Erfahrungen Reihenmittelhaus (Neubau)

Ihr Lieben,

wir haben uns 2010 ein neu erbautes Reihenmittelhaus gekauft. Wir kamen bisher immer sehr gut mit unseren Nachbarn klar (sie haben zwei kleine Kinder). Nun ist es seit ca. einem halben Jahr so, dass wir, obwohl die Zwischenwände der Häuser zweischalig mit Dämmung sind, den Trittschall der Nachbarn hören. Wir sind echt nicht empfindlich, aber zum Teil ist es wirklich sehr sehr heftig. Das Problem ist, dass unsere Nachbarin (nicht die Kinder!) sehr heftig stapft beim Gehen und mit den Türen knallt. Insbesondere in den Abendstunden, wenn wir von der Arbeit daheim sind, kann die Lärmbelästigung durchgehend 2 Stunden andauern und ein Entspannen ist dann unmöglich.

Nach langem Zögern haben wir unsere Nachbarn vorsichtig darauf angesprochen. Sie waren ziemlich überrascht, da sie damit nicht gerechnet haben und von uns rein gar nix hören. Sie meinten dann: "Daran können wir halt leider nichts ändern". Puh, wir hatten eigentlich mit etwas Rücksichtnahme gerechnet, aber Fehlanzeige. Eigentlich ist das Verhältnis weiterhin gut, jedoch haben wir das Gefühl, dass es jetzt, seitdem wir sie darauf angesprochen haben, noch schlimmer geworden ist (Absicht?).

Jedenfalls sind wir jetzt etwas rat- und hilflos. Sowas haben wir bisher nichmal in unseren Mietwohnungen erlebt! Wir trauen uns inzwischen nicht mehr Gäste einzuladen, da wir vor Sprüchen wie "ist halt ein Reihenhaus" Angst haben. Wir wollen jetzt den Winter noch abwarten und dann evtl. im Frühjahr/Sommer das Haus verkaufen. Wir haben zum Teil das Haus finanziert, sodass wir, bevor wir ein Einzelhaus kaufen, wieder vorübergehend zur Miete wohnen müssten.

Hat jemand hilfreiche Erfahrungen oder Tipps? Egal in welche Richtung???

Liebe Grüße
Loula

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"Ist halt ein Reihenhaus" ;-) (Sorry, das musste raus)

Falls Du nicht überempfindlich bist (davon gehe ich jetzt mal nicht aus) und es wirklich lauter als gewöhnlich ist, würde ich nochmal mit den Nachbarn reden, vielleicht besteht auch die Möglichkeit, das Ganze irgendwie zu demonstrieren. Vielleicht können sie sich die Lautstärke einfach nicht vorstellen, weil von Euch ja gar nichts rüberkommt.

Ansonsten würde ich nochmal überprüfen, dass beim Bau kein Pfusch gemacht wurde und dadurch Lärmbrücken entstanden sind. Gern genommene Ursachen hierfür: Estrich stellenweise direkt an der Wand, beim Teppeneinbau, falls Ihr eine Betontreppe habt, wird auch gerne Murks gemacht.

LG

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deine nachbarin stampft und knallt 2 stunden am stück?
im ernst?

Wir leben auch in einem reihenmittelhaus und hören na klar die nachbarn auch ab und an.
gerade die Kinder (renenn gerne mal die treppen, spielen schlagzeug und klavier und ab und an zoffen sich alle)
aber ds kann ich gut abschalten.
Mich stört das nicht, ich mag geräusche um mich herum- es ist ja nicht "laut" im sinne einer hohen Dezibel-belastung oder unangenehm wie flugzeuglärm o.ä.
man hört halt, daß neben einem menschen leben und wenn ich im garten bin, dann hör ich, was so beim mittagessen gequatscht wird.

wenn du aber so geräuschempfindlich bist, würde ich dir eher empfehlen an deiner konzentration zu arbeiten, am abschalten und integrieren von geräuschen.

meine mutter ist da ganz schlimm.
sie lebt in einem riesigen haus (zu zweit) auf einem ca 1500 qm großen grundstück.
dennoch fühlt sie sich ständig von irgendwelchen nachbarn, deren musik, deren leidenschaft am rumschrauben von autos, deren feiern (sehr sehr wenige, sehr humane!), deren fußballschießerei aufs garagentor (gut, das kann durchaus nerven) und und und gestört.

du wirst also nur in der einöde so leben können, daß du keinerleich geräusche von den nachbarn mitbekommst

p.s.- warum nochmal lädst du keinen besuch ein? weil die eure nachbarn hören könnten?

