Hauskauf,bestehendes Objekt,viele offene Fragen

hallo
wie spielen mit den Gedanken ein Haus zu kaufen,mein Mann mehr als ich.Ich bin von Natur aus immer erst skeptisch.
Das Haus stammt aus dem Jahr 1920,also ziemlich alt,Erbfall,zur Modernisierung konnten bisher nur wenige Angaben gemacht werden.
Das Haus ist schön,das Alter würde mich nicht unbedingt stören,aber was sollten wir berücksichtigen?
Wie sieht es mit Wärmedämmung aus?Ist das Pflicht,oder nicht?Hab schon gegoogelt,und finde beide Meinungen vertreten.
Renovierungskosten sind in der Finanzierung miteingeplant,jedoch bezweifle ich dass man mit 20.000 Euro auskommt.
Was für unvorbereitete Mängel oder Sachen könnten noch sein,die uns ins Haus flattern könnten?
Ich bin für ein gewisses Risiko ja bereit,aber irgendwie hab ich Angst.Mein Mann sieht das ganze relativ gelassen.

Jetzt sagte die Bank noch was von wegen Wohnriester.Auch da hab ich schon gelesen,überzeugen tut es mich aber nicht unbedingt.Wir riestern bereits so.

Ich bin für jeden Tipp oder Rat dankbar.
LG nilpderd

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Hallo,

so weit ich weiß, ist das noch nicht Pflicht, könnte aber kommen. Lies zum Einstieg mal das hier:

http://www.welt.de/dieweltbewegen/article13891251/Hausbesitzern-droht-Pflicht-zur-Waermedaemmung.html

Fakt ist aber: Ein wirklich altes Haus kann man nur mit extremem Aufwand auf "Neubaustandard" bringen, das ist nicht sinnvoll. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Gesetze beschlossen werden, die dann einen nicht unerheblichen Teil der Hausbesitzer dazu zwingen würden, ihre Häuser zu verkaufen, da sie sich die Energetische Sanierung nicht leisten können.

Mit 20 000 € kann man eine Renovierung machen, aber keine Sanierung (also Tapezieren, Türen streichen, evtl. ein Bad neu machen).

Eine Sanierung wäre im Extremfall: Alle Leitungen austauschen, alle Fußböden neu, neue Fenster, neues Dach, Dämmen usw ...

Was davon nötig oder sinnvoll ist, müsst ihr selbst herausbekommen. Dazu solltet ihr mit einem Fachmann mal durch das Haus gehen.

LG

ezp

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Hi,
egal wie, es wäre sinnvoll das Geld für einen Gutachter zu investieren. VOR dem Kauf.

Dann hättet ihr einen Anhaltspunkt für die auf Euch zukommenden Sanierungskosten.

Der kann auch - nachdem er das Haus begutachtet hat - sagen, was gemacht werden muss. Was gemacht werden sollte. Und was eben nicht gemacht werden muss oder sollte.

20.000 - das wären die Renovierungskosten für eine Bestandsimmobilie, wo man vielleicht Tapeten und (einen Teil der) Bodenbeläge machen müsste.

Eine Sanierung, ggfs. Dämmung, ggfs. Heizungstausch - das bekommt man dafür nicht.

"Gewisses Risiko" - nicht beim Hauskauf. Da ist es mehr als sinnvoll vor dem Kauf zu wissen was einen erwartet. Die anderen sind sehr oft die, die man dann kurz- oder mittelfristig bei den Ankündigungen für Zwangsversteigerungen wiedertrifft.

"Was für unvorbereitete Mängel oder Sachen könnten noch sein,die uns ins Haus flattern könnten?"

ALLES. Vom Keller bis zum Dach kann alles sanierungsbedürftig sein bei einem Haus in dem Alter.

Wir haben uns hier sanierungsbedürftige Häuser aus den 70ern angeguckt und wären mit 50.000 nicht hingekommen - ohne neues Dach.

Viele Grüße
miau2

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Ich kann euch auch nur Raten einen unabhängigen Gutachter zu holen. Er wird euch dann sagen wie es um das Haus steht und wie der wahre bestand ist.

20.000 EUR ist nix wenn man eine Haussanierung macht.

Aber es kommt auch drauf an, ob ihr viel alleine machen könnt und nur bei wichtigen Sachen wie Elektrik oder Wasser/Heizrohre einen Handwerker braucht. Denn dann kann man einiges noch an Geld sparen.

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Ich würde auf jeden Fall mit jemandem reingehen, der sich auskennt.

Wärmedämmung stört ja oft die Optik der Fassade bei einem so alten Haus und Innendämmung ist nicht optimal. Unser Haus ist auch von etwa 1925. Wir haben nichts gedämmt, ist auch nicht nötig, weil es sehr dicke Wände hat.

Wir mussten die Böden aufarbeiten, eine Decke erneuern, Heizung, Strom, Bäder, Außenputz, Fenster erneuern. Unser Dach war gut, danach sollte man aber gucken.

Es kommt halt drauf an, wann etwas gemacht wurde. Bei unserem Haus seit den 70ern nicht mehr viel. Und wir kamen auf weit über 100.000 Euro.

Ich bin froh, dass wir es haben, wir wollten ein altes Haus. und das auch so sanieren, wie es mal war und keinen Neubau draus machen.
Wenn du schreibst, das Alter würde dich nicht "stören", und lieber ein neues hättest, dann würde ich lieber ein neueres kaufen/bauen als ein so altes Haus zu kaufen.

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Wie die Anderen schon sagten, unbedingt mit nem Sachverständigen rein gehen.

Haben wir auch gemacht.

