brauche Rat zwecks Schule evtl. ADS/geistige Behinderung

Hallo,

das vergangene Jahr hat es wirklich in sich gehabt. Ich hole aber mal etwas weiter aus.

Es geht um meinen Sohn (8J. 2. Klasse). Im Kindergartenalter wurde ich schon darauf angesprochen, dass er evtl. Wahrnehmungsstörungen haben könnte. Ich selber habe diesbezüglich nie Auffälligkeiten bemerkt. Es wurden Ergo und Heiltherapie empfohlen, diese wurden auch durchgeführt und die Ergo + Konzentrationstraining laufen auch jetzt noch. Die erste Klasse verlief normal, ich habe ständig das Gespräch mit der Lehrerin gesucht, welche immer beteuerte, dass alles in Ordnung sei.
Dann kam er in die 2. Klasse. Nach ca. 8 Wochen, suchte seine Klassenlehrerin mit mir das Elterngespräch. Sie erklärte mir, dass seine Rechtschreibung miserabel sei und sie ihn gern für einen LRS-Test anmelden möchte. Des weiteren vermute sie ADS, er würde teilnahmslos im Unterricht sitzen und nimmt somit so gut wie nichts vom Unterricht auf. Ich habe zugestimmt, denn seine große Schwester hatte die gleichen Probleme und sie hat jetzt in der 5. eine LRS zugesprochen bekommen.
Ich war guter Dinge, denn in solch einer LRS förderten Schule, sind meist nur 9-10 Kinder und der zu erlernende Stoff wird über 2 Jahre gestreckt, so dass die Kinder mehr Zeit und Ruhe zum Lernen haben.
In dieser LRS-Schule wurden dann diverse Tests gemacht u.a. auch der IQ Test, welcher besagt, dass mein Sohn einen IQ von nur ca. 65 hat und eine Einleitung in eine Förderschule zu befürworten sei. Nebenbei hatte ich ihn in einen SBZ angemeldet, diese haben den IQ-Test wiederholt, mit gleichen Ergebnis. Auch dort wurde mir geraten, ihn auf eine Förderschule einzuschulen, sie meinten, dass seine schulischen Leistungen diesbezüglich überdurchschnittlich gut seien und das verwunderlich sei.

Nun zu meiner Frage. Mit viel Fleiß, hat er einen Notenschnitt von 3 auf dem Zeugnis. Die große Schwester, hat mit gleicher Diagnose in der 5. Klasse einen Schnitt von 2,2 auf der normalen Oberschule, ebenfalls mit viel Fleiß, was auch immer lobenswert auf dem Zeugnis beurteilt wird. Soll ich es wagen, mit weiterhin viel Förderung meinerseits, ihn weiter auf der normalen Grundschule zu lassen bzw. ein Jahr wiederholen zu lassen. Oder, soll ich es doch in Erwägung ziehen, ihn auf eine Förderschule einzuschulen, einfach um ihn zu entlasten?

Wie sind eure Erfahrungen? Was wird mal mit dem späteren Berufsleben werden? Denn 65 IQ grenzt ja an geistiger Behinderung bzw. ist schon eine Leichte. Ich selber würde ihn jetzt nicht so begrenzt einschätzen, für mich ist er ein normaler Junge, wie andere auch und er verhält sich auch so. Aber ich bin auch tägl. mit ihm zusammen und mir fällt das evtl. auch nicht so sehr auf, wie andere, die ihn nicht so viel sehen.

Meiner Einschätzung nach, ist sein Wortschatz für sein Alter nicht so ausgeprägt wie bei anderen Kindern gleichen Alters und er fragt mich viel, was dieser oder jener Begriff bedeutet, weil er damit nichts anfangen kann, dass sind so ein paar Auffälligkeiten für mich, andererseits macht er manches auch extra und tut so als ob er es nicht weiß, wenn ich mich dann dumm stelle und sage ich weiß es auch nicht, dann kommt er mir mit der korrekten Erklärung um die Ecke.

