Mal ne Frage...kennt sich wer mit Preisverhandlungen für Häuer aus bzw. wie man da am besten ran geht?
Hintergrund: Wir suchen jetzt schon ziemlich lange ein Haus zum Kauf. Nun haben wir eins gefunden, dass wir auch nehmen würden und müssen kommende Woche die Preisverhandlung führen bzw. sagen was wir bereit sind zu bezahlen. Es gibt gute Gründe den Preis ein bisschen zu drücken. Schon alleine weil der ja immer höher angesetzt wird und wir auch noch Summe X in das Haus rein stecken müssen. Verkäufer ist die Bank. Der Makler der Bank hat uns nun gesagt, dass es noch 2 andere interessierte Parteien gibt. Wir sind uns nicht sicher ob das bloß Taktik ist aber auf jeden Fall will er an den verkaufen, der dem angesetzten Verkaufspreis mit dem Gebot am nächsten kommt.
Wir haben natürlich schon ein bisschen schiss, dass Haus nicht zu bekommen wenn wir zu arg spekulieren aber wollen auch nicht mehr bezahlen als nötig
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht mit den Preisverhandlungen? Ratet Ihr mit „frech“ zu sein mit dem Gebot oder lieber auf Nummer Sicher zu gehen?
Gebot für Haus abgeben> Preisverhandlung> wie ran gehen?
Das ist jetzt wie erraten, welche Temperatur am 26. August sein wird.
Heutzutage herscht irgendwie überall die Meinung, dass man überall alles noch verhandeln könne. Dem ist aber nicht so.
Ich z.B. verkaufe Autos und mache von vornherein faire Preise. Da ich auch viel übers Internet verkaufe, muss man da preislich schon arg knapp kalkulieren, damit das Angebot weit vorne steht. Was passiert? Ca. 85% versuchen noch zu handeln, ca. 50% sind beleidigt, wenn man ihnen erklärt, dass es schon günstig ist, blablabla................. Und dann noch die Deppen, welche handeln wollen und es sich dann natürlich noch überlegen wollen.
Kommen wir nun zum Thema Haus. Je nach Lage und Objekt kann es durchaus sein, dass es mehrere Interessenten gibt. Makler sind Schauspieler, die Wahrheit werden die Dir eh nicht erzählen. Ich würde "frech" sein und dass anbieten, was es mir persönlich wert wäre. Sollte es die anderen Interessenten nicht geben, dann kommt der Verkäufer sicher nochmal auf Euch zu. Das kann aber dauern, Bänker sind langschemlige Personen.
Hi, Danke für Deine Meinung.
Der Makler hat selbst gesagt das er einen Spielraum hat Bei Häusern ist das auch so üblich.
Was der eine für üblich nennt, ist für den anderen ein NoGo.
Beispiel:
Fiktiver Preis 150000
Ihr seid der Meinung, Euch ist es 140000 wert. Interessent 2 will 150000 zahlen. Dann gibt es noch Interessent 3, der will es unbedingt und zahlt 155000. Dann war es auch noch verhandelbar, verstehst Du.
naja, ich würde mir erstmal die frage stellen, wie viel mir dieses haus wert ist und wie es finanziell möglich ist bei mir...
wenn ich das haus unbedingt haben will und nicht riskieren möchte, dass es an einen anderen interessenten geht, dann würde ich nicht zu niedrig rangehen, sondern eher an den angesetzten verkaufspreis dicht rangehen, sofern finanziell möglich. wenn ich aber hauptsächlich möglichst günstig wegkommen will und evtl. das haus dann eben nicht bekomme, dann würde ich "frech" sein. alles eben eine frage der prioritäten...
Naja, das kommt echt sehr auf Lage und Zustand des hauses an, auf den Preis, der in deiner Gegend ortsüblich ist und am allermeisten darauf, wie begehrt Häuser in deiner Gegend sind.
Freunde von uns haben eine wahre Bruchbude für einen Fantasiepreis gekauft, die in einer Top-Gegend liegt und haben in den sauren Apfel gebissen, weil es mit ihnen noch diverse weitere Interessenten gab (nachweislich, nicht nur vorgeschobene..).
Wir haben der Bank für unseren Hof weit weniger als die Hälfte angeboten als der Gutachter und der Makler als Kaufsumme ausgelobt hatten. Haben ganz frech ca. 40% dieses Preises geboten und hatten 3 Tage später die Zusage. Allerdings war der Hof schon länger auf dem Markt und liegt für viele in einer viel zu einsamen Gegend - für uns war DAS z.B. unbezahlbar!
Es wird dir hier also keiner was raten können - no risk, no fun!
Viel Erfolg!
mom versteh ich das jetzt richtig das du mit der bank verhandelst
das würde heißen das der vorbesitzer insolvent ist und es kurz vor der zwangsversteigerung steht
dann setz den kaufpreis billiger an
als zweites seh zu das du 10x durchs haus gehst und nach versteckten mängeln suchst
und du solltest am besten schon renovieren bevor das haus bezahlt ist oder ein teil zurück halten (noatariell hinterlegen)
grund ist folgender
verkäufer und besitzer ist immer der "eigentümer" nicht die bank
auch beim notarvertrag unterschreibt der "eigentümer"
bei den schulden siehts so aus das die bank nur den erlös bekommt ist aber niemals dein vertragspartner
das heißt zu deutsch
du kaufst dir ne hütte alles wunderschön
bezahlst das ganze
jetzt hat die bank das geld
jetzt stellst du fest im ganzen haus sind die fußbodenheizungen undicht (anscheinend schon ein paar jahre) am besten auch noch holzständerbauweise und gerade da wo tragende balken sind
sanierungskosten können dann schnell jenseitz der 80.000€ liegen
sagen wir sogar noch das ganze wurde mit absicht vertuscht (arglistische täuschung) um dein recht zur wandlung oder nachverhandlung zu stärken
hast du noch nicht alles bezahlt kannst du problemlos den kauf wandeln oder vom kaufpreis was ab ziehen
aber ist das ganze bezahlt hat die bank ihr geld
aber dein ansprechpartner ist nicht mehr die bank sondern der "altbesitzer"
und da kannst du genau so gut versuchen nen nackten mann in die hose zu greifen
"ihr bleibt auf die kosten dann sitzen"
bei solche konstelationen ziehen die läute wie meiner eins der was auf versteigerungen oder aus versteigerungen heraus kauft (vor eine versteigerung angesetzt ist oder wärend das verfahren schon läuft)
ca 10%-20% von der summe ab die uns das haus wert ist als risiko faktor
weiterhin 10%-20% sind im vorneherein aufgeschlagen worden beim wert
heißt übersetzt
wenn ein haus 100.000 kostet und anscheinend mängelfrei ist
setz ich mit 60.000 an und gehe niemals über 70.000
bei sanierungs objekten fang ich bei 50% an und höre bei 60% vom wert auf in dem fall dann 60.000 ich würde im preis nur höher gehen wenn ich 100% weiß das da nix mehr nachträglich kommen kann
wieterhin warne ich dich gerade bei solchen kostelationen
verlasse dich niemals auf gutachter (sollte man eh nie tun)
erst recht nicht auf wertgutachten
ich übertreib mal etwas ... ist auf der treppe ne spinnenwebe wird der zeite stock nicht besichtigt der gutachter könnte ja dreckig werden...
jede hausfrau die keine ahnung hat und sich etwas mühe gibt, stellt eher mängel fest als die wertgutachter
und wenn ihr im kriechkeller mit taschenlampe auf allen 4