Hallo,
meine Kinder auf eine Schule ohne Noten, die sich auf Individualität und Inklusion von Kindern u. a. beruft. Ich finde das Konzept sehr gut, sonst hätte ich sie ja auch nicht gewählt. Mein Sohn geht seit zwei Jahren dahin und kommt da sehr gut zu recht.
Nun ist meine Tochter eingeschult worden und es treten nun nach 5 Wochen schon erste Probleme auf, die ich gar nicht erst größer werden lassen will. Die Schule hat eigene Sonderpädagogen, die aber alle bereits eingespannt sind. Nun hat meine Tochter einen SBA anerkannt bekommen (s.unten) und ich kam auf die Idee, eine I- Kraft zu beantragen. Nein, das wollen die aber nicht, weil das nicht in deren Konzept passt wegen Individualität und eine I- Kraft von außerhalb würde nur stören . Hallo??? Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich soll mal nicht die Pferde scheu machen und abwarten. Nein, das tue ich bestimmt nicht.
Mein Dilemma ist aber, dass ich aber meinem Sohn da nichts verbauen möchte, wenn ich zuviel Stress mache. Mein erster Gedanke war, sie so schnell wie möglich da runter zu nehmen und auf eine andere Schule zu geben.
Wie soll ich ihr das aber erklären?
Wie würdet ihr euch verhalten?
Da ich die Schule kenne, weiß ich, dass die Probleme nicht verschwinden. Ich hatte nur gehofft, die Schule nimmt sich Ihrer an wie sie im Konzept sagen und es mir versprochen haben. Stattdessen wird es verharmlost.
Eingekodete Unterhosen z. B.oder soziale Interaktion nicht möglich.
lg, Anna
Schule lehnt I - Kraft ab
Hallo!
Du erweckst den Eindruck, dass die Kinder in eine Schule mit privatem Träger gehen (also nicht eine staatl. Schule).
Wenn das so ist:
Von wem soll die I-Kraft bezahlt werden?
Die externe I-Kraft sooll vermutlich von einer staatl. Stelle kommen. Wie soll sich die in das "private" Konzept der Schule einbringen / integrieren / ...., insbesondere wie soll die kooperieren mit den internen Sonderpädagogen?
Wie soll jetzt diese Schule den anderen verkaufen, dass sie einerseits alle inkludiert und individuell fördert udn entsprechendes Personal vorhält und andererseits bekommt ein Kind eine spezille externe I-Kraft???
Ich denke die Schule hat in Ihrer Position schon "Recht", aber Du kannst die bei der Ehre packen, weil schliesslich sind die sooo individuell .... mal sehen wie sie ganz individuell auf die Bedürfnisse Deiner Tochter eingehen können / wollen. Vielleicht ist es nur ein Kommunikationsproblem zwischen Euch udn Schule udn Schule und dem Rest.
LG, I.
Danke für deine Antwort. Nein, die Schule ist rein staatlich organisiert. Zählt mit zu den Gesamtschulen.
Daran kann es nicht liegen.
Ich glaube inzwischen, dass die die Einschränkung nicht verstanden haben und das dann als Alltagsproblem vieler Kibder ansehen. Wenn es nämlich Kinder mit offensichtlichen Behinderungen sind, dann können die u.Umständen auch mit Extern arbeiten, wenn aber auch nur Widerwillig.
Ja, vielleicht hast du recht und es liegt ein Kommunikationsproblem vor, aber die Schule hat eben da ihre Prinzipe. Einmal versuche ich es noch mit einem Gespräch und dann müssen wir weiter sehen.
Aber zur Not poche ich auf die konkrete" Umsetzung der Individualität meiner Tochter ".
lg
Eine I-Kraft wird, egal ob staatlich oder private Schule, immer vom Sozialamt oder Jugendamt gezahlt. Also darüber muss sich die TE nicht wirklich Gedanken machen. I-Kräfte sind prinzipiell extern - auch in staatlichen Schulen. Die hat keine Schule in Reserve irgendwo herumliegen. Zumeist sind sie in Vereinen angestellt, der sie dann wiederum für das Kind/die Kinder in der bestimmten Schule arbeiten lässt. So sind auch Fortbildungen, Krankheitsausfälle und Urlaub für das Kind abgedeckt. Alternativ gibt es noch die Möglichkeit des pB. Dort wären die Eltern des behinderten Kindes die AG der I-Kraft. Nachteil ist einfach, dass das Kind bei Ausfällen, je nach Schwere der Behinderung, die Schule nicht besuchen darf.
Eine I-Kraft soll sich weder in die Schule integrieren, noch mit den Sonderpädagogen irgendwie zusammen arbeiten. Sie ist eine Art persönliche Assistentin des Kindes für existenzielle Bedürfnisse, die das Kind normalerweise in dem Alter selbst erledigen könnte, es behinderungsbedingt aber nicht kann (Füttern, Wickeln, Kommunikation,...). Außerdem kommt noch der ganze Komplex dazu für die Schule (Ranzen auspacken für den Unterricht, Mitschriften anfertigen,...).