Ach, es ist nicht einfach im Moment, aber ich möchte das Beste für ihn und wenn das die Förderschule sein soll, dann würde ich ihn dort auch einschulen. Denn das ständige tägl. lernen mit beiden Kindern ist manchmal auch sehr belastend, dazu kommen dann noch Hausaufgaben und Ausarbeitungen. Ich selber arbeite in 2 Schichten im Einzelhandel und schaffe es nicht jeden Tag ausgiebig zu lernen, aber dennoch haben wir es bis jetzt immer gut hin bekommen. Nur wenn wir nicht lernen würden, dann kämen wir unter Note 4 oder schlechter nicht weg. Mit viel lernen, schaffen wir es aber mit zweien und dreien, ab und an sogar eine eins.

Er selbst, schätzt sich als schlecht ein und ist oftmals sehr traurig. Am Ende von geschriebenen Klassenarbeiten, gibt er sich selbst die Note 6-, worauf die Lehrer schon verärgert reagieren, weil er selbst die Note setzt. Er hatte zwei mal die Note 6 in diesem Jahr und 2 mal die Note 5, immer in Deutsch und das hat ihm fertig gemacht.

Ich habe schon versucht, ihn zu erklären, dass er vielleicht einmal eine andere Schule besuchen wird, wo es ihm dann leichter fallen wird und die Noten besser werden, aber da wird er dann noch trauriger, weil er seine Freunde nicht mehr hat und er genau so teilnahmslos in der anderen Schule sitzen würde. All das, bekommt er ja bei sämtlichen Gesprächen, u.a. auch beim Psychologen mit, was ihm dann total fertig macht. Bei einem 65er Wert, scheint er dennoch viel mit zu denken.

Im SPZ, der Arzt und der dazugehörige Psychologe meinen, dass wenn er dann auf der Förderschule ist, sie ihn dann mit Ritalin versorgen möchten, denn ihn mit Ritalin auf der normalen Schule zu lassen, wäre nicht sinnvoll und sollte auch nicht so werden. Ich selber möchte aber gar kein Ritalin, denn dadurch steigt der IQ doch auch nicht.

Sorry für den langen Text und danke im voraus für die Antworten.

LG

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Welches Bundesland?

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Sachsen

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Hallo Flori,
sicher ist das bei deinem Kleinen schon getestet worden, aber kann es vielleicht nicht doch sein, dass er schlecht hört?
Ich bin selber mittel bis hochgradig schwerhörig und meine Eltern haben erst im Grundschulalter die Diagnose erhalten.
Ich war auch sehr brav und fleißig, meine Rechtschreibung trotzdem eine einzige Katastrophe. Außerdem war ich oft abwesend im Unterricht, weil ich einfach total müde und erschöpft vom erschwerten Zuhören war.
Mit den richtigen Hörgeräten konnte ich Abitur machen und ein ganz normales Leben führen.
Alles Gute!

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Hallo,
persönlich finde, die dir vorgeschlagenen Optionen allesamt schlecht und für deinen Sohn (so wie du ihn beschreibst) absolut nicht passend.

Ich habe einen Sohn mit einem IQ von 50 (der passt auch so - das konnten wir über viele Jahre so beobachten - passt auch zu seiner Entwicklung) und einen Sohn mit einem IQ von 100. Beide sind Frühkindliche Autisten, beide haben noch diverse (eigentlich für den Schulalltag unerhebliche) Fehlbildungen, massive Sprachprobleme und einige motorische Probleme und zusätzliche Wahrnehmungsstörungen. Beide gehen in die GLEICHE (!) Schule und es ist keine Förderschule. Sie sind inklusiv beschult in einer Regelgrundschule. Das würde ich dir auch Vorschlägen für deinen Sohn. Was bitte soll er in einer Förderschule?

