Ich hatte Anfang Dezember schon mal bezüglich meiner Tochter geschrieben, falls euch einiges ähnlich vorkommt.
Meine lieben,
ich schreibe aus purer Verzweiflung und hoffe hier von einigen von euch Rat zu bekommen.
Meine Tochter hat eine tiefgreifende Entwicklungsverzögerung, die Autismus Diagnose steht aus, steht auf eine Warteliste.
Sie hat eine extreme Angst entwickelt, eigentlich vor allem, vor fahrende Autos, vor entlichen Geräuschen, vor den einschlafen und vorallem vor dem alleine sein. Einschlafen geht grundsätzlich seit Jahren nur mit etlichen Stunden Einschlafbegleitung.
Seitdem wir hier wohnen c.a 2 1/2 Monate [wohnten vorher in Hamburg und sind nun nach Niedersachsen aufs Land gezogen] wurde es zumindest mit den Schlafen grundsätzlich besser.
Meine Tochter [4 1/2 Jahre] ist ein Scheidungskind, ihr Papa und ich trennten uns als sie noch ein Baby war. Seitdem ist zwischen mir und mein Exmann eigentlich nur Stress. Er hasst mich abgrundtief. Lasst auch keine Gelegenheit aus mir dies zu zeigen. Lässt sich nichts von mir sagen und auch was die Erziehung angeht sieht er alles anders. Die Kommunikation ist sehr schlecht und deshalb drohte der Richter schon mehrfach mit Sorgerechtsenzug, wenn er nicht langsam kooperiert. Kontakt findet ausschließlich per Email statt.
Seitdem die kleine 1 1/2 ist habe ich einen neuen Partner. Letztes Jahr im November kam ihr halb Bruder auf die Welt. Für sie war das natürlich alles sehr viel in den letzten Jahren mitzumachen zumal die Umgänge auch nicht reibungslos funktioniert.
Sie liebt aber meinen neunen Partner und für sie ist er ein zweiter Papa.
Zurück zu meinem Exmann. Er sieht sie derzeit mal alle zwei- drei Wochen jeh nach Schichtplan am Wochenende. Meine Tochter freut sich auch immer extrem ihn zu sehen, allerdings haben wir nach den Umgängen regelmäßig die Hölle mitzumachen. Ich denke das hat weniger damit zu tun, dass sie ihn nicht mag, sondern dass sie einfach schwierigkeiten hat sich anzupassen.
Neuerdings sagt sie auch immer wieder ,,sie hat ,,Angst vor der anderen Lisa" [ihr Name für die Privatsphäre geändert]
Auf Nachfrage was sie damit meint, antwortete sie eher wirres zeug. Wie gesagt sie ist Entwicklungsverzögert.
Nach den Umgängen hat meine Tochter immer noch mehr Angst. Schreit sobald ich oder mein Partner den Raum verlassen um auch nur zur Toilette zu gehen.
All das ist für uns nichts neues nach den Umgängen, aber normalerweise legt es sich zumindest immer wieder.
Nun seit ungefähr einem halben Jahr werden ihre Ängste immer schlimmer. Sie kommt wieder und knibbelt sich teilweise ihre ganzen Beine blutig, wenn sie einschlafen soll.
Nun hat es einen neuen unerträglichen Höhepunkt erreicht, sodass ich schon mit dem Gedanken spiele morgen mit ihr zum Kinderarzt zu fahren oder zur Psychiatrie, weil es uns so am Rande unserer Belastungsgrenze bringt. Seitdem letzten Umgang 6-8 Dezember schläft sie kaum noch. Ist tagsüber nur noch am ausrasten, weil sie so unausgeschlafen ist.
Die ersten drei Nächte nach dem Umgang ist sie Nachts panisch aufgewacht und hat geschrien, ,,ich will weg" ,,ich will weg"
Ich hab sie nur mit Mühe und Not beruhigen können. Seitdem schläft sie keinen Abend vor 10 Uhr, wacht mehrmals Nachts schreiend auf, weint teilweise Abends so lange bis sie fast würgt, weil wir sie nicht oder kaum beruhigen können, wenn wir sagen es geht jetzt schlafen.
