Hallo 🙋🏼♀️
Ich weiß diese Entscheidung müssen wir für uns treffen. Aber ich würde gerne mal externe Meinungen hören.
Unser Sohn (8 Monate) hat eine beidseitige mittel- hochgradige Schwerhörigkeit. Derzeit befinden wir uns in ersten Hörgeräteanpassung. Gründe für die Schwerhörigkeit sind bis dato nicht bekannt, bzw. wir warten auf den Gentest. Meine Schwangerschaft war auch nicht sonderlich schön, oder leicht. Entbunden habe ich aufgrund einer Präeklampsie bei 36+2.
Wir wollten immer zwei Kinder. Ohne die Hörbesonderheit wäre eine zweite Schwangerschaft schon schwierig, da ich in der ersten schon häufig und am Ende auch stationär im Krankenhaus war. Und das Risiko auf Präeklampsie bleibt ja..
Aber nun? Keiner weiß welchen Förderbedarf unser Sohn auf Dauer haben wird, oder wie alles laufen wird. Ich war selbst das gesunde Kind mit einer Schwester mit Besonderheit und weiß wie es ist zurückstecken zu müssen..
Will ich das dem 2. wirklich antun? Was ist wenn der Gentest auffällig ist? Risiko eingehen? So schwer die Schwangerschaft auch war, kommt trotzdem so langsam der Wunsch nach einem zweiten auf. Mein Sohn ist so ein wunderbarer Junge. Das möchte ich eigentlich ein zweites Mal erleben.
Ich weiß wir haben Zeit. Aber der Gedanke belastet mich.
Weiteres Kind?
Wir waren auch lange unschlüssig und letztendlich habe ich mich gegen ein weiteres Kind entschieden. Ich hab mir die Eileiter entfernen lassen.
Ich kenne eine Familie mit einem schwerbehinderten Kind, die sich für ein weiteres Kind entschieden haben. Die erste Tochter braucht durchgehend Pflege. Sie ist fast blind, nonverbal und wird über eine Sonde ernährt. Trotzdem haben sich die Eltern für ein weiteres Kind entschieden, weil sie sich das zugetraut haben. Die Mutter hat mir erzählt, dass sie nicht nur einen Pflegedienst für die Tochter haben, sondern auch zwei Großelternpaare, die sich regelmäßig einbringen. Die Behinderung der Tochter ist genetisch und sie haben während der Schwangerschaft mit dem zweiten Kind auf das Gen testen lassen.
Unser Sohn hat auf Grund verschiedener Vorerkrankungen eine globale Entwicklungsverzögerung. Er ist jetzt 5,5 Jahre alt und verhält sich so, als wäre er zwei. Ich gehe mit ihm zu Therapien, zu Untersuchungen und bin im Alltag (neben Berufstätigkeit) für ihn zuständig. Mein Mann bringt sich sehr wenig ein. Wir haben keine Familie vor Ort und ich bin oft am Limit. Ich denke immer, ich schaffe das gerade so, aber mit noch einem Baby auf keinen Fall.
Ich habe eine Zeit lang gedacht, dass ich mir ein zweites Kind mit einem großen Altersabstand vorstellen kann. Da spielt natürlich auch eine Rolle, in welchem Alter man das erste Kind bekommen hat. Als wir dann erfahren haben, dass eine Erkrankung unseres Sohnes genetisch ist, war für mich spätestens klar, dass es bei einem Kind bleibt. (Für meinen Mann nicht so, aber ich finde nicht, dass er das entscheiden kann, wenn er sich fast nicht einbringt.)
Du siehst, es hängt nicht nur von der Behinderung / Erkrankung, sondern auch von den restlichen Lebensumständen ab.
Müsst ihr euch denn jetzt entscheiden? Sonst wartet doch erst mal das Ergebnis des Gentests ab. Manchmal kann es auch helfen, ein konkretes Datum festzulegen und zu sagen: „Wir grübeln jetzt nicht ständig darüber, sondern reden noch mal über das Thema, wenn er drei Jahre alt geworden ist / nächstes Jahr …“
Hey! Danke für deine wirklich ausführliche Antwort. Natürlich zählen die äußeren Umstände mit rein. Bei uns sind es glücklicherweise „nur“ die Ohren. Geistig und motorisch ist er aktuell ganz regulär entwickelt.
Habe halt riesigen Respekt davor ein Kind mit eventuell Förderbedarf und ein Baby zu haben. Da ich aber dieses Jahr 30 werde möchte ich halt auch keine 5 Jahre mehr warten. Es ist halt schwierig. Den Gentest werden wir definitiv abwarten, da wir auch vor der Diagnose gesagt haben zwei unter zwei können wir uns nicht vorstellen. Daher haben wir auch etwas Zeit.
Aber je größer er wird, desto größer wird der Wunsch nach einem zweiten. Er liebt andere Kinder, und ist so ein toller aufgeweckter Junge. Und irgendwie fühle ich mich halt noch nicht komplett. Keine Ahnung.