Er hat seine Freunde in seiner Schule. Offenbar stimmt das gesamte soziale Umfeld bei ihm - das kann ihm zusätzlichen Halt geben und ihn stützen. Sowas ist sehr wichtig und nicht zu unterschätzen. Seine Schule ist sicher auch nicht extrem weit weg von zuHause - glaube mir, es kann echt nerven, wenn man täglich über eine Stunde (einfache Fahrt) zur Schule unterwegs ist und deswegen schon 5:00 Uhr aufstehen muss - mein Ältester war das erste Jahr in einer Förderschule und genau das war der Grund, warum wir ihn dort rausgenommen haben. Er verlor die Lust an Schule, ist sogar im Unterricht eingeschlafen.

Klar ist dein Sohn in der Schule so jetzt überfordert - das darf nicht so bleiben. Es muss schon etwas geändert werden. Ein AOSF muss gestartet werden, ein sonderpädagogischer Förderbedarf muss festgelegt werden. Vielleicht ist ein Schulbegleiter auch sinnvoll. Der Druck muss rausgenommen werden. Vielleicht ist es sogar sinnvoll, ihm bis zu dem Zeitpunkt wo der Förderbedarf gilt, noch Nachteilsausgleiche einzuräumen. Mein Sohn hat aktuell an Nachteilsausgleichen

- Lärmschutzkopfhörer (zum besseren konzentrieren)
- mehr Zeit
- verkürzte/vereinfachte Arbeiten (einfachere Aufgabenstellung, leichter zu verstehen)
- Arbeiten dürfen vorgelesen/nach Diktat von der Schulbegleitung geschrieben werden in Deutsch und Sachunterricht

- Aufsätze darf er am PC schreiben
Das ein Kind in der 2. Klasse schon so viel lernen muss, ist extrem schlecht. Kein Wunder dass man da die Lust an Schule verliert. Das solltest du echt lassen. Wenn der IQ wirklich so stimmt und die Leistung das so zeigt und du selbst der Meinung bist, dass das so stimmen könnte, dann musst du dich echt damit abfinden, dass dein Kind definitiv kein Gymnasiast wird und keinen Regelschulabschluss schafft. Ein Mensch kann auch anders glücklich werden. Deutschland braucht nicht nur studierte Leute ;-).

Noch etwas: Um den sonderpädagogischen Förderbedarf kommt dein Sohn nicht herum. Aber ob er eine Förderschule besucht, oder eine Regelschule mit inklusiver Beschulung, das ist EURE Wahl.

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Welcher IQ-Test wurde eigentlich gemacht?

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Ich persönlich halte es für sehr unwahrscheinlich,daß ein ein Kind mit IQ 65 (was einer leichten geistigen Behinderung entspricht) völlig unauffällig durch die 1.Klasse flutscht!

Entweder dein Sohn verfügt über versteckte Ressourcen auf die er in einer stressigen Testsituation keinen Zugriff hat oder ihr habt eine toooootal unfähige Pädagogin ! #zitter

Ich habe hier ein Kind mit einer ADS in so ausgeprägter Form,daß es willkürlich nicht auf sein Potential zurückgreifen kann.

Unser Kind hat eine lange Diagnostik hinter sich,mit vielen Testungen.

Mit 7 wurde ein Gesamt IQ von 91 ermittelt mit 11 ein IQ von 117.

Ich gebe nichts mehr auf diese Zahlen.

Sie bieten mir keine Informationen,die mir helfen.

Das Selbstwerterleben deines Kindes ist derart mies,daß du nicht wirklich wissen kannst,ob dein Sohn es nicht doch auf einer Regelschule schaffen könnte.

