So ein altes Haus kaufen?

Hallo,

da zur Zeit die Zinsen ja richtig in den Keller gesunken sind, rückt für uns der Traum vom Haus ein Stückchen näher. Ein neuwertiges Haus ist aber trotzdem nicht drin, deshalb halt eher ein altes an dem etwas getan werden muss.

Wir suchen nun seid ca zwei Jahren, bei uns hier in der Großstadt ist das Angebot an schönen EFH nicht all zu groß.

Am Sonntag haben wir uns ein Haus angeschaut was unseren Vorstellungen entspricht. Freistehend mit Garage, in einer ruhigen Straße in dem Ort in dem wir gern wohnen wollen. Ca. 400qm Grundstück, für uns völlig ausreichend. Das Haus ist Bj. 1902 und hat ca. 100qm Wohnfläche + einen seid jahren ungenutzen Anbau der erst noch wieder wohnlich gemacht werden müsste. Durch diesen würden nochmal drei kleine Wohnräume dazukommen. Das Haus hat eine 13 Jahre alte Dacheindeckung und wurde ungefähr zu diesem Zeitpunkt auch gedämmt und Teilverschiefert, allerdings nur die Wände, nicht das Dach. Die Fenster sind aus Holz, aber Isolierverglast. Vor ein paar Jahren wurde das Haus mit neuen Kupferrohrleitungen ausgestattet. Heizung ist eine alte Ölheizung, welche allerdings noch funktionstüchtig ist.

Um es für uns wohnlich zu machen, müsste eigentlich das ganze Haus auf den Kopf gestellt werden. Das Bad ist uns zu klein und müsste in einen der nebenliegenden Räume verlegt werden, warscheinlich ins Schlafzimmer. Das neue Schlafzimmer würden wir im Anbau unterbringen wollen. Zur Zeit hat man vom Haupthaus keinen Zugang in den Anbau, der müsste noch geschaffen werden. Der Anbau wurde wohl gebaut und dann niemal benutzt, der Putz fällt von den Wänden, sodass man schon wieder das Fachwerk sehen kann, durch die alten Dielenböden bricht man durch. Das komplette Gebäude ist allerdings nicht Nass, es sind keine Feuchtigkeitsschäden vorhanden. Weiter müsste die komplette Elektrik erneuert werden. In jedem Raum die Fliesen und Tapeten raus und neue rein. Die alte Holztreppe müsste aufgearbeitet werden. Es sind also hauptsächlich Innenausbauten die zu erledigen sind, von außen, durch die gedämmte Fassade und die Verschieferung sieht man dem Haus den alten Zustand gar nicht an. Das Haus wurde mit 150 TE inseriert, der Markler teilte uns aber direkt mit, dass der Eigentümer bereits bei 100 TE verkaufen würde und man ggf. auch an diesem Preis noch etwas machen könnte.

Um aber mal zum Punkt zu kommen. Wer hat sich solch ein altes Haus gekauft und aus welchen Gründen habt ihr euch dafür entschieden? Mein Verlobter und ich sind gerade 24 Jahre alt und haben leider mit soetwas noch keine Erfahrungen sammeln können. Ich habe keine Vorstellung ob ein solcher Umbau für uns machbar ist und noch viel weniger weiß ich ob ich 50 TE zum Renovieren oder vielleicht sogar 100 TE benötigen werde.

Ich denke vor solch einer Entscheidung standen schon einige von uns und ich würde gern wissen, was bei euch den Ausschlag gegeben hat zu sagen: Okay, wir machen das, das kriegen wir hin.

So ein Haus hat ja auch einen gewissen Charm. Ich habe halt angst, dass ich in 10 Jahren in einem 80qm Reihenhaus stehe, mich über meine winzigen Räume ärgere und mir wünsche doch ein passendes Haus genommen zu haben, zwar mit viel Arbeit, aber am Ende dann doch so das ich mein Leben darin verbringen möchte.

