Ich bin völlig überfordert mit mein ADHS Kind

Hallo liebe Community,

Ich alleinerziehend von einem 5 1/2 jährigen, der ADHS hat. Bin ziehmlich überfordert, jeder Tag stellt sich als Herausforderung dar, zudem ich kaum Unterstützung habe. Manchmal bin ich lieber gerne arbeiten statt wieder mein Kind um mich zu haben, was mich dennoch auch deprimiert.
Seit Anfang September besucht er die SVE - Förderschul Einrichtung (Vorschulklasse). Ich arbeite jetzt 20h und direkt nach meiner Arbeit- sofort mein Kind abholen, ich bin selbst Erzieherin im Kindergarten. Vor dem September hatte ich immer noch 1-2h Zeit einfach für mich da ich ihn im Kindergarten auch immer etwas später holen konnte, momentan hab ich damit richtig zu kämpfen. Die SVE hat keine mittagsbetreuung. Diese Ruhe Zeit fehlt mir total, er kommt heim dann, dann gibt’s sofort essen und er darf dann tv oder Kids tablet. Damit alle einfach mal bisl abschalten können. Dennoch spielt er auch selber nicht mal mehr in seinem Zimmer. Ist nur noch um mich herum. Abends kommt er ständig noch raus, sodass wir eig „gemeinsam“ ins Bett gehen, ich nicht mal mehr was von meinem Abend habe.
Der Vater ist zu seiner neuen Partnerin gezogen 600km weit weg, meldet sich auch gar nicht. Kontakt ist abgebrochen, die Oma (väterlicherseits) hat auch keine Interesse. Meine Eltern sind beide noch Vollzeit arbeitend. Ab und zu haben sie meinen Sohn aber mir kommt es dann auch eher vor, als ist es nur Pflicht für sie. Meine Schwester ist nach 30 min beschäftigen mit meinem Sohn auch völlig überfordert. Hat auch keine Interesse. Babysitter kann ich mir nicht leisten und meinen Freundinnen mein Kind zumuten, mag ich auch nicht, da er einmal sich nicht benehmen konnte.
Selbst ich habe zwar einen neuen Partner; der aber natürlich die Zeit mit mir und ihm gemeinsam verbringen will. Der schon ihn mir abnehmen würde, aber ich so auch nicht zur Ruhe komme. Weil mein Sohn sehr frech ist und auch oft regeln und Grenzen testet/überschreitet, gab es diesbezüglich mit mein Partner auch das ein oder andere Gespräch, das ihn es auch manchmal Zuviel ist. Er auch mehr Zweisamkeit möchte. Was ich verstehe..

Ich habe Freundinnen die auch alleinerziehend sind, wo mir dieser Kontakt sehr gut tut. Dennoch fühle ich mich brutal alleine, alles muss ich komplett alleine stemmen und ich möchte auch mal meine Bedürfnisse nach vorne packen. Ich bin auch ein Mensch noch. Ich muss jeden Cent umdrehen, hab Geldsorgen kann nicht mal mehr arbeiten… und mein Leben dreht sich nur noch um mein Kind… und den Tag irgendwie rumzubringen. Ich liebe mein Kind überalles, könnte niemalsauf ihn verzichten. Dennoch ist mir nur noch zu heulen zumute.
Ich möchte auch mehr auf mich schauen, um an mir selber zu arbeiten, dazu komm ich auch nicht.
Ich könnte echt nur noch heulen und mich einsperren. Weil es mir echt Zuviel ist.

Bitte verurteilt mich, nicht ich tu alles für meinen Sohn aber das mir es Zuviel ist… bin auch noch angeschlagen mit Erkältung.. es ist einfach nicht schön. Ich suche auch eher nach guten Ratschlägen, deshalb hab ich hier reingeschrieben.

1

Was sagt denn der Psychiater zur Therapie deines Sohnes? Wie sieht es aus mit einer Nachmittagsbetreuung? Hort? Sportverein?

Ich will dich nicht verurteilen, aber du holst dein Kind ab und das erste was du machst ist es vor die Medien zu setzen, obwohl bekannt ist, dass diese ADHS-Symptomatiken mittelfristig verschlimmern. Verschlechterst du damit deine Situation nicht eher?

Wenn du so überfordert bist wie du schreibst, könnte eine Familienhilfe und/oder ein Erziehungsbeistand helfen.