Vergleiche aber vorher die Preise! Bei uns lagen sie z.B zwischen 325€ und 690€

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Hol dir einen Gutachter.

Wieviel möchtest du mit 20 000 renovieren? Das Haus ist von 1920, also bald 100 Jahre alt. Da wird einiges fällig werden. Ggf. können die ganze Elektrik, Rohre, Dämmung, Fenster, das Dach und die Heizung betroffen sein. Nur damit du mal einen Anhaltspunkt hast, die Fenster für unseren Neubau (Einfamilienhaus) haben 14 000 Euro gekostet. Die Haustür 2 500.

Du schreibst leider nicht wie groß das Haus ist und ob ihr für alle Renovierungen Firmen beauftragen wollt. Ich bezweilfe trotzdem dass ihr unter 100 000 für Renovierungskosten weg kommt.

Ich würde nie nie niemals so ein altes Haus kaufen!

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20.000 für die Sanierung eines 1920 er Hauses?

Vergiss das mal ganz schnell wieder. Das bist Du schon LOCKER für die Sanitären Anlagen los.
Du brauchst neue Rohre- das Waser was da raus kommt, willst Du nicht wirklich trinken- glaub mir.

Wir haben für unser 1972 er Haus damals schon 25.000 Euro nur für die NÖTIGSTEN Klempnerarbeiten hingelegt. (Rohre, Leitungen, Sanitär etc.)
Wie sieht der Sicherungskasten aus? Ihr habt wahrscheinlich nichtmal einen FI- Dazu benötigt Ihr einen Fachmann. Kosten hier- mehrere tausend Euro.

Fenster....Haustür...beschädigte Fliesen...Dach.....

Seid realistisch oder lasst es!

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Über Wohnriester habe ich auch schon einiges gehört, ist mir aber in 90% der Fälle aber zu abgeraten worden. Liegt daran, daß der Steuervorteil zwar vorhanden ist, aber sonst KEIN NUTZEN existiert (außer der Hausfinanzierung). Wir haben damals, als wir vor 5 Jahren das Haus gekauft haben, dafür extra eine Lebensversicherung gemacht, damit im Todesfall die Raten für das Haus sofort getilgt wären. Haben diese Lebensversicherung nicht gebraucht und könnten diese auch schon kündigen, da wir aus anderen Gründen unser Haus nächstes Jahr abgezahlt haben werden.

Mit 20.000 € eine Modernisierung eines Altbaus (besonders aus dem Jahr 1920) wage ich ehrlich gesagt auch zu bezweifeln.
Wenn ich mir überlege, was wir an unserem Haus alles haben machen lassen (und ich spreche jetzt etwa vom Baujahr 1968) da haben wir allein schon für die Küche fast diesen Wert ausgegeben.
Da kam aber noch eine rundum Erneuerung des Bades, des Gästeklos, der Türen (inkl. Türstöcke), der Fenster (inkl. Fensterrahmen) und Haustüre (mit Türstock) dazu.
Von der Erneuerungen der Tapeten in allen Zimmern und der Bodenbeläge in allen Schlafräumen fange ich jetzt nicht an (sehe ich im Verhältnis noch als den kleisen Kostenfaktor).
Dann mußten wir noch das Dachgeschoß ganz "umgestalten", da die vorigen Bewohne diesen als Gruft umgearbeitet hatten. In diesem Zusammenhang haben wir die Dämmung des Dachstuhls komplett erneuert, da mittlerweile eine 8 cm dicke Dämmung heute usus ist (waren aber max. 2 cm).
Bei uns gab es da noch einen Wintergarten, der von den Vorbesitzer als Botanikum verwendet worden ist. Durch diese Fehlanwendung hat sich an dem 2 kalten Außenwänden Schimmel in den "wunderbarsten" Farben (von Grün über Blau bis ins Schwarz) entwickelt. Da hatten wir natürlich extra Unkosten, die so nicht hätten sein müssen.

Aber selbst wenn bei diesem Haus "alles glatt läuft" und von den Besitzern schon einiges "auf Stand" gebracht worden ist, möchte ich zumindest einwerfen, daß es einem Haus, welches schon mehrere Winter nicht beheizt worden ist (was bei einem Erbfall möglich sein kann), auf die (Bau-)Substanz schlägt.
Wenn ihr einen Besichtigungstermin macht, schaut euch bitte wirklich nach einem Gutachter um. Das ist in didem Fall wirklich gut investiertes Geld. So kommen deutlich weniger unvorhergesehene Investitionen auf euch zu.

Lg.

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Unser Haus ist Baujahr 1907 - wir haben von Schwiegermutter geerbt, das heisst mein Mann wusste um die Macken und auch wann was gemacht wurde. Trotzdem ist es eine Wundertüte ;). Kürzlich lief sogar eine gar nicht mehr genutzte Sickergrube unter'm Keller über...

Ich schliesse mich den anderen an: Ohne Gutachter geht gar nix und falls der Vorbesitzer nicht schon in den letzten 15 Jahren einiges an Geld 'reingesteckt hat, sind 20.000€ viel zu niedrig angesetzt. Wir haben gerade beide Bäder saniert und wurden knapp 30.000€ los. Weil eben auch sämtliche Leitungen und Fussböden erneuert werden mussten.
Wir haben bisher 50.000€ 'reingesteckt und bis alles wirklich einigermassen modernisiert ist, braucht es wohl nochmal die gleiche Summe.

Wenn uns nicht der Gesetzgeber ein Strich durch die Rechnung macht: Um unser Haus auf Niedrigenergieniveau zu bekommen, müssten wir es abreissen und neubauen.

Grüsse
BiDi