Hallo zusammen,
ich habe eine Frage an Eltern die Kinder mit frühkindlicher Autismusstörung haben oder hatten.
Mein Sohn ist gerade 2 geworden und von Anfang an war irgendwie bei uns alles etwas anders als bei anderen.
Er hat die ersten 6 Monate in den Wachphasen nur geweint und hat sich nicht beruhigen lassen. Er hatte eine Atlasblockade, die behandelt wurde. E hat eine motorische Entwicklungsverzögerung. Er kann mit 2 Jahre sich zwar an den Möbeln hochziehen und etwas entlang gehen, macht aber irgendwie keine weiteren Schritte mehr und wird auch nicht sicherer auf den Beinen.
Wir hatten immer wieder Physiotherapie nach Bobath nur leider weint mein Sohn immer bei jeder Behandlung egal ob wir in der Physiopraxis sind oder ob die Therapeutin zu uns nach Hause kommt. Also haben wir über den Sommer alle Behandlungen mal auf Eis gelegt um zu sehen, welche Fortschritte er macht. Er ist allgemein Schwierig was neue Situationen betrifft. Krabbelgruppe usw. haben wir ein Jahr lang versucht aber leider alles ohne Erfolg. Er hat auch ganz lange gebraucht bis er die Verwandten akzeptiert hat und nicht geweint hat wenn sie zu Besuch kommen. Ich durfte teilweise nicht mal deren Namen benutzen ohne dass er einen Schreianfall bekam.
Wir hatten jetzt die U7 und hatten auch einen Termin im SPZ, jetzt wurde eine Genuntersuchung durchgeführt und die Ärztin meinte dass eben auch der Verdacht auf Autismus im Raum steht.
Mich würde einfach interessieren wie läuft eine Testung in diesem Alter ab (die Ärztin meinte das wäre wohl eher eine psycholog. Beurteilung) und wie geht man mit einem autistischen Kind am Besten um. Er ist total in der Trotzphase und weint natürlich auch viel wenn ihm was nicht passt und er will natürlich viel getragen werden, da er auch nicht überall krabbelnd hinkommt.
Ich kenne mich mit dem Thema überhaupt nicht aus und hoffe einfach, dass ihr mir etwas erzählen könnt wie man am Besten damit umgeht.
Vielen Dank
Verd.a. frühkindliche Autismusstörung und motorische Entwicklungsverzögerung
die Ärztin hat Recht. - Und was bringt einem so einen Zettel. Letztendlich sind eingeschränkte Kinder oder auch ASS Kinder IMMER Einzelfälle und jedem Behandler und Eltern bleibt nix anderes übrig, als auf das zu reagieren "was kommt".
Ergo udn Krankengymnasik ist gut. -- letztendlich kommt es aber drauf raus, dass ihr lernen müsst, damit umzugehen, wie ihr euer besonderes Kind geerdet bekommt. Wie ihr umgeht. Welche Krücken ihr euch baut, welche Hilfsmittel ihr findet. - Das ist wie Detektiv spielen und das auf eigene Faust. Besonders bei Jungen Kindern.
Zettel hin - oder Her. - Diagnose ja oder nein. Egal: in dem alter gehts alleine nur da drum "damit klar zu kommen" und sich zu arrangieren, Hilfsmittel zu benutzen etc....
Also warte nicht auf eine Zauberpille, Diagnose etc... -- versucht kreativ im Alltag damit umzugehen, was herausfordernd ist und versucht in Eigenregie in Einzelfällen eben Sachen so zu handlen, dass sie gut gehen.
FilterBrille (später), Ohrhörer, keine Besuche auf MenschenMassendingen, - Licht anpassen, den Tagesplan anpassen usw... was man sich halt so einfallen lässt.
Klar: ergo und Krankengymnastik machen dies und das und können Tips geben. Aber unterm Strich läufts drauf raus, dass ihr selbst erfinderisch werdet, das alles gut hinzukriegen. Und da gibts leider wenig Tips, weil jedes Kind so anders ist....
Bei den einschränkungen: übt spielerisch.
Bei den Stressoren: vermeidet sie und sucht euch eins nach dem anderen als "Belastungstraining" aus in der Hoffnung, das Kind gewöhnt sich dran mit der Zeit.
