Hallo Ihr Lieben. Mein gerade sechsjähriger Sohn zeigt schon seit längerem immer wieder spezielle Eigenheiten. Seit seinem zweiten oder dritten Lebensjahr habe ich immer wieder das Gefühl, dass er doch eine leichte Form von Autismus hat. Wenn es denn so etwas überhaupt gibt.
Ich würde hier gerne mal all seine speziellen „Macken“ aufzählen und eure Meinung dazu hören.
-Er reagiert sehr empfindlich, auf Lärm, verschiedene Geräusche, eng anliegende Kleidung, breiten Hosenbund
-er ist und trinkt nur ausgewählte Lebensmittel (stilles Wasser, Actimel Granatapfel,Mini-Pizza,trockene Nudeln,Schnitzel, Karotten und Äpfel)-er hasst Eintöpfe…kann diese nicht essen
-Er ist sehr gerne alleine beziehungsweise in engster Familie
-Blickkontakt zu anderen kann er nur kurz, wenige Sekunden, halten halten
-Er hat einen WaschZwang, Händewaschen ist nach jeder Kleinigkeit ein Muss.
-nach seiner letzten Erkältung vor ca. vier Wochen hat er einen RäusperZwang, der nun langsam nachlässt
-Das zählen sowie Zahlen und auch Buchstaben findet er doof und „kann?/will?“ sich damit auch nicht beschäftigen.mit andere Dingen, die ihn interessieren, kann er sich Stunden-Tage- und Wochenlang beschäftigen und merkt sich problemlos alles dazu (z.B. Blutkreislauf des menschlichen Körpers, alles über dinosaurier namen, wann und wo sie gelebt haben, was sie gefressen haben und so weiter,hunderte Pokémon und alles was es über sie zu wissen gibt.)
-seit einiger Zeit leidet er unter starken Einschlafproblemen, weint des Öfteren grundlos, hat Angststörung in Bezug auf den Kita Alltag und den eventuellen Schulbesuch ab Sommer
-Auch das versehentliche Einnässen passiert ihm des Öfteren, manchmal mehrmals täglich
-seine Fein- und Grobmotorik scheint eingeschränkt (Stifthaltung,schneiden mit der Schere,Fahrrad fahren auf einem Bein springen liegt ihm nicht
Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen der in dieser Beschreibung auch sein Kind wieder erkennt und mir vielleicht ein paar Tipps dazu geben kann.
Liebe Grüße, Nicole
Autismus-Spektrum-Störung oder einfach nur „speziell“
Hallo,
ich denke du solltest es abklären lassen. Ganz einfach, weil du dich sonst immer fragen wirst, ist es eine Eigenart oder doch autistisch.
Einige Dinge die du aufzählst, sind mir bei meinem Sohn auch aufgefallen. Es gab und gibt aber bei meinem Sohn auch noch viele andere Auffälligkeiten.
Aber auch mein Sohn hat Tic‘s entwickelt. Habt ihr das und die anderen Verhaltensweisen mal beim Kinderarzt angesprochen?
Unser Kinderarzt hat, als die Tic‘s länger als 4 Monate gingen uns eine Überweisung zum SPZ gegeben. (Die anderen Verhaltensweisen hat er früher immer ab getan und nicht ernst genommen). Dort wurde alles körperliche ausgeschlossen und wir wurden ans KJP verwiesen. Tatsächlich hat der Arzt dort im SPZ in einem Nebensatz schon mal Autismus erwähnt. Damals habe ich das aber nicht für voll genommen (er sagte sowas wie, vielleicht ist es Autismus aber ihr Sohn ist dafür zu extrovertiert). Und ich kannte mich halt gar nicht mit Autismus aus. Da zu der Zeit auch vermehrt Aggressivität aufgetreten ist haben wir bei der KJP hauptsächlich die Tic-Störung und das Sozialverhalten (Verdacht ADHS) anschauen lassen.
Wir hatten nach einem Dreiviertel Jahr immer noch keine eindeutige Diagnose.
