Hauskauf - Makler (vorsicht lang)

Hallo,

wir haben übers Internet ein superschönes Haus gefunden und einen Termin mit dem Makler gemacht. Der Makler kam nicht zum verabredeten Treffpunkt sondern rief an, dass er sich verspätet und wir bereits zu dem Haus fahren sollen. Beim Haus angekommen, rief er wieder an und meinte, wir sollten schon mal reingehen (die Besitzer wohnen noch drin) er käme später und hätte die Besitzer informiert. Wir also ins Haus und die Eigentümer haben uns alles gezeigt. Nach ca. 30 Minuten kam der Makler und erzählte uns erst einmal "Sie wissen ja, dass es sich hier um ein Fertighaus handelt", der Eigentümer hat fast einen Herzinfarkt bekommen und sagte "Ich habe hier jeden einzelnen Stein in der Hand gehabt, es handelt sich um ein Massivhaus". Kurz danach meinte der Eigentümer zum Makler "Sie haben sich ja an das Angebot gehängt, wo bieten sie das Haus überhaupt an ?" Alles in allem hatten wir das Gefühl, dass der Makler so gar keine Ahnung über das Haus hatte, die EBK die im Angebot stand, gehört auch nicht dazu u.s.w.

Muss der Hausbesitzer nicht seine Zustimmung geben, wenn ein Makler das Haus verkaufen will ? Ich hatte so das Gefühl, dass der Eigentümer überhaupt nicht mit dem Makler aus kam. Wir mussten natürlich so einen Zettel vom Makler unterschreiben, dass wenn wir das Haus kaufen (oder ein Dritter, dem wir die Hausadresse mitgeteilt haben), die Maklergebühr zu entrichten ist. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass der Besitzer gar kein Abkommen mit dem Makler hatte.

Der Besitzer gab uns dann auch die Privatnummer von Ihm, um nochmals einen Termin bei Tageslicht zu machen.

Alles in Allem fand ich die ganze Aktion sehr dubios.
Was auch sehr seltsam war, dass auf dem Schreiben vom Makler, die Telefonnummer meines ehem. Arbeitgebers stand, die ich ihm niemals gegeben habe.

Ist das Normal ?

Gruss
Kerstin

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Nein!

Hat der Eigentümer denn einen Vertrag mit dem Makler???

Solltet ihr das Haus wirklich kaufen wollen habt ihr folgende Möglichkeiten:

1. hat Verkäufer einen Vertrag unterschrieben, dann soll er diesen kündigen und dann privat verkaufen

2. hat er keinen Maklervertrag geschlossen, so hat der Makler auch kein Anrecht. Allerdings würde ich hier einen Anwalt drüber schauen lassen, um wirklich ganz sicher zu gehen.

LG und viel Erflog.
ennovi, die noch immer ihr Traumhaus sucht... #schmoll

2

Hallo Ennovi,

vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Wir wollen den Besitzer am Samstag mal in aller Ruhe fragen, wenn der Makler nicht dabei ist. Wir fanden die ganze Situation sehr seltsam.

Das Haus wäre unser absolutes Traumhaus aber die ganze Situation mit dem Makler hat uns doch sehr verwirrt.

LG
Kerstin

3

Das glaube ich Dir gern. Aber bei soviel Geld - was ein Haus ja nunmal kostet - sollte wirklich sämtliche Finanzmist geklärt sein. Und kannst Du Maklerkaution sparen, dann tu das! ER hat sowieso keine Arbeit getan, schade nur, dass ihr seinen Wisch unterschrieben habt.

Alles Gute!

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Fragt den Verkäufer beim nächsten Treffen ob er den Makler beauftragt hat.
Wenn der Makler ohne Auftrag tätig war, könnte es möglich sein, dass ihr um die Courtage herumkommt.
Falls der Verkäufer aber den Makler eingeschaltet hat, habt ihr keine Chance. Da kann der Makler seine Arbeit noch so schlecht gemacht haben, wenn es zum Kaufvertrag kommt wird die Courtage fällig.

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Also meiner Erfahrung nach gibt es in der Maklerbranche viele schräge Vögel, die ohne Aufwand den schnellen Euro machen wollen.
Aber ich meine im Ggs zu den Vorschreiberinnen, daß es darauf ankommt, ob Ihr durch den Makler auf das Objekt gekommen seid oder nicht. Das ist im Erfolgsfall genau die Leistung, für die er bezahlt wird (und leider nicht, wie gut er sich mit dem Objekt auskennt oder so). Und wenn Ihr bereits so einen Wisch unterschrieben habt, werdet Ihr vermutlich zahlen müssen, denn damit kann er das auch beweisen.
Was der Vermieter mit dem Makler für einen Vertrag hat, spielt dabei eher keine Rolle.
LG

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Hallo Kerstin,

leider gibt es viele Makler, die nicht mit Allein-Auftrag arbeiten, deshalb musstest Du den Nachweis unterschreiben. Mit ordentlichem Auftrag ist der nämlich nicht notwendig.

Wahrscheinlich haben Verkäufer und Makler eine mündliche Absprache, dass der Makler das Objekt einfach so mit anbieten kann.

Und der Makler hat es wahrscheinlich angeboten, ohne sich vorher gründlich kundig zu machen. Geht gar nicht.

Trotzdem wäre in so einem Fall normalerweise die Courtage zu zahlen. Eine kurze Klärung durch einen Anwalt würde aber wohl trotzdem nicht schaden.

LG
Katie