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Hallo!

Ich bin in einem Reihenhaus aufgewachsen, aber damals wurde noch "einfach" gebaut. Also eine Bodenplatte ohne Trennungen etc. und auch nur eine einfache Wand zwischen den Häusern. Die Nachbarn bei meinen Eltern hört man aber nur wenn die Damen des Hauses mit Hackenschuhen über die Fliesen laufen.

Wir selber leben in einer DHH, Wandaufbau wie bei euch und getrennte Sohle. Wir hören von unseren Nachbarn nix. Max. wenn es bei uns ganz leise ist kann es sein das man mal die Kinder auf der Treppe hört, aber nix wobei man sich gestört fühlen müsste.

Ich würde mal schauen ob ihr es irgendwie demonstrieren könnt. Habt ihr Fotos vom Bau? Wenn ja, dann diese nochmal genau durchsehen. Ist wirklich alles richtig gemacht worden? War es von Beginn an so oder erst jetzt? Haben die Nachbarn evtl. Teppich raus und Laminat rein?

LG Ida

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Hallo zusammen,

danke für eure Antworten.

Wir haben die Baufotos angeschaut. Die Bodenplatte ist durchgehend (darin liegt der Fehler, der aber bautechnisch erlaubt ist). Auch andere Nachbarn (Endhaus, sind insgesamt 8 Häuser) haben sich bereits wegen der Schallübertragung beim Bauträger beschwert. Ist aber nix zu machen.

Unsern Nachbarn haben wir selbstverständlich das Ganze schon demonstriert und sie waren sehr erstaunt. Insbesondere ER, unser Nachbar, ist selbst was Geräusche angeht, höchstsensibel. Er selbst hat sich beim Bauträger wegen der angeblich zu lauten Heizungsanlage bei sich im Haus beschwert. Naja, vielleicht müssen wir auch mal so ordentlich Krach machen, damit sie sich etwas zurücknehmen. Aber eigentlich wollten wir so weit nicht gehen. Offensichtlich ist, dass die Nachbarn zu deren anderen Seite sich auch sehr zurückgezogen haben und die Nachbarin dort niemanden mehr grüßt. Vielleicht fühlen die sich auch nicht mehr so wohl?

Glaubt mir, ich übertreibe nicht. Den letzten Sonntag mussten wir aus dem Haus gehen, da das ganze wirklich nicht mehr zu ertragen war (sie haben gefeiert). Unsere Nachbarn zur anderen Seite hören wir gar nicht. Aber man sieht, dass die sich auch ganz anders bewegen;-)

Es ist schade, dass man heutzutage nicht mehr aufeinander Rücksicht nehmen kann.:-(

Grüße

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"ist halt ein Reihenhaus"

du sagst es doch schon selber...! im reihenhaus wohnt man nunmal eng auf eng (wie in einer miet- oder eigentumswohnung) und hat leute neben sich, die im haus leben und geräusche produzieren.

ich denke, ein stückweit muss man einfach damit leben und man hätte damit rechnen können, dass man die klospülung von nebenan hört oder wenn jemand die treppen runtergeht mit clocs oder ein nachbarskind etwas lauter musik hört.

ein reihenhaus kann auch praktisch sein. als ich kleines kind war und wenn meine eltern ausgegangen sind, haben sie der nachbarin bescheid gegeben und die hat quasi ein ohr an der wand gehabt. war ich wach, habe ich einfach geklopft und sie ist rübergekommen :-). so war das damals in den 70ern...nix babyphone oder videoüberwachung :-).

was ihr machen könnt: euch umhören bei den nachbarn. stört es noch andere, dass die häuser hellhörig sind? vielleicht könnt ihr gemeinsam etwas bewirken?

ansonsten ist es wohl besser, ihr zieht um.

lg & alles gute!