Hallo, ich hoffe mir kann jemand helfen!
Mein Sohn hat PG 3, mein Mann 1… ich arbeite 39 Std die Woche und diese Arbeit belastet mich wirklich stark!!! Nur die Arbeit, nicht die Pflege!
Mein Arzt hat mich aufgrund Depression krankgeschrieben!
Muss ich mir Sorgen machen, dass nun das Pflegegeld gekürzt wird? Oder das ich nicht mehr als pflegende Person/Angehörige tätig sein darf? Aufgrund der Diagnose?
Wäre so dankbar für eine Antwort! Finde im Netz Nix!
Liebe Grüße, Stephanie
Pfiegegeldkürzung bei Erkrankung?
Warum arbeitest du nicht nur 30 Stunden? Die 9 Stunden mehr führen doch nur zu Streichungen beim Pflegegeld bei der Rentenversicherung. Das nur am Rande, da du ohnehin sagst, dass die Arbeit dich belastet.
Was deine eigene Erkrankung angeht, das wird dir so pauschal niemand sagen können. Das wird vom MdK separat begutachtet. Das ist nicht nur davon abhängig, wie schwer deine eigene Krankheit ausgeprägt ist, sondern auch stark davon abhängig, welche Erkrankungen/Behinderungen die beiden Pflegebedürftigen haben und wo und wie sie deine Hilfe benötigen. Kollidiert das miteinander, ist es u.U. möglich, dass du dir für einzelne Verrichtungen zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst nimmst.
Du kannst dich bei rehakids.de anmelden. Dort schreibt auch regelmäßig ein Gutachter, der für den MD arbeitet. Der kann dir diese Frage dann ganz genau beantworten.
… noch etwas: Hast du schon einmal über eine Pflegezeit und/oder eine Familienpflegezeit nachgedacht?
Nutzt du bereits ALLE dir zustehenden Entlastungsmöglichkeiten über die Pflegeversicherung vollständig aus … oder verfallen die Budgets?
Danke für deine ausführlichen Antworten!
Die 39 Std sind begrenzt bis zum 31. Dezember. Danach wieder 23 Std.
Was ist denn eine Pflegezeit oder Familienpflegezeit?
Ich nutze bisher NIX vom Entlastungsbeitrag, da ich einfach nicht wirklich weiß, wofür ich es nutzen kann!
Die Pflegeberatung sagte mir, dass ich den Betrag für eine Haushaltshilfe nutzen könnte. Mehr fiel ihr nicht ein…. Sie war aber auch überfordert, was die Pflege eines Kindes angeht. Sie berät eher bei älteren….
Den Entlastungsbetrag kann ich ehrlich gesagt ich nicht nutzen - es gibt keine Anbieter. Das ist so ein Problem deutschlandweit.
Aber es gibt auch noch Verhinderungspflege und man kann die Kurzzeitpflege hälftig auf die Verhinderungspflege umlegen lassen - das sind dann 2418€/Kalenderjahr. Das schöne daran: Es gibt (fast) keine Einschränkungen. Ein normal bezahlter Babysitter geht genauso, wie die Nachbarin oder vielleicht ein engagierter Student, der deinem Kind sein Hobby etwas näher bringt. Spezielle Ferienfreizeiten für Behinderte werden auch zum Teil aus diesem Budget bezahlt. Es gibt auch private Kleinunternehmen, die hier Hilfe und Unterstützung anbieten und über die Verhinderungspflege abrechenbar sind. Wichtig ist immer: Entweder man beauftragt ein Unternehmen und erhält dann eine Rechnung, die man bei der Pflegekasse einreichen kann - oder man ist selbst Arbeitgeber. Dann muss man die Privatpersonen über die Minijobzentrale anmelden. Das ist kein Hexenwerk. Der Gesetzgeber hat das wirklich super einfach gemacht. Die Minijobzentrale erledigt wirklich ALLE Arbeiten kostenlos. Deutlichen Einschränkungen hingegen sind Angehörige bis zum 2. Grad und Personen, die im gleichen Haushalt leben unterworfen. Daher habe ich das Budget nie dafür genutzt.
Meine Kinder hatten schon ganz viele verschiedene Personen als Verhinderungspflege:
- eigenen I-Kräfte aus dem Kindergarten (nach Erlaubnis durch den Träger)
- eigenen Schulbegleiter aus der Schule (nach Erlaubnis durch den Träger)
- eine Art „Leihoma“, die uns so ans Herz gewachsen ist
- einen Musikstudenten, der meinem Jüngsten das Trommeln und Keyboard spielen beigebracht hat
- eine Restaurantbesitzerin, die meinen Ältesten das Kochen beigebracht hat
- Kinderfrauen, die allein mit unseren Kindern unterwegs waren, aber uns auch oft entlastet haben und uns einfach begleitet haben z.B. bei Ausflügen. Möchte ich z.B. im Schwimmbad auch mal 2 Runden in Ruhe schwimmen, brauche ich jemanden, der auf die Kinder aufpasst. Ausflüge sind für mich sonst purer Stress.
Ich habe 2 Kinder mit PG4 und PG2 - ohne perfekt durchorganisiert zu sein, wirst du nicht nur eine Depression bekommen, sondern früher oder später schlicht zusammenbrechen.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick/wie-wird-die-vereinbarkeit-von-pflege-und-beruf-gefoerdert.html#c15278