Mittagsbetreuung für ADHS-Kind

Hallo,

ich komme gerade ziemlich fertig aus der Heilpädagogischen Tägesstätte, in der mein Sohn (8) mittags betreut wird. Und die machen mir sehr wenig Hoffnung, dass er nächstes Schuljahr da auch noch hin kann, weil er keine Fortschritte in seinem Sozialverhalten macht. Er hat sich im Lauf der letzten 2 Jahre dazu herabgelassen, mit anderen Kindern zu spielen, kann aber kaum deren Verhalten einschätzen noch angemessen drauf reagieren.
Da die Ärzte und Psychologen auf ADHS bestehen, versuchen wir seit 4 Wochen Medis, mit sehr mäßigem Erfolg. Man hat uns nun angeraten, den Entwicklungsstand testen zu lassen. Wenn er - sozial und emotional gesehen - erst 4 ist (was durchaus sein könnte), dann überfordert ihn diese MIttagsbetreuung und wir brauchen eine andere, mit lockererem Rahmen. Mein Sohn kann aber überhaupt nicht mit kleineren Kindern und dadurch, dass er auch leicht zum flippen zu bringen ist, sehe ich da schwarz. Wo soll ich ihn den unterbringen? Und jeden Nachmittag zuhause wäre katastrophal...allein schon die Hausaufgaben :-( . Ich könnte mit meinem kleinen Sohn auf keinen Spielplatz o.ä. mehr, wenn der Große dabei ist. Was also tun? Er geht auf eine Förderschule und die haben keine Mittagsbetreuung für Kinder ohne logop. Befund.

Danke für die Antworten!

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Hallo!

Wenn ihr erst seit 4 Wochen Medis probiert, kann es sein, dass die richtige Dosis noch nicht gefunden wurde - GEDULD!!! Und wenn die richtige Dosis gefunden wurde, dann - scheint es so - kann Dein Sohn überhaupt anfangen zu lernen wie angemessenes soziales Verhalten funktioniert - da braucht ihr alle Zeit!

Sprich nochmal mit der heilpäd Tagesstätte und erklärt denen was ihr gerade mit den Medis unternehmt und dass es noch Zeit braucht. Vielleicht einigt ihr auf eine teilweise Betreuung an 2 Tagen die Woche oder so - zur Probe. Frag nach welche Unterstützung du bekommen könntest und von wem.
Frag beim Jugendamt nach, was da machbar wäre.

LG, I.

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Du sagst: die Ärzte und Therapeuten würden auf ADHS bestehen. Scheint als ob du mit der Diagnose nicht einverstanden wärst. Zudem sprichst du von einem sozialen und emotionalen Rückstand von mehreren Jahren. Was vermutest du was er hat? Was für Ärzte und Therapeuten kamen zur Diagnose?

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Hallo,

sry, hatte die letzten Tage kaum Zeit.

Also, das etwas im emotionalen Bereich und beim verhalten nicht stimmt, war von Anfang an klar. Ich hatte schon vor ein paar Jahre an auf eine Autismus-Spektrum-Störung getippt. Dann kam die SVE auf mich zu, ich solle in die Richtung testen lassen. Die Uni sagte, es sei ws. ADHS kein Autismus aber das könne man erst ab 6 Jahren testen. Dann sind wir 1 Jahr später wieder hin, und eine neue Ärztin hat sich das angehört, gescnappt und ist mit uns sofort 150m in die Tagesklinik und hat ihn angemeldet. Ergebnis: die autismusähnliche Symptome sind durch die Entwicklungsverzögerung (wie weit wurde nicht gesagt) entstanden und es bleibt bei ADHS. Die niedergelassene Psychologin, der wir dann 9 Monate später unsere Bedenken und die der Lehrerin geschildert hatten, blie auch dabei. 1,5 Jahre später kamen dann die Lehrerin, der Ergotherapeuth und die Betreuerin in der HPT auf mich zu: Ob ich schonmal an Autismus gedacht hätte? Und wieder eine neue Psycho-Tante und wieder das gleiche Ergebnis: ADHS und wir sollen endlich Medis geben.

Der KiArzt verlässt sich ausschließlich auf ärztliche Meinungen, andere findet er nicht qualifiziert genug. Ich muß sagen, mein "Bauch" vertraut eher den Leuten, die seit mind. 15 Jahren 8 Stunden/Tag mit auffälligen Kindern arbeiten. Ich meine, es ist nicht nur ADHS, da ist nochwas mit dabei zumal er auch keine "Spielfantasie" hat, fast nur Sachbücher liest, und mit soz. Beziehungen total überfordert ist.

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Ich habe selber auch ein ziemlich gutes Bauchgefühl, beruflich hilft mir das extremst, beispielsweise weil ich meist vor den Laborergebnissen schon "weiss" ob es Herpees, Mykose, Allergie usw ist, selbst bei atypischen Symptomen. In meinem privaten Umfeld habe ich bisher jeden Autisten sehr treffsicher erkannt bevor ich von der Diagnose wusste, oft sogar bevor die Diagnose gestellt war.

Im Wissen darum, dass dieser Instinkt, dieses Gespür 95% der Menschen, auch mit entsprechenden Berufen, schlicht feht, rate ich insbesondere bei Autismusfragen immer sehr vehement dazu, bei Verdacht NUR noch entsprechend qualifizierte Leute beizuziehen.
Was dein Kind anbelangt, bist du die erste und quaslifizierteste Fachperson, deshalb ist dein Verdacht einer autistischen Störung sehr ernst zu nehmen. Deshalb sag dich los von allen" die da an deinem Kind rumpfuschen" (ich bin nicht gegen Medikamente bei ADHS, aber in deinem Fall halte ich die Diagnose nicht für gesichert). Wende dich an eine echte Autismusfachstelle, lange Wartezeiten hin oder her. Kinderarzt kannst du notfalls wechseln.