Das klingt erstmal sehr negativ, -- aber letztendlich ist die Erkenntnis wichtig, dass euch Psychologen und Ergos mit einemal die Woche Termin nicht so viel helfen kann, wie man sich wünscht. -- seid kreativ.. und dann wird der Alltag irgendwann erprobt und Funktioniert.
Aber ja: diese Körperlichen Dinge und das viele Weinen ist ein Ding, wo ihr weiter forschen könnt.
Was die Menschen und die Reizoffenheit angeht, versucht Euch eine Strategie dafür zu erarbeiten.
Du fragst, wie man umgeht: -- so wie bisher. - ideenreich. - mit ein wenig mehr Durchzugohren, statt Selbstvorwürfen ... Schritt für Schritt, --- Bautelle für Baustelle ...
Mit den nächsten Jahren werden DInge eindeutiger. Das Kind kann antworten, ihr habt euch reingefuxt ... etc....
Meldet Euch im SPZ an, damit später Hilfen genehmigt werden. Mehr therapie oder ein I-Platz im Kindergarten. -- sucht rechtzeitig, wenn es sich abzeichnet einen spezialkindergarten oder eine Spezialtagesmutter...
Tatsächlich kennt sich niemand mit Deinem ASS-Kind aus. - Jedes ist anders und man muss einfach kreativ sein -- auch mit komischen Dingen ... pragmatisch .. hauptsache es hilft oder vermeidet die ExtemAnfälle.... Wenn ihr bei einer Ergo seid, - oder Krankengym, - lass das Kind nicht eine Stunde kneten, sondern nimm ein großen Teil der Stunde wahr, DIr tiops und Übungen für zuhause zeigen und geben zu lassen. Das ist das wichtigste. -- so ein Termin einmal die Woche richtet recht wenig an ... aber wenn du Hausaufgaben bekommst hilft das viel ....
Hallo,
bitte beantrage den Pflegegrad und den Schwerbehindertenausweis für dein Kind.
Aus deiner Beschreibung scheint die motorische Entwicklungsverzögerung deutlich im Vordergrund zu stehen.
Dass es einen großen Leidensdruck aufgrund von autistischen Verhaltensweisen gibt, sehe ich nicht. Alles, was du sonst noch genannt hast, können Verhaltensweisen von gesunden Kindern in dem Alter sein.
Du fragst, wie man ein autistisches Kind erzieht. Keine Ahnung. Ich kann dir nur sagen, dass ich meine beiden Frühkindlichen Autisten auf vollkommen verschiedene Art und Weisen erziehen muss. Ich denke, dass kommt aufs Kind an und nicht auf die Diagnose.
Hallo,
danke für die Antwort.
Aber bekommt man wegen einer motorischen Entwicklungsverzögerung einen Pflegegrad?
Nein. Allerdings braucht es immer eine pflegebegründende Diagnose…und die ist eine motorische Entwicklungsverzögerung durchaus.
Als Elternteil sieht man oft nicht, was man alles macht. Ich war damals genauso. Als meine Söhne dann (die damals noch existierende) Pflegestufe auf Anhieb bekamen, habe ich mich nur geärgert. Auch ich musste von der Frühförderung 1 Jahr überzeugt werden, ehe ich den Antrag gestellt habe.
Es ist nicht nur, dass dein Kind nicht laufen kann, dadurch gibt es auch viele Dinge im Alltag, die du übernehmen oder wo du helfen musst. Das zieht einfach einen Rattenschwanz nach sich. Zusätzlich gibt es Therapien, Arztbesuche und vielleicht auch noch Therapieeinheiten zu Hause.
Als Mutter/Vater sieht man nur die Fortschritte, die es ja zweifelsohne gibt. Die Krabbelgruppe und das Kinderturnen besucht man schnell nicht mehr, weil die Vergleiche massiv stören und auch sehr schmerzhaft sind.
Stell den Antrag. Du brauchst die Entlastung - finanziell aber vor allem auch zeitlich.
Hallo Rosi,
ich kann dir rehakids.de als Elternforum empfehlen.
Alles Gute!