Unser Kind ist < 3 Jahre alt, Verdächtigt wurde ADHS bereits mit 1,5 Jahren. Mittlerweile ist es ziemlich klar, dass es ADHS+ASS ist. Aus der Kita wurde es geworfen (viele andere/ältere Kinder verletzt), dH. ein Elternteil musste die Arbeit aufgeben 💸. Unsere Eltern/Verwandschaft sagt "ganz normales Verhalten" aber einen Tag abnehmen will niemand weil anstrengend. 😭
Freunde wenden sich ab weil das Kind "nicht normal ist". Wir sind komplett isoliert, können niemanden einladen, können niemanden besuchen. Die Nachbarn schauen uns mit verdrehten Augen an weil das Kind so aggressiv ist (und wir sehr oft laut werden "müssen"). In der Nachbarschaft gibt's 10 Kinder im ähnlichen Alter aber niemand will uns besuchen oder mit uns spielen. Selbst wenn wir Familie/Nachbarn/Freunde aufklären kommt nur: "Das kann ja nicht sein" 🤮
Fakten:
- Seit knapp 3 Jahre kein durchschlafen
- Das Kind lügt sehr viel
- Es kommt NICHTS an, jedes Wort/Satz wird zur Diskussion (24/7 dagegen zu halten ist so hart ...)
- Das Kind ist immer auf der Suche nach Ärger, es schiebt die Stühle quer durch Räume um an gefährliche Gegenstände zu kommen (Messer, Schere, ...) es hat sich auch schon mal geschnitten obwohl wir unser Haus komplett dem Kind angepasst haben aber es findet immer neue Wege ...)
Ein aggressiver Tyran ohne Ende! 😭
Wir wechseln uns sogut es geht ab aber mal ehrlich, die Luft ist sowas von draußen. Man bekommt zu wenig Regenerationszeit und dann noch die Familie die einfach alles runterspielt und trotzdem 0 unterstützt. Die Freunde welche sich abwenden. Die Nachbarschaft wo man so schief angeschaut wird 😭😭
Unsere Ehe erlebt ein tägliches auf und ab weil wir so gereizt/übermüdet/verzweifelt sind. Wir wollten es eigentlich ohne Medikamente schaffen aber das ist unmöglich. Die nächsten Psychologen-Termie stehen bald an.
Der Psychologe war schon vor einem halben Jahr klar für Medikamente, dass wollten wir aber nicht.
Meine Fragen:
Gibt es hier ähnliche Fälle wo das Kind so jung ist?
Wie durchhalten? 😭
Ab wann Medikation? 🥹
Wie viel bringt die Medikation wirklich?
ADHS Kind bringt uns an unsere Grenzen ...
Das klingt hart - ihr solltet zum Kinderpsychologen gehen. Mit entsprechender Diagnose bekommt ihr Hilfen / Entlastung / Therapien. Dicke Haut zulegen was das Umfeld angeht. Ja - Kinder mit dieser Diagnose isolieren- es gibt aber auch Gleichgesinnte- such danach in Foren zum Austausch. Rehakids zum Beispiel
Lg
Seid ihr nur beim Psychologen, nicht beim Kinderpsychiater? Ward ihr schon im SPZ? Kinderpsychiatrische Ambulanz? Pflegegrad, Schwerbehinderung beantragt? Integrationshelfer? Was sagt das Jugendamt? Woher bekommt ihr alles Unterstützung? Lebenshilfe? Selbsthilfegruppe? Elternschulungen? Welche Therapien bekommt das Kind?
Ihr braucht ganz dringend alle Unterstützung, die ihr bekommen könnt. Warum möchtest du keine Medikamente ausprobieren? Was hatte der Kinderpsychiater zu den Medikamenten erklärt?
Sorry. Natürlich Psychiater. Dort sind wir alle paar Monate. Bezüglich Medikation hatte(habe) ich einfach Sorge (Voreingenommen/Naiv/Stur/Ängstlich), dass es die Entwicklung vom Hirn hemmt bzw. das Kind einfach nur betäubt wird und sich nicht mehr entwickelt. Ich war da bis vor kurzem echt naiv und habe mir eingeredet, dass es von alleine besser wird! Aber die Feiertagszeit jetzt, wo ich kaum Distanz hatte, hat mir gezeigt wie hart das Leben mit dem Kind ist.
Es handelt sich um ein Pflegekind welches mit 2 Wochen zu uns kam und in den ersten Monaten eine ordentliche Tortur durchmachen musste, da bekam die leibliche (sehr junge) Mutter sehr viele Chancen und sehr(!) viel Kontakt wo wir nicht dabei sein durften - "das Kind muss da durch!!" 🤮 Auch die Schwangerschaft war mit Drogen/Zigaretten sicher Stress pur. Und wir wissen seit kurzem das psychische Probleme in der Herkunftsfamilie seit Generationen eine große Rolle spielen.
Kind bekommt Ergotherapie, wir bekommen Unterstützung vom Jugendamt aber da geht's um ein paar wenige Stunden pro Woche wo jemand aufs Kind auflassen/spielen kommt um ein paar Stunden für uns rauszuschlagen. Die Experten was da kommen sind nach 1,5 Stunden aber meist aufgearbeitet.