Sie schläft nichtmal alleine. Wir haben ein Familienbett und dennoch ist seit 13 Tagen durchgehend Theater.
Ich und mein Partner sind am Ende unserer Kräfte. Wir wissen nicht mehr weiter, selbst der kleinste [1] wacht regelmäßig durch ihre Panik auf.
Ich fühle mich hilflos. Ich weiß nicht weiter. Der papa meinte auf Nachfrage ob etwas vorgefallen sei, ich soll ihn nicht wegen so einem scheiß kontaktieren, von ihm erfahre ich also nichts.
Denkt ihr der Kinderarzt kann mir helfen?
Kennt irgendjemand so eine Situation?
Es wirkt auf mich wie eine Panikattacke..
Angststörung meinter Tochter wird zur Qual
Guck das du morgen gleich zum Kinderarzt gehst und ihr psychologische Hilfe bekommt oder eine Einweisung.
Vielleicht kann deine Kinderärztin auch telefonieren in welcher gescheiten Klinik ihr noch ein Bett bekommt das die ganze Ursache auch gefunden wird.
Untersuchungen, Zeus, MRTs etc.
Ihr müsst jetzt aktiv werden!
Vorallem wenn dir auffällt das es immer schlimm ist wenn sie bei deinem Exmann war dann würde ich dies auch ansprechen und ggf das Jugendamt mit dazu ziehen.
Weißt du wie er mit ihr umgeht? Bzw mit ihren Besonderheiten klar kommt ?
Das werde ich morgen sofort tun. Ich weiß es nicht wie er mit ihr umgeht, ich möchte ihn auch diesbezüglich nicht beschuldigen. Am Ende weiß ich es nicht. Es ist halt nur sehr auffällig, dass es immer nach den Umgängen stärker wird.
Ja ihr müsst aktiv werden.
Ich hoffe ihr habt eine gute Kinderärztin, es ist wichtig das ihr sofort Medizinische und professionelle Hilfe und Unterstützung bekommt und das der kleinen Maus geholfen wird.
Ebenso wäre es wie gesagt ratsam sich Hilfe vom Jugendamt zu holen.
Für die sind solche Unstimmigkeiten mit den ex Partnern Gang und gebe.
Und haben ein geschultes Auge.
Ich drücke euch die Daumen , das ihr morgen Hilfe bekommt und würde mich freuen wenn du uns auf den laufenden hälst.
Alles gute !
Ihr könnt ins Asklepios Harburg, in den Wilhelmstift, und ins UKE, mit der Kleinen. Das UKE wäre da meine Wahl, wenn das nicht zu weit weg ist.
Ob man den Umweg über die Kinderärztin geht, weiß ich nicht.
Wir haben gerade eine recht lange Liste an Kinderpsychiatern hier liegen, allerdings in Hamburg.
Sag bescheid, wenn ihr da Bedarf habt, dann schreibe ich dir.
Hi,
In jedem Fall zum Arzt, sofort!
Ist es nachts wirklich Angst oder zusätzlich noch der Nachtschreck?
Die Vorstellung ist grausam und natürlich auch die Überlegung einer 4 Jährigen Medikamente zu geben. Aber das kann ja so nicht weiter gehen. Vielleicht hilft ja schon Slenyto ( Melantonin retadiert), plus etwas Melantonin für die erste Einschlafphase oder Fenistiltropfen.
Wie sieht euer Abend aus? Was ißt sie und trinkt sie? Erstmal gleich Routinen, kein TV oder Süßes ab Nachmittags, geht ihr vorher nochmal raus? Könnte ein Entspannungsbad helfen? Autofahren bis sie schläft? Weißes Rauschen? Einpacken in eine Decke? Gewischtsdecke, gibt es wohl auch in günstig beim Action oder A....
Raumduft mit Baldrian.
Langfristig wird wohl auch ein stationärer Aufenthalt in einer Psychiatrie unvermeidbar sein.
