Hallo, ich suche hier Eltern, die auch Kinder mit einer Tic-Störung haben.
Mich würde interessieren was ihr diesbezüglich unternommen habt oder was geholfen hat.
Meine Kinder (12 und 9) haben beide verschiedene Tics, schon seit vielen Jahren.
Ich freue mich auf regen Austausch
VG, Sawyer
Tics / Ticstörung bei Kindern
Hallo,
ich habe zwar keine Kinder, aber ich hatte als Kind auch mehrere Tics. Meine Mutter komischerweise auch.
Ich hab Fratzen gezogen, komische Geräusche von mir gegeben, Augen zusammen kneifen usw. Irgendwann ist das aber tatsächlich weggegangen. Ich weiß noch, das ich mich regelrecht entwöhnt musste, was auch mit Anstrengungen verbunden war. Aber es hat geklappt. bei deinen Kindern ändert sich das bestimmt auch noch. Was haben sie für Tics?
Lg
Hallo, sowas lese ich immer gerne
Also mein Sohn zieht sich ständig am Kragen, rümpft die Nase, rollt die Augen, streicht seinen Hals, drückt seine Nase und gluckst. Manchmal alles hintereinander als Reihenfolge. Manchmal nur einzelne Sachen
Meine Tochter räuspert sich, wuschelt ständig die Nase und zieht sie ihre Augenbrauen nach unten.
Ich habe viel gegoogelt, danach ging es mir immer sehr schlecht, weil man doch mehr negative als positives liest.
Aber ich glaube fest daran, dass es irgendwann einfach weg ist
VG
Oha. Dann haben die ja auch so einiges. Ich hab gelesen, dass Tics wohl auch familiär gehäuft auftreten. Schon komisch Ich erinnere mich noch, dass meine Mutter beim Fernsehgucken mal so genervt War von meinem "Gehauche", dass sie meinte:"Wenn du das machen musst, dann geh in dein Zimmer". Ich bin dann wirklich in mein Zimmer, hab mich "ausgehaucht" und bin dann wieder zurück ins Wohnzimmer😂 Du hast deine Kinder ja bestimmt schon darauf aufmerksam gemacht. Stört es sie denn selbst?
Lg
Hallo,
mein Sohn hat eine leichte Form von Tourette...
Er hat seit seinem 3. Lebensjahr Tics. Anfangs noch recht wenige und man dachte eher dass ihn irgendwas stört (zb zog er immer die Schultern hoch und wir dachten ihn stört das Schild des T-Shirts... abschneiden der Schilder brachte aber auch nicht den gewünschten Erfolg). Mittlerweile ist er 11 Jahre und seit Weihnachten war es ganz schlimm... An Weihnachten bis ca. April hat er Grimassiert, Mund aufgerissen, gehüstelt , Augen gerollt, geblinzelt etc... Alles auf einmal. Ich konnte damit gar nicht gut umgehen. Er hat die Tics wie gesagt schon sehr sehr lange, aber immer nicht so extrem... Er hatte die Tics zwar den ganzen Tag immer wieder, aber in den paar Monaten hatte er sie durchgehend. Also wirklich durchgehend... Seit ca Mai wird es etwas besser... Die Gesichtstics sind weniger geworden (wenn auch immer noch deutlich vorhanden...) aber das Hüsteln ist noch recht stark.. Er hüstelt den gesamten Tag. Zeitweise 5-10 x pro Minute! Mittlerweile glücklicherweise aber auch an einigen Tag nur noch 5 mal in 10 Minuten...
Da mir diese extreme Zunahme der Tics wirklich Sorgen bereitet hat, sind wir zum Kinderarzt. Dieser machte uns erstmal Hoffnung, dass viele Kinder Tics haben und dass es bei den meisten weggeht oder so leicht wird, dass man es kaum noch wahrnimmt (während oder nach der Pubertät). Das reichte mir dann aber dennoch nicht und wir haben noch einen Termin beim SPZ gemacht. Dort wurde mir mitgeteilt was ich eh schon wusste... nämlich dass es Tourette ist. ABER der Arzt betonte, dass mir das keine Angst machen sollte, denn es gibt tatsächlich viele Kinder mit Tourette. Tourette nennt man es schon sobald 2 motorische mit einem vokalen Tic auftreten (müssen nicht gleichzeitig vorhanden sein). Er sagte mir aber auch deutlich , dass ganz viele Kinder besonders in diesem Alter Tics haben und dass die Tics von Tourette zwischen dem 10 und 12 Lebensjahr ihren Höhepunkt erreichen. So würde ich es tatsächlich auch beschreiben... Er sagte mir aber gleichzeitig auch, dass sie definitiv nicht so bleiben werden. Sie werden deutlich reduziert sein oder sogar ganz weggehen in den nächsten Jahren... Allerdings kann er mir nicht sagen, wie es in der Pubertät werden wird... Da steckt halt niemand drin...
Naja letztlich können wir nur abwarten und hoffen. Wir warten nun erstmal auf einen Termin beim Psychologen, der mit meinem Sohn Strategien erarbeiten soll, wie er selbst die Tics wahrnehmen und ggf umleiten kann... Und sollten mal Tics kommen, die ihm schmerzen bereiten (zb Kopf in den nacken werfen oder dergleichen) dann sollen wir uns direkt im SPZ melden, da wir dann vorübergehend Tabletten bekommen (da das aber neuroleptika sind, mit vielen vielen möglichen nebenwirkungen, kommen die wirklich nur im notfall in frage!). Ansonsten heißt es erstmal für uns: abwarten, tee trinken und versuchen das kind zu stärken. Es nicht auf seine Tics aufmerksam machen oder ermahnen denn das erhöht den Druck.
Ansonsten kann man leider nicht viel machen. Der doc betonte aber auch noch, dass die meisten sich unter Tourette die Fälle vorstellen, die "böse" wörter sagen oder dergleichen, aber das sind wirklcih die wenigsten die das tun. Es kommt nur selten vor. Davor sollen wir keine Angst haben, denn er ist eigentlich nur leicht betroffen und somit ist die Hoffnung, dass es in den nächsten Jahren rückläufig sein wird, sehr groß...
ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.
lg
Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ja, das nimmt mir etwas die Angst.
Unser Kinderarzt hat uns auch nur gesagt, dass wir das ignorieren sollen, das tue ich, auch wenn es mir manchmal echt schwer fällt.
Ich habe viel über Tics und Tourette gelesen, hatte auch Austausch mit anderen Müttern. In den meisten Fällen haben Homöopathie, Mineralstoffe oder einfach nur die "Zeit" geholfen