Hallo zusammen,
seit einen 3/4 Jahr ist bei uns ein Haus als Zwangsversteigerungsobjekt ausgeschrieben. Das Haus ist von 2009, mit Erdwärmepumpe, einem kleinen Garten und ohne Keller. Die Lage ist stadt- und waldnah, leider aber nah an einer Haupfverkehrsstraße gelegen. Laut Gutachten wurden beim Bau schon Schallschutzmaßnahmen berücksichtigt. Mängel gibt es laut Gutachten auch keine. Der Vekehrswert ist für 130m² Wohn- und 320m² Grundstücksfläche mit 295000 Euro angegeben. Dafür kam dieses Haus auf Grund der Lage nie für uns in Frage. Nun ist aber beim letzten Versteigerungstermin die 5/10 Grenze nicht erreicht worden, daher gibt es nun keine Wertmindestgrenze. Das bedeutet, dass der Zuschlag auch schon bei einem Höchstgebot unter 150000 erfolgen kann. Dafür würden wir die Lage natürlich in Kauf nehmen.
Wir werden nun nächsten Montag zu der Versteigerung gehen und einfach mal hoffen. Mein Vater würde das Haus kaufen und uns dann vermieten.
Hat von euch schon mal jemand Erfahrungen mit Zwangsversteigerungen gemacht? Was ist zu beachten? Von der Sicherheitsleistung wissen wir. Mit der Bank ist soweit alles vorbereitet.
LG
Dee
Haus aus Zwangsversteigerung
Bist du wirklich sicher, dass du bereit bist die Lage in Kauf zu nehmen?
Geh davon aus, du wirst das Haus nur sehr schwer (wenn überhaupt) wieder verkaufen können und der Lärm begleitet dich ein Leben lang.
Für mich wäre das ein absolutes no-go, egal zu welchem Preis!
Mein Mann hat ein Haus geerbt, das hinten an eine Autobahn (mit Lärmschutzwand, also wohl vergleichbar zu eurer Hauptverkehrsstraße) gelegen ist. Wir wollen das Haus unbedingt verkaufen und bieten es seit einem halben Jahr an. Haben es sogar nochmal für 10.000€ renoviert (war total verwohnt). Aber keiner will das Ding... Ich würde es auch nicht nehmen.
Für Immobilien und ihren Werterhalt gilt immer: Lage, Lage, Lage!
Danke für deine Erfahrung. Wir standen sowohl vor dem Haus, als auch im Garten.Natürlich hört man die Straße, allerdings denke ich, dass ich mich daran gewöhnen würde. Wir haben jahrelang in der Altstadt über eine Kneipe gewohnt, wo man gerade im Sommer eine Geräuschkulisse wie im Freibad hatte. Das hat mich nie gestört. Wir sind wegen der Größe der Wohnung weg gezogen. Nun wohnen wir ruhiger.
Das Haus liegt eigentlich in einer super gefragten Wohngegend, nur halt eben in erster Reihe zu dieser Straße. Die Straße ist wohl eher nicht mit einer Autobahn vergleichbar. Jeweils eine Spur in jede Richtung mit Tempolimit 50. Für unsere Verhältnisse hier, ist das eine Hauptverkehrsstraße ^^ Wie gesagt, wenn der Preis stimmt, wäre das für uns in Ordnung. Mit dem angegebenen Verkehrswert kriegt man dieses Haus bestimmt nie verkauft, das ist mir klar.
Hallo
Ich wohne nah an einer Hauptverkehrsstraße und höre nichts.
Selbst auf der Straße höre ich es nicht.
wie sind die alteigentümer so drauf? sind Schwierigkeiten bei ihrem Auszug zu erwarten?
warum hat sich bis jetzt kein Käufer gefunden obwohl die Lage beliebt ist? durfte der Gutachter ins haus? hat er den Lärm im gutachten berücksichtigt?
hallo,
habt ihr das grundbuch eingesehen? gibt es irgendwelche wohnrechte, mit denen es probleme geben könnte?
