Erfahrungen mit ADHS

Hallo ihr Lieben,

Ich wusste erstmal gar nicht so recht wohin mit all meinen Fragen und hoffe ich bin bei euch richtig.

Folgendes:

Unser Sohn wird im Dezember 6 Jahre alt und diverse Probleme/ Aussetzer/ Ausraster. Diese aber schon länger.

Vor 2 Wochen hatten wir einen ersten Termin mit ihm in der KJP, wo nur erstmal geredet und viel aufgeschrieben wurde. In 3 Wochen haben wir dort einen weiteren Termin zum EEG und großen Blutbild, danach soll direkt die Auswertung stattfinden.
Während des ersten Gesprächs wurde uns eine Erziehungsberatung/ Familientherapie nahegelegt, auch das läuft bereits an und wir haben in 3 Wochen einen ersten Termin mit einem Therapeuten.
Alles scheint darauf hinaus zu laufen, dass der Junior ADHS/ Autismus irgendwas in der Form hat.
Nun habe ich in diversen Threads gelesen, dass ADHS z.B. erst mit 6 Jahren diagnostiziert werden kann.
Ich selbst habe mich bereits damit abgefunden, die Uniklinik in Göttingen in nächster Zeit wohl des Öfteren zu besuchen.

Ich möchte gern von euch wissen, ob wir "zu früh" dran wären für eine ADHS Diagnose, oder ob das Ganze ja doch noch etwas Zeit benötigt und wir evtl genau richtig wären.

Ich hoffe ich habe hier Niemandem auf den Schlips getreten und danke euch fürs Lesen und evtl. Anwtworten.

Einen schönen Abend

Euer #hasi

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Hallo liebes das kann dir leider niemand sagen wie ist denn das Verhalten deines Sohnes ?

Mein sohn (3 Jahre alt frühchen 28ssw)

Müssen am 3.12 auch zum spz wegen Verhaltensauffälligkeiten habe noch überhaupt keine Ahnung was uns dort erwarten wird

Wenn dein Sohn autismus hat kann es sehr gut möglich das er auch adhs hat das ist oft die begleit Krankheit von autismus

Wäre interessant was dieses Verhalten die auffiel wie er sich verhält und wie lange ihr schon bei SPZ seid bzw bei KJP

Liebe grüße

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Wann*

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Schön dass noch jemand wach ist...

Wo fange ich an?

Er kam mit 2 Jahren in den Kindergarten, sprach aber noch sehr wenig und bekam bald massive Probleme im KiGa. Jedesmal wenn er sich von anderen Kindern bedrängt fühlte biss er sich den Weg frei. Im wahrten Sinne des Wortes.
Im Gespräch mit dem KiGa bekam er Frühförderung die zuerst einmal die Woche bei uns zu Hause statt fand, späüter einmal wöchentlich im KiGa.
Dann mit 3 Jahren bekam er Logopädie. Da kam dann ein halbes Jahr später Ergotherapie dazu. Dann wurde uns empfohlen, ihn in den Sprachheilkindergarten zu schicken. Auch das taten wir.
Dort ist er jetzt seit einem Jahr und sein soziales Verhalten ist trotz der geringen Gruppengröße (8 Kinder pro Gruppe, 2 Erzieherinnen+ Praktikanten+ Logopäden) ist gelinde gesagt unter aller Sau. Er rastet mehrmals täglich ohne (für andere) ersichtlichen Grund so heftig aus, dass er aus der Gruppe genommen werden muss, weil er auf andere Kinder und auch auf die Erzieher losgeht.
Selbst hier zu Hause ist das mehrmals täglich der Fall. Er beschimpft vor allem mich und seine große Schwester, wird brutal, zerstört Dinge...

Er selbst kann das aber sehr schnell wieder "abstellen" und kommt dann wieder kuscheln, während man selbst noch einen viel zu hohen Blutdruck hat.

Beim SPZ waren wir bisher noch nie, wir sind Anfang Mitte Oktober das erste Mal in die KJP gefahren, auf Empfehlung desr Psychologin die im Sprachheilkindergarten arbeitet.

LG

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Hier mal in der Kürze: Angeblich kann ADHS erst verlässlich im Grundschulalter diagnostiziert werden das hab ich auch gelesen. Bei uns wurde es 2 fach ( von verschiedenen Ärzten) mit ca. 4.5 und 5 diagnostiziert! Finde ich auch gut wenn du da einen guten Arzt hast weil das Kind schon zum Schulbeginn nicht gleich aus dem Rahmen fällt sondern da schon eingestellt sein kann, was es dem Kind dann auch leichter macht. Aber oft fallen dann einige Sachen eben erst auf. Autismus tritt gerne mit ADHS auf aber muss es nicht. Beides hat eigenständige Anzeichen aber auch gemeinsame. Wir haben hier einen Frühkindlichen Autisten mit ADHS.

Du wirst dich dran gewöhnen aber ein dickes Fell gegenüber anderen wirst du immer brauchen. Du wirst es lernen und wenn du Diagnosen hast kannst du auch ganz anders damit umgehen.

Ela

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Ich kann dir von Adhs und Ads nur abraten.

Unser sohn hat die diagnose auch bekommen und sollte dann mit ritalin wieder "auf den richtigen weg" gebracht werden.

Ritalin hat bei uns aber alles nur verschlimmert.

Mittlerweile waren wir zu einem kiss/kidd Spezialisten.
Dieser hat unserem sohn einen halswirbel eingerenkt.

Als nächstes gehen wir zu einer inpp spezialistin um den bei unserem sohn noch vorhandenen moro reflex abtrainieren zu lassen.

