Asperger Regelgeundschule hat uns rausgeworfen

Hallo,

Es wird länger...

Mein Sohn ist 7 und Asperger Autist.
Aufrgrund vieler komplizierter Komponenten hatten wir uns nach reichlichem beschwatzen letztes Jahr dazu überreden lassen ihn auf einer Förderschule anzumelden.
Die Lehrerin kannte ihn aus dem Kindergarten und hat quasi eine „Diagnostik „ durchgeführt und das ganze dann beim Schulamt als Sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen beantragt.
Er wurde also im September dort eingeschult und ging da auch bis Corona bedingtem Schulausfall hin.
Gelernt hat er dort kaum etwas . Es wurde gemalt und draußen herumgehüpft.
Allgemein hatte ich den Eindruck die Lehrerin sei schon mit den 6 Kindern in der Klasse reichlich überfordert. Wirklich gefördert wurde er dort nicht. Oft setzte man ihn vor einen Spielcomputer für Kinder mit 4-5 Jahren.

Ich hatte mich dann beim Schulamt erkundigt wie es im kommenden Jahr aussehen würde zwecks regulärer Einschulung auf unserer Grundschule, da bekam ich das ok und das sei in unserem Ermessen .

Zwischenzeitlich ergab es sich das mein Mann eine Stelle in einem anderen Bundesland antreten konnte (Zeitsoldat) und so planten wir den Umzug. Vorab habe ich meinen Sohn hier im Ort auf einer normalen Grundschule angemeldet die mir empfohlen wurde da sie dort bereits Erfahrung mit autistischen Kindern haben und auch 2 Schulbegleiterinnen dort angestellt sind.
Am Dienstag hatte er dort seinen ersten Schultag.
Heute sollte ich eigentlich zum Gespräch mit der Klassenlehrerin kommen die gern etwas mehr über ihn und seine speziellen Bedürfnisse wissen wollte, landete aber direkt bei der Direktorin, die gleich anfing das mein Sohn auf ihrer Schule nicht bleiben könne, sie mit seiner ehemaligen Lehrerin telefoniert habe und diese der Meinung sei er gehöre in jedem Fall auf eine Förderschule .

Sie ja keine Schulbegleitung hätten und sowieso und überhaupt. Das Land Sachsen-Anhalt würde diesen Sonderpädagogischen Förderbedarf zwingend umsetzen müssen aber nur auf einer Förderschule auf dieser sie meinen Sohn bereits angemeldet habe . Wir bräuchten da morgen einfach hinfahren und dann war ich quasi auch schon draußen aus dem Büro.

Viel sagen konnte ich nicht, meine Einwände wurden abgetan. Im übrigen hatte ich erst am Tag zuvor für 120€ Bücher und Arbeitshefte kaufen müssen die ich jetzt nicht nutzen und auch nicht zurückgeben kann da bereits mit Namen versehen!

Richtig klasse ! Die Klassenlehrerin war auch sichtlich genervt davon das mein Kind weinend darauf reagiert hat das ich ihn zwar abhole aber er vor dem Büro sitzen bleiben musste. Sie hat mehrfach die Augen verdreht und man merkte ihr an das sie keine Lust auf so ein Kind in ihrer Klasse hat!

So lange Rede kurzer Sinn. Wir gehen morgen zu dieser Förderschule und ich werde alles auf den Tisch bringen und erwarte das dabei etwas anständiges rauskommt. So wie das im letzten Jahr lief kann es für ihn nicht weitergehen. Er ist so ein kluges Kind und gibt sich sehr viel Mühe, braucht aber eben etwas Zuspruch und Anleitung.

Was mich wirklich stört ist die Art und Weise wie wir da hinauskomplimentiert wurden, unter aller Kanone. Dürfen die das rein rechtlich überhaupt? Ich dachte es herrscht inklusion?! Zumal dann noch der Spruch kam die Wege zurück an ihre Schule standen immer offen... ja danke und was soll in z.B. 1 Jahr anders sein? Ist er dann plötzlich kein autist mehr?!

Danke fürs lesen . Würde mich über Rückmeldung freuen.

Lg Saskia

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In welchem Bundesland wohnt ihr, also wo ist die Schule?

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Sachsen-Anhalt

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Hmmmm, ich weiß nur, wie es in Bayern ist. Hier wäre es nicht so einfach möglich, ihn von der Regelschule zu verweisen...
Es wundert mich ehrlich gesagt sehr, was du schreibst, denn eigetnlich ist Inklusion in allen Bundesländern Pflicht - außer, wenn es wirklich nicht funktioniert. Aber dazu müsste man es entweder versucht haben, oder dein Kind müsste ganz gravierende Probleme haben, die den Besuch der Regelschule wirklich unmöglich machen...

Wie hat man die Einschulung auf diese Förderschule begründet? Förderbedarf Lernen hat ja auch mit Autismus nichts zu tun. Die ist für Kinder, die vom kognitiven etwas eingeschränkt sind.