Welches ist der grund für die zwangsversteigerung? bei einer erbengemeinschaft wäre es vermutlich unproblematisch mit einer vermieteten immobilie oder den bisherigen eigentümern könnte es probleme geben.
hab ihr das gutachten eingesehen? gibt es vielleicht hinweise auf versteckte mängel?
viele grüße
sonja
Danke für die vielen Denkanstöße.
Das Haus ist ein EFH, welches bereits seit Mitte letzten Jahres freigezogen ist. Über den Grund der Versteigerung weiß ich nichts, nehme aber an, dass es wahrscheinlich private finanazielle Gründe gab (Trennung, Jobverlust, etc.).
Das Gutachten wurde im Auftrag des Gerichtes im letzten April erstellt. Da war die Familie gerade dabei auszuziehen. Probleme mit jetzigen Mietern hat man also nicht. Wohnrechte bestehen keine. Zum Teil ist das Gutachten online über das Amtsgericht einsehbar, ich war aber auch beim Gericht und habe mir das vollständige Gutachten angesehen. Mängel gibt es keine relevanten. Die Lage, also auch die Lärmbelästigung wurden bei Erstellung des Gutachtens berücksichtigt. Trotzdem kam man auf den meiner Meinung nach überhöhten Verkehrswert von 295000 Euro. Beim ersten Versteigerungstermin gilt eine Wertmindestgrenze von 7/10 oder 5/10. Dieser Wert wurde aber nicht als Höchstgebot erreicht, daher wäre es nun möglich, dass der Zuschlag auch unter dieser Wertmindestgrenze erfolgt.
Das größte Problem bei einer Versteigerung ist halt, dass man vorher nicht ins Haus darf. Wir haben im EG durch die Fenster geguckt, haben die Grundrisse und einige Fotos der oberen Etagen eingesehen. Mehr ist halt bei ner Versteigerung nicht drin :-/
Hallo,
#Über den Grund der Versteigerung weiß ich nichts#
Das solltest du aber.
Lies noch einmal das Gutachten durch, ob es wirklich eine #Zwangsversteigerung# ist.
Bei einer #Teilungsversteigerung# könnte plötzlich ein Mietvertrag auftauchen, den du nicht kündigen kannst.
freundliche Grüsse Werner
Hallo,
wir wollten auch ein sehr günstiges EFH kaufen die lag aber auf einer 70er Zone. Das war zu gefährlich mit 2 kleinen Kinder. Mal abgesehen vom Lärm.
Und ich würde mir kein Kopf drum machen, warum das Haus so lange freisteht, vielleicht hat das bisher keiner gewusst das dass Haus verkauft wird.
lg
Ich denke es hat einen guten Grund dass das Haus bisher unverkäuflich war, welchen auch immer.
Und gerade Lärm ist ein Faktor den man nicht unterschätzen sollte - selbst wenn er irgendwann 'ausgeblendet' wird belastet er den Organismus stark.
Dazu gibt es genug wissenschaftliche Erhebungen.
Nach nur wenigen Wochen an einer stark befahrenen Strasse kann ich nur sagen - nie wieder. Es zermürbt.
Da würde ich lieber noch drei, vier Jahre Geld anlegen und etwas Besseres kaufen. Nur wegen des Geldes (und so ist es ja offenbar bei Euch) würde ich nie eine derartige jahrelange Minderung der Lebensqualität hinnehmen.
LG, katzz
eine mögliche Erklärung warum Versteigert und nicht frei verkauft wird:
sollten die beiden so überschuldet sein dass der Kredit im Moment den wert des Hauses übersteigt, dann könnte es auch sein dass die Bank einem Verkauf nicht zustimmt sondern das haus lieber in die Versteigerung schickt, da sie da von der eigenen AusfallsVersicherung was bekommen kann.
LG