Wirklich nur ADHS? Oder doch was anderes

Hallo liebe Community!

Ich wende mich an euch, weil ich mir sehr viele Sorgen um unseren Sohn mache. Unser Sohn wird im Oktober 9 Jahre alt, verhält sich aber noch sehr kleinkindlich. Auch haben wir in der Schule arge Probleme mit ihm - vor allem auf der emotionalen Ebene.
Seit unser Sohn 6 Jahre ist, haben wir die Diagnose ADHS. Hier wird er medikamentös behandelt. Unter den Medikamenten kann er sich auch etwas besser konzentrieren, aber sein Verhalten entspricht so gar nicht dem eines fast 9-jährigen Kindes.
Er hat eine sehr geringe Frustrationstoleranz. Das bedeutet, dass er sehr schnell ausrastet, wenn irgendetwas nicht so funktionier, wie er das gerne hätte. Ein paar Beispiele dieser Woche: er hat im Unterricht ein Heft nicht gefunden (da dieses noch nicht ausgeteilt wurde). Darauf hin hat er angefangen zu schreien und zu toben. Der neue Klassenlehrer hat mir darauf hin gesagt, dass ich ihn das nächste Mal abholen muss. Gestern waren wir im Schwimmbad. Irgendwie ist scheinbar Wasser in seine Schwimmbrille gelaufen. Da hat er sich auf den Boden geworden und hat angefangen zu toben und zu schreien. Letztes Wochenende wollten wir die Oma besuchen. Diese war dann aber erkrankt. Als Alternative habe ich ihm dann den Zoo angeboten. Leider hat auch dies zu einem Anfall geführt.
Er kann es auch gar nicht ertragen, wenn sich etwas geplantes verändert oder nicht so verläuft, wie er sich dies vorgestellt hat.
Ein weiteres "Problem" ist, dass er sich noch immer in den Räumen, in denen wir uns befinden auf den Boden legt und sich da rum schmiert. Soll heißen er rutscht dann auf dem Rücken liegend über den Fußboden oder dreht sich im Kreis. Im Supermarkt rennt er entweder und lässt sich dann fallen um auf den Knien zu rutschen oder rennt tobend durch den ganzen Supermarkt. Mir ist dieses Verhalten in der Öffentlichkeit inzwischen mehr als peinlich.
Wenn wir mit ihm reden oder er mit uns, schaut er uns auch so gut wie nie an. Wenn man ihm dann sagt, dass er einen bitte anschauen soll, dann macht er dies kurz um dann wieder weg zu schauen.
Beschäftigen kann er sich alleine übrigens recht gut. Er kann stundenlang mit seinem Lego bauen und dabei seine CD's in Dauerschleife hören. Wenn er allerdings Hausaufgaben machen soll, dann kommt er ständig an und fragt nach. Hierbei ist die Frustrationstoleranz auch mehr als bescheiden. Wenn er eine Aufgabe nicht versteht, fängt er sofort an zu weinen und zu toben. Dies macht er leider auch in der Schule.
In der Schule und der Nachbarschaft ist er eher der Außenseiter. Die meisten anderen Kinder wollen nicht wirklich was mit ihm zu tun haben. Einige sagen, er sei zu laut und zu wild. Er tut mir da immer total leid. Ich vermute es liegt daran, dass er immer wie aufgezogen ist, wenn wir Besuch haben. Er will dann immer, dass alles genau so gemacht wird, wie er das will. Und versteht nicht, dass andere Menschen auch Wünsche und Bedürfnisse haben.
Ich weiß aber auch nicht wirklich, wie ich ihm helfen kann.

Auch das Essen ist sehr schwierig. Er ist nur ausgewählte Sachen. Wenn irgendetwas anders ist als sonst, dann wird es nicht gegessen. Und wehe man macht Soßen auf seinen Teller. Dann tut er, als ob man ihn vergiften wöllte.

Auch mit Kleidung ist er sehr extrem. So müssen alle Pullover Kapuzen haben und auch Jacken zieht er nur ganz weiche an.
Mützen kann er gar nicht ertragen.

Erzogen wird er eigentlich konsequent. Aber zur Zeit beißen wir uns die Zähne aus.
Kann das wirklich alles "nur" durch das ADHS ausgelöst werden?

Jetzt ist es doch sehr lang geworden.