2

Für Hort ist er im Ort oder im Nebenort noch zu jung, eig war’s geplant das er zu seinem davorigen Kindergarten nachmittags noch kommen darf. Aber die Leitung teilte mir Ende Juli dann ein klares Nein nochmal mit.
Ja Sportverein hatte ich auch schon überlegt; er liebt Fußball aber nachher hält er sich nicht an die Regeln.. des Trainers, so ist es eben wenn er mit mein Partner dann spielt.

Ja da hast du recht; aber ich sehne mich einfach nach Ruhe… Ruhe von meinem Stress aus der Arbeit und das er runterkommt von seinem Vorschul-Programm.

Ich denke das ich mich aufjedenfall bei einer Familienhilfe melden muss.

4

Ich würde Fußball im Verein aber mal ausprobieren. Oft ist es ja in einer Gruppe doch anders und ein Fußballtrainer kann, entsprechend meiner Vorurteile, auch recht deutlich werden. Und vielleicht tut ihm die Bewegung auch einfach gut und er erlebt etwas positives.

Das mit der Ruhe verstehe ich komplett! Gibt es ansonsten einen Spielplatz auf den ihr gehen könnt? Ich weiß nun nicht wie es bei deinem Sohn ist, aber bei manchen Kindern hat man dann ja doch mal Ruhe. Oder eine Fahrradtour oder so?

weiteren Kommentar laden
3

Auch ich rate dir, dir Hilfe zu suchen. Dein Sohn hat ein ebenso anstrengendes Leben wie du, denn er macht das ja nicht, um dich zu ärgern oder mit Absicht. Er passt nicht ins System und doch muss er in diesem System leben, das kostet auch ihn Energie. Dazu merkt er, dass sein Vater ihn schon verlassen hat und hat vielleicht einfach Angst, dass er dich auch verliert?

Ich verstehe deine Überforderung total! Umso wichtiger, dass ihr Hilfe bekommt! Dass du das ADHS verstehen lernst und ihr Strategien erarbeiten könnt, die hilfreich sind.

Auch wenn es für dich grade hoffnungslos scheint, das ist es nicht! Ich wünsche dir viel Kraft!

5

Danke!!! Bin ziehmlich überfordert einfach nur noch und sitzt auch grad am heulen, meine Mutter redet das auch einfach alles so runter wie ein „hab dich nicht so“
Es ist echt nur noch grauenvoll…

8

Das verstehe ich, grade wenn niemand Verständnis hat. Und jeder hat doch mal Zeiten, wo er verzweifelt.

Fühl dich einfach feste gedrückt! Ich bin sicher, dass bessere Zeiten kommen werden.

weitere Kommentare laden
7

Hat er eine Pfelegegrad? Darüber kommst du Verhinderungspflege/Babysitter bezahlt, damit du auch einmal durchatmen kannst.

10

Es wird bei ADHS wohl auch empfohlen, ruhige Aktivitäten mit dem Kind zu machen: Meditationen, Traumreisen, Entspannungsmusik usw. Also, das Kind muss nicht immer beschäftigt werden.

Könntest du nicht mal schauen, ob es so etwas erst mal online gibt - zum Testen - und das mit ihm zusammen einmal am Tag machen, bis es zur Routine geworden ist und dich dann nach und nach "ausschleichen" - also, nicht aus dem Raum schleichen, sondern dich immer weiter zurück nehmen, ihm sagen, er soll schon mal anfangen und du kommst dazu usw., bis er das auch alleine machen kann und sich dabei entspannt und ihr beide Zeit für euch alleine habt?

Ich hatte mit meinem Bruder so ein Aha-Erlebnis. Der musste auch oft Action haben, war selten wirklich ruhig, es sei denn, er war müde. Und dann sind mal zufällig im Einkaufszentrum auf ein Angebot gestoßen, bei dem man mit jemandem 5 min schweigen konnte. Es gab da ein Zelt und gedämpftes Licht und dann wurde man einfach eingeladen, gemeinsam zu schweigen. Ich war sehr überrascht, dass mein Bruder das durchhielt und noch überraschter, als er hinterher total begeistert war und meinte, wir sollten das in der Familie auch mal machen.