Hallo Anna,
leider sitzt du da am kürzeren Hebel. Die Schule MUSS zwangsweise die I-Kraft mit euch Eltern ZUSAMMEN beantragen. Tut sie es nicht, gibt es keine I-Kraft. Zwingen kannst du die Schule also nicht. Bekommst du die Schule durch z.B. Medien so weit, dass sie "gezwungenermaßen" den Antrag schreiben, werden sie absolut jede I-Kraft deiner Tochter vergraulen und eine vernünftige Arbeit unmöglich machen. Mobbing vom Feinsten. Am Ende wird deinKind immer darunter leiden. Das wirklich Beste ist, dass ihr euch nach einer Schule umschaut, die behinderte Kinder offen aufnimmt und auch I-Kräfte akzeptiert.
Hat dein Kind einen sonderpädagogischen Förderbedarf? Wenn ja, welcher wurde denn festgestellt? Wenn nein, ist es logisch, dass keine Sonderpädagogen mit ihr arbeiten. Dann solltet ihr aber mal ein AOSF langsam anstoßen.
Ein SBA hat absolut garnichts mit der Schule zu tun. Das interessiert die Schule nicht im geringsten. Deswegen kann man keinen Anspruch auf i-Kraft oder sonderpädagogischen Förderbedarf ableiten.
Hallo Kati543,
danke für die Antwort .
Nein einen heilpädagogischen Sonderbedarf hat sie noch nicht.Aber inzwischen habe ich mit einer örtlichen Schule telefoniert, die mir vorgeschlagen hat, einen Termin zu machen und das abzuklären. Dann könnte sie nächstes Jahr nach rücken. So einfach ist ein Schulwechsel gar nicht habe ich fest gestellt. Alles nicht einfach .
Mit einer Fachstelle für I- Kräfte habe ich auch gesprochen, die haben mir nochmal gute Argumente dafür gegeben. Aber letzten Ende sagten die auch, wenn die Schule nicht will, dann klappt es auch nicht.
Das heißt sonderpädagogischer Förderbedarf . Und ja, dann ist es auch irgendwie klar, dass dein Kind keine Stunden beim sonderpädagogen hat. Ich wäre als Mutter eines Kindes mit sonderpädagogischen Förderbedarfs echt sauer, wenn die z.B. 10 Stunden meines Kindes auf andere Kinder mit "verteilt" werden, es sei denn, das Konzept der Schule ist so und das eigene Kind leidet nicht darunter (unsere Schule hat z.B. So ein Konzept).
Ein Schulwechel ist sehr schwer. Habe ich mit meinen Großen durch. Fangt unbedingt (!) jetzt schon an, sonst reicht die Zeit nicht und seht zu, dass diese gutachterliche Stellungnahme in Auftrag gegeben wird, die Voraussetzung ist für das AOSF, das wiederum ist Voraussetzung für die Erteilung des sonderpädagogischen Förderbedarfs...und so kann man dem Schulamt zeigen, was die Wunschschule ist. Wichtig ist, dass die aktuelle Schule euch bescheinigt im AOSF, dass sie euer Kind NICHT ausreichend fördern kann und so eine weitere Beschulung in dieser Schule nicht möglich ist. Ach ja, lässt euch nicht von Widerspruchsgebührenandrohungen abschrecken...die werden kommen.
Und immer schön alles schriftlich machen.
Ihr solltet auch unbedingt mal in ein paar Wochen schriftlich beim Schulleiter Einsicht in die Schulakte beantragen. Kleingeld mitnehmen für Kopien...
Was ich aus deinem Text nicht ganz entnehmen kann, hat deine Tochter eine konkrete Diagnose oder hat sie den SBA aufgrund der Symptome welche du nennst?
Ich könnte mir vorstellen, dass zwischen dir und der Schule Kommunikationsschwierigkeiten bestehen.
Wenn ich lese, sie hat nun einen SBA bekommen und das hat dich auf die Idee gebracht eine I-Kraft zu beantragen, dann liest sich das ganz anders, als wenn du schreiben würdest, weil meine Tochter die Behinderung xxx hat und in Folge dieser folgende besonderen Bedürfnisse und Defizite hat, benötigt sie eine I-Kraft für folgende Bereiche.... Bei ersterer Formulierung halte ich die ablehnende Haltung der Schule für nichts anderes als eine logische Konsequenz.
Noch ein Gedanke von mir (selbst Mutter von 4 autistischen Kindern): Da ich aus der Schweiz komme, kenne ich das Phänomen der inflationär eingesetzten I-Kräfte nur aus der Ferne. Hier gibt es das so gut wie gar nicht. Es geht mir auch nicht darum, ein System gegen das andere aufzurechnen. Da es I-Kräfte hier so gut wie gar nicht gibt, sondern Regelschulung mit mehr oder weniger heilpädagogischer Unterstütung oder Sonderschulung habe ich gelernt, andere Mittel und Wege auszuschöpfen.