Viele Grüße und danke fürs Lesen,
EulenMama

Bearbeitet von EulenMama8
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Bekommt er irgendeine Art von Therapie? Verhaltens- oder Ergotherapie? Oder sogar beides? Sind die Medikamente gut eingestellt?

Bei meinem Sohn wurde mit 16 zusätzlich zur ADHS eine ASS im wirklich leichten Bereich festgestellt.

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Er geht aktuell zu Verhaltenstherapie und zur Ergotherapie.
Außerdem geht er zum Taekwando. Ich finde, dass ihm dies sehr gut tut.
Die Medikamente sind gut eingestellt. Zumindest kann er sich hiermit konzentrieren und wird nicht schon durch z.B. das Ticken einer Uhr abgelenkt.

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Dann frag mal euren Therapeuten. Bei uns gibt es auch extra Elternsitzungen, wo wir das ausführlich besprochen haben und sie fortan die ASS mit im Blick hatte. Außerdem vielleicht beim nächstens KJP Termin ansprechen.

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Moin,

ADHS ist eine Reizverarbeitungsstörung und somit sowieso mit ASS verwandt. Das heißt ADHSler können durchaus Strategien und Ticks entwickeln, wie man sie eigentlich von Autisten erwarten würde. Es kann aber auch ausgeprägt ASS parallel dazu sein, man ist inzwischen soweit, dass es keine Ausschlussdiagnose ist, sondern durchaus beides zusammen auftreten kann.

Was Ihr tun könnt? Bildet Euch weiter, geht zu einer Elternschule, befasst Euch intensiv mit ADHS. Denn ehrlich, DU musst gar nicht über Deinen Sohn jammern, er könne nicht die Bedürfnisse anderer erkennen, wenn Du selber Sachen wie "Dann tut er, als ob man ihn vergiften wöllte." Sorry, das stösst mir echt auf, das klingt nicht danach, als wüsstet ihr, was ADHS wirklich für einen Betroffenen bedeutet und habt für die Bedürfnisse einer Neurodiversen Person selber auch kein Verständnis!

Wenn euer Sohn parallel zur Schule noch Verhaltenstherapie, Sport UND Ergo hat ist das für einen ADHSler auch extrem viel Programm, wir machen das immer im Wechseln, 10 h das eine, dann wieder 10 h das andere.

Dass ADHSler gerne Hoodies tragen ist typisch, dass sie extrem regieren wenn auf ihrem Teller etwas ist, was sie so nicht mögen, ist auch typisch, dass sie dieses passiv-aggressive in die Augen schauen bei "mit ihm reden" nicht abkönnen ist normal .... ADHS ist ja auch eine Reizverarbeitungs- und filterungsstörung, da helfen die Kapuzen beim Abschotten, da ist ein Ekelgefühl bei unerwünschter Sosse oft viel intensiver als bei Neurotypischen. Hat Dein Kind für die Schule und Hausaufgaben Hilfsmittel wie Kopfhörer, Finger- und Fummelspielsachen etc? Vielen helfen auch Düfte, unser Kind hat einen Loop von Löwenkind mit Duftkisseninlay, das hilft ihm runterzukommen in der Schule. Das Reiben auf dem Boden hat was mit Körperwahrnehmung und Stressabbau zu tun, da müsst Ihr mit ihm mit der KJP Gespräche führen, damit ihr versteht, was dahintersteckt und welche Alternativrituale er versuchen kann, zu erlernen. Mein Kind hat zb immer schöne Gummihaarbänder um die Handgelenke mit denen es herumspielen kann, eine Lieblingskuscheldecke in die er sich hineinkuscheln kann etc.

