Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier - war aber von der Qualität der Einträge dieses Forums angetan und habe mich daher entschlossen, euch mal nach eurer Meinung zu fragen.
Achtung - es wird lang...Aber vielleicht nimmt sich jemand von euch ein paar Minuten Zeit.
Ich bin 25, mit meinem Freund (26) seit 2 Jahren glücklich zusammen - und obwohl man es nie mit Sicherheit sagen kann, ist das für uns beide etwas für immer.
Wir wohnen beide immernoch dort, wo wir aufgewachsen sind, sind dort fest verwurzelt und haben auch unsere sicheren Arbeitsstellen in der Nähe. Und wir sind uns beide sicher, dass wir auch den Wohnort nicht wechseln möchten. Auch unser Freundeskreis lässt sich nach und nach fest nieder.
Mein Freund arbeitet im Vertrieb und hat ein Nettogehalt von 1700 €, ich arbeite bei einem großen Industriehersteller als Onlineredakteurin und verdiene netto 2200 €. Beide Stellen sind unbefristet.
Derzeit wohne ich allein zur Miete und zahle incl. Nebenkosten und Strom 400 €. Ausserdem habe ich monatlich Fixkosten von knapp 700 € für Versicherung, Bausparvertrag und Aktienfonds. KFZ Versicherung etc. bezahle ich von meinem Weihnachtsgeld.
Mein Freund wohnt offiziell noch zuhause (ist halt die meiste Zeit bei mir) und zahlt bis Mitte nächsten Jahres 200 € für sein Auto und 400 € in Sparverträge.
Jetzt kennt ihr uns halbwegs... :)
Ich bin vor zwei Jahren in meine 55 qm Wohnung gezogen und wollte damals noch keine Eigentumswohnung kaufen, weil ich nach dem Studium gerade 1 Jahr im Beruf war und erstmal Fuß fassen wollte. Grundsätzlich halten wir beide es aber für quatsch zu mieten, weil das Geld einfach weg ist und wir nicht investieren, sondern ausgeben.
Daher haben wir angefangen, über eine Eigentumswohnung nachzudenken. Unsere ersten Vorstellungen sind 80 qm. Wohnungen, die wir mal ganz grob im Netz erforscht haben liegen in der Lage bei uns zwischen 150.000 und 180.000 €.
An Eigenkapital würden wir auf knapp 20.000 € kommen.
Wenn wir eine Wohnung kaufen, wollen wir auf jeden Fall einen Neubau beziehen, damit wir in den nächsten Jahren nicht sofort von Instandhaltungsarbeiten etc. aufgefressen werden.
Ein erster (ganz grober Plan) ist, eine Wohnung zu kaufen, 3-4 Jahre darin zu leben und dann zu bauen und den Kredit für die Wohnung über die Miete zu zahlen. Da wir noch nicht verheiratet sind, würde es so laufen, dass einer von uns beiden - vermutlich ich - den Kredit aufnimmmt und wir uns die monatliche Rate teilen. Da in unserer Ecke Bauplätze danach vergeben werden, ob man schon Eigentum hat oder nicht, würde dann der jeweils andere, also mein Freund, den Bauplatz erwerben.
Nun meine Fragen, da ich mich zum ersten Mal intensiv mit dem Thema beschäftige:
1. Was haltet ihr von unserem Plan?
2. Wie sieht es aus, wenn wir vll. in 3-4 Jahren bauen möchten und vielleicht in 5-6 Jahren Kinder haben möchten? Ich persönlich weiß für mich, dass ich auf jeden Fall nach den Kindern wieder arbeiten gehen möchte. Wenn auch nur Teilzeit oder Homeoffice (mein Arbeitgeber bietet uns da vielfältige Möglichkeiten).
Auch wenn ich eigtl. sehr strukturiert bin, weiß ich nicht, ob es so glatt laufen kann, dass die Wohnung sich irgendwann "von selbst" trägt (mit den richtigen Mietern) und wir dann auch noch ein Haus finanzieren könnten.
