Eine Frage zu ADHS? Kenne mich nicht aus.

Hallo,
Ich habe 2 Wilde Jungs zuhause (3,5), die im Moment sehr aufgedreht sind und nur quatsch machen. Sie Stacheln sich auch gegenseitig an. Können aber auch ruhig spielen. Der kleine reagiert oft impulsiv wenn etwas nicht so geht wie er es möchte, der Große ist sehr ruhig und nicht impulsiv, sehr harmoniebedürftig.
Meine Frage: Erkennt Der Kinderarzt das bei den Frühuntersuchungen? Bis jetzt haben sie nie was dazu gesagt, nur dass er super entwickelt sei. Der Kleine war schon immer sehr lebendig, aber ab wann kann man zu 100% sagen, dass er ADHS hat?

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Dass ADHSler wilde Rabauken sind ist eher ein Vorurteil. Mein Kind ist stark betroffen, war aber nie ein Rabauke der die Wände hochgeht.
Ja, mein Kind ist sehr hibbelig, das zeigt sich aber eher beim sitzen oder spielen. Das ist aber eine ganz andere Energie. ADHSler sind vor allem sehr reizoffen und können das was auf sie einströmt nicht richtig verarbeiten, wichtiges von unwichtigem unterscheiden. Viele Kinder kommen dadurch schwer zur Ruhe und haben oft Schwierigkeiten beim Einschlafen oder können sich schwer auf Sachen konzentrieren außer es entspricht genau ihrem Hyperfocus.
Viele ADHSler haben durch ihr impulsives Verhalten auch soziale Probleme und ecken an und merken z.B. nicht wenn sie die Wohlfühlgrenzen ihrer Mitmenschen überschreiten.
Sind das jetzt Sachen bei denen du sagst: ja, da gibts tatsächlich mehr Aspekte die mir Sorgen machen solltest du den Kinderarzt ansprechen. Eine Diagnostik macht jedoch der Kinderpsychiater. Laut Leitlinien ist eine Diagnose ab drei möglich, die meisten machen es aber erst ab 5/6 Jahren.

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Genau so 👍

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Nein der Kinderarzt erkennt das in der Regel nicht, die Diagnostik wird ja auch nicht von ihm durchgeführt, außerdem sieht er das Kind in der Regel doch nur ein paar mal im Jahr, da kann man das nicht so schnell erkennen. Viel eher erkennt dass die Kita, die dann auf den Kinderarzt verweist, der wiederum schaut dann genauer hin und überweist an die geeigneten Stellen. Also bei uns zumindest dauern die U-Untersuchungen nur 10-15 min. Eine sichere Diagnose wird allerdings erst so ca. ab 6 J. gestellt

Bearbeitet von Samara
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Vielen Dank für die Antwort!
Also ist fast 4 Jahre noch zu früh? Und warum ist das zu früh?

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Adhs kann man halt nicht so gut erkennen wie andere Krankheiten. Ist ja nicht so das man Blut abnimmt und dann kann man das dabei sehen. Die Diagnostik wird (unter anderem ) durch Fragebögen und evtl Beobachtung des Kindes erstellt. Da muss man von normalem Kleinkindverhalten gut differenzieren können und das geht halt am besten so ab 5/6 Jahren. Außerdem können die Kinder da auch besser bei Tests mitmachen als 3 jährige ...

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Kinderartr kann es nicht diagnostizieren, aber er stellt eine Überweisung für den Kinderpsychiater aus, der es kann. Wird gern vor der Schule gemacht, bevor es dort dann Probleme gibt (Aussage Kinderarzt). Mit 3 denke ich aber noch zu früh.

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In der heutigen Zeit werden "lebhafte" Jungs gerne mal in diese Richtung geschoben. - Aber das braucht es nicht, -- aktiv sein und rabaukig sein ist gut und gesund. Früher war ja auch "raufen" unter Jungs kein Problem. Heutzutage ist alles so runter geregelt.

Generell sollte ADHS erst ein Thema werden, wenn Verhalten Probleme macht. - Also im Sozialen oder in der Schule w/Konzentrationsfähigkeit. Es gibt ja auch ADS, wo es eher die verträumten ruhigen sind. -- so lange kein Problem da ist, braucht man auch keins suchen. -- Irgendwie spricht überall jeder gleich ADHS nur weil Jungs mal wilder spielen oder laut sind, fröhlich sind, die ruhigen Nachbarn oben drüber stören oder anstrengend sind für Eltern etc... -- im späteren Kindergartenzeitalter und Anfang Schule sieht man, ob sie ihre wildheit beherrschen können und mitarbeiten und sich konzentrieren können, "wenn es sein muss", -- dann sind auch wilde Jungs ganz normal.