Erst diese Woche Montag haben wir von der Ärztin mehrere Fragebögen bezüglich Autismus erhalten. Mittlerweile habe ich auch viel gelesen, mich ausgetauscht und Erfahrungen angeschaut und ich selber habe immer mehr den Verdacht, dass es doch Autismus ist.
Was ich damit sagen möchte, spreche deine Bedenken, deinen Verdacht, direkt an. Vertraue nicht darauf, dass die Ärzte schon sehen was es ist. Diese Störungen sind sehr komplex. Ich glaube, wenn ich die Informationen, die ich jetzt über Autismus habe, damals schon gehabt hätte, hätte mich der Arzt im SPZ direkt an die Autismusambulanz verwiesen. So mussten wir ein Jahr lang einen Umweg über die Tic-Ambulanz machen.
Das Forum hier hat mir auch sehr geholfen und mir in einigen Dingen die Augen geöffnet .
Liebe Grüße und alles Gute!
Lieben Dank auch dir für deine schnelle und liebe Antwort. Ich habe heute schon beim Spz angerufen und wir haben über das Thema Autismus gesprochen. Sie will mir morgen einen Fragebogen zukommen lassen und im Anschluss gibt es dann einen Termin zur Vorstellung.uns ist eigentlich die Diagnose nur wichtig, um eine Rückstellung bewilligt zu bekommen und ihm bei eventuellen Problemen in der Zukunft (gerade was dann irgendwann die Schule betrifft) helfen zu können, beziehungsweise dass er von seiner Umwelt (speziell Lehrern und Mitschülern) verstanden wird.
Sehr gut, da seid ihr ja schon an der richtigen Stelle.
Und es ist sicher sehr ratsam, vor der Schule und einem eventuellen Leidensdruck eine Diagnose zu starten.
Wie gesagt, unser Kinderarzt hat uns lange nicht ernst genommen, erst als sich die Probleme häuften. Leider war bei meinem Sohn schon im Kindergarten der Leidensdruck hoch, jetzt in der Schule ist es kaum mehr auszuhalten für ihn und er bekommt die Ablehnung sehr stark zu spüren. Ich hätte mir gewünscht, dass ihm das erspart gewesen wäre.
Liebe Grüße
Hallo
Weil mir das heute zufällig wieder auf den Bildschirm kam, teile ich den Link hier.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28217829/
Es geht dort um Vitamin D und Autismus. Da ich kein Arzt bin, gebe ich aber auch keine Empfehlung zu irgend etwas ab.
Hast du den Artikel gelesen? Verstehst du die Zahlen? Hast du die Argumentation betreffend klinischer Toxikation gelsen? "Keiner ist gestorben"? Cool, keiner ist gestorben, aber viele haben irreversible Organschäden. Sorry, ich bin sprachlos.
Ich bin mir jetzt nicht sicher welchen Artikel Du gelesen hast, daher habe ich die Seite jetzt mit Deepl übersetzt und hier eingefügt:
"Immer mehr Hinweise deuten darauf hin, dass ein Vitamin-D-Mangel während der Schwangerschaft und in der frühen Kindheit [25(OH)D < 40 ng/ml] einige Fälle von Autismus verursachen kann. Vitamin D wird in ein sekundäres Steroidhormon umgewandelt, das etwa 3 % der 26.000 Gene im kodierenden menschlichen Genom reguliert. Es ist auch ein Neurosteroid, das bei der Entwicklung des Gehirns aktiv ist und Auswirkungen auf die Zellproliferation, die Differenzierung, die Kalziumsignalisierung sowie neurotrophe und neuroprotektive Wirkungen hat; es scheint auch Auswirkungen auf die Neurotransmission und die synaptische Plastizität zu haben. Kinder, die autistisch sind oder werden sollen, haben im Vergleich zu ihren nicht betroffenen Geschwistern niedrigere 25(OH)D-Werte im dritten Schwangerschaftsmonat, bei der Geburt und im Alter von acht Jahren. In zwei offenen Studien wurde festgestellt, dass hochdosiertes Vitamin D die Kernsymptome des Autismus bei etwa 