Hallo Ihr Lieben, unsere Neubau-EG-Wohnung ist fast fertig, wir wollten die Terrasse nun planen und stellen fest, die betonplatte hat kein Gefälle! Ich habe mit dem Architekt gesprochen und er meinte, das Haus sei isoliert und da passiert nichts, aber eigentluch ist es doch selbstverständlich ein Gefälle vom Haus weg zu machen, oder? Kennt jemand die Vorschriften? So, wie es jetzt ist, kommt es garantiert zur pfützenbildung, egal welcher belag draufkommt, oder?
Es gibt noch Gefälleestrich den man nun noch drauf machen kann-es is ja nicht zu spät, aber ich würde gern den Bauträger dazu verpflichten, kann ich das? Lieben Dank schon mal für eure Meinung!
Hilfe, Neubau-ETW, Terrasse ohne Gefälle!!
Kommt auf die Terasse noch ein Belag? Wenn ja dann baut eben da ein Gefälle ein!!
Sorry, aber mit dieser Aussage disqualifiziert sich der Architekt völlig!
Sicher, dass er diesen (geschützten!) Titel tatsächlich trägt??
Selbstverständlich hat eine Terrasse Gefälle vom Haus weg zu haben. Das muss allerdings nicht unbedingt in der Bodenplatte passieren, sondern kann durchaus durch einen Gefälleestrich hergestellt werden. dieser ist, zumindest meiner Meinung nach, durch den Bauträger zu erbringen, da im jetzigen Zustand ein Mangel nur eine Frage der Zeit ist...
Hängt natürlich auch davon ab, was genau in eurem Vertrag drin steht, wie die Terrasse übergeben werden soll...
Na, wir bekommen alles im Endzustand, bezugsfertig, aber die standardausführung sieht normale betonplatten vor, diese möchten wir nicht und wollten uns den wert der platten und die verlegung gutschreiben lassen und uns dann holzdielen legen lassen.
Also meinst Du auch, die müssen nochmal ran, die müssen die Terrasse ja für den Belag vorbereiten, oder?
Holzdielen müssen ja auf eine Unterkonstruktion. Wie weit liegt denn die Betonplatte unter der Tür? Ihr wollt ja nicht mit den Holzdielen zu hoch kommen...
Ob der Bauträger ran muss, um eurem Wunschbelag gemäss die Plate vorzubereiten, musst Du Deinem Vertrag entnehmen.
Wenn ich als Käufer entscheide ich hätte gerne meine Terrasse in Massivgold gegossen, wird das sicher nicht durch den Vertrag abgedeckt. Will sagen, der Vertrag wird vermutlich einen Standardbelag auf Gefälleestrich vorsehen, also wird auch nur entsprechend vorbereitet.
Holzdielen wären ein Extrawunsch, der eine andere Platte benötigt (wahrscheinlich nicht Bestandteil des Vertrags) oder zumindest einen Gefälleestrich (vermutlich verhandelbar)...
Unbedingt nochmal nachlesen!
Von hier au kann man nur mutmaßen...
Auf der Stahlbedondecke wird niemals ein Gefälle eingebaut. Wenn Wasser die Decke berührt, ist der Aufbau ohnehin fehlerhaft. Schau dir auf der Internetseite von PCI den fachmänich augeführten Aufbau einer Terasse an und du wirst sehen, daß das Gefälle im Estrich eingebaut wird.
Hmm,
also ich kenne es auch nur so, dass die Betonplatte ohne Gefälle ausgeführt wird und dann der Belag, wenn Bedarf, mit Gefälle!
Wir haben ein FlachDACH ohne Gefälle, dafür mit Kiesschüttung und Begrünung! Dazu zwei Balkone, auch die Betonplatte ohne Gefälle und je nach Belag bekommt der eins! Ich habe mir bei der Bauplanung ähnliche Fragen gestellt und mich dann eingehend informiert!
Wichtig ist erstmal, dass die Abdichtung nicht beschädigt wird. Liegt die zum Beispiel frei (wie früher oft einfach mit Bitumen-Bahnen) dann kann es an Übergängen von Pfützen, die dann in der Sonne trocknen, zu großen Temperaturunterschieden des Belags selbst und damit zu Schäden am Material kommen. Allein Kies schafft da aber Abhilfe, weil die Sonne den Belag nicht so aufheizen kann.
Zweiter Punkt ist der hydrostatische Druck auf der Abdichtung, der bei zu viel stehendem Wasser entsteht. Hat die Terrasse aber einen "Überlauf" zum Beispiel allein dadurch, dass sie rundherum offen ist, und ist ansonsten recht glatt, dann kann das kein Problem geben. Wenn jetzt das Haus entsprechend abgedichtet ist und auch der Übergang von der Terrasse zum Haus nach DIN abgedichtet wird und an der Kante nur Pfützen im mm-Bereich entstehen können, dann ist das also absolut kein Problem!
Soviel zur Abdichtung!
Jetzt kommt der Belag. Der sollte mit Gefälle ausgeführt werden, wenn stehendes Wasser zur Gefahr werden kann, zum Beispiel bei Fliesen. Da wird das Gefälle in der Regel im Estrich hergestellt. Terrassenplatten mit durchlässigen Fugen stellen in der Regel kein Problem da. Bei einer Holzterrasse sollte durch den Unterbau ein leichtes Gefälle (in Richtung der Rillen, falls vorhanden) hergestellt werden.
Es ist ohnehin so, dass eine Betonplatte nicht 100% eben sein kann, sonst bräuchte man innen keinen Estrich mehr. Um sowas auszugleichen, dass absolut keine Pfützen entstehen, braucht man weit mehr als 2 % Gefälle, und mehr sollte ein genutzter Bereich nicht haben! Also wird das Gefälle, wenn überhaupt mit dem Estrich oder dem Belag ausgeführt!
Gruß,
Elfchen
@falkster: Worauf stützt Du solche Aussagen? Was bist Du von Beruf?
Elfchen vielen Dank für Deine ausführlich Antwort! Hab jetzt nochmal gelesen, "betonplatten auf unterbau kiesschüttung" steht in der baubeschreibung und "terrassenrand, randplatten zementmörtel-unterbau auf betonplatte" also können die doch ein gefälle erzeugen, denn mit der betonplatte ist es ja noch nicht getan.