Hallo, bei unserer großen Tochter wurde vor einem Jahr das Aspergersyndrom festgestellt.
Sie geht in die 7. Klasse einer Gemeinschaftsschule und hat gute bis sehr gute Noten. In der Schule ist sie komplett unauffällig, da sie sich sehr gut anpassen und kompensieren kann.
Allerdings kommt sie in regelmäßigen Abständen in Situationen, in denen sie sie bedrängt fühlt, z. B. im Sportunterricht, wenn sie den Ball nicht fängt und andere Kinder sich dann ärgetn, dass der Ball daneben gegangen ist. Sie fühlt sich dann schnell angegriffen und meckert die Kinder an, obwohl sie sonst in der Schule sehr zurückhaltend ist.
Nach Abstimmung mit dem Therapeuten, der alle 2 Wochen kommt, haben wir die Schule bisher nicht informiert, da sie keinen Förderbedarf gar und sozial auch unauffällig ist. Das war übrigens ihre eigene Entscheidung, dass die Schule nicht informiert wird.
Da es Freitag im Sportunterricht wieder etwas schwierig war, werde ich jetzt mit der Klassenlehrerin sprechen und sie in Kenntnis setzen.
Haben Lehrer dazu eine Schweigepflicht? Wir möchten nicht, dass die Klassenkameraden und die Eltern davon erfahren, denn sie ist unauffällig und soll nicht als Steilvorlage für dumme Kommentare herhalten.
Zu Hause läuft es recht gut, obwohl die Pubertät in Verbindung mit Asperger anstrengend ist.
Mag sich jemand mit mir austauschen? Gerade bei Mädchen wird Asperger ja nicht so oft gestellt.
LG Mimi
Mädchen (12) mit Asperger
Hallo dann läuft es bestens ,seh kein Grund zur sorge...Schule muss du nicht drüber im Kenntniss setzen ,wurde auf deine Stelle den Bedürfnissen meine Tochter eingehe( spricht nicht die Schule mitteilen),Asperger Syndrom verläuft unterschiedlich,der Sohn von meinem Mann aus erste Ehe hat auch Asperger Syndrom ( und damit auch 50% Schwerbehindert,er hat extreme Soziale Defizite ,keine Freunde,möchte keine Nähe,kann Schuhe nicht binden,in Uhr nicht schauen,Geld nicht zählen / musste Förderschule besuchen ( o.A.).Ich und mein Mann haben gemeinsam 2 Kinder ( Sohn 10 und Tochter 2Jahre alt) .Sobald mein Sohn eingeschult wurde schickten uns Lehrer zum kinderpsyhologen ( sie machten ein IQ Test - sein IQ ist bei 68 - d.h. Intelligenz Minderung ,lernbehinderung an der Grenze mit geistiger Behinderung).Diese Diagnose hat mich fertig gemacht ,da ich meinem Kind nie was ansah / ausser das er Probleme mit Feinmotorik hat / Mein Sohn wiederholte 2 Klasse wegen Feinmotorik( freiwillig).Er ist jetzt in der dritte Klasse ,seine Noten sind alle positiv (2,2,3,3,1,4+,3).Und das alles erreicht er mit einem IQ von 68 ( was für dämliche Diagnose)....Er hat weiterhin Schwierigkeit in feinmotorik deshalb eine 4+ in Diktat
Wir wollen jetzt wechseln auf die Schwerpunkt Schule da wir ständig angesprochen werden das er solange braucht bis er was fertig schreibt und Lehrerin geht kein Kompromiss ein ...trotz das der Asperger Syndrom ausgeschlossen ist geht sie davon aus das unsere Sohn das gleiche hat wie sein Halbbruder...P.S .Erspare dir das ...( asperger ist nicht erblich).....Ich lebe seit 11Jahre in Deutschland deshalb mache ich immer noch schreib Fehler ....Liebe grüße
Selten so ein Quatsch gelesen, sorry, genetische Faktoren sind die häufigste Ursache für Autismus-Spektrum-Störungen, also auch für Asperger Syndrom. Für dieses sogar ganz besonders, da Asperger oft nicht stark beeinträchtigt sind und heiraten und Kinder haben.