Was brauchen wir an Nettogehalt, um ein Haus, irgendwann mit Kindern, unterhalten zu können? Bevor ich anfange, mir ganz detailliert Gedanken zu machen und bevor wir uns mit unseren Eltern an einen Tisch setzen um alles in Ruhe durchzusprechen, möchte ich gerne ein paar Meinungen von Menschen, die sich vermutlich schon deutlich intensiver mit allem auseinandergesetzt haben als ich. ;)
Mal noch als Querinfo: Die Eltern meines Freundes hatten auch schonmal angedeutet, dass sie ja die Wohnung kaufen könnten, wir quasi monatlich Miete zahlen - mein Freund die Wohnung dann aber irgendwann erbt und somit seine eigene Wohnung finanziert - wenn ihr versteht was ich meine.
Allerdings möchte ich soetwas eigentlich gerne alleine stemmen können - weil man nie weiß, was passiert und ich nicht abhängig sein möchte.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen und hoffe, dass überhaupt jemand meinen Roman bis zum Ende gelesen hat. ;)
Viele Grüße,
cw1704
Kauf einer Eigentumswohnung - Erfahrungen und Meinungen gesucht.
Huhu!
Kurz zum Verständnis: ihr wollt etzt eine Wohnung kaufen und in 3-4 Jahren ein Haus bauen und von den Mieteinnahmen das Haus abzahlen?
Ihr hättet aber die Wohnung in 3-4 Jahren nicht abbezahlt, oder? Also habt ihr dann 2 Kredite, die Wohnung trägt sich evtl selbst, bleibt dann aber noch die Rate fürs Haus.
LG Tanja
Hallo Tanja,
lieben Dank für deine Antwort.
Wir haben es eigentlich so gedacht, dass wir nach 3-4 Jahren (die Zeiträume sind natürlich nicht fix, einfach nur, damit man eine Orientierung hat) aus der Wohnung ausziehen und diese vermieten. Die Mieteinnahmen würden wir dann für den Kredit der Wohnung verwenden und beim Haus quasi mit einem neuen Kredit anfangen.
Die Wohnung hätten wir natürlich nach 5 Jahren noch nicht abbezahlt - aber sie würde sich ja über die Mieteinnahmen tragen.
LG
Christina
"Die Wohnung hätten wir natürlich nach 5 Jahren noch nicht abbezahlt - aber sie würde sich ja über die Mieteinnahmen tragen".... Davon würde ich heutzutage nicht mehr ausgehen und auch nicht fest damit rechnen. Warum spart Ihr nicht weiter Eigenkapital und baut dann, ohne vorher ne Wohnung zu kaufen?
Ich finde, dass Dein/euer Plan gut und vernünftig klingt. Du scheinst klar zu wissen, was Du willst und machst Dir darüber sehr viele Gedanken, was ich sehr gut finde.
So wie Du schreibst und eure Voraussetzungen schilderst, spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, eine Wohnung zu kaufen. Euer Einkommen sollte dafür definitiv reichen.
Und ob ihr die Wohnung dann vermietet oder vielleicht doch wieder verkauft, wenn ihr in ein paar Jahren bauen wollt, müsst ihr ja nicht jetzt entscheiden.
VG
Claudia
Mit knapp 4000 Euro gemeinsamem Gesamtetto würde ich EINE der beiden Immobilien kaufen aber nicht parallel gleich 2!
Mieteinnahmen für die Finanzierung einzukalkulieren ist auch riskant.
LG
Hallo ,
mir fällt dazu nur ein , daß es meist anders kommt als man denkt...
Selbst wenn sich die Kosten für die ETW durch Mieteinnahmen selber tragen sollten müsstet ihr mit dem Nettogehalt deines eventuell zukünftigen Mannes und Vater Deiner Kinder die Kosten für ein Haus+Nebenkosten+Versicherungen+Lebenshaltungskosten+Rücklagen decken können.Und dafür reichen die momentanen 1700 € nicht .
Ob Du gleich nach der Geburt wieder arbeiten gehen kannst / möchtest würde ich mal aus der Gleichung rausnehmen.
Da habt ihr noch keine Einrichtung , Auto oder Urlaub mit drin.
Das find ich ganz schön schwerer Tobak für ein junges Paar.