Vielleicht könnte man ja nach einiger Übung so etwas als Einleitung für eine halbstündige Pause nehmen. Wir stellen Xyz (Musik, Meeresrauschen etc., Suggestopädie/ Hypnosegeräusche usw. an und danach entspannen wir uns alleine in unseren Zimmern und kommen wieder zusammen, wenn der Timer klingelt.
Es gibt ja auch diese Videos etc. mit Naturgeräuschen (Wald, Wale etc.), zu denen man dann auch etwas malen könnte. Entweder nur Farben, die einem einfallen oder Gegenständliches. Das könnte man ja auch üben und wenn/ falls es gut läuft, immer weiter selbstständig machen lassen. Einfach Papier und Farben rauslegen und anregen, auch mal alleine im Zimmer zu entsprechenden Geräuschen oder Musik etwas zu malen.
Wenn du bei Youtube so etwas eingibst wie "Meditationsgeräusche", "Naturgeräusche", "Naturgeräusche mit Musik" findest du einiges. Es gibt auch "Traumreisen für Kinder" oder "Geräusche zum Einschlafen" (oft Regen oder Wellenplätschern).

12

Gibts Familien unerstützende oder entlastende Dienste in der Nähe? Anfrage ans Ressort Soziales im Rathaus oder in einer KiTa nachfragen, direkt die Leitung fragen vertraulich. Bisher scheint alles klassich kernfamiliär abzulaufen: Du, dann das Ex-Mann Phantom, irgendwiedochnicht-Opa-Omas, und der Klassiker: Die hab dich nicht so Mystifizierung (also das Aberkennem der eigenen Erlebniswelt). Nur durch muriges Hilfeholen wxtwrn wird es sich für euch beide bessern.

13

Hallo,

Es tut mir leid, dass du alleine bist und keine Hilfe hast. Dein Alltag klingt sehr herausfordernd. Dein Kind braucht deutliche Grenzen, die immer gelten, keine Ausnahmen etc. das erfordert viel Kraft.
Ich wünsche dir ganz viel davon! Es ist schwer, wenn man selbst eigentlich eine Pause braucht. Dein Kind braucht sie auch. Mit Medien bekommt es die nicht.

Versuche lieber gemeinsam raus zu gehen statt Medienzeit nach dem Mittagessen. In den Alltag Bewegung einbauen. Auch uns Erwachsenen tut die Bewegung gut. Geht in den Wald, schaut euch an, was es da gibt, baut was im Wald, Picknick,... sonst Vorlesezeit nach dem Mittagessen vielleicht?
Darf dein Kind dir in der Küche und dem Haushalt helfen? Meine Kinder haben irgendwann "am Rad gedreht", weil sie mehr Verantwortung und Aufgaben gebraucht haben, statt ständig darauf zu warten, bis ich endlich mal Zeit für sie habe.
Ach ja: Fußball im Verein ist anders als ein Spiel daheim. Im Verein sind viele andere Kinder als Vorbilder, der Trainier pfeift und klare Regeln. Das Bedürfnis nach Bewegung wird zudem gestillt. Wenn das Kind Fußball mag, bring es hin. Die Trainer werden schon was sagen, wenn es gar nicht passt oder frag nach ein paar Wochen, wie es läuft. Zuschauen würde ich allerdings nicht. Die Kinder benehmen sich immer anders im Sport, wenn sie sehen/wissen, Mama ist da. Ist bei meinen Kindern und den Vereinskindern in meinen Kursen so.

Freunde hat dein Kind keine? Hast du auch keine von Kindern ähnlichen Alters? Vielleicht ergibt sich was in der Vorschulklasse oder dann im Fußball?

Jedes Kind hat etwas mit dem es sich ausgeglichener fühlt ohne gleich rennen zu müssen. Es kann Musik sein, singen oder auch Sandeln, Kneten, Malen, Bauen, Kugel-/Murmelbahn spielen, Blätter sammeln, Trampolin, Hüpfen, Schaukeln, Baden, ... Welche Dinge tun deinem Kind gut, dass es ausgeglichener wird? Darauf den Fokus legen. (Es kann sich auch öfter ändern.) Kommt dein Kind zur Ruhe, kriegst du auch mehr davon. Ist natürlich leichter gesagt als getan. 😉

Alles Gute.

14

Hey!

Wenn ihr schon eine Diagnose habt, welche Therapie bekommt er denn dann?
Ohne Therapie wird es nicht besser werden.