Was mir bei deiner Aufzählung fehlt ist ehrlich, welche Therapie / Beratung ihr Eltern macht. Denn auch Eltern von ADHSlern sollten regelmässig Elternsprechstunden bei der KJP wahrnehmen, um zu besprechen, wie man welche Situationen handeln kann.
Es bringt nichts, wenn nur Euer Kind dieses Wissen in den Verhaltenstherapien bekommt, diese Hinweise umzusetzen fällt ADHSlern vielfach schwerer als normalen Menschen, und so müssten Eltern eigentlich auch ganz genau wissen, welche Strategien das Kind gerade erarbeiten soll, und wie ein ADHSler funktioniert. Und Deine Fragen zeigen ehrlich für mich deutlich, dass Ihr Eltern Euch noch nicht so mit der Diagnose und den Folgen für Euer Kind ausseinandergesetzt habt. Einfach konsequente Erziehung reicht einfach nicht, ihr müsst wissen, wie ADHS sich auswirkt, damit ihr ihn und seine Macken besser verstehen könnt und besser handhaben könnt. Damit Ihr seinen Alltag so gestalten könnt, dass er möglichst gut zurecht kommt. denn ich lese gerade nichts, was mit "Zähne ausbeissen" und "konsequenter Erziehung" zu tun hat, ich lese nur Dinge, die daraus resultieren, dass Ihr zu wenig Wissen von ADHS habt und somit nicht richtig reagiert und ihm keine Alternativen, keine Hilfsmittel etc anbieten könn. Denn es ist nun mal eine sozial-emotionale Beeinträchtigung, deren Auswirkungen im Alltag zwar durch Medikation teilweise erleichtert werden kann, die aber dennoch ein allumfassendes Anpassen des Lebensstils, Hilfsmittel und viel Nachhilfe in vielen Bereichen erfordert.

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Hallo!
Ganz ehrlich… wir haben selbstverständlich auch Gespräche bei der Therapeutin unseres Sohnes, sind einem SPZ angegliedert und ich gehe auch zu einer Psychologin.
Aber man kann minimal nicht nur trockene Nudeln, trockenen Reis, Pommes, einen Nudelauflauf und Schnitzel essen.
Soßen machen wir ihn schon an den Rand.
Für Schule und Hausaufgaben hat er ein Gummiarmband und ein Knautschemännchen. Nur wirklich helfen tut es nichts.
Die Therapien braucht er. Und ihm seinen Sport zu streichen fände ich grausam. Er muss ja auch in keine Nachmittagsbetreuung gehen, sondern kann nach der Schule gleich nach Hause kommen.
Auch haben wir bei dem Jugendamt eine Schulbegleitung beantragt. Die auch genehmigt ist. Aber bekommen haben wir noch niemanden.

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Hallo,
wir haben auch „nur“ ADS als Diagnose und unser 12 Jähriger hat viele ähnliche Verhaltensweisen wie eurer Sohn. Also nur trockene Nudeln essen (nur Ketchup geht dazu). In den letzten Jahren sind allerdings ein paar mehr Speisen wie Salamipizza und Kartoffelsalat dazu gekommen.

Auch mit Kleidung ist es ähnlich, nur Hoodys und Jogginghose, ggf. T-Shirts werden akzeptiert.

Und wir passen unser Familienleben an, überfordern ihn und uns nicht, indem wir möglichst vorher gucken, was ist möglich und wie ist es gut für alle. Also Ausflüge mit ihm absprechen und auch seine Bedürfnisse mit berücksichtigen. Seit dem wir das machen sind auch die Wutanfälle weniger geworden. Der Satz mit Konsequenz in der Erziehung im Ausgangspost, den finde ich etwas schwierig. Dein Sohn will dich nicht ärgern, er erlebt die Welt total anders und reagiert deshalb extrem empfindlich und ggf. aggressiv auf Dinge, die du nicht bemerkst, oder Die Dich nicht stören.
Wenn du dann „konsequent“ auf Deiner Sicht beharrst, muss er sich selbst verteidigen- und schützen. Vor Lärm, zu viel Licht, zu vielen Menschen, ekelhaftem Essen usw.
Da hilft Verständnis und Respekt, so dass er vertrauen kann, dass Du ihn so respektierst und seine Entscheidungen akzeptierst, auch wenn Du sie nicht verstehst oder nachvollziehen kannst. Wenn er älter ist, kann er vielleicht besser verbalisieren, was es ist, was ihn stört und was er empfindet. Bis dahin kannst du ihn so akzeptieren, wie er ist und Rücksicht auf ihn nehmen.
Alles Gute!

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Versteh mich bitte nicht falsch, ich möchte nicht als Antwort auf eine Beschreibung in einem Forum "eine ASS-Diagnose" raushauen. Nur ist deine Beschreibung im Prinzip so, wie aus alten Lehrbüchern, als es noch Autismus hiess und mit Mythen und Klischees belegt war (Rain Man und ähnlich unsägliche Ergüsse).
Deshalb meine Frage: sind die involvierten Fachleute Experten auf dem Gebiet ASS? Wenn nein, bitte sucht euch entsprechend qualifizierte Fachleute und veranlasst eine Differentialdiagnostik.