Behinderung ... da steht in Kürze ein weiterer Arzttermin an, der dass hoffentlich endgültig bestätigt. Wir waren schon bei Experten welche uns heim geschickt haben "altergerechtes Verhalten, einfach durchhalten" 🤮
Wir bekommen sonst nicht viel ... Schulungen/Hilfe/Selbsthilfe? Jeder der Kind in Aktion sieht ist sprachlos. Einziger Tipp von den "Experten": "Abwechseln", aber soll das die nächsten ? 15 ? Jahre unsere Zukunft sein? Leben komplett aufgeben und übermüdet durchhalten? 🤮
Mir geht's gar nicht ums finanzielle, ich würde einfach gerne ein wenig Lebensqualität zurück haben - einfach nur Zeit!! Mal wieder irgendwo eine Woche schönen Urlaub 😫
Du würdest wohl sehr schlecht über die Wirkung der ADHS-Medikamente aufgeklärt! Da wird keine Gehienentwicklung gehemmt oder irgendetwas betäubt! Diese Erklärungen sind sehr krude. Klingt nach Verschwörungstheorien.
Bei ADHS besteht ein Verarbeitungsproblem im Gehirn, das Kind kann Informationen nicht filtern, kann sich dadurch nicht fokussieren. Also auch wichtige Entwicklungsaufgaben nicht meistern. Die Kinder leiden meist selber sehr stark darunter, da sie nicht schaffen, die Anforderungen zu erfüllen (obwohl sie wollen) und erleben dadurch großen Frust, den sie auch wieder nicht steuern können... Ein schrecklicher Teufelskreis, aus dem sie von alleine nicht herauskommen.
Der Drogenkonsum in der Schwangerschaft hat sicher auch noch dazu beigetragen.
Bitte lies dich in diese Problematik ein. Geh zu Fachleuten, besuch Elternschulungen, geht in Tageskliniken oder zur Kinderreha und probiert Medikamente aus. Auch Ergotherapie ist wichtig, behebt aber nicht das Grundproblem.
Wie reagiert dein Kind auf enges Einwickeln in eine Decke? Auf eine Gewichtsdecke? Auf Massage mit einem Igelball? Viele ADHS - Kinder entspannen sich dadurch.
Schau, dass du ihn von Reizüberflutung fern hältst, z. B. durch Schallschutzkopfhörer. Nimm ihn aus Situationen mit vielen Reizen raus, sobald er anfängt, unruhig zu werden. Geht viel raus in die Natur (Wald, See, Wiese, Meer...) Lass es sich viel in der Natur auspowern.
Ist die ASS Diagnose gesichert? Bei deiner Beschreibung hätte ich nicht dran gedacht, auch wenn das Feld natürlich sehr weit ist. Wie sieht es mit anderen Diagnosen aus. FASD zum Beispiel?
Und kämpft beim Sozialamt für einen Kitaplatz als I-Kind. Auch Eltern mit Behinderten Kindern haben darauf Anspruch! Aber gerade die brauchen die Entlastung.
Ansonsten auf jeden Fall noch Pflegegrad und Geld beantragen. Darüber kann man z.b. auch (je nach dem) Haushaltshilfe oder stundenweise Kinderbetreuung arrangieren.
Alles Gute euch! Und so viel Kraft wie eben geht. Haltet zusammen!
Hi,
durch wen wurde denn die Diagnose gestellt? War es ein Kinder und Jugendpsychiater? Mich wundert das, denn wir sind bzw das Kind diagnostiziert, und die Fragebögen sind ab 5. Aussage war, dass es vorher keinen Sinn macht. Bei uns hat es sich wie gesagt bestätigt, aber das was du beschreibst haben wir selbst nicht so erlebt. Daher eben die Frage mit "wo diagnostiziert worden".
Kann es ggf auch die Schädigung des Gehirns sein wenn du schreibst die leibliche Mutter hatte ein Alkohol und Zigarettenproblem? Dass neurologische Schäden entstanden sind? Ich würde ggf nochmal einen Neurologen mit reinziehen. Die haben ja auch Schnittstellen bzw Überschneidungen mit Psychiatern. Ich musste wie eine Vorrednerin auch ganz hart an FAS denken.
Wir haben wg ADHS übrigens ein Coaching mehrwöchig vom Doc bekommen weil es auch hieß noch keine Medikamente. Hat man euch sowas angeboten?
Ihr leidet (seit 3 Jahren!!!), das Kind leidet, warum wollt ihr keine Medikamente? Der Leidensdruck ist enorm hoch von allen Seiten. Was muss noch passieren? Woher nimmst du das Wissen, dass die Medikamente "nur betäuben"? Millionen Kinder bekommen wegen ADHS Medikamente und du merkst es ihnen nicht an, weil sie wie ganz normale Kinder wirken. Mein Sohn bekommt seit er 11 ist Medikamente gegen ADHS. Weder ist er betäubt, noch machen sie süchtig oder wirken persönlichkeitsverändernd. Bitte, bitte, bitte, um deines Kindes Willen, lasst euch nochmal eingehend untersuchen, beraten und dann medikamentös einstellen (einstellen bedeutet NICHT, dass man sofort das passende Präparat und die passende Dosis gefunden haben muss). Ohne Medikation kann keine Therapie anschlagen.
Ich hab einen Sohn mit ADHS und frühkindlichem Autismus und bei uns wurde es etwas später festgestellt als bei euch. Aber es gab tatsächlich schon Auffälligkeiten in diesem Alter. Ich würde mir hier ein SPZ oder einen guten Kinder- und Jugendpsychiater suchen und hier vorstellig werden. DA werden Testungen gemacht und auch Gespräch mit den Eltern über verschiedene Abschnitte geführt.
Ela