75 % der autistischen Kinder verbessert. Einige der Verbesserungen waren bemerkenswert. Die bei diesen Kindern verwendeten Vitamin-D-Dosen betrugen 300 IE/KG/Tag bis zu einem Maximum von 5000 IE/Tag (der höchste erreichte 25(OH)D-Spiegel war 45 ng/ml). In der anderen Studie wurden 150.000 IE/Monat als Injektion sowie 400 IE/Tag verabreicht (der höchste erreichte 25(OH)D-Spiegel lag bei 52 ng/ml). Diese beiden Open-Label-Studien wurden vor kurzem durch eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) bestätigt, bei der 300 IE/kg/Tag mit einem Maximum von 5000 IE/Tag verwendet wurden und die ähnliche Wirkungen wie die beiden Open-Label-Studien zeigte. Was die Vorbeugung betrifft, so hat eine kürzlich durchgeführte kleine Studie gezeigt, dass eine Vitamin-D-Supplementierung während der Schwangerschaft (5000 IE/Tag) und während des Säuglings- und Kleinkindalters (1000 IE/Tag) die erwartete Häufigkeit von Autismus bei Müttern, die bereits ein autistisches Kind hatten, von 20 % auf 5 % reduziert. Vitamin D ist sicher; so gab es in den letzten 15 Jahren laut Poison Control etwa 15.000 Fälle von Vitamin-D-Überdosierung. Von diesen 15.000 Personen entwickelten jedoch nur drei eine klinische Toxizität, und niemand starb. In Anbetracht dieser Tatsachen könnten Ärzte in Erwägung ziehen, Autismus mit 300 IE/kg/Tag zu behandeln und zu versuchen, Autismus vorzubeugen, indem sie schwangeren und stillenden Frauen (5000 IE/Tag) sowie Säuglingen und Kleinkindern (150 IE/kg/Tag) alle drei Monate Ergänzungspräparate zur Überprüfung des 25(OH)D-Spiegels geben. Mit diesen Dosen wird der 25(OH)D-Blutspiegel auf die von der Endocrine Society empfohlenen Werte angehoben. Da die American Academy of Pediatrics eine Vitamin-D-Supplementierung im Säuglings- und Kindesalter empfiehlt, sollten Kinderärzte und Hausärzte die aktuellen Erkenntnisse über Autismus und Vitamin D bewerten und entsprechend handeln."
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28217829/
In dem Artikel wird von Blutspiegeln von 45 und 52 ng/ml gesprochen. Das Labor wo ich den Vitamin D Spiegel messen lasse hat einen Normalwert bis 100 ng/ml. Bei 50 herum ist das also noch keine überdosierung? Oder hast Du andere Daten, bei denen 50 ng/ml eine Überdosierung ist? Und wie ich schrieb, es aber auch in dem Artikel steht: " könnten Ärzte in Erwägung ziehen". Also unter ärztlicher Aufsicht.
es heißt ja nicht umsonst "Spektrum" -- und natürlich gibt es da leichtere und ausgeprägtere Erscheinungsbilder.
Ich würde längerfristig zu einem Kinderpsychologen oder ins SPZ, wenn Eures gut ist und sich auch langfristig gut um die Kinder kümmert (unsres tut es nicht) ist ein SPZ ein Ansprechpartner. Oder eben Kinderpsychiatrie.
Mein Sohn hätte ich früher ähnlich beschrieben, plus leichte ADHS Kennzeichen. --- Jetzt in der Pubertät ist ihm die Summe dieser ganzen Dinge mächtig in den Rücken gefallen, er zog sich immer weiter zurück, hat eine Spielsucht entwickelt und Sozialphobie, was es in der Schule noch schwieriger macht, weil er gar kein Mund mehr aufgemacht hat. Dass er nicht filtern kann, macht ihm Migräne und Kopfschmerzen und er braucht wirklich Hilfe, im Alltag oder der Schule unter den "normalos" sich anzupassen und klarzukommen. - Er eckt deswegen oft an und wirkt dann distanziert oder abweisend bzw. ist recht unempathisch und direkt.
Er kam dann mit 14 in psychologische Behandlung, -- aber mit Terminen 1x pro Woche erreicht man erst in laaaaaanger Zeit etwas.