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Guten Morgen!
Wir sind mit ihm in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die bieten zumindest den ASS-Test an. Ich habe dort letzte Woche angerufen. Wir werden es bei dem Termin im Oktober besprechen.

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Hallo

Jaaa das kann "nur" ADHS sein. Ich habe mich in deinem Beitrag wiedergefunden ;-). Mein Sohn ist mittlerweile 13 und da kommt dann noch der Anfang der Pupertät hinzu.
Also am mein Sohn rastet jetzt nicht aus sondern ist eher sehr sensibel aber sonst wg Essen, Kleidung etc. schon so ähnlich wie bei euch. Er macht erst seit kurzem seine Hausaufgaben fast alleine. Ich mache auf alle Fälle den Abschluss nochmal mit. Ich bin da schon sehr hinterher. Morgens berede ich mit ihm den Tag oder auch schon abends wenn ich morgens früh zur Arbeit muss.
Außer den Medikamenten wird er sonst wie behandelt? Nur Medikamente ist nicht zielführend. Dann noch die Frage welches Medikament er bekommt. Von Medikinet ist mein Sohn aggressiv geworden. Daher hatten wir umgestellt.
Verhaltenstherapie ist auch gut. Mein Sohn macht noch eine Reittherapie. Das bringt ihn schön runter und er genießt die Bewegung vom Pferd. Schulbegleiter ist auch gut und falls ihr noch nicht viel Hintergrundwissen hättet ist auch so ein Elterncoaching super. Und Kinderreha kann ich auch befürworten. Das hilft schon mal aus dem Teufelskreis rauszukommen, dass man nur noch negativ denkt. Das Kind kann da positive Erfahrungen sammeln, weil die Schule dort in mega kleinen Klassen ist und die anderen auch die gleichen Probleme haben. Mama oder Papa kann viel lernen und hat Austausch mit anderen Eltern die das gleiche durchmachen.

LG Hexe 12-17

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Guten Morgen!
Unser Sohn bekommt morgens Elvanse und abends Intuniv, da Elvanse alleine nicht mehr ausreichend war.
Zusätzlich geht er zur Verhaltenstherapie und zur Ergo.
Reiten wäre sicherlich auch schön. Aber leider habe ich bei uns noch nichts gefunden.

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Hallo

Sport und Therapien finde ich gut. Habt ihr schon Magnesium probiert? Es gibt Kindermagnesium, als Süßigkeit. Magnesium kann beruhigend wirken. Zitronenmelisse ebenfalls. So kann man in den Salat oder in das Gemüse fische Zitronenmelisse hinein geben.

In der Früh und am Vormittag würde ich dem Kind nichts süßes und kein Weißbrot geben. Das kann den Zuckerspiegel zu sehr steigen und das Insolin dann zu sehr fallen lassen, was sich auf die Konzentration negativ auswirken kann.

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Guten Morgen!
Magnesium haben wir noch nicht versucht. Wir hatten mal Omega-3-Fettsäuren. Die haben auch kurzfristig geholfen. Aber irgendwie nicht dauerhaft.
Er bekommt nur abends mal was Süßes. Soll heißen, morgens bekommt er Müsli und für die Schule Brot mit Wurst oder Käse und ungesüßten Tee.
Den Zusammenhang zwischen Zucker und der absoluten Katastrophe haben wir schon früh festgestellt. Allerdings muss ich sagen, dass er auch eher der herzhafte Typ ist.

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Die Studien über Omega 3 die ich gelesen hatte, sprachen von einer Wirkung nach 3-6 Monaten. Omega 3 ist daher eher langfristig. Wenn es kurzfristig wirkt, könnte es eine "Plazebowirkung" sein. Also wenn man sagt, dass ist, damit Du es Dir in der Schule schneller merken kannst, dann hat das ebenfalls eine Wirkung (selbst dann wenn es nur ein Zuckerl ist). Auch diese Wirkung ist nicht zu Unterschätzen.

Magnesium wirkt eher kurzfristig. Hier sollte man durchaus eine Wirkung nach ein paar Tagen feststellen können. Die Apotheke kann hier sicherlich gut beraten. Es gibt auch unterschiedliche Magnesiumarten, die einen können besser vertragen werden als andere. Magnesium kann nämlich eine Nebenwirkung in zu hoher Dosierung haben: Der Stuhl kann dünner werden.

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Ich habe auch adhs und Autismus / das Asperger-Syndrom in Kombination. Dein Sohn klingt in manchen Zügen auch so.

