Asperger ???? Brauche Eure Einschätzung! Sehr laaang!!!!

4 Jähriger Junge, Pflegekind, seit einem Jahr bei uns, nur bindungsgestört oder doch auch asperger

sauber seit dem er 1,5 Jahre ist, aber Verdauungsprobleme sowohl Urin als auch Kot, trägt wieder seit 8 Monaten Windel
Schlafstörungen, liegt Abends stundenlang wach, ohne Mittagsschlaf und 12h Tag
Kiga= teilnahmslos, keine Freunde spielt alleine, ausschließlich! Benennt Freunde, die 100% keine sind = keine soziale Handlungskompetenz erkennbar laut Erzieher
keine Empathie, z.B. ich bin hingefallen - Knie blutet und er zeigt mir eine Nacktschnecke, keine weitere Reaktion
wir sehen weder ob er sich freut, noch ob er traurig ist, keine Gefühlsregung keine Mimik...
kaum bis kein Schmerzempfinden
ist beliebt bei Kindern, spielt aber niemals mit. Kommt in Kindergruppen zurecht, konzentriert sich aber nur auf sich
weiß nicht wie er sich Kindern nähern soll
Versucht „Verstecken“ mitzuspielen, versteht aber den Sinn nicht und wird wieder ausgeschlossen
sucht Kontakt zu Erwachsenen, ausschließlich mit vollster Aufmerksamkeitsforderung
spielt an dem Wochenenden stundenlang im Zimmer mit Lego-Duplo - keine Rollenspiele, sondern nur wiederholende Worte und Geräusche
kann nicht auf WARUM Fragen antworten
Grammatikalisch richtige Aussprache, seitdem er 2 Jahre ist, sehr sehr großer Wortschatz
kann jedoch so gut wie keinem Gespräch folgen, kaum Augenkontakt
unter der Woche muss Alltag eingehalten werden, jede Abweichung bring ihn zum einkoten, schlimmere Schlafprobleme, apathischem Verhalten mit stundenlangen rumstehen und Wand angucken, Fieber, Hautausschlag, glasigem Schnupfen
starrt eine Person bei seinem tun an, teils sehr lang ohne Kommunikation aufzunehmen
Essprobleme, entweder gar nicht Essen oder ohne Sättigung, dasselbe mit dem Trinken
imitiert emotionales Verhalten z.B. Besuch wird umarmt wenn wir umarmen = dabei keine emotionale Reaktion oder Mimik, lacht wenn andere Lachen, schreit wenn andere Schreien etc.
Nähe/Distanzproblem: läuft immer weg – ohne Grund zu benennen, spricht jeden Fremden an, nimmt jeden an die Hand, würde mit jedem nach Hause gehen, lässt engen Körperkontakt zu jeder Person zu – aber ohne eine Regung zu zeigen
kann Wünsche/Abneigungen nicht äußern
benötigt für alles Befehle, Struktur, Anweisungen – für wirklich Alles!
Räumt sein Zimmer immer ordentlich auf – Sortiermanier
Hygieneproblem: macht sich nie schmutzig, Dreck muss sofort weggefegt/putzt werden, weist auf Flecken hin, ekelt sich vor Wasser
lässt sich weder Duschen noch Baden nur unter Geheule, Geschreie, wird körperlich oder stocksteif

SORRY EXTREM LANG GEWORDEN, KANN NOCH VIEL MEHR SCHREIBEN!!!!!
DANKE AN EUCH

P.S. SIND SPIETHERAPEUTISCH ANGEBUNDEN UND JETZT ANGEFANGEN MIT DER ASPERGER DIAGNOSTIK

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Hallo, das klingt sehr nach Asperger. Gut, dass ihr das jetzt testen lasst. LG

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Es kann Asberger sein, es könnte sich aber z.B. auch um eine posttraumatische Belastungsstörung handeln. Da ist das Verhalten oft ähnlich. In jedem Fall ist eine therapeutische Unterstützung extrem wichtig.

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Mein Sohn zeigt all diese Verhaltensweisen auch, aber bei weitem nicht (mehr) so extrem wie du beschreibst. In schwierigen Lebensphasen verstärkt sich das Verhalten bei ihm sehr. Er ist Autist, ziemlich in der Mitte vom Spektrum. Wahrscheinlich ist er Asperger Autist, die Diagnostik ist aber noch nicht abgeschlossen. Wendet euch doch an Fachleute (KJP). Hier kann ja auch keiner die Diagnose stellen.
Alles Gute euch und eurem Kleinen.