Beschäftige dich INTENSIV mit dem Thema ADS und entscheide dann!

du bist eine liebende,engagierte Mutter ,mit diesem Hintergrund kann dein Sohn es schaffen!!#pro

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Hallo,

das mit Ritalin und dem IQ kannst Du so nicht sagen. Mein Sohn hat ein ADHS und eine schwere LRS. Trotz intenxiver LRS-Förderung 4 Monate lang konnte er am Ende der 2. Klasse nur sehr schwer lesen. Vom IQ her war er bei 85, war aber bei den Tests sehr schnell abgelenkt. Nach den Sommerferien versuchten wir eine Therapie mit Medikinet, da wir bemerkten, dass er auch in den Ferien sehr unruhig war, obwohl er da keinen Leistungsdruck hatte. Gleich mit der ersten Tablette begann er zu lesen!!! Zwar weiterhin langsam und stockend, aber er konnte lesen! Er konnte sich einfach besser konzentrieren und er sagte selbst, dass die Buchstaben auf dem Papier mehr Ordnung haben. Insgesamt war er vom Verhalten viel ruhiger und fühlte sich selbst wohler. Es wurden dann nochmals Tests gemacht und der IQ lag dann etwas über 100!! Uns wurde dann gesagt, dass er mit Medikinet einfach sein Potential besser ausschöpfen kann!
Es gibt auch die Möglichkeit , Neurofeedback beim Ergotherapeuten zu machen, schau da mal im Internet. Die meisten schaffen es mit der Zeit damit, ihre Konzentration deutlich zu verbessern und die ADS/ADHS-Symptome zu überwinden. Auch unser Kinderpsychiater ist davon überzeugt. Mein Sohn will nur noch nicht...
LG

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Ritalin hat ja mit der Steigerung des IQ nichts zu tun, sondern dass sich das Kind besser konzentrieren und so sein Potential ausschöpfen kann, jetzt mal ganz, ganz grob umrissen.
Es geht ja bei der Ritalingabe nicht darum aus den Kindern funktionierende Hochleistungszombies zu machen sondern ihnen das Schulleben bzw Leben zu erleichtern.;-)

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Hallo Flori,
sorry für die späte Antwort aber wir haben deine Beitrag erst entdeckt.

ALso so wie wir das sehen hatt dein Sohn ein ganz großes Problem:
vermutlich kan er sich aus irgendwelchen gründen in der schule nicht gut kontentrieren und schaltet dan einfach ab.
Dem IQ test nach dem LRS test würde ich nicht so viel Bedeutung schenken.
du schreibst ja das er mit Fleiß (vermutlich viel zu hause kämpfen) eine 3 im Zeugniss hat.
Das klibngt für mich so das er mit sicherheit nicht dumm ist oder nicht Intiligent genug ist für die "normale "Schule.
Das Hauptproblem ist ds die ja heutzutage in ziemlich großen Klassen zusammengepfercht werden und sas selbst in der Grundschule die Lehrer weder die Zeit noch die Möglichkeiten mehr haben sich um einzelne Schhüler zu Kümmern.
Heutzutage wird einfach vorausgestzt dsa der Schüler seinen Stoff im zweifel zuhause mit den Eltern nacharbeitet...
und für die Lehrer ist es einfache Kinder dei nicht in Raster passen auf Sonderschulen abzuschieben.
Dazu Passt auch das er so wenig selbstvertrauen hatt und seine Arbeiten so schlecht bewertet.

Unsere Empfehlung lautet:
Wie auch schon andere Geschrieben haben musst du / müsst ihr umgehen genau abklären lassen ob es nicht evtl ein Medizinisches Problem gibt und ob es da nicht Lösungen gibt.
Du hast ja angedeutet AD(h) S wäre z.B. eine mögliche Ursache, oder evtl hört er im Chaos in der Klasse nicht gut genug,oder er sieht das nicht richtig was z.B. die Lehrer an der Tafel zeigen....
Außerdem musst du schauen wie du ihm zu Erfolgserlebnissen auch außerhalb der Schule verhelfen kannst
z.B. durch Anmelden in einem Sportverein.
Das alles solltest du nicht auf die Lange Bank schieben sondern möglichst schnel anstoßen.
Ganz Wichtig: Nichts mit Sonderschule o.Ä. Überstürzen.

(Evtl wäre ja Eine Schule mit Anthroposophischem Konzept eine alternative?? )#winke#winke#winke