So getobt habe ich zwar nie, aber ich komme schon oft in sozialen Situationen an meine Grenzen und so lese ich den Text zu deinem Sohn auch. Immer, wenn er tobt, könnte das ein Meltdown sein, der aus einer Überforderung in sozialen Situationen entsteht. Zudem habe ich auch Vorstellungen, wie etwas zu laufen hat.

Bearbeitet von schokofrosch
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Guten Morgen!
Was ist denn ein Meltdown?

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Anbei eine Definition.

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Hallo,

du hast ja bereits viele gute Antworten erhalten.
Ich bin Heilerziehungspfleger (arbeite seit 25 Jahren mit beeinträchtigten und verhaltensauffälligen Menschen, bin selbst Spätdiagnostiziert ADS und Verdacht auf ASS, mein Sohn hat ebenfalls ADS).
Für mich klingt vieles nach ASS, aber beides liegt im Spektrum, ebenso wie de Hochsensibelität. Ich würde um eine weitere Diagnostik bitten, gerade bei ASS, kann damit ein paar Jahre vergehen. Die Diagnose ASS, wäre wichtig um einen guten Autismustherapeuten zu bekommen.
Bis dahin überleg dir, welche Kämpfe sind notwendig, dein Kind isst nur gewisse Lebensmittel, dann lass es doch einfach damit in Ruhe und kauf ihm Kleidung die er gerne mag.
Stell dir einen Wassereimer vor, der schon zu 3/4 gefüllt ist und alle Eindrücke die deinem Kind missfallen geben nochmal einen Becher oben drauf. Das blöde Heft, die laute Lina, Unordnung im Schulflur, im Klassenraum, die Stinkfüsse vom Sitznachbarn, das getuschel der Mitschüler, der kratzige Pulli und und und dann nerv ihn nicht noch beim Essen. In den Ferien, wenn sonst gar nichts anderes passiert, stellst du ein kleines Schüsselchen mit Gemüse daneben und fragst, ob er mal probieren will, wenn nicht dann ist das so.
Ich würde eine Lerntherapie übers Jugendamt beantragen. Diese bringen andere Lernstrategien bei. Meinem Sohn hat sie sehr geholfen und mir als Mutter ebenfalls. Über den Paragraphen 35a, für Kinder deren psychische Gesundheit gefährdet ist. Zudem kennen die Lerntherapeuten meist auch Lehrer und Schulen, die besser geeignet sind für Kinder mit ADHS, ASS und Co.
Bei mir und meinem Sohn helfen Lob und Bestätigung viel, dann wird Dopamin ausgeschüttet und das fühlt sich gut an und weckt denn Wunsch nach mehr.
Das Essverhalten meines Sohnes hat sich nochmal stark verändert, nachdem alle Milchzähne raus waren, rückblickend würde ich sagen, das wahrscheinlich im Mund immer Baustellen waren, weshalb er einige Lebensmittel verweigerte.
Auch spielt mit 15 die Mode eine Rolle und er zieht jetzt auch mal was an, was nicht 100% komfortabel ist.
An schlechten Tages Igel ich mich auch völlig ein, da können Lichter, Geräusche, Gerüche, Blicke etc zu viel sein. Ich bin so und das geht vielen Menschen ähnlich und das ist ok!
Wenn es ihm hilft sich zu reiben, dann schau wohin ihr das verlagern könnt. Meinem Sohn half schwimmen und tauchen, da spürst du dich selber anders, ich gehe im Bedarfsfall 2mal täglich in die Badewanne, anderen hilft eine Massage, basale Stimulation. Manchen Kindern hilft eine Gewichtsdecke und im Unterricht eine Weste oder Sandsckchen beim Lernen zuhause. Wenn das gut tut, kannst du Bleibänder (wie bei Gardinen) in den Saum stecken.

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Guten Morgen!
Danke für die vielen Tipps.
Schwimmen liebt unser Sohn auch sehr.
Auch schläft er, seit wir ihm eine Gewichtsdecke vor 2 Jahren gekauft hatten, viel ruhiger. Vor allem im Urlaub fällt das dann immer wieder auf, da die Decke ja nicht mitkommen kann.

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Also ich denke hier auch das möglicherweise zusätzlich noch Autismus ne Rolle spielen könnte. Geht zu einem guten Kinder- und Jugendpsychiater und lasst es testen oder sprecht mit diesem darüber.

Ela