Ich bin 44 Jahre alt und möchte heute meine Geschichte mit euch teilen, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß. Seit meinem Schlaganfall vor drei Jahren hat sich mein Leben komplett verändert. Damals kam es völlig unerwartet - mitten in einem wichtigen Meeting wurde mir schwindelig, dann verschwamm alles vor meinen Augen, und schließlich wurde es schwarz. Meine Kollegin Regina hat zum Glück sofort den Notarzt gerufen, was mir vermutlich das Leben gerettet hat.
Die ersten Wochen auf der Stroke Unit und später in der Reha waren die härtesten meines Lebens. Die rechtsseitige Lähmung hat mir anfangs jede Bewegung unmöglich gemacht. Ich musste alles neu lernen - vom Löffel halten bis zum Schuhebinden. Die Therapeuten waren großartig, aber der Weg war unglaublich steinig. Nach sechs Monaten intensiver Reha konnte ich endlich nach Hause, aber nichts war mehr wie vorher.
Die Lähmung ist zum Glück größtenteils zurückgegangen, aber meine Feinmotorik ist noch immer deutlich eingeschränkt. Das macht meinen Beruf als Grafikdesigner zur echten Herausforderung. Ich habe 15 Jahre lang für eine Werbeagentur gearbeitet und liebe meinen Job. Jetzt arbeite ich mit spezieller Software und einem adaptierten Grafiktablett, aber es ist nicht mehr dasselbe wie früher. Meine Arbeitsgeschwindigkeit hat sich halbiert, und manchmal zittern meine Hände so stark, dass ich Pausen einlegen muss.
Was mir besonders zu schaffen macht, ist die permanente Erschöpfung - das Post-Stroke-Fatigue-Syndrom, wie die Ärzte es nennen. Mein Energielevel ist wie eine Batterie, die sich viel zu schnell entlädt. Manchmal muss ich mich nach zwei Stunden Arbeit schon hinlegen. Die kognitiven Einschränkungen sind zum Glück minimal, aber wenn ich müde bin, fällt mir das Sprechen schwerer und ich finde oft die richtigen Worte nicht.
Meine Partnerin ist eine große Stütze, aber ich merke, wie die Situation auch an ihr zehrt. Sie muss viel mehr im Haushalt übernehmen, und unsere gemeinsamen Aktivitäten haben sich stark reduziert. Früher waren wir viel wandern, heute schaffe ich kaum einen Spaziergang um den Block. Auch unser Sexualleben hat sich verändert - die Erschöpfung und meine eingeschränkte Mobilität machen vieles kompliziert. Sie sagt zwar, dass es okay ist, aber ich spüre ihre Frustration.
Jetzt stehe ich vor einer wichtigen Entscheidung: Mein Arbeitgeber bietet mir an, komplett ins Home-Office zu wechseln. Die Agentur würde mir einen ergonomischen Arbeitsplatz zuhause einrichten, mit allen notwendigen Hilfsmitteln. Einerseits würde mir das viel Energie sparen - allein der Weg zur Arbeit erschöpft mich oft schon. Andererseits fürchte ich die soziale Isolation. Der Kontakt zu den Kollegen ist mir wichtig, auch wenn er manchmal anstrengend ist. Ich habe Angst, dass ich zuhause vereinsame und in eine Depression rutsche.
Hat jemand von euch Erfahrung mit der Arbeit im Home-Office nach einem Schlaganfall? Wie geht ihr mit der ständigen Erschöpfung um? Und gibt es vielleicht Hilfsmittel oder Strategien, die ich noch nicht kenne? Auch würde mich interessieren, wie andere Paare mit den Veränderungen in der Beziehung umgehen.
Danke fürs Lesen und für eure Ratschläge.
Schlaganfall - Kampf mit Fatigue und Home-Office-Entscheidung
Hallo,
hast Du schon probiert, den Vitamin D Blutspiegel auf den höchsten Normalwert anzuheben, gemeinsam mit der Einnahme von Magnesium und Vitamin K2, sowie den Homocystein Blutspiegel auf den untersten Normalwert zu senken? Auch schon um das Risiko eines zukünftigen Schlaganfalls zu reduzieren.
Die Nebenwirkungen (Müdigkeit) könnte auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Schaue mal die Beipackzettel an. Das müßte man mit dem Arzt besprechen.
Auch für ehemalige Schlaganfallpatienten ist Bewegung sehr gut und gesund.
Zwar hatte ich keinen Schlaganfall. Aber dafür ist das Familienleben recht anstrengend durch einige Herausforderungen.
Ehrlich, ich möchte es nicht mehr missen. In bin 100 % im Homeoffice tätig und könnte dieses Pensum nicht leisten wenn ich ins Büro müsste. Die Fahrtzeit fällt weg, ich kann schnell die Spülmaschine ausräumen während die Kaffeemaschine durchläuft. Es sind die Kleinigkeiten die mich entlasten.