Ich hoffe auf eure Antworten.
LG

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Lass die Finger weg.

Lieber eine etw als so ein groschengrab!

Gruß

Manavgat

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Hi du,

ein solch altes Haus hat seinen eigenen Charme, aber auch entsprechende Aufgaben - ihr habt ja schon viele Arbeiten erkannt die gemacht werden müssen und viele Überraschungen werden garantiert noch kommen - ich sprech aus Erfahrung;-)

Geh eher von der höheren Summe für den Umbau aus. Wichtig für eure Entscheidungsfindung ist aber auch auf jeden Fall: Was und wieviel könnt ihr selber machen oder mit Familie/Freunden etc. Das spart viel geld - kostet aber durchaus mehr Zeit.

Wie lange könnt ihr es euch leisten Miete und Abtrag parallel zu zahlen, soll heißen wie schnell müsstet ihr einziehen.

Ist es machbar erst die wichtigsten Räume fertig zu machen, einzuziehen und dann weiterzurenovieren/ sanieren?

All solche Fragen solltet ihr euch stellen.

Wir lieben unseren Altbau (von ca. 18xx? ), es ist allerdings ein sehr großes Haus und ein Fass ohne Boden......ABER: einen Neubau mit allem SchnickSchnack könnten wir uns nie leisten( mein Mann hatte aber dieses Haus auch schon als wir uns kennenlernten). Ein altes Haus hat Geschichte und Charme - und Häuser aus der Nachkriegszeit sind nicht unbedingt besser,weil sie mit billigen Mitteln damals hochgezogen wurden.

Geht in euch und stellt auch viele viele Fragen und entscheidet dann was ihr euch "leisten" könnt - in jeder Hinsicht.

LG saturablau

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Hallo

ich weiß ja nicht woher du kommst... aber so ein altes haus wenn es nicht gepflegt wurde.. das heisst erneuern was erneuert werden muss... fenster, dämmung ect... grunderneuert werden.

ich finde wenn ihr 100 TE für das haus bezahlt und 50 - 100 te für renovierung dann könnt ihr schon nen neues haus kaufen.. aber wie gesagt weiß nicht wo ihr wohnt.

für mich würde ein so altes haus was nicht instant gehalten wurde nicht in frage kommen... da es hohe kosten sind..

aber es ist meine meinung.

LG

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Wir haben eines BJ ca. 1750 und eines etwa 1850.
Für mich spielt das Alter selbst gar keine Rolle, sondern nur Substanz und auch die Bauweise/-konstruktion.
Es gibt auch neuere Häuser, die schlechter konstruiert sind als uralte.

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aus welchen Gründen habt ihr euch dafür entschieden?

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Preis, Charme, super Lage, persönliche Sanierungswilligkeit ;-)

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Mein Verlobter und ich sind gerade 24 Jahre alt und haben leider mit soetwas noch keine Erfahrungen sammeln können. Ich habe keine Vorstellung ob ein solcher Umbau für uns machbar ist und noch viel weniger weiß ich ob ich 50 TE zum Renovieren oder vielleicht sogar 100 TE benötigen werde.
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Das ist schlecht.
Man sollte unbedingt VOR Kauf sämtliche nötigen Sanierungspunkte und Umbaumaßnahmen komplett ermitteln und aufschlüsseln sowie auch die Kosten kalkulieren, sonst kann ein Laie wirklich böse Überraschungen erleben.
Außerdem auch prüfen, welche Umbauten überhaupt möglich sind (Statik und Baurecht).

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Ich denke vor solch einer Entscheidung standen schon einige von uns und ich würde gern wissen, was bei euch den Ausschlag gegeben hat zu sagen: Okay, wir machen das, das kriegen wir hin.
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Für mich war es einfach, da mein Mann selbst Architekt ist und auch Gutachten erstellt sowie viel erfahrungen mit Altbausanierungen hat.
Nachdem er alles ermittelt, aufgestellt hat und wir Kaufpreis, Sanierungskosten und Gesamtwert nach Sanierung gegenüber gestellt haben, war auch schon alles klar.