Ich würde es so nicht machen.Auch wenn der niedrige Zins momentan dazu verleitet.
Zieht erst mal zusammen und führt ein paar Monate ein Haushaltsbuch um zu sehen , wieviel ihr im Monat braucht. Und dann geht zur Bank und lasst Euch beraten und ausrechnen , wie hoch die Kreditrate für einje ETW wäre.
Bei Eigentumswohnungen kommen noch einige Nebenkosten hinzu, die man als Mieter nicht hat.
Und dann könnt ihr Euch Gedanken um alles andere machen
Viel Glück
Tina
ICH würde es nicht machen und kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Bank euch beide Immobilien finanzieren wird.
Im Moment hört sich das Gesamtnetto recht gut an, abzüglich der Fixkosten sieht es aber schon wieder anders aus. Wie wollt ihr die Hypothek für Wohnung und Haus abtragen, wenn die Wohnung nicht nahtlos vermietet wird? Oder - worst case - der Mieter die Miete über längere Zeit nicht bezahlt? Wie wollt ihr vom Gehalt deines Freundes ein Haus und alle Fixkosten bezahlen, wenn du dir mit einem Kind den Luxus leisten willst, lediglich Teilzeit zu arbeiten?
Ihr solltet auch bedenken, dass ihr eigentlich gar kein Eigenkapital habt. Bei einem angenommenen Kaufpreis von 180.000 € werden die Kaufnebenkosten euer Eigenkapital auffressen. Ganz zu schweigen, dass für einen Hauskauf gar kein Kapital mehr vorhanden ist.
Ihr dürft ja gerne mal träumen, aber landen solltet ihr in der Realität. Und die sieht im besten Fall so aus, dass ihr in den nächsten Jahre das Eigenkapital aufstockt und dann eventuell eine Wohnung zur Eigennutzung kauft oder, wenn das Geld ausreicht, ein Haus. Alles andere ist finanzielles Harakiri.
Hallo,
grundsätzlich finde ich super, dass Du darüber auch wirklich nachgedacht hast!
Und das auch relativ gründlich!
Das finde ich schonmal super!!!
Mir persönlich wäre 20.000€ EK zu wenig! Allerdings kommt das ja auch immer auf die Gegend an in welcher man Eigentum erwerben oder Wohneigentum bauen möchte.
Da variieren sowohl die Immobilien, als auch die Grundstückspreise!
Bei uns im Rhein-Main- Gebiet (A´Burg) würde man mit dem Betrag nicht allzuweit kommen.
Grundsätzlich finde ich es nicht dumm die Wohnung/eine Wohnung zu kaufen und bei räumlicher umorientierung aufgrund von höherem Platzbedarf (Kinder und co) zu vermieten.
Aber der Plan geht auch nur auf wenn man an vernünftige Mieter gerät.
Meine Eltern haben mehrere Häuser und hatten da ein paar Mal schon ganz schön Pech!
Mietausfall über Monate, das Entsorgen der Überreste wenn die Mieter endlich raus sind, dann Renovierungsarbeiten und kosten und oftmals sind es auch schon Sanierungsarbeiten gewesen...
Sollte mal so ein Fall eintreten, finanziert sich die Wohnung in der Zeit des Mietausfalls keinesfalls von allein! Im Gegenteil, mit Renovierung, Sanierung usw zahlt man sogar ordentlich drauf! Und das muss man sich finanziell auch leisten können! Eine Räumungsklage dauert ebenfalls ewig und kostet ... Und das Geld wiederholen durch Klage bringt auch nur was wenn es denn beim Mieter "was zu holen gibt" ...
Das klingt jetzt erstmal gruselig und nach absolutem "worst case" ... aber da ich das in all den Jahren bei meinen Eltern schon ein paar mal mitbekommen habe, weiß ich 2 Dinge genau:
1) Man kann den Leuten nur vor den Kopf gucken und das kann noch so toll wirken!
2) NIE IM LEBEN will ich Vermieter sein!
Abgesehen davon habt ihr auch wirklich noch Zeit!