Glaubt mir es gibt viele andere wege als die diagnose adhs/ads.
Und es gibt viele andere Möglichkeiten die probleme des kindes zu behandeln als ritalin und co zu verabreichen.

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Sorry, aber was soll die Aussage: 'Ich kann dir von Adhs und Ads nur abraten.'

Eine Krankheit ist ja keine Empfehlung die man weiterempfiehlt oder auch nicht! Und wenn das Kind ADHS hat, dann ist es ja auch für das Kind nur hilfreich wenn diese Krankheit auch behandelt wird - oder nicht?

Möglicherweise habt ihr von einem nicht so guten Arzt eine Fehldiagnose erhalten, aber das heißt ja nicht gleichzeitig, daß es kein Kind mit ADHS gibt für das eine Behandlung zB auch mit Ritalin absolut sinnvoll und richtig ist!

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Abgesehen mal davon das es umstritten ist das ritalin überhaupt als mittel bei ads/adhs angewendet werden sollte ist nicht einmal geklärt ob es diese krankheit überhaupt gibt.

Glaub mir ich hab mich gott sei dank lange genug mit diesem"phänomen" beschäftigt um davon abraten zu können.

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Hallo,

unser Sohn, war auch schon immer 'besonders'. Aber ganz 'besonders' zeigte er sich, als er eingeschult wurde. Er hat extreme Probleme mit Veränderungen und als er bereits am 2. Schultag allein in die Klasse musste, war das zu viel für ihm. Die Folge war, ständiges Weinen in der Früh wenn er zur Schule musste. Er weinte dann auch während dem Unterricht und wollte nach Hause. Die anderen Eltern haben mich gefragt, ob er denn nicht im Kindergarten war? (Natürlich war er dort, denn dort wollte er ja auch unbedingt wieder zurück)

Nach 3 Wochen haben wir ihm zurückgestuft in die Vorschule. Dort hat er gebrüllt wie am Spiess, so daß er den Vormittag im Direktorsbüro verbrachte weil andere Lehrer sich beschwerten da bei dem Geschrei in der ganzen Schule kein Unterricht möglich war. Er wollte eben mit aller Gewalt wieder in den Kindergarten!

Was folgte waren Stunden beim Psychologen die nichts brachten weil er sich weigerte mitzumachen, eine Ergotheraphie die aus demselben Grund auch nichts brachte, 2 verschiedene Kinesiologinnen, wobei mir eine davon erklärte ich soll Weizen und Laktose in der Ernährung weglassen (wonach ich feststellte, daß mein Sohn im Grunde nichts mehr von seinem gewohnten Essen essen durfte, also ich ihn damit mehr oder weniger auf Essensentzug setzen würde), und natürlcih GANZ GANZ viele gescheite Leute (Eltern), die genau wussten, warum unser Sohn Probleme macht, was wir alles falsch machten und daß es ja geradezu auf der Hand lag, daß er nicht 'funktionieren konnte'.

Um es abzukürzen: Es war ein Spießrutenlauf der 3 Jahre lang dauerte. Nachdem wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben sind wir arme ratlose Eltern zum Kinderarzt meines Mannes gegangen. Der ist längst in Pension, aber einer von der alten Schule. Mein Mann hat gesagt: 'Wenn der uns nicht helfen kann, dann gibt es keine Hilfe'.

Der Arzt hat uns einen guten Kinderpsychater empfohlen, der hat ADHS festgestellt. Seither wird unser Sohn gemäß seiner Krankheit behandelt und alles ist in Ordnung. Mein Mann und ich haben ebenfalls auf Empfehlung des Psychaters ein Eltern-Coaching für ADHS Kinder gemacht und seither denk ich mir: warum ging das nicht früher? Wieso waren wir 3 Jahre lang mehr oder weniger am verzweifeln und keiner konnte uns helfen? Wir waren auf uns selbt gestellt und bekamen von anderen immer nur zu hören, daß es 'das bei uns aber nicht gibt'...

Jetz wissen wir woran wir sind, wir wissen wie ADHS Kinder ticken und können damit umgehen. Was ich vorher meinen Sohn oft angeplafft hab, ich mag gar nicht mehr daran denken. Es tut mir in der Seele weh!!!

Ich kann jeden nur raten, so schnell wie möglich an eine Diagnose zu kommen. Wenn man weiß, was das Kind hat, kann man sich informieren, Fachliteratur einholen usw. Man weiß dann womit man es zu tun hat und versteht die Kinder viel besser. ich weiß zB jetzt, daß ADHS Kinder rechtshemätisch veranlagt sind und in Bilder denken. Seitdem sage ich ihm seine Lernwörter nicht mehr an, sondern ich zeige sie ihm, so daß er sich das Schriftbild einprägen kann.

Ich wusste immer schon, daß er anders ist, aber jetzt weiß ich wie er wirklich tickt und wie ich ihm nehmen muss. Und ganz wichtig: Diese Kinder sind nicht schlimm! Das wird leider auch sehr oft verwechselt...

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Hallo,

Danke für deinen Beitrag, das macht mir sehr viel Mut.

Denn gerade ist unser Sohn in der Tagesklinik der KJP in der Uniklinik. Das heißt er fährt jeden Morgen dorthin und kommt jeden Abend wieder nach Hause.

Wir sind uns mit Ärztin, Erzieherinnen und Psychiatern einig, dass er so wie es jetzt ist nicht als Regelkind in den Regelkindergarten zurück kann. Wir hoffen auf eine Diagnose um ihn als I- Kind zurückzuschicken.

LG vom #hasi