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Vielen Dank für eure schnellen Antworten :-D

Wie gesagt haben wir uns das Haus am Sonntag zum ersten mal angeschaut. Bevor ich eine solche Entscheidung treffen kann/werde muss ja eh erstmal ein Gutachter der Bank beurteilen in welche Höhe wir einen Kredit für dieses Objekt bewilligt bekommen würden. Unabhängig davon würde ich wollen, dass ein von uns beauftragter Sachverständiger das Haus für uns unter die Lupe nimmt und mit uns zusammen über die Kosten und Realisierung spricht. Ich möchte nicht blauäugig da rein rennen und hinterher damit unglücklich werden.

Zu euren Anmerkungen:
Hier in der Großstadt ist wie gesagt das Angebot rar. Es findet sich halt nicht an jeder Ecke eine schnuckelige Straße mit schönen Häuschen. Für 200 TE würden wir hier sicherlich vielleicht auch was neues bekommen. Da habe ich dann aber keinen Keller, garantiert ein paar Quadratmeter weniger und wohne in einem 4m breiten Reihenhaus. Für mich macht das einen großen Unterschied zu einem freistehenden Haus wo ich für mich bin.

Natürich müsste man durchkalkulieren in wie weit man sich für einen Zeitrum eine Doppelbelastung mit Mietwohnung leisten kann. Ich weiß aber das in größter Not wir bei unseren Eltern unterkommen könnten. Ich denke um seinen Traum zu verwirklichen muss man vielleicht auch mal ein paar Wochen Opfer bringen ;-)

Ich denke, das größte Problem an der Sache ist einfach die grundsätzliche Angst, vor der Arbeit, vor den Schulden.... Es tut ja dann doch vielleicht gut zu hören, das andere die selben Bedenken hatten und jetzt sagen, gut das wir das gemacht haben.

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Vielen Dank für eure schnellen Antworten

Wie gesagt haben wir uns das Haus am Sonntag zum ersten mal angeschaut. Bevor ich eine solche Entscheidung treffen kann/werde muss ja eh erstmal ein Gutachter der Bank beurteilen in welche Höhe wir einen Kredit für dieses Objekt bewilligt bekommen würden. Unabhängig davon würde ich wollen, dass ein von uns beauftragter Sachverständiger das Haus für uns unter die Lupe nimmt und mit uns zusammen über die Kosten und Realisierung spricht. Ich möchte nicht blauäugig da rein rennen und hinterher damit unglücklich werden.

Zu euren Anmerkungen:
Hier in der Großstadt ist wie gesagt das Angebot rar. Es findet sich halt nicht an jeder Ecke eine schnuckelige Straße mit schönen Häuschen. Für 200 TE würden wir hier sicherlich vielleicht auch was neues bekommen. Da habe ich dann aber keinen Keller, garantiert ein paar Quadratmeter weniger und wohne in einem 4m breiten Reihenhaus. Für mich macht das einen großen Unterschied zu einem freistehenden Haus wo ich für mich bin.

Natürich müsste man durchkalkulieren in wie weit man sich für einen Zeitrum eine Doppelbelastung mit Mietwohnung leisten kann. Ich weiß aber das in größter Not wir bei unseren Eltern unterkommen könnten. Ich denke um seinen Traum zu verwirklichen muss man vielleicht auch mal ein paar Wochen Opfer bringen

Ich denke, das größte Problem an der Sache ist einfach die grundsätzliche Angst, vor der Arbeit, vor den Schulden.... Es tut ja dann doch vielleicht gut zu hören, das andere die selben Bedenken hatten und jetzt sagen, gut das wir das gemacht haben.

