Ein weiteres Kind nach einem Kind mit Downsyndrom

Es geht nicht um mich, sondern um eine Freundin. Wir kennen uns schon seit Jahren und sprechen über alles. Sie kommt aus einer großen Familie und wollte immer drei oder vier Kinder. Entsprechend hat sie sich einen Mann gesucht, der das auch wollte.

Ihr zehnjähriger Sohn wurde aber mit Downsyndrom und einem Herzfehler geboren. Beide Ehepartner wollten trotz dieser Herausforderung weiterhin Kinder, sobald der gemeinsame Sohn etwas älter ist.

Nach mehreren Operationen ist der Herzfehler nun lange behoben.
Ihr Sohn hat jede Woche noch mehrere Termine, um ihn bestmöglich zu fördern. Er benötigt Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und therapeutisches Reiten.

Kurz vor ihrem 38 Geburtstag hat meine Freundin ihrem Mann mitgeteilt, dass sie sich wahrscheinlich sterilisieren lassen will. Sie kann sich in den nächsten Jahren kein weiteres Kind vorstellen und mit über 40 möchte sie kein Kind mehr.
Mit der Spirale hat sie Probleme und alle anderen sicheren Verhütungsmittel schon durch.

Ihr Mann ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Er hat noch einen weiteren Kinderwunsch. Sie kam zu mir, um sich auszuweinen.

Ich weiß nicht, was ich ihr raten soll. Ich glaube, dass ihre Entscheidung für eine Sterilisation falsch ist und sie sie bereuen wird. Vom Herz her möchte sie nämlich weitere Kinder. Sie hat nur Angst, ihren Sohn dann nicht mehr bestmöglich fördern zu können.

Bearbeitet von Candycane
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Das ist eine Entscheidung zwischen den beiden, da kannst du gar nichts zu raten.

Ich hatte eine ähnliche Situation. Wollte immer ne Großfamilie, dann kam das Kind mit Behinderung zu Welt. Dann wollte ich auch keines mehr. Eben um den großen fördern zu können. Irgendwann ist halt auch der Altersabstand zu groß.
Jetzt habe ich ein Hupsala im Bauch. Mal schauen wie es wird. Aber sie war vor 10 Jahren ein komplett anderer Mensch
Nur weil sie vor 10 Jahren ein Kind wollte heißt das nicht, dass sie noch immer eines will.

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Bei der Entscheidung kannst Du nicht wirklich helfen.

Ich würde mich in der Situation.... ich weiß es nicht. Ich habe nur ein Kind und fokusiere mich voll auf das Kind. Es hat nur "LRS". In so fern passt alles. Ich bin mit dem einem Kind glücklich. Aber bei solchen Entscheidungen kann man sich nicht einmischen. Was man tun kann ist, ein paar Fragen stellen, welche der Person zu einer Entscheidung verhelfen können.

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Hallo,
Ich habe ein Kind mit Down Syndrom. Er ist jetzt 2,5 Jahre alt. Sein kleiner Bruder ist 13 Monate alt. Wir haben es nicht bereut noch ein Kind zu bekommen, der große entwickelt sich super, sie fördern sich gegenseitig. Das sagt auch dem großen seine Physiotherapeutin.
Als der Große geboren wurde haben wir auch erst überlegt ob wir noch Kinder wollen, ich hab mich dann auf FB in der Down Syndrom Gruppe angemeldet und da sind ganz viele die danach noch weitere Kinder bekommen haben und es nie bereut haben 🥰. Das machte uns Mut.

Aber wie alles, können das nur die Paare zusammen entscheiden die es betrifft.
Lg Mona

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Liebe TE,

du kannst ihr zuhören als gute Freundin, aber ihr zu nichts raten. Du kannst höchstens sagen:"Sabine, so sehr ich dich vielleicht verstehen kann, dass solltest du mit deinem Ehemann besprechen. Das sind halt Sachen, die gehen nur dich und deinem Mann etwas an."

Ich habe zwar kein Kind mit Down-Syndrom, sondern eins mit frühkindlichen Autismus (der Jüngste) und eins mit Legasthenie und AVWS (mein Großer). Und mein Mann und ich wollten definitiv keine drittes Kind, Und zwar aus dem Grund (was du schon beschrieben:

<<<Nach mehreren Operationen ist der Herzfehler nun lange behoben.
Ihr Sohn hat jede Woche noch mehrere Termine, um ihn bestmöglich zu fördern. Er benötigt Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und therapeutisches Reiten.<<<<

So war es auch mit meinen beiden Kindern. In der Woche hatten beide zusammen eine zeitlang beide parallel zusammen, nur eben halt an verschiedenen Plätzen im gleichen Ort. Mein Jüngster musste zur Logopädie und der Große zur Legasthenietherapie und an einem anderen Tag zur Ergotherapie. Die restlichen Therapien vom Jüngsten fanden damals in der Kita statt. Später waren die Therapien vom Großen beendet und der Jüngste hatte teilweise bis zu drei Therapien die Woche.

Was ich damit sagen möchte, einem dritten Kind wäre man nicht gerecht geworden. Wo soll man denn die Zeit hernehmen?
Ich hätte sie nicht gehabt. Es sind ja nicht nur die Therapien, sondern zusätzlich noch Arztbesuche, Hausaufgaben mit dem Autisten mache, Papierkram mit Pflegekasse und anderen Behörden. Ich fand es schon damals schwierig beiden Kindern gerecht zu werden zeitlich. Ich hatte definitiv sehr wenig Zeit gehabt, weil ich auch noch Teilzeit arbeitete.

Ich sag es mal aus meiner Persprektive. Ein Kind mit einer Behinderung (egal ob nun Downsyndrom, Autismus) kostet teilweise sehr viel Zeit. Und ein Baby zusätzlich auch. Und wenn sich beide wirklich für ein zweites Kind entscheiden, was dann hoffentlich auch gesund ist, dann muss der Ehemann halt einen großen Teil der Therapien und ggf. Hausaufgaben des großen Kindes übernehmen oder sich ums Baby/Kleinkind kümmern. So ähnlich war es auch bei uns. Unser Jüngste verbrachte während ich mit dem großen Kind bei den Hausaufgaben saß, die meiste Zeit bei meinem Mann. Es sei denn er hatte Spätschicht. Das konnten wir auch nur machen,weil mein Mann Schichtgänger war.

LG Hinzwife

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Ich befinde mich aktuell in einer ähnlichen Situation. Unser Sohn ist behindert. Ein Teil seiner Behinderung kommt durch eine Erkrankung zustande, die genetisch ist. Für mich steht fest, dass es bei einem Kind bleibt. Mein Mann stimmt mir rational zwar oft zu, hat auf emotionaler Ebene aber immer noch einen weiteren KiWu.

Nun muss meine Spirale in einer ambulanten OP entfernt werden (lost IUP). Ich möchte das gerne mit einer Sterilisation verbinden. Als ich meinem Mann das gesagt habe, war er traurig und auch schockiert, weil das natürlich die Familienplanung endgültig abschließt.

Ich denke, eine Entscheidung für ein Kind muss immer von beiden Elternteilen getragen werden. Sobald einer dagegen ist, sollte eine Schwangerschaft verhindert werden.