Bearbeitet von tr357
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Der Kinderarzt erkennt das nicht. Bei uns kann man Kinder frühestens ab fünf zu einer Diagnose anmelden, sowie dann nur, wenn eine Fachperson die Diagnose unterstützt. Ein Bericht aus dem Kindergarten kann ausreichen. Das kann bei euch ganz anders sein, das einmal abzuklären kostet dich ja nichts. Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist, in der Schweiz muss eine Diagnose spätstens mit neun erfolgen, damit ADHS als Geburtsgebrechen anerkannt wird und die Invalidenversicherung die dadurch anfallenden Kosten bezahlt. Bei Eltern, die erst in der zweiten oder dritten Klasse Schule ihr Kind zur Diagnostik anmelden, kann das dann eng werden.

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Das ist ja eine komische Regelung. Es ist doch allgemein anerkannt, dass ADHS veranlagungsbedingt ist und nicht erst plötzlich im Erwachsenenalter auftritt. Also auch wenn man es mit 15 diagnostiziert, kann man davon ausgehen, dass es mit 5 auch schon da war. Was kann das Kind dafür, wenn die Eltern nicht rechtzeitig eine Diagnostik machen lassen und das Kind selbst es vielleicht erst mit 18 abklären lässt? In Deutschland wäre das kein Problem.

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Das ist echt heftig. Ich hatte bis zur Geburt meines 1. Kindes kaum Schwierigkeiten damit- so richtige behandlungsbedürftig wurde mein adhs erst mit dem Lockdown und der Babyzeit 2020/21.

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Hey!

Mein Kinderarzt hat es früher nur kurz vermutet, aber keine Diagnostik in die Wege geleitet.

Was sagen denn die Erzieher dazu?
Ich war schon auffällig im Kindergarten und konnte im Grunde nicht spielen.

Spätestens in der Grundschule wird es auffallen und dann wäre eine Diagnostik auch sinnvoll. Dennoch kann es auch im normalen Rahmen sein, nicht jedes wilde und impulsive Kind hat adhs.

Liebe Grüße
Schoko

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Ich wüsste anhand deiner Äußerungen nicht was da für ADHS sprechen soll?
Bei meiner Tochter besteht der Verdacht. Sie ist aber noch zu jung für Diagnostik. Sie redet ohne Punkt und Komma. Oft komplett wirres Zeug. Teilweise einfach Geräusche um Geräusche zu machen. Wenn man sie bittet, paar Minuten leise zu sein, schafft sie es nicht. Nicht mal 10 Sekunden. Es rattert und rattert ohne Ende.
Sie zappelt permanent rum. Braucht am Esstisch am besten ein Hörspiel damit sie vernünftig essen kann. Ansonsten schafft sie es kaum stillzusitzen. Dann wird das Essen abgebrochen obwohl sie eigentlich noch hunger hat. Sie rastet komplett aus, wenn der Ärmel des Oberteils nicht Millimetergenau so lang ist wie sie es sich in ihrem Kopf vorgestellt hat.
Sie ist praktisch null stressresistent. Weint bei wirklich jedem Pups direkt für Stunden.

Nicht falsch verstehen. Ich liebe meine Tochter. Und gerade ich mit meinem ADHS kenne das und habe Verständnis. Aber es ist gerade weil ich selbst betroffen bin halt nicht einfach.

Deine Jungs klingen wie ganz normale Jungs. Wenn Kinder mit anderen Kindern zusammen sind schaukelt sich meist die Laune hoch.
Impulskontrolle ist in dem Alter auch noch eher schwach ausgeprägt. Wenn der eine da besser drin ist, ist das eher Typsache. In dem Alter erwarte ich noch keine ausgeprägte Impulskontrolle. Gerade in schwierigen Situationen.
Kommt natürlich auch auf das Ausmaß an. Hin und wieder Situationsbedingt würde ich als Altersentsprechend bezeichnen. Meine Tochter ist impulsiv am laufenden Band. Auch ohne dass sie erst Gegenwind bekommen muss. Selbst wenn gerade alles friedlich und entspannt ist und sie eigentlich absolut ihren Willen bekommen hat, ist sie unberechenbar.

Also nein. Ich denke nicht dass deine Jungs (zumindest so wie du es hier beschreibst) ADHS haben. ADHS ist nämlich viel viel mehr als Hyperaktivität und Impulskontrolle.