, dann ist das ok.Ich denke, wenn die Probleme bei Euch im nächsten Jahr noch so sind, dann wäre das frühere Abholen von der OGS das geringste Problem, im Zweifel eben mit einem ärztlichen Attest, so dass DU da keine Schulpflichtverstöße hast.
LG
Punkt
Hallo,
mein Großer war auch 1 Jahr auf der Sprachheil. Ich hätte jetzt auch zuerst die Sprachheil vorgeschlagen. Meinen Großen haben wir dort nur wegen der extrem langen Fahrzeit (1,5 Stunden einfach) herausgenommen.
Die Sprachheil ist eigentlich immer auch für Kinder mit AVWS ausgestattet. Viele Kinder haben das ja als ursprüngliche Erkrankung und die Sprachentwicklungsstörung kam als Folgeerkrankung. Meines Erachtens ist das auch die einzige Schule, die mit AVWS richtig umgehen kann. Für deine Tochter wäre es die optimale Lernumgebung.
Huhu,
Wie wohnen auch in NRW, und an unserer OGS gibt es Kinder, die bis 15 Uhr bleiben, und Kinder, die bis 16:30 bleiben. Ich kenne das so auch von anderen Schulen.
LG
Hanna
Hallo,
bei der Diagnose Sprachheilschule/Schule für Schwerhörige aber keine Regelgrundschule, die sind auch mit Unterstützung einfach überfordert. Hinzu kommt der lautsprachliche Schriftspracherwerb auf der Regelschule.
Das was diese Schulen leisten an Ausstattung und Unterstützung und dazu ausgebildeten Lehrern ist das Beste was einem Kind mit dieser Diagnose passieren kann, auch und ganz besonders im Hinblick auf die Zukunft.
LG Reina
Mein Sohn ist Förderkind in einer Regelschule und ich bin nicht begeistert. Es gibt nur einen Förderlehrer für alle Schüler, ist er krank, gibt es keinen Ersatz. Mein Sohn bekommt vereinfachte Aufgaben. Normal bekommen die Schüler ab der dritten Klasse Noten, er wird keine bekommen. Zudem ist die Klassenstärke zu groß, 23 Kinder.
Wir haben es probiert und gemerkt es klappt nicht, mit Rücksprache der Kinderpschychologin, haben wir ihn auf eine Förderschule angemeldet und wird nach den Sommerferien wechseln. Die neue Schule ist Ganztags, bekommt dort Hausaufgabenbetreuung, er bekommt direkt in der Schule Ergo und Logopädie. Es sind 9 Kinder in seiner Klasse.
Seinen Bruder, der Atypischen Autismus hat, haben wir sofort dort angemeldet, er ist ab Sommer Schulkind.
Wie du siehst, ich halte nichts von Inklusion, ich denke diese Form ist etwas für Kinder die Körperlich Probleme haben und mit den anderen Kindern mithalten können.
Ach, unterstützung bekommen wir keine, ich muß selber sehen, wie ich die Kinder befördere, das heißt ich fahre selber, jeden morgen halbe Std. hin und zurück, das gleiche am Nachmittag, aber mir ist es wichtiger, das unsere Kinder bestmöglich gefördert werden.
Lg
Hi,
gibts bei Euch wirklich kein Fahrdienst? Erkundige Dich nochmal auf der Kreisverwaltung.
Gruß Claudia
Nein keine Fahrdienste, habe überall schon gefragt. Es gibt hier nur eine Förderschule, wo sie mit normalen Schulbuss hinfahren könnten( Schule ist nicht gut).
Unser mittlerer würde damit niemals ankommen, das schafft er nicht, da heißt es nur, die Verantwortung liegt bei den Eltern.