Kontakt habe ich trotzdem mit den Kollegen per Videocall. Muss dazu sagen ich bin in der IT Branche. Da ist es üblich und selbst wenn ich ins Büro gehe wären nur die Hälfte der Kollegen da. Ich kenne sie jaauch schon ewig. Da ist das Verhältnis doch schon ein anderes.
Mein Rat, probiere es aus. Was hast Du schon zu verlieren.
Gibt es noch andere Kollegen im Homeoffice? Wir machen jeden Tag ein kurzes Daily. Vielleicht kannst Du ja alle 14 Tage einen Bürortag machen und Dir wichtige Meetings dahin legen. So mach ich dass alle 4 Wochen.
Alles gut Dir!
Japp, kein Schlaganfall hier, aber genau so kann ich das bestätigen.
Es erleichtert auch ungemein, in der Mittagspause mal ein Nickerchen machen zu können. Hab heute den Knirps schlafen gelegt und bin mit eingenickt. Danach ist man wie neu.
Insgesamt verteile ich meine 8 Arbeitsstunden öfter mal auf 16 Stunden Wachzeit am Tag. Damit kommt auch nicht jeder klar, manche Menschen brauchen "Feierabend". Zu mir passt es.
Hallo,
In wie weit wurdest du fürs Pacing geschult? Mein Sohn hat Chronik-Fatigue-Syndrom in Folge von Corona. In der Reha wurde intensiv geschaut, wo ist die Belastungsgrenze, diese darf nicht überschritten werden. Falls doch benötigt er sehr lange Erholungszeiten.
Daher rate ich dir klar zum Homeoffice, du kannst ja über videocall mit den Kollegen in Kontakt bleiben und vielleicht ist sm Ende des Tages noch Energie für deine Frau.
Wichtig ist zudem genügt Schlaf, er kam kaum in den Tiefschlaf, wurde das überprüft?
Hier das gleiche, auch durch Corona. Empfehle Home Office zu 100%. Isolation gibt es eigentlich nicht wegen viel Videotelefonie am Tag. Immer bin ich mit jemandem im Gespräch. Aber ich bin viel leistungsfähiger, weil ich bei Bedarf kurz Pause machen kann. Müsste ich täglich ins Büro, wäre ich nach 3 Tagen im Crash. So habe ich's geschafft, meine Belastungsgrenze nicht zu überschreiten und halte mein Niveau. Seitdem kann ich vielen wieder machen..ohne HO wäre ich wohl in der Frühberentung gelandet, wie viele der Corona-Schicksale. So konnte ich Stunden reduzieren und 100% HO. Es ist perfekt.
Ich weiß nicht ob meine Antwort Sinn macht, aber mir schießt etwas durch den Kopf.
Und zwar weiß dein Arbeitgeber ja von deiner Situation, sonst würde man dir ja diesen Arbeitsplatz nicht einrichten. Gäbe es denn die Möglichkeit hier ein offenes Gespräch zu suchen und eben auch zu schildern was du hier machst? Also das du prinzipiell Vor- und Nachteile siehst. Eben auch die Isolation. Ob es die Möglichkeit gibt zwar im Home Office zu arbeiten aber, wenn es ganz schlimm wird, möglicherweise zwischendurch ins Büro zu kommen damit du hier vielleicht ein bißchen Sicherheit hast!?
Ela
Mein Mann hat eine Autoimmunerkrankung und war während der Corona Pandemie 100% im Home Office - Er ist der volle HO-Fan geworden und ist nun an 1, max. 2 Tagen im Büro und sonst im HO.
Das kollegiale, soziale Umfeld ging ihm im Dauer-HO am Meisten ab, aber die Vorteile haben deutlich überwogen.
Auch er hat mit Fatigue zu kämpfen, und morgens nicht ins Auto steigen zu müssen um ins Büro zu fahren war/ist eine enorme Erleichterung!
Kannst du dir vorstellen, einen Tag in der Woche, wo vielleicht Meetings anstehen, ins Büro zu fahren um so den Anschluss nicht ganz zu verlieren?
Was sagen deine Kollegen dazu? Hast du mit denen gesprochen?
Bzgl. eurem Sexleben kann ich deine Partnerin verstehen, mein Mann wird auch ab und an schnell müde und dann geht halt nichts mehr. Auch wenn ich Verständnis habe, kann ich den Frust nicht immer ganz verbergen. Das stört die Stimmung dann schon auch manchmal. Aber schön wenn sie dich unterstützt und dir eine Stütze ist.
Und ein großes Danke an deine Kollegin Regina! Ich wünsche dir alles Gute!
Hallo,
an Deiner Stelle würde ich das Angebot des Arbeitgebers dankend annehmen.
Du bist verhältnismäßig jung und hast daher theoretisch noch viele Berufsjahre vor dir.
Mach sie dir so angenehm wie es nur möglich ist.
Deine Bedenken kann ich dennoch nachvollziehen. Würde jedoch eher im privaten Umfeld schauen, dass man soziale Kontakte aufbaut/pflegt, um sich nicht einsam zu fühlen (Freunde, Verwandte, Gleichgesinnte, Vereine, Ehrenamt usw.).
Liebe Grüße