Mein Gedanke wäre auch: ab zur Ergotherapie.

Wer ist denn von euch der ADHS-Träger? Dein Ex oder du? Falls du es sein solltest, brauchst du vermutlich auch irgendeine Hilfe. Wenn man selbst adhs hat, ist ein Kind mit adhs eine große Herausforderung.

"er darf dann tv oder Kids tablet"
Das hilft deinem Kind leider auch nicht, gewünschte Verhaltensweisen zu entwickeln.
Du könntest dich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Bietet die Praxis, die die Diagnose gestellt hat, vielleicht Kurse zum Umgang mit ADHS an?

Liebe Grüße
Schoko

15

Hallo

ich kann dich gut verstehen und nein deswegen bist du keine schlechte Mutter. Es gab Zeiten da hab ich mein Kind auch lieber von hinten gesehen und es hat mich sooo traurig gemacht weil wir immer und überall aufgefallen sind. Immer viel Energie und immer laut. Allerdings muss ich dir sagen, dass ich zwar verstehen kann das du Ruhe brauchst aber die Medien nicht das richtige sind. Dann mach ihm eine CD oder Hörbuch an. Versucht nach dem anstrengenden Tag bisll Ruhe rein zu bringen. Gemeinsam ein Spiel spielen. Ich weiß das ist auch anstrengend wenn man am Limit ist aber auf lange Sicht ist es gut. Dein Sohn wird bestimmt nächstes Jahr zur Schule kommen. Wenn ja dann schau schonmal nach einem guten SPZ bzw vielleicht wurde auch von dort das ADHS diagnostiziert. Auf jedenfall kümmere dich um einen Termin bei einer Verhaltesntherapie. Da wartet man auch locker 12 Monate und länger. Dann Termin beim Jugendamt um Unterstützung zu bekommen sei es Familienhilfe oder auch wenn die Schule los geht das dein Kind einen Schulbegleiter bekommt. Da wartet man auch Monate bis es klappt. Das alles kannst du jetzt schon regeln.

Dann machst du eine Kinderreha, d.h dein Kind ist der Patient und du die Belgeitperson. Das geht über die Rentenversicherung. Es gibt ganz tolle Kliniken wo du hierzu tipps bekommst. Kann ich dir wärmstens empfehlen (gerne über PN anschreiben). Dann machst du einen Termin über den medizinischen Dienst und schaust das er einen Pflegegrad bekommt. Mit dem Geld kannst du Therapien wie z. B Reittherapie zahlen . Andere Hilfen wie auch mal einen Babysitter damit du mal paar Stunden Freiraum hast. Schau über die ADHS Liga wo es sowas bei euch gibt und da kann man auch in so eine Art Selbsthilfegruppe gehen. Du musst dich mit Input füttern und dann alles abklappern damit ihr beide gut aufgestellt seid und euch nicht weiter entfremdet.

Dein Kind ärgert dich nicht mit Absicht. Mach dir das bewusst an Tagen wo du am liebsten aus der Haut fahren willst. Mir hat der Spruch geholfen "Liebe mich am meisten , wenn ich es am wenigsten verdient habe". Es ist schwer aber wenn man sich bewusst macht was in einem Kind mit ADHS vor sich geht dann kann man selber gelassener werden. Der Weg ist lang und steinig aber er lohnt!

LG viel Kraft und Geduld

16

Leider beantwortest du hier offensichtlich nicht die Fragen der anderen.

Es gibt eine Diagnose? Wo wurde sie gestellt? Welche Therapie bekommt er? Was ist mit Medis? Bekommt er ergo?
Was ist mit Sport? Bitte KEIN Fußball. Die meisten adhs Kinder sind nicht für Mannschaftssport geeignet. Zumindest nicht wenn es stark ausgeprägt ist. Besser ist Kampfsport, schwimmen, Leichtathletik etc.
das Ganze wenigstens zwei mal die Woche.
Was ist mit Musilk? ADHS geht meistens mit Kreativität einher und Musik öffnet nicht selten neue Möglichkeiten. Die einen lernen Schlagzeug, die anderen tanzen … wieder andere Gitarre etc.
warum Förderschule? Wie ist der Iq? Welche Bundesland?
Wichtig ist Routine!!! Jeder Tag sollte klar geregelt sein… dann kann er auch vollgeladen werden.