Wir haben ein Großelternpaar vor Ort und ich weiß das meine Eltern jederzeit, wenn möglich, helfen würden. Meine Mama war nach der Geburt auch drei Wochen da. Wir haben tolle Freunde die uns jederzeit helfen würden. Und ich habe einen tollen Mann der hier mit anpackt und sich einbringt.
Hallo, wir haben uns für ein zweites Kind entschieden. Wir wollten eigentlich kein weiteres Kind nach unserer Tochter, die Schwangerschaft war nicht geplant, ich wurde schwanger trotz Verhütung. Für uns war aber sofort klar, dieses Kind wird zur Welt kommen, nur wenn es gesund ist, ja harte Worte, ist aber so. Ich weiß, es kann immer was passieren, aber bewusst noch ein Kind mit Behinderung kam für uns nicht infrage. Es war nicht einfach, diese Entscheidung zu treffen. Ich wollte aber diese „normale“ Entwicklung erleben, ja es ist sehr egoistisch, aber mir gibt es sehr viel Kraft, es ist einfach schön und so anders. Ob der Kleine viel zurückstecken muss, weiß ich nicht, ich finde es nicht so. Bei den Geschwistern muss doch immer wieder einer zurückstecken🤷♀️ es war bei meiner Familie auch so. Meine Kinder kommen super klar miteinander, die Große hat durch den kleinen großen Schub in der Entwicklung gemacht, wir haben unsere Entscheidung nie bereut.
Wir wissen, dass unsere Tochter was genetisches hat, wissen aber nicht was. Deswegen wollten wir keine Kinder mehr. Es war echt sozusagen ein Glücksfall, dass unser zweites Kind gesund ist. Aber ganz ehrlich, es gibt nie eine 100%ige Garantie für ein gesundes Kind!
Und ich hatte echt Glück, dass meine Schwangerschaften ohne Komplikationen verlaufen sind, ich war bis zum Schluss fit. Habe meine Tochter bis zum Ende meiner zweiten Schwangerschaft zu den Therapien gefahren, die Stufen hoch und runter getragen und mir ging’s blendend 🤪
Ein drittes Kind wird es für uns definitiv nicht geben, ich habe mich sterilisieren lassen.
Danke für deine ausführliche Antwort!
Je mehr ich in die Thematik Schwerhörigkeit reinwachse, umso mehr habe ich halt irgendwie das Gefühl dass man das doch vielleicht auch zweimal schaffen könnte. Keine Ahnung. Ich habe schon Respekt davor. Aber dumm gesagt sind es „nur“ die Ohren.. Also wenn du verstehst was ich meine. Meine Schwester ist kerngesund und brauchte Logo und war auf einer Sprachheilschule..
Ich verstehe deinen Gedanken, wenn es um eine schwertragende Behinderung geht. Aber das mit den Ohren könnte man ja hinbekommen. Ich weiß nicht. Total wirr alles.
Aber ich schaue ihn an, und möchte das alles einfach nochmal erleben. Komplett fühle ich mich auch noch nicht. Es ist wirklich fordernd. Du kennst es, und ich glaube es kommen auch noch schwierige Zeiten auf uns zu. Aber welche Familie hat das nicht?
Wenn wir uns dafür entscheiden bräuchten wir halt einen Schlachtplan für den Fall der Fälle. Wenn ich im Krankenhaus wäre, und mein Mann Hilfe braucht. Aber das würde man ja schaffen.. Glaube ich.
Wir haben noch etwas Zeit. Habe gesagt bis 34 könnte ich mir vorstellen schwanger zu werden.. Danach wäre es für mich zu spät..
Ich verstehe dich! Klar, wenn es „nur“ die Ohren sind und ihr mit den ganzen Herausforderungen klar kommt, dann warum nicht 🤷♀️ vor allem, wenn ich euch noch nicht komplett fühlt! An deiner Stelle würde ich erstmal die genetischen Untersuchungen und Ergebnisse abwarten, das macht es dann leichter. Und du hast recht, man wächst mit seinen Aufgaben, ich wusste auch, dass ich/ wir das zweite Kind schaffen werden.
Wenn du dann schwanger im Krankenhaus liegen solltest, bekommt ihr sicherlich von der Krankenkasse Haushaltshilfe genehmigt!
Ich bin der Meinung (und ich gehe immer positiv an die Sache ran 🙈), dass man alles schaffen kann, wenn es dann soweit ist.
Hallo,
wenn ich mich für ein Ja entscheiden würde, dann würde ich als Mutter folgende Blutwerte messen lassen und kontrollieren, ob sie mindestens in der Mitte des Normalwertes liegen: Vitamin D, B6, B9, aktives B12, Vitamin E, Magnesium aus dem Vollblut und während der Schwangerschaft mindestens 3x die Woche Fisch essen.
Die Entscheidung einer Schwangerschaft mußt Du selbst treffen. Ich selbst habe nur ein Kind.
Meine Blutwerte waren in der letzten Schwangerschaft immer gut, und als das Eisen zu wenig wurde habe ich auch dahingehend mehr Supplementiert. Darauf wurde also geachtet. Da ich keinen Fisch esse habe ich hochwertiges Omega 3 genommen. 🙋🏼♀️