Hausbau - wo fängt man denn da an?

Hallo

Hab mal ein paar Fragen zum Thema Hausbau.

Also mein Mann und ich sind seit 2003 verheiratet und wohnen seitdem auch in ein und derselben Wohnung zur Miete.
Wir haben beide vor unserer Heirat, also in den Ausbildungsjahren und späteren Berufsjahren Rücklagen gebildet bzw. Versicherungen abgeschlossen usw., sprich Eigenkapital wäre vorhanden.
Frage hierzu: Gibt es eine "Faustregel" wieviel EK mal haben sollte bei einer gewissen Summe? Also z.b. 20% vom Kaufpreis oder ähnliches?

Wir erwarten dieses Jahr unser zweites Kind.
Frage hierzu: Wie sieht es aus mit dieser Förderung vom Staat bzw. es war glaub ich ein zinsloses Darlehen was ich meine. Wie zahlt man das zurück? Man bekommt es ja nicht geschenkt.

Und wie habt ihr gebaut? Habt ihr schlüsselfertig gebaut oder Ausbauhaus oder oder oder? Wie waren eure Erfahrungen?

Habt ihr euch zuerst ein Grundstück gesucht und dann überlegt was für ein Haus ihr darauf baut oder habt ihr nach etwas gesucht wo der Träger schon alles geplant hatte? Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

Wir haben noch tausende von Fragen und in ein paar Tagen werden wir erstmal die Finanzierung besprechen mit unserem Berater. Damit wir auch so erstmal wissen was wir uns überhaupt leisten können.

Vielen lieben Dank schonmal an alle die Antworten.

LG Dover#danke

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Hallo,

aufgrund der Wirtschaftskrise und genereller Auftragsprobleme in der Baubranche kann ich euch nur den guten Rat geben, nicht alles aus einer Hand zu nehmen. Holt euch einen Architekten und vergebt jedes Gewerk an einzelne Unternehmen. So bleibt euch sehr viel Ärger erspart!
Es ist zwar mehr Organisation aber letztendlich spart man Geld und hat mehr Entscheidungsbefugnis!

LG Taenscher

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Hallo,

als wir das Grundstück hatten, haben wir uns überlegt ob Fertighaus oder herkömmlich bauen.

Für uns war schnell klar, daß wir ein Fertighaus wollten, wir sind dann nach Poing in eine Musterhausausstellung um einfach mal die Kosten abschätzen zu können.
Das war letztes Jahr im Januar. Im Internet haben wir uns schonmal anhand unserer max. monatl. Ratenzahlung die ungefähren Kreditsumme ausgerechnet.

Danach haben wir die Finanzierung geklärt. Mit Banken gesprochen und Termin beim Landratsamt für die Förderung in Bayern geklärt. Zum Glück vielen wir vom Einkommen rein. Ist aber von Bundesland zu Bundesland verschieden. Solltest du in Bayern wohnen, google mal nach Bayern LABO. (wäre ich mit einem 2ten Kind schwanger gewesen hätten wir mehr Förderung bekommen)

Wir haben annähernd schlüsselfertig bauen lassen. Aus dem einfach Grund, daß wir nicht wollten, daß die Handwerker im schlechtesten Fall auf uns warten müssen, und wir sicher nicht so schnell wie der Handwerkertrupp gewesen wären. Das hätte sich bei uns evtl. mit den Bereitstellungszinsen überschnitten. Außerdem wollten wir bald aus der Wohnung raus und mit der Rückzahlung anfangen. :-) Kommt natürlich immer darauf an, was ihr mit der Bank aushandelt.
In Eigenleistung haben wir das alte Haus vor dem Abriß komplett entkernt, kellerausbau (streichen, Türen setzen, Elektrik, Pelletslager), Balkongeländer anbringen, Sat-Anlage verkabeln, Schneenasen gesetzt, Wände grundiert und gestrichen und Parkettboden verlegt.

Wir sind jetzt Anfang Feb. in Haus gezogen #freuund bis auf kleine Schönheitsmängel die jetzt noch von der Firma ausgebessert werden, war alles ok und wir haben wirklich nur gute Erfahrungen mit unserer Firma gemacht. Kann ich jederzeit guten Gewissens empfehlen!