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Ich denke, das größte Problem an der Sache ist einfach die grundsätzliche Angst, vor der Arbeit, vor den Schulden.... Es tut ja dann doch vielleicht gut zu hören, das andere die selben Bedenken hatten und jetzt sagen, gut das wir das gemacht haben.

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Es ist auch sehr, sehr wichtig, daß man wirklich weiß, was da auf einen zukommt.
Sehr viele stellen es sich falsch vor, verkalkulieren sich und sitzen dann jahrelang in einer Baustelle, bis sie evtl. aufgeben.

Ich gebe das nur zu Bedenken.
Nur mit einer genauen Voranalayse und Kosten- und auch Zeitermittlung,
sowie einem vernünftigen Verhältnis von Kaufsumme, Sanierungssumme und erzielbarem Wert lohnt sich so etwas auch wirklich.

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Wir haben uns gegen ein gebrauchtes oder altes Haus entschieden.

So wie sich das in eurem Fall anhört, ist einiges zu machen. Mit 50 000 Euro kommst du nicht weit, ihr habt ja auch noch Kaufnebenkosten die ihr zahlen müsst (Notar, Grundbucheintrag...). Nur so als Anhaltspunkt, uns wurde immer gesagt ein Richtwert wenn ein Bad neu gemacht werden müsste wären 10 000 Euro. Standard-Ausstattung.

Wenn ich höre dass der Putz von den Wänden kommt, scheint eine Grundsanierung angesagt zu sein #zitter. Da wird es meiner Meinung nach schwierig mit 100 000 hinzu kommen. Je nachdem in welcher Region ihr wohnt natürlich auch. Rechne mal Fenster 15 000, Bäder 20 000, Elektrik 10 000, putzen 4000, Estrich 4000... So würde ich zumindest in unserer Wohngegend kalkulieren.

Die alte Ölheizung KÖNNT ihr zwar behalten, allerdings wenn sowieso die Böden uns Leitungen bzw. der Putz erneuert wird, wäre es richtig idiotisch die Heizung nicht gleich mit zu machen. Die Ölpreise reißen euch monatlich nämlich zusätzlich ein dickes Loch in den Geldbeutel und in einigen Jahren ist sie spätestens fällig, da sie jetzt bereits "alt" ist.

Puh, also wenn er das Haus wirklich für 100 000 her gibt, würde ich sagen ihr seid mit 250 000 inkl. Kaufnebenkosten dabei. Natürlich nur geschätzt.

Ich würde es nicht machen. Unser neues, frei stehendes und sehr energieeffizientes Haus hat uns nicht sehr viel mehr gekostet. Wobei der Wert höher ist, steckt viel Eigenleistung drin.

LG

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Hi,

an eurer Stelle würde ich mich nach einem überschaubareren Projekt umsehen. Mit 50TEUR kommt man nicht sehr weit. Wir haben 50TEUR in unser Haus gesteckt und das ist BJ 1983! Das war 1 neues Bad, 1 neues Gäste-WC, 1 Pelletsheizung, neue Fliesen im EG und ein bisschen Farbe und Putz!

Wenn ihr euch trotzdem für so ein Objekt entscheidet, solltet ihr euch ein Gutachten erstellen lassen, damit ihr die Kosten einigermaßen einschätzen könnt. Aber auch dann solltet ihr noch einen ausreichend großen Puffer einrechnen.

LG

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hallo,

wir hatten das auch mal überlegt und uns dagegen entschieden. die bank hätte das nicht finanziert. die finanzieren nur das haus, nicht die renovierungskosten. so viel geld hatten wir nicht und flickwerk wollten wir machen.

unser jetziges haus ist viel teurer, als das damals mit renovierung gekommen wäre, aber die bank hat uns den kredit dafür gegeben.

lg sonja

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Habt Ihr eigentlich überhaupt schon mal bei einer Bank nachgefragt, für welche Hypothek Ihr gut seid?