Wir waren letztes Jahr zur Kinderreha, da waren ebenfalls entwicklungsverzögerte Kinder, man kann als Elternteil mit und auch Geschwister durften mit (5-6 Wochen, Lohnausfall erstattet dir die Rentenversicherung und wenn dein Baby Neurodermitis oder so was hat, könnte der Papa mit ihm zeitgleich fahren). Das kannte ich trotz meiner HEP Ausbildung nicht. Dafür wäre sie momentan auch zu extrem, aber ich würde trotzdem einen Antrag stellen. Oder fragen ob es eine Kinderpsychiatrie mit Elternbegleitung gibt.
Schreit sie panisch oder weint sie auch? Weinen hilft Gefühle raus zu lassen, Stress abzubauen, da muss man sie natürlich auch begleiten bei aber es ist gut und notwendig. Vielleicht hilft dir dieser Gedankengang etwas.
Oh nein, das klingt schlimm. Fühl dich gedrückt. Ich habe leider keinen Tipp für dich, muss aber sagen das gerade in diesem Fall das Verhalten deines Ex mich fassungslos macht. Du kannst ja nicht mal besprechen, wie es bei ihm läuft. Das ist doch ganz klar gegen das Wohl deiner Tochter 🥲 was für ein Arsch*
Tatsächlich würde ich da überlegen, mich in eine Klinik einweisen zu lassen mit ihr. Das ist hart, weil es ja noch ein Kind gibt.
Ich glaube aber, bei euch ist es so schlimm, dass warten und dann „nur“ Therapie nicht mehr ausreicht.
Alles Gute!
Es gibt verschiedene Autismuszentren z.B. Bassum bei Bremen. Ist es nicht möglich, sich dort einmal vorab beraten zu lassen?
Natürlich darfst du keine Behandlungen ohne den Expartner bei gemeinsamen Sorgerecht vornehmen lassen, aber gilt das auch für eine Diagnostik? Du kannst doch auch nicht bei einer akuten Krankheit deines Kindes erst zum Kinderarzt gehen, wenn du das OK vom Expartner oder Gericht hast.
Wenn der Richter deinem Partner schon mehrfach mit Entzug des Sorgerechts entziehen will, dann ist das schon einiges, denn nach dem deutschen Rechtssystem ist das gemeinsame Sorgerecht ausdrücklich gewünscht.
Des Weiteren kannst du den Umgang einschränken, nicht entziehen, wenn es nicht dem Kindeswohl entspricht. Es gibt z.B. begleiteten Umgang, d.h. nur mit vertrauenswürdigen Erwachsenen oder mit dem Jugendamt. Vielleicht gibt es eine Gesprächsmöglichkeit mit dem Jugendamt.
Kinderärzte habe ich bislang eher als Ärzte für medizinische Fragen kennengelernt nicht unbedingt als Hilfestellung bei psychischen Problemen.
Zu guter Letzt bleibt noch die 116117. Da bekommst du zumindest "Feuerwehrtermine" in absehbarer Zeit, die vielleicht ein bißchen hilfreich sind.
Bassum hat ein Autismus Zentrum? 😧
Das ist interessant, das wusste ich nicht.
Weißt du mehr darüber?
Autismus Therapie Weser- Ems, Bahnhofstr. in Bassum
Ich weiß nicht, ob es ein Schrottzentrum ist oder etwas Gutes. Meine Freundin, die einen autistischen Sohn hat, hatte mehrfach damit zu tun. Ich weiß aber nicht, ob es dort keine Plätze oder Stress gab.
Jedes Kind ist anders, Eltern ticken auch unterschiedlich, von daher habe ich von diesem Thema keine Ahnung. Wir haben andere Baustellen.
V.G.
Hab mir den Post jetzt schon zum 2. mal durchgelesen. Die kleine tut mir so leid. Bin ich die Einzige, der der Vater komisch vorkommt? Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dort Dinge vorfallen, die solch eine krasse Wirkung auf deine Tochter haben? Dem würde ich nachgehen!