Unser fünfjähriges Kind hat eine lange medizinische Vorgeschichte mit verschiedenen Erkrankungen, die zu einer Entwicklungsverzögerung und einer Bewegungsstörung geführt haben (Grad der Behinderung von 100, Pflegegrad 3).
Im März 2023 machte er mit drei Jahren seine ersten freien Schritte. Damals dachten wir, dass er nun das Laufen lernen würde, doch der große Durchbruch blieb aus. Ganz lange fiel er nach drei, vier freien Schritten hin.
Außerdem veränderte sich sein Bewegungsverhalten. Während er eine Zeit lang intensiv den Rollator nutzte, verlor er zunehmend das Interesse daran und begann wieder fast ausschließlich zu krabbeln. Letztes Jahr konnten wir Spaziergänge mit Rollator machen, aber irgendwann ließ er sich nicht mehr dazu motivieren.
Vor ein paar Monaten fing er dann an, sich an Wänden entlang zu hangeln und immer öfter auf den Füßen zu stehen und kurze Strecken frei zu laufen, zB. vom Tisch zur Wand. Auch lief er viel sicherer an meiner Hand. Letzten Monat gelang es ihm schließlich zum ersten Mal, einen Raum ohne Hilfsmittel zu durchqueren. Ungefähr zehn Schritte geradeaus. Das hat er mehrmals wiederholt.
Gestern schaffte er es dann, nur mit Orthesen um Kurven zu laufen. Er lief immer wieder von einem Raum in den anderen und war super stolz. Natürlich ist er ein paar mal hingefallen, aber er schaffte es auch immer wieder, sich auszubalancieren, stehenzubleiben und dann weiter zu gehen. Das war wahnsinnig schön.
Auch in anderen Bereichen wirkt es immer wieder so, als würde seine Entwicklung stagnieren und dann kommt doch ein Sprung.
Ich wollte es einfach teilen, weil es mich glücklich macht. Was lief bei euch in letzter Zeit gut? Oder welche Gedanken habt ihr euch bezüglich Entwicklung gemacht?
Motorischer Entwicklungssprung / Plauderrunde
Liebe Josiii,
Schön, dass Du uns Deine Freude geteilt hast. Man liest leider zu oft nur das Negative.
Wenn man ein Kind mit Beeinträchtigungen hat, lernt man Dinge anders zu sehen. Man erfreut sich auch an den eigentlich selbstverständlichen Erfolgen, weil man oft genug darauf lange warten musste.
LG
Danke für deine Antwort. Ja, das stimmt. Ich würde mich über einen regelmäßigeren und (auch) positiven Austausch hier im Unterforum freuen.
Ich hab gesehen, dass es in anderen Foren regelmäßig Plauderrunden gibt, in denen andere einfach über ihren Alltag schreiben. Ich fände es schön, wenn hier auch so was wie eine kleine Community zustande kommt. Aber ist vielleicht schwierig, weil nicht so viele hier aktiv sind.
Ich bin da zwiegespalten.
In diesem Forum sind mir zuviele Teilnehmer, die nicht annähernd die Probleme und Herausforderungen erahnen können, die besondere Kinder nunmal mit sich bringen. Wenn diese dann aber meinen mit Rat und Tat bei Seite zu stehen, verärgert mich persönlich mehr, als mir ein Austausch Nutzen bringt. Auf der anderen Seite würden aber genau diese Menschen vllt sehen, was andere für Probleme und Herausforderungen haben und bewältigen.
Ich bin da lieber im Rehakids Forum unterwegs.