Und was in meinen Augen nie vergessen werden darf: den Fokus mehr auf die Defizite zu richten statt auf die Talente des Kindes und/oder dem Kind mehr Sonderstatus und Exponiertheit aufzubürden (ein nicht zwingend erforderlicher I-Helfer oder ungeeignete Therapien gehören für mich in die Sparte) richten IMMER mehr Schaden als Nutzen an. "Nützt es nichts, so schadet es nichts" trifft hier definitiv nicht zu.
Du hast zwei Stichworte genannt:
-Stuhlinkontinenz: da gibt es heute so ideale Lösungen im Bereich der Inkontinenzeinlagen usw. die sowohl Geruchsentwicklung als auch Hautschäden verhindern und in meinen Augen weniger invasiv sind als ein Helfer der allen Klassenkameraden als Mahnmal dient, dass das Kind in die Hose macht. Zudem, ist medizinisch absolut alles abgeklärt und behandlungstechnisch ausgeschöpft?
- fehlende soziale Interaktion: Wie gross ist der Leidensdruck bei deiner Tochter? Wie wirkt sich das aus? Ist sie grundsätzlich zu soviel Interaktion fähig, dass sie beschulbar ist? Wenn ja: Sozialverhaltenstraining neben der Schule als Option? Wenn nein: dann bräuchte sie ohnehin eine andere Schulform an einer speziellen Förderschule.
Hallo,
die TE hatte in einem anderen Thread mal gesagt, ihr Kind hätte AVWS und eine sehr starke Einschränkung der Mobilität. Einen SBA in der Höhe mit den Merkzeichen bekommt man nicht ohne gravierende Behinderungen oder ohne den Sachbearbeiter zu kennen...letzteres unterstelle ich der TE eher nicht.
Förderschulen werden hier gerade abgebaut dank der Menschenrechtskonvention. Meine Söhne Werden auch inklusiv in Regelschulen beschult....mit I-Kraft. Ja, beide hätten auch auf verschiedene Förderschulen gehen können. Die Förderschule meines Ältesten wäre 27km entfernt (das sind 3 Fahrstunden täglich - er war sein erstes Schuljahr dort), mein Jüngster hätte "nur" 20km. Bei ihm haben wir es dann garnicht erst versucht. Mein Ältester hat den Förderschwerpunkt Sprache und der Kleine den Förderbedarf in geistiger Entwicklung (das ist der höchste Förderbedarf, den es hier überhaupt gibt). Er ist geistig auf einem Entwicklungsalter von ungefähr 3 Jahren - er wird bald 7 Jahre. Er hat einen ungeheuer großen Wortschatz und versteht echt alles, aber eine spontane Kommunikation mit ihm für Fremde ist nicht möglich. Jede Frage muss er erst mühsam erlernen, damit er antworten kann. Das dauert unter Umständen Monate. Heute kann er auf die Frage: "Wie heißt du?" seinen Vornamen sagen. Seinen Nachnamen nicht, auch abweichende Fragen mit dem selben Inhalt klappen nicht. Aber seine I-Kraft, weiss, wie sie ihn fragen muss, um eine Antwort und seinen Willen zu erfahren. Sie kann mit ihm kommunizieren. Im Umgang mit den Mitschülern ist sie seine Dolmetscherin. Er wird in der Regelgrundschule nach Regellehrplan beschult derzeit....und er kommt mit. Das verblüfft die Lehrer, die Ärzte und uns. Aber ihm macht das Spass. Wir sind heilfroh, dass er dort ist und nicht auf der Förderschule für geistige Entwicklung täglich lernt, wie man Frühstück auspackt und den Tisch deckt.
Und nein, die Sprache ist natürlich nicht sein einzigstes Problem.
"die TE hatte in einem anderen Thread mal gesagt, ihr Kind hätte AVWS und eine sehr starke Einschränkung der Mobilität. Einen SBA in der Höhe mit den Merkzeichen bekommt man nicht ohne gravierende Behinderungen oder ohne den Sachbearbeiter zu kennen...letzteres unterstelle ich der TE eher nicht."
Den Thread hatte ich nicht präsent. Ich wollte auch nichts unterstellen, es ging mir mehr darum darauf hinzuweisen, dass die Art und Weise wie man das Anliegen formuliert sehr ausschlaggebend sein kann, und die Formulierung die sie hier im Forum verwendet hat wohl bei der Schule auf Ablehnung stossen könnte.
Ohne den Kontext zu kennen, kann nun mal manches völlig anders rüberkommen.
Förderschulen werden hier auch eher abgebaut/gekürzt oft ohne ein vergleichbares Angebot an der Regelschule einzurichten. Diese Dolmetschergeschichte kenne ich nur zu gut, da es bei uns kaum Integrationshelfer gibt, wir nie in den Genuss kamen, hatten dann oft wir Eltern das "Vergnügen" diese Aufgabe zu übernehmen, meist erst wenn es fünf nach zwölf war.
Jedes System hat nun mal seine Vor- und Nachtteile und seine Lücken.