Hallo ihr Lieben,
in meinem vorherigen Thread habe ich schon zu unserer HAuswahl geschrieben.
Das Grundstück würde an uns verpachtet werden, per Erbpacht.
Nun stellt sich mir die Frage, in welcher Höhe sich die Pacht belaufen darf?
Kann man das selber errechnen?
Das Grundstück selber, soll wohl ca 40000€ bringen, laut VErmieter. bei der Bank sagten sie pauschal was von 70000€.
Irgendwo habe ich was von 3-4% gelesen.
Muß die Pacht auf Jahre gerechnet theoretisch nicht wesentlich niedriger sein, als der eigentliche Wert, da wir es ja niemals erwerben können?
Wenn ich jetzt mal laienhaft rechne €40000 durch 30Jahre, wären €111,11 pro Monat wäre das dann okay?
Oder darf es weniger sein?
Oder muß man etwa noch Zinsen dazu rechnen?
Desweiteren frage ich mich, wie es aussieht, falls irgendwann irgendwelche Kanäle, Leitungen, Anschlüsse, Gehwege, Straßen von der Stadt erneuert werden ,
muß man etwa selber in die Tasche greifen, obwohl das Grundstück nur gepachtet ist?
Kann man das irgendwie in Erfahrung bringen?
Nicht das wir böse überrascht werden.
Hat Jemand Erfahrung mit Erbpacht?
Freue mich über Antworten.
LG, Sunny
Viele Fragen zu Erbpacht.....
Hi,
deine Informationen und Bedenken sind schon richtig - dies alles kann dich treffen und sogar noch mehr.
Letztendlich kommt es natürlich auf den Erbpachtvetrag an. Es kann hier sogar schon sein das die Ersterschließung noch nicht einmal dabei ist und diese du zusätzlich tragen mußt. Natürlich sind auch die Kosten für nachträgliche Erschließung oder Kanalarbeiten in vielleicht 20 Jahren von dem Erpachtnehmer - also von dir zu zahlen.
Weiterhin ist es auch wie duch schreibst, das die Pacht ca. 3-4% des Bodenwertes beträgt. Allerdings ist dieser Preis meist zu deinem Nachteil gerechnet da man beim Kauf meist einen günstigeren Preis verhandeln kann bzw. der Markt diesen hergibt.
Auch bleibt die Pacht nicht gleich, sondern steigt in der Regel (evtl nach einem bestimmten Index z.B. Lebenshaltung oder Zinsniveau). Dies ist ebenso im Pachtvertrag geregelt.
Bei den z Zt. noch günstigen Zinsen ist Erbpacht in den allermeisten Fällen eine sehr ungünstige Variante.
Was aber evtl Interessant sein könnte ist eine Variante das Grundstück nach einem bestimmten Zeitraum Erbpacht kaufen zu können. Dies un die Preisgestalltung sollte allderings vorher geregelt sein.
Ein weiteres Problem ist die Verwertung sprich wenn du das Haus verkaufen möchtest. Ein Käufer hierfür zu finden kann schwierig sein. Es kann sogar Probleme mit dem Erbpachtgeber geben, da dieser hier u.U. sogar ein Mitspracherecht hat. Kritisch kann dies bei Kirchengrundstücken sein.
grüßle
peter
.......... zu deiner Frage mit den Kosten.
Wenn der Boden wie du schreibst mit 70.000 angesetzt wird sind dies bei 3,5% 204,17 Euro im Monat und bei 40.000 116,67 Euro im Monat.
Diese Zahlungen sind zzgl. irgendwelcher Erhöhungen bis zum ende der Laufzeit des Pachtvertrages (i.d.R. 99 Jahre zu zahlen)
Der Erbpachtvertrag kann auch weitervererbt werden (ich glaube 3*). Am Ende des Pachtvertrages fällt das Gebäude und das Grundstück an den Pachtgeber zurück, der allerdings das Gebäude auslösen muss, sprich abfinden. -
Einem selbst - sollte die Medizin nicht evelutionäre Fortschritte machen - ist dies aber nach 99 Jahren ziemlich egal.
grüßle
peter
.........noch etwas.
Bei seinen Eigenheimplanungen sollte man auf jeden Fall davon ausgehen, daß es bis zum Eintritt in den Ruhestand abgezahlt ist.
Dies ist bei Erbpacht nicht der Fall, hier hat man die "Miete" für das Grundstück bis zum Ende an der Backe selbst wenn das Haus längs bezahlt ist.
grüßle
peter
...es wäre noch sehr wichtig zu wissen wer der Verpächter ist und wie lange der Pachtvertrag noch läuft.
Sind die Verpächter Privatpersonen od. Kirche würde ich davon abraten (kurze Pachtverträge). Ist der Verpächter z.B. die Stadt hätte ich weniger bedenken. Bei Ablauf der Pacht kann es passieren dass der Pachtvertrag nicht verlängert wird. Habt ihr dann Vorverkaufsrecht? Daran denken dass sich dann auch die monatl. Pacht extrem erhöhen kann. Das sind unkalkulierbare Kosten. Vorsicht: Manche verlangen die gesamte Pacht auch im Vorraus!!!
Noch ein Risiko (grob zusammengefaßt): wenn ein Pachtvertrag nicht verlängert wird kann der Verpächter Euer Haus zu einem Schätzwert zurückkaufen , denn es steht auf seinem Land!!!
Solange der Pachtvertrag läuft gibt es wenige Risiken. Das Problem beginnt erst wenn die Pacht abläuft.
Ihr seid für alle Zu- u. Ableitungen selbst verantwortlich (und müsst auch dafür zahlen).
Zwetschge