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Hallo,
aus jahrelanger und oft schmerzvoller Erfahrung mit Pflegekindern kann ich Dir sagen, dass Euch jetzt eine Diagnose noch nicht hilft, sie verstärkt eher die Probleme.
Euer Pflegekind ist traumatisiert und das Traumata muss erst aufgearbeitet werden, am Besten durch liebevolle Betreuung von Euch, aber auch mit Fachleuten.
Wenn es in zwei Jahren um die Einschulung geht, könnt ihr sehen wie es steht und welche Schritte eingeleitet werden sollten zur Diagnostik.
Zeit heilt viele Wunden, nicht alle- aber gebt ihm erst mal Zeit.
Ich arbeite momentan viel mit Autisten und auch hier ist die Diagnose oft keine Lösung für Probleme. Meist steckt da doch ein ganz großes individuelles Paket dahinter.
Besorgt euch bitte einen guten Traumatologen!
LG und viel Glück!
marti

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Hallo!

ich bin nicht vom Fach!!!

Aus meiner Erfahrung mit meinem Kind erkenne ich aber einige Symptome, die sehr gut zu einer posttraumatischen Störung passen.

Mir wäre es wichtig zunächst mal diese Dinge irgendwie zuzuordnen und zu "beheben" und wirklich erst bei Stabilisierung der Lage nach weiteren "Diagnosen" zu suchen.

LG, I.

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Warte die Testung ab, sicherlich spricht vieles für Asperger, aber wir kennen nicht die Vorgeschichte die auch Entscheidungsträger sein könnte in welche Richtung es geht.

Das abschauen/nachahmen ist normal und in ein paar Jahren kann er auch etwas Mimik dazu zeigen die passt. Das dauert, bedarf sehr viel Arbeit für beide Seiten. Die Körperliche Zuwendung haben meine nur zugelassen wenn Sie es wollten und das sind hier nur die beiden Jungs unter sich, die Neffen und Mama. Selbst Oma darf nur so umarmen daß es gerade so geduldet wird. Schlimm für meinen kleinen ist es wenn ihn ein anderes Kind anfässt(Schulter zb.) Da hat er sich jetzt mit 8 manchmal noch nicht im Griff und wird wütend.
Anweisungen begleiten uns immer aber kurz und knapp irgendwann geht es auch überwiegend selbstständig (beim großen (18)seit 4 Jahren) beim kleinen geht nur Schachspielen ohne Anweisung#schein
lg und Grüße den Zwerg ( ich habe ihn schon vom beschreiben ins Herz geschlossen#verliebt)

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Danke Danke :-)
Es ist teils sehr anstrengend zu Hause, habe noch zwei leibliche Kids im Alter von 10 und 8 Jahren und bin in der 21ssw schwanger....

Wir werden es alles meistern...man muss sich nur hin und wieder mal auskotzen, SORRY

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oh sorry bin doch schon in der 31ssw schwanger *lach*

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Hallo,

dem Kind muss sehr Schlimmes widerfahren sein.

Vieles passt zu Autismus, die Wiederholung, die Nachahmung und fehlende Empathie, aber z. B. die Schlafprobleme und Einkoten vor Stress haben eine andere Ursache.

Gut, dass du dich kümmerst, ich wünsche dir viel Kraft, Liebe und Geduld!

LG

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wir müssen etwas unternehmen...sonst werden wir hier alle verrückt ;-)

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Hallo. Er ist ja noch nicht lange bei euch... und hat wahrscheinlich so einiges erlebt! Das was du beschreibst können auch Symptome einer schweren Traumatisierung sein... vielleicht kommen auch mehrere Sachen zusammen. Wichtig ist ihn viel Zeit zu geben und vor allem ganz viel beziehungsarbeit leisten...hast du die Möglichkeit ihn zu Hause zu lassen? Gerade mit seiner bindungsproblematik wäre es besser nicht so viele Leute mitmischen zu lassen. Er soll sich ja an euch binden...spieltherapie finde ich gut und wichtig. LG

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Danke für Deine Antwort...er geht nur täglich 4 Stunden in den Kiga und war auch vorher im Kiga, bevor er zu uns kam... das gehört zu seinem Tagesablauf und sollte auch so bleiben....
Sonst macht er mich wahnsinnig ;-) und ich kann nicht mehr stark sein....

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Ich habe hier einen Asperger Autisten zu Hause, aber mit weniger Verhaltensauffälligkeiten, als bei Euch. Ich kann nichts diagnostizieren, aber den Ratschlägen zuvor nur zustimmen: Zeit ist die beste Therapie. Wenn man eine Diagnose bekommt, neigen alle zum therapieren... Sitzungen beim Psychologen, Ergotherapie, Krankengymnastik, Konzentrationstraining, etc.. Aber meiner Erfahrung nach, bringen Zeit, Struktur und Geduld mehr Erfolg. Schule und Alltag sind der beste Rahmen, um zu lernen. Autisten müssen manche Dinge häufiger wiederholen, um daraus zu lernen. Das geschieht im Alltag, nicht in Sitzungen. Wenn es Richtung Schule geht, würde ich ggf. nur eine Schulbegleitung anstreben. Diese übernimmt dann Deinen Job (Strukturieren, Wiederholen, Sicherheit geben) während den Schulstunden.

Ich drück Euch die Daumen!