Ich glaube Projekt "Wohneigentum" bzw. geplant sind in der Hinsicht ja 2 "Projekte" müssen nach 2 Jahren Beziehung noch nicht sein! (Finde ich)
Und mit 400€ Miete wirfst Du auch keinen hohen Betrag aus dem Fenster!
Zumal sich Dein Freund daran auch beteiligen könnte wenn er eh bei Dir "mit wohnt" ...
"Und mit 400€ Miete wirfst Du auch keinen hohen Betrag aus dem Fenster!"
Im Vergleich mit den Zinsen für 2 voll finanzierte Immobilien ganz sicher nicht.
hi
ihr oder du müsstet für die Wohnung also grob 150 000 Kredit aufnehmen. da könnte die Rate schon mal 800 im Monat ausmachen. kriegst du das in der Gegend an Kaltmiete überhaupt herein? wenn du jetzt 400 inklusive für 55 qm zahlst, dann wird das wohl nix.
erkundige dich auch wegen Steuer bei mieteinnahmen!
warum zieht er nicht zu dir? mehr als 2400 reine miete pro Jahr wirst du ja kaum zahlen, die Zinsen beim Kredit wären in den ersten Jahren wohl höher...
ihr solltet euch auch gegenseitig absichern. ich wäre nicht für einer Wohnung, einer haus. abgesehen davon dass ich das mit der Wohnung nicht so gut finde. zumindest solltet ihr schriftlich festhalten was wer investiert hat. und einer rate zahlen und der andere Lebenskosten ist im Fall der fälle zum Nachteil für den der das Leben zahlt.
wegen der zwei Jahre würde ich mir nicht so Gedanken machen, Trennungen können immer passieren. aber gleich bei kauf am besten auch da schriftlich was vereinbaren.
warum spart ihr nicht noch zwei Jahre und kauft euch dann ein Grundstück?
LG
Ich finde euren Plan schon sehr realistisch.
Mein Mann und ich hatten vor 5 Jahren das gleiche vor. Wir haben eine Wohnung gekauft (allerdings gleich 5 Zimmer, 130 qm) und wollten sie, wenn wir ein Haus bauen, auch vermieten und der Kredit hätte sich durch die Mieteinnahme selbst getragen (so macht es mein Schwiegervater mit seinen 2 Häusern seit 30 Jahren ).
Wir haben uns dann aber doch entschieden, die Wohnung zu verkaufen. Durch die Renovierungs- und Sanirungsarbeiten, die damals nötig waren, haben wir einen besseren preis bekommen, asls wir in damals bezahlt hatten - so haben wir 3 Jahre "umsonst" gewohnt und hatten sogar noch einiges übrig
Was du bedenken solltest: würde das Einkommen ausreichen einen Kredit (ob nun für Haus oder Wohnung) und die Lebenshaltungskosten zu unterhalten, wenn ein Gehalt wegfallen würde (durch Arbeitskosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Kinder, usw.)?
Das wäre in meinen Augen die erste Hürde, die ihr klären solltet, alles andere findet sich und ohne ein kleines Risiko geht im Leben nix
Der Ankerhaken an der Geschichte ist für mich, dass Ihr die Mieteinnahmen zur Tilgung des Kredits einrechnet. Ich hab selbst einen Mieter hiner mir, der eine Zwangsräumung notwendig machte. Ist schon wieder etwas her, aber ich meine, die Gesamtkosten mit nicht bezahlter Miete, Anwalt, Gericht, Räumung, Entsorgung, ... etc. lagen bei an die 18000€.
Ich habe die Wohnung dann Jahre leerstehen lassen bis ich sie verkaufen konnte. Billig verkaufen wohl gemerkt. Die gesamten finanziellen Einbußen will ich gar nicht zusammenrechnen. Nebenkosten/Hausgeld waren auch bei Leerstand noch gut 300€ im Monat.
Das war mir aber lieber, als nochmal so einen Penner zu erwischen. Zumal sich die vermieteten Wohnungen im gleichen Haus bis heute nicht verkaufen ließen.
Nie im Leben will ich nochmal Vermieter sein müssen. Sowas passiert oft genug, und nicht selten der Vermieter daran pleite.
Lg,
fina