Vielleicht kannst du mit dem Schulamt deiner Stadt Kontakt aufnehmen und nachfragen?

Seid ihr irgendwo in Behandlung bzw. Betreuung? Habt ihr da keine Empfehlung für die Einschulung bekommen?

Was ich auch nicht ganz verstanden habe: Wollte die Lehrerin ein Gespräch mit dir führen und die Schulleiterin hat dazwischengefunkt? Oder wollte sie dich nur in die Schule holen, um dir mitzuteilen, dass euer Kind die Schule wechseln soll?

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Warum könnt ihr nicht einfach einen Integrationshelfer beantragen? Welche Empfehlungen habt ihr von eurem KJP in Bezug auf die Beschulung? Gibt es Selbsthilfegruppe bei Euch in der Gegend? Was sagt das Schulamt dazu?

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Ich hoffe das landet jetzt da wo es hin soll...

Also unser Sohn wurde 2019 aufgrund eines festgestellten Förderbedarfs im Bereich Lernen auf einer Förderschule in Ba-Wü eingeschult.
Jetzt sind wir nach Sachsen-Anhalt gezogen und wollten ihn zum neuen Schuljahr ganz regulär in eine 1.Klasse einschulen lassen. Das war auch vorab mit der Schulleitung abgesprochen, auch das er Asperger ist und alles drum herum. Uns wurde direkt am Telefon eine Schulbegleitung angeboten die es an Tag 3 nun plötzlich nicht mehr gibt( obwohl mir gestern noch mitgeteilt wurde diese sei nur noch bis Dezember da..)

Am 1. Schultag habe ich auch zum 1. mal die Klassenlehrerin kennengelernt, und diese hat mich dann direkt um einen Gesprächstermin gebeten damit sie sich ein Bild von unserem Sohn und seinen Besonderheiten machen kann da sie damit keine Erfahrung habe.

Und als dann heute das Gespräch stattfinden sollte wurde ich direkt vor die Schulleitung gesetzt welche mir ohne großes Hallo direkt sagte mein Sohn müsse ihre Schule verlassen er könne hier nicht bleiben er sei hier falsch etc.
Sie können dies nicht leisten es gebe keine Schulbegleitung für ihn usw. obwohl mir diese ja von ihr zuerst angeboten wurde bzw diese auch nicht unbedingt zwingend notwendig wäre da unser Kind auch ganz gut selbständig klar kommt wenn er einen festen Ansprechpartner hat und sich eingewöhnt hat aber das ist ja jetzt Geschichte

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Bevor du dich bei der Schule in die Nesseln setzt, empfehle ich dir rehakids.de.

Einen Schulbegleiter kann dir die Schule nicht von sich aus anbieten. Schulbegleiter müssen ja auch „irgendwoher“ bezahlt werden. Manche Schulen haben einen Pool, manche Schulen arbeiten mit direkt dem Kind fest zugeordneten Schulbegleitern. Die Poollösung funktioniert praktisch nicht bei Autisten, weil das System genau dem widerspricht, was ein Autist braucht: festen, beständigen Ansprechpartner als Anker oder Blitzableiter. Ein guter Schulbegleiter eines Autisten bleibt im Hintergrund und beobachtet. Er greift erst ein, wenn der Autist in eine Notsituation zu rutschen droht und verhindert diese, z.B. indem er das Kind aus der Situation entfernt. HF-Autisten brauchen keine Hilfe beim Verstehen des Unterrichtsstoffs. Das können die Kids allein. Aber ein Autist hat Probleme in den Pausen - beim Umgang mit Mitschülern, Lehrern, die Organisation des Schulalltags,...

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Hallo, ich bin Lehrerin in einem anderen Bundesland. Es herrscht aber überall Inkulsion, dass ist EU Gesetz. Ich würde mich an die zuständige Behörde (hier wäre es das Schulamt) wenden. Keiner kann nach der Zeit beurteilen, ob es geht. Er hat das Recht auf Förderung. Ansonsten würde ich mit den anderen Grundschulen reden. Aber natürlich muss man den Grad der Behinderung sehen. Recht haben, heißt nicht immer das Beste für das Kind zu tun. Wie groß sind die Probleme? Wie viele Stunden Unterstützung würde er erhalten? Wie groß ist die Klasse. Bei 24 "gesunden" Kinder und einem "besonderen " Kind ohne weitere Kraft, kann der beste Lehrer der Welt das Kind nicht genügend fördern.

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Geht das...

Die Lehrerin kannte ihn aus dem Kindergarten und hat quasi eine „Diagnostik „ durchgeführt und das ganze dann beim Schulamt als Sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich Lernen beantragt.

...denn so einfach, ohne eure Zustimmung?

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Auch wenn es sicherlich absolut gar nichts zur Sache tut:

Bis zur Einschulung können den Antrag ausschließlich die Eltern stellen.
Nach der Einschulung können den Antrag die Eltern oder die Schule stellen.