Also würde ich schon Hilfe suchen, wenn Denkst, das wäre sinnvoll, für die kleinen Dinge im Alltag und wenn ihr jetzt anfangt, einen Platz zu suchen, dann habt ihr in 1-3 Jahren auch einen - oder eine DIagnose und habt ausreichend Zeit schon jetzt in der frühen Schullaufbahn etwas zu therapieren und Euch WErkzeuge an die Hand zu geben.
Dann fällt ihm die Summe dieser Dinge in der PUbertät und dem hohen Anspruch der weiterführenden Schulen nicht auf den Kopf. leichte Aperger-Anzeichen, Hypersensibel, Sozial auffällig, Motorik: da habt ihr viele baustellen, die eine mehr, die andere weniger folgenreich. -- da lohnt es professionelle Begleitung um einiges aufzulösen, was machbar ist.
Lieben Dank für deine Antwort.beim SPZ hab ich mich schon gemeldet…warte jetzt auf einen Termin zur Vorstellung.da ich durch meine große Tochter (ADHS und depressive Episoden) schon eine Familienhilfe beim Jugendamt habe konnte ich mir dort auch schon einige Tips holen.hoffe wir bekommen zeitnah die Möglichkeit unseren Junior zu fördern und ihm die Hilfe zu ermöglichen die er braucht.im Moment zieht er sich auch immer mehr zurück und ist am liebsten für sich selbst.
Das klingt sehr nach meinem Sohn (8).
Wir haben mit der Einschulung gemerkt, dass mit ihm "etwas nicht stimmt".
- Er hat nichts mitgemacht in der Schule.
- Er hat diverse Ticks entwickelt (z. B. räuspern, laut schlucken, ...)
- Er hat Probleme mit Bekleidung. Sehr schwer etwas passendes zu finden was er anzieht. Auch die Umstellung von Sommer/Winter usw. sehr schwierig. Er trägt nur Crocs, keine Socken.
- Er ist oft in sich gekehrt und reagiert bei Ansprache verzögert.
- Er ist wenig und dann immer die selben Sachen.
- Er ist hochsensibel, reagiert auf kleinste Geräusche (Bleistiftton, WC-Spülung, zu viele Leute um ihn, ...)
- Er hat Wutanfälle.
- Medikamente verträgt er nicht.
Du siehst, du bist nicht allein. Wir waren bei der Kinderpsychologin und haben einen Intelligenztest machen lassen. Wir wollten einfach wissen, ist er überfordert/unterfordert in der Schule. Dabei kam raus: Ganz normale Intelligenz, sprachlich höher entwickelt. Aber wir haben dann eine Verhaltenstherapie begonnen, weil die Diagnose auf ADS raus kam mit leichtem Autismus. Jetzt sind wir am Abchecken ob das evtl. auf ADS mit Asperger-Syndrom hinaus geht. Wir sind also noch immer in der Findungsphase.
Lass es abklären. Es hilft wirklich weiter zu wissen was mit dem Kinde ist. Weil man dann vieles mit dem Kind anders machen kann. Das Kind anders wahrnimmt.
Wir haben jetzt sogar Familienhilfe, damit wir über diese Dinge sprechen können, dass wir Tipps bekommen wie wir in bestimmten Situationen reagieren können. Wir haben schon einiges verbessert.
Danke für deine Antwort.
Eine Familienhilfe haben wir auch und ich bin sehr froh darüber.
Aktuell kann mein Junior nicht zur Kita.Diese ist in den Winterferien umgezogen.dieser Umzug oder die neuen Räume haben ihm so große Schwierigkeiten bereitet, dass er einen extremen Waschzwang und eine Phobie gegen Viren/Bakterien entwickelt hat.nachdem er in der Kita alles und jeden gemieden hat mussten wir mit einem unterzuckerten und dehydrierten Kind ins Krankenhaus.
Sind jetzt zwar wieder zu Hause, warten aber noch immer auf einen Termin beim Psychologen.
Zu Hause geht’s ihm ganz gut (solange ihn nichts stresst)…nur das Haus verlassen kann er nur, wenn er anschließend gleich baden/duschen kann.
Hoffe wir haben bald einen Termin auch um zu erfahren wie wir ihn besser unterstützen können.