Wenn du noch Fragen hast, gerne über PN

lg
Silvia

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Hi Dover,
also zum Thema EK gibt es unterschiedliche Ansichten, es ist eine Frage der Risikobereitschaft usw. Mein Rat wäre, 30% des Kaufpreises als Eigenkapital zu haben. Dann liegt die Beleihung (Verhältnis Kredit/Hauswert) bei 80% oder darunter, und dann bekommst Du die besten Zinssätze d.h. das billigste Baugeld. Und wenn alle Stricke reißen (Arbeitslosigkeit, Scheidung o.ä.) kommst Du zumindest ohne Schulden aus der Nummer raus.
Wegen Fördermöglichkeiten: Bundesweite Förderungen siehe bafa.de, es gibt aber auch Förderungen auf Landesebene oder auf kommunaler Ebene. Also am besten mal die Bank vor Ort ausquetschen über die genauen Konditionen.
Wir haben schlüsselfertig gebaut. Klar gibt es Sachen, die kann man auch selber machen. Nur wieviel spart man dann, wenn man das Material bezahlt hat? Wird es genauso schön wie vom Fachmann (bei mir vermutlich wär das nicht so gewesen) ? Der ja auch noch 5 Jahre Gewährleistung gibt? Die Löhne in der Baubranche sind niedrig, Du brauchst, um es selber zu machen, wesentlich länger (Dir fehlt die Ausrüstung und die Erfahrung), so daß Du letztlich sehr, sehr viel Freizeit opfern mußt. Es ist halt die Frage, ob es Dir das trotzdem wert ist (die Alternative heißt ja höhere Schulden).
Wegen der Herangehensweise: 1. auf jeden Fall die Bank, um den Rahmen abzustecken. 2. Sich zusammensetzen und Suchkriterien überlegen (Lage, Größe usw.). 3. dann auf die Suche gehen. Bei uns in der Gegend gibt es praktisch keinen freien Markt für Grundstücke, daher stellte sich die Frage (erst Grundstück und dann Träger) so gut wie nicht, das mag ja bei Euch anders sein!
LG

4

Mein erster Gedanke: Am besten fang ihr unten an mit dem Hausbau #schein...

So nun die ernstgemeinte Variante:

Geht zur Bank und besprecht dort euer Vorhaben und eure Pläne wie groß das Haus sein soll , ob Freigeplant oder von nem großen Bauträger etc.

Die werden euch sagen können wie die Fördermöglichkeiten bezüglich Kindern und Energieersparnis sind (gibt auch besondere Förderungen für sehr effizent geplante und gebaute Häuser)

Wenn ihr das durch habt könnt ihr nach nem Grundstück suchen oder aber sagen wir mal Town und Country fragen was sie euch anbieten können. Die Vermitteln m.W. auch Grundstücke.

LG

die#bla

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Hallo Dover,

aaaalso....

Wir hatten nur 10 % Eigenkapital, aber 20% sind natürlich besser.

Ich habe zunächst ein Haushaltsbuch geführt, um zu wissen, wie viel ich monatlich übrig habe (für die Rückzahlung eines Darlehens).

Dann habe ich mir ausgerechnet, wie viel Darlehen ich für diesen monatlichen Betrag insgesamt bekomme. Dafür habe ich mir von der Verbraucherzentrale ein Buch gekauft.

Dann müsst ihr natürlich überlegen, wie viel Grundstücksfläche wollt ihr? Was ist euch zu groß / zu klein. Wir wollten z. B. mind. 500 qm. Was sind eure Mindestanforderung an ein Haus (Zimmerzahl, qm usw.)?

Als ich wußte, wie viel Darlehen ich bekommen könnte, habe ich mir (auch mithilfe eines Ratgebers der Verbraucherzentrale) ausgerechnet, wie viel davon für Nebenkosten usw. draufgeht.

In der Zwischenzeit hatten wir uns schon mal nach Grundstücken umgeschaut (Internet, Zeitung usw.).

Ja und als wir ungefähr wußten, was das Grundstück kostet, wußten wir auch, wie viel das Haus selbst max. kosten darf. Ja und dann haben wir Baufirmen angemailt und um Angebote gebeten - haben dabei unsere Vorstellung (Räume, qm, Preis usw.) gleich mit angegeben.

Ja und dann kommt das Schwierigste: Die Angebote vergleichen.

Wir wollten immer "schlüsselfertig" bauen und musste nur noch Malerarbeiten selbst machen. Wir haben aber kein Fertighaus, sondern ein massives (Stein auf Stein).

Wichtig ist, dass Grundstück und Bauvertrag von 2 verschiedenen Firmen / Personen sind - sonst zahlt ihr unnötig viel Grunderwerbssteuer.

Wir hatten außerdem einen Anwalt mit der Vertragsprüfung und einen Bauingenieur mit der Prüfung der Baubeschreibung beauftragt. Dieser Bauingenieur hat dann außerdem eine Qualitätskontrolle am Bau gemacht. Allein bei der Hausübergabe hat er 40 Mängel gefunden, die mein Mann und ich alleine nie gesehen hätten. Wir sind dafür im Bauherrenschutzbund angemeldet, die vermitteln sowas. Es gibt aber auch noch den Verband privater Bauherren. Ist natürlich nicht ganz billig, aber uns war es das Wert und wir würden es wieder so machen und können es nur empfehlen.

Wenn du noch was wissen willst, kannst du mir auch gern eine Nachricht schicken.

Viele Grüße,
Lexa

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Hallo

Vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten.
Sind echt gute Tips dabei.

LG Dover