Da die Eltern aber garantiert von der Hilfsbedürftigkeit ihres Kindes wussten und ebenfalls darum, dass es sicher aufgrund der Asperger Diagnose Schwierigkeiten auf der Regelschule geben könnten, meinten sie das Beste zu tun, indem sie ihr Kind auf dieser Förderschule anmeldeten. Dass dort keine Förderung stattfindet, könnten sie ja nicht wissen.
Ich werde übrigens immer angegriffen hier im Forum, wenn ich sage, dass meine beiden autistischen Söhne inklusiv beschult werde...mittlerweile in der 7. und 8. Klasse...natürlich mit jeweils eigener Schulbegleitung.

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Ich wollte niemanden angreifen, ich hatte nur nicht gedacht, das die Lehrerin das so einfach beantragen kann.
Sonst liest es sich immer so, als wäre es sehr schwierig/langwierig solche Plätze zu bekommen.

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Hallo,
das Problem wird eher sein, dass ihr die Förderschule gewählt habt. Die Rückführung in die Regelschule kann eben auch nicht funktionieren.

Du kannst die inklusive Beschulung erneut beantragen. Nur würde ich diesmal echt auch einen Schulbegleiter dazu beantragen. Autisten in Regelschulen haben meistens einen eigenen Schulbegleiter. Erst wenn die Kinder dann gut eingewöhnt sind und schon ein paar Jahre Autismustherapie hatten, kann man anfangen die Schulbegleitung zu reduzieren. Dein Kind wurde bisher in einem geschütztem Umfeld unterrichtet - dann der Sprung in die Regelschule ohne Anker ist heftig.
Es ist ja toll, wenn in der Schule 2 Schulbegleiter arbeiten, nur was hat das mit deinem Kind zu tun? Die Schulbegleitern wurden ganz bestimmten Kindern genehmigt und nur für diese sind sie da. Du musst deinen eigenen Antrag auf Eingliederungshilfe beim Jugendamt stellen. Könnte es sein, dass die Schule meinte, mit Schulbegleitung steht deinem Kind jederzeit die Tür wieder offen? Denn das dürfen sie sagen...Sie dürfen dir mitteilen, dass dein Kind an dieser Schule ohne 1:1 Schulbegleitung unbeschulbar ist.

Nein, den Autismus verliert dein Kind nicht. Aber Autisten können durchaus sehr gut lernen und mit SB sind sie häufig gut inkludierbar.

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Du schreibst er hat 'Asperger mit verschiedenen komplizierten Komponenten', was heißt denn das?
Also, wenn durch deinen Sohn 24 andere Kinder am lernen gehindert werden, sollte er wieder auf eine Sonderschule gehen.
Dann habt ihr es eben versucht.
Wieso habt ihr euch nicht im Vorfeld um eine 1:1 Betreuung oder Letnhelfer gekümmert? Immer wird auf die Behinderung Rücksicht genommen, aber das die anderen Kinder am lernen behindert werden, dass seht ihr nicht. Ich finde de die Entscheidung der Rektorin richtig.

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Ihr braucht vermutlich wirklich eine 1:1 Betreuung,also Schulbegleitung.Das kannst du beantragen.
Mein 10jähriger Sohn bekam seine erst im 2.Halbjahr der 4.Klasse,da er die Diagnose erst in der 3.Klasse bekam.Bis dahin war es ein wirklich schwieriger Schulalltag für ihn.
Jetzt mit dem Schulwechsel in die 5.Klasse läuft es wirklich gut für ihn.Aber ohne seine Schulbegleitung würde er nicht zurecht kommen.
Mein jüngster wird nächstes Jahr eingeschult und ist derzeit ein I-Kind.Da muss ich jetzt auch einen Antrag stellen.Er hat sich sehr gut entwickelt und ist ein wirklich schlaues Kerlchen,aber ohne Unterstützung kann ich mir nicht vorstellen,das er sich in den Schulalltag einfügen wird.Ich weiss jetzt schon,das es nicht einfach wird,da es oft nicht sofort genehmigt wird.
Von Förderschulen habe ich leider keine Ahnung.
LG Julia

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Hallo,

ein schwieriges Thema.

Wir wohnen in Sachsen, bei uns zählt der Elternwille bei der Schulwahl.

Stimmt den der Förderbedarf lernen?
Unsere Grundschule hat auch auf Lernen gedrängt obwohl unser Sohn durchaus in der Lage ist, bei guten Bedingungen,alle Leistungen zu erfüllen.
Er wurde dann getestet und hat nun Förderschwerpunkt sozial-emotional.

Er geht mit Schulbegleitung in eine Regelgrundschule.
Förderschule Lernen wäre bei uns falsch gewesen,da hätte er sich nur gelangweilt.
Regelschule ist aber leider auch nicht optimal....zu groß, zu laut usw.

Ich würde mich ans Schulamt wenden und um Hilfe bitten.

Alles gute.