Muskelhypotonie - Ja oder Nein

Guten Morgen,
wir waren am Freitag zum Termin im SPZ und sind nun etwas ratlos.

Kurz zur Vorgeschichte.
Unsere Melissa ist jetzt 1,5 Jahre und unternimmt nur sehr selten den Versuch, sich hochzuziehen und hinzustellen. Sie läuft also noch nicht. Sie kann aber schon sehr gut sprechen (2-Wort-Sätze), sie krabbelt (allerdings lässt sie dabei die Unterschenkel nicht auf dem Boden), sie isst normal (auch alleine) und sie versteht auch, wenn man etwas von ihr möchte (bring mir bitte das, komm zu wickeln usw.).
Sie hat als Baby nicht gerne auf dem Bauch helegen, das Drehen und Krabbeln hat sie -wenn auch etwas später (aber nicht zu spät) - selbst gelernt.
Unsere KiÄ sagte immer - seit sie 6 Monate ist - wenn es beim nächsten Termin nicht klappt, dann machen wir Krankengymnastik. Aber sie hat es dann immer gekonnt. Wie gesagt, spät, aber nicht zu spät.
Nun läuft sie noch nicht und uns ist jetz eben das mit der Haltung der Beine beim Krabbeln aufgefallen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob sie diese Beinhaltung schon immer beim Krabbeln hat. Uns ist es erst seit 2-3 Wochen aufgefallen.

So... nun mach ich mir Sorgen, dass wir was übersehen haben. Ich haben mich nun über Muskelhypotonie schlau gemacht und zum Teil passt es auf Melissa. Aber eben nur zum Teil. Jedoch haben weder KiÄ noch SPZ etwas in diese Richtung gesagt.

Hat hier jejamd eine ähnliche Situation oder kann uns von Erfahrungen berichten? Wir haben noch eine grosse Tochter, die ist jetzt 9 Jahre und normal entwickelt.
Die grosse kam 2 Wochen vor ET (aber reif zur Welt) und Melissa kam genau an ET, auch ohne Anpassungsschwierigkeiten.

Lieben Dank für eure Hilfe
Susanne

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Ich bin der Meinung, dass man Muskelhypotonie gar nicht richtig als Laie feststellen kann. Natürlichkeit es die ganz schweren Fälle, da sieht es auch wirklich jeder. Aber es gibt eben auch die Kids, wie z.B. meinen Ältesten, dem sieht es niemand an. Er hat sich körperlich normal entwickelt. Zwar immer fast zu spät, aber immer noch im Rahmen. Aber ist ein "Tollpatsch" - schon immer gewesen. Irgendwann wurde uns gesagt, dass er hypoton ist. Er muss sich permanent darauf konzentrieren wir er steht, geht, sitzt,... und das Gleichgewicht halten. Das müssen Kinder nur ganz am Anfang tun, wenn sie das lernen normalerweise. Aber er fällt auch mal gerne einfach so vom Stuhl wenn er zu beschäftigt ist.
Aber wie gesagt...die Entwicklung war normal.

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Danke für deine Antwort.

Bis vor kurzem war ich auch der Meinung, dass sie einfach ihr eigenes Tempo hat. Aber mittlerweile wird man von allen Seiten verrückt gemacht und nun nehmen die Sorgen einfach überhand.

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Hypotonie ist einfach eine geringe Muskelspannung. Das haben viele Menschen von Natur aus, ohne deshalb behindert zu sein.

Dass ein krabbelndes Kind irgendwann auf Händen und Füßen krabbelt ist normal und Kinder, die mit 18 Monaten laufen lernen sind nicht selten.

Aber: Meine Kinder hatten aus diesem Grund allesamt Krankengymnastik. Wir haben uns für eine Bewegungsförderung nach Bobath entschieden. Die Therapie hat ihnen immer Spaß gemacht. Im schlimmsten Fall hast du dir eine etwas lästigen Termin angetan, dem Kind kannst du damit eigentlich nicht schaden.

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Danke für deine Antwort!

Ich bin auch mal gespannt, was am Montag bei der Krankengymnastik gesagt wird.

Meine Horrorvorstellung ist einfach, dass sie uns 'die Ohren lang zieht', weil wir nicht schon längst zu ihr gekommen sind oder das wir was wichtiges übersehen haben. Und uns unsere bisherige Gelassenheit um die Ohren gehauen wird.

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Wenn das wirklich passiert verabschiedest du dich freundlich, aber bestimmt :-)) Das macht keine auch nur leidlich brauchbare Physiotherapeutin. Zudem ist eine geringe Muskelspannung wirklich keine Katastrophe, viele Störungen gehen mit einer viel zu hohem Muskelspannung einher.

Es ist auch für nichts zu spät. Aber mach die KG ruhig. Meine Kinder haben dadurch mehr Sicherheit in ihrem Bewegungen gefunden und sich damit dann auch schnell wohler gefühlt. Du musst eben nur darauf achten, dass dein Kind sich dabei wohl fühlt. Es gibt neben der empfehlenswerte Therapie nach Bobath auch eine wesentlich unangenehmere - angeblich aber effektivere - Therapie nach Vojta.

ich wünsch euch viel Erfolg.

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Hallo,

soweit ich weiß wenn das Kind bis zum Zweiten Geburtstag gar keine Anstalten macht ja dann sollte man sich sorgen machen und Handeln. So hats mir mein Kinderarzt auch gesagt. Wir kamen zufällig drauf weil ich wegen meinen Neffen was wissen wollte.

Als Leie kann man nun schwer irgendwelche Diagnosen stellen. Geh mit deinen Sorgen zum Kinderarzt. Und geh erst wenn du keine Bedenken mehr hast nach hause. Oder du rufst mal bei Physiotherapeuten die auf Kinder Spezialisiert sind an.

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Danke für deine Antwort!

Sie macht wirklich keine Anstalten sich hinzustellen. Aber wenn ich ehrlich bin ... sie braucht es auch nicht. Will sie schnell wohin, krabbelt sie. Will sie irgendwohin was mitnehmen, rutscht sie auf dem Popo.

Mal sehen, was die Therapeutin am Montag sag.

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Also meine Tochter (Trisomie 21) und deutlicher Muskelhypotonie ist mit 18 Monaten schon eifrig an Möbeln entlanggelaufen.

Bist du sicher dass der KiA 2 Jahre gesagt hat?

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