Nur weil in eurem Fall der Halbbruder vermutlich kein Asperger Syndrom hat, heisst das doch nichts. Habt ihr halt Glück gehabt oder Pech, je nachdem aus welcher Perspektive man es sieht (meine Tochter und ihr Partner, beide Asperger, befürchten ihr Kind könnte neurotypisch sein)
Sorry dir wiedersprechen zu müssen ,ich teilte meine Erfahrungen mit .Mein Ehemann hat sich einem Gen Test unterzogen ,es blieb ohne Befunde....wie es bei seiner ex Frau aussieht weiß man nicht ...Halbbruder hat Asperger Syndrom ( 50% Schwerbehindert) schrieb ich....Lediglich bei unserem gemeinsam 10 jährigen Sohn ist Asperger Syndrom komplett ausgeschlossen ...stattdessen ein IQ von 68 festgestellt ( der komplett daneben ist,denn hätte er ein IQ von 68 wurde er an der Regel Schule keine so gute Noten schreiben können).Möchte anderen Eltern Mut machen ,viele Diagnose laufen schief ...ein Kinderpsyhologe zieht sein Programm durch und trifft eine Diagnose nach 3 Stunden Arbeit für ganzes Leben des Kindes ...Ich denke aber auch eine Mama weißt immer was sie und wie viel sie eigenem Kind zumuten kann ....MFG
Vorab: Lehrer dürfen Schüler und deren Eltern keinesfalls über irgendwelche Diagnosen eines Mitschülers informieren, es sei denn dieser und seine Eltern würden dem zustimmen.
Aber: ich würde überlegen, ob die Situation so dramatisch ist, dass die Diagnose kommuniziert werden muss. Du schreibst ja, das ansonsten alles gut läuft. Es reicht nicht die Diagnose mitzuteilen, danach kann sehr viel Aufklärungsarbeit notwendig sein, diese sollte nie von den Eltern übernommen werden müssen. Also müsstet ihr den Therapeuten mit ins Boot holen oder eine Autismusfachstelle. Lohnt der Aufwand wirklich?
Gibt es keine Alternativen sas Sportunterrichtproblem zu entschärfen?
Hallo,
das ist nicht so einfach.
Die Lehrerin (Klassenlehrerin) ist keinesfalls eine Vertrauenslehrerin. Alles, was du ihr sagst, weiß die Schule offiziell. Mit jeder von dir gegebenen Information kann und darf sie arbeiten. Es gibt da keine "Schweigepflicht". Natürlich darf das nicht innerhalb des Kollegiums breitgetratscht werden, aber irgendwann kommt vielleicht mal jemand auf die Idee, dass es leichter wäre, wenn deine Tochter Hilfe hätte.
Die Lehrerin darf es jedoch auf keinen Fall gegenüber Mitschülern oder Eltern erwähnen. Da besteht eine Schweigepflicht. Die musst du gesondert widerrufen, wenn du das möchtest.
"obwohl die Pubertät in Verbindung mit Asperger anstrengend ist." glaube mir die ist einfacher als bei normalos. Habe beides durch und noch einmal vor mir
PS: Bei meinem großen hatten die Leher sich dran gehalten nur war meiner sehr auffällig und der Autismusbeauftragte hat es der Klasse erklärt was in dem Alter kein Problem sein sollte. Jetzt an der Uni hat er fast nur zu weiblichen Personen kontakt. Beim kleinen hat die Lehrerin das zur Zeugnisausgabe gegenüber aller Eltern Großeltern erwähnt da ein neuer Schüler mit ähnlicher Problematik in die Klasse kam und meiner sich mittlerweile gut anpasst ( relativ unauffällig)
Noch was zum lachen, mein großer hatte immer Angst vor dem Ball und hatte in der Oberstufe einmal den Ball in der Hand, ihn nicht mehr abgegeben und Körbe geworfen so das er zum Basketball sollte. Grund: er hasst Körperkontakt und ist dem ausgewischen
lg
Pubertät ist insofern anstrengend, dass die emotionale Entwicklung zu neurotypischen Kindern noch mehr hinter her hinkt, und dass Asperger mit den klassischen Teeniethemen nichts anfangen können, und dass das Risiko einer depressiven Entwicklung bis zur Suizidalität extrem erhöht ist.
Aber sie "saufen nicht, rauchen nicht, huren nicht rum" und halten sich an die vereinbarten Regeln
Also insgesamt finde ich Asperger-Teenies auch ganz angenehm
"und dass das Risiko einer depressiven Entwicklung bis zur Suizidalität extrem erhöht ist."
So habe ich das nicht empfunden, warscheinlich auch deshalb da mein Kind keinen Kontakt zu seinen Klassenklameraden hatte, er eh 1 Jahr jünger war und diese themen wie saufen, Partys, Mädels für ihn nur sinnlose Beschäftigungen der anderen waren und heute noch sind.
lg
Hallo,
ich habe ein Kind mit autistischen Zügen.
Sie ist jetzt fast 12 und steckt in der 2. Depression dieses Jahr.
Grund waren Überanpassung, Kompensation, Mobbing und Unterforderung.
Im Kindergarten und in der Schule war sie immer zurückhalten, anständig, brav und lernwillig. Hat nie ihre Meinung kundgetan.
Sie hat sich überstrapaziert damit.
Behalte die psychische Gesundheit deines Kindes gut im Auge!
Ob dazu vielleicht das Informieren der Lehrkraft helfen könnte, würde ich situativ entscheiden.
Aber das sie diese Hänseleien (meine Tochter ist übrigens auch nicht wirklich sportlich) stören und doch sehr belasten, würde ich schon ansprechen und mich nicht selbst oder von Lehrern damit abspeisen, dass sie eben da durch müsse.
Aufpassen! Vor allem wenn die Pubertät anbricht oder richtig losrollt, ist meist die Kraft für Kompensation nicht mehr.
Alles Gute
Danke für dein Posting. Hast du die Schule denn informiert? LG
Hallo,
das reguläre Gym nicht. Da hatten wir die Diagnosen nicht - und selbst dann hat es keinen so wirklich interessiert, was mit meinem Kind ist.
Dort ist sie aber nach der 1. Depression auch weg.
Jetzt am Landesgymnasium schon, über alle Diagnosen, weil es dort sehr wichtig ist, und es viele Hilfen gibt.
Ich würde es abhängig vom ernsthaften Interesse am sozial-emotionalen Umgang der Kinder und Lehrer untereinander machen.
Unser 1. Gym war nur am fachlichen interessiert, der Rest war allen (!) wumpe.
Grüße
Hallo Mimi,
ich habe auch ein Mädchen jetzt 14 Jahre alt seit 2,5 Jahren diagnostiziert.
Es war ein langer und steiniger Weg mit vielen Depressionen und suizidalen Anfällen, jetzt stecken wir in der Selbstverletzungsphase usw.
Es ist nicht leicht, wir sind über eine normale Grundschule übers Gymnasium jetzt auf einer Förderschule für soziale Emotionale Entwicklung, (für sie ist es mit Wohngruppe, sprich Internat) mit normalen Lehrplan aber sehr sehr kleinen Klassen (8Kinder) wo sie ihren Realschulabschluss machen kann, dort werden auch Gymnasialklassen angeboten.
Wir haben in den Schulen mit dem Wissen was wir dann hatten mit offenen Karten gespielt, hier steht und fällt alles mit den Lehrkräften, 1 Jahr war sie super gut mit sehr verständnisvollen Lehrern, das Jahr drauf ging es trotz Schulbegleitung komplett schief, da eine Lehrerin meinte "solche Kinder hätten auf dem Gymnasium nichts zu suchen ) dann kam der Schritt ins Internat, das Kind fühlt wenn es nicht gewollt ist und das ist eine tiefe tiefe Wunde bei ihr die immer dann aufbricht wenn jemand sagt "wenn du nicht hier wärst, dann...."
Es ist momentan alles verflixt da jetzt die Pubertät kommt und sie sich von den Erwachsenen unverstanden fühlt und doch sowieso alles falsch macht. Unsere Hauptaufgabe besteht ständig darin sie aufzubauen und wieder ins Lot zu bringen, es zerrt an meinen Kräften, aber zum Glück hab ich nur die eine Maus, sonst wäre ich schon komplett am Kabel gedreht, da sie meine ganze Kraft braucht...
Ich wünsche dir die nötige Kraft und Disziplin dich auch mit sturen und blinden Lehrern auseinander setzen zu können, wir hatten dann aufgegeben... :( gegen diese eine hatte man einfach keine Chance...
LG
Hallo, das klingt ja alles nicht so schön bei deiner Tochter.
Ja, die Pubertät erhält auch hier langsam Einzug. Vor eventuellen Depressionen habe ich auch Angst, obwohl sie (noch) ziemlich stabil ist.
Die Schultage sind natürlich anstrengend für sie, weil sie viel kompensieren muss.
Ich habe letzte Woche mit der Klassenlehrerin gesprochen, die gut reagiert hat. Auch mit dem Therapeuten unserer Tochter klappt es gut.
Ich hoffe, dass wir weiterhin auf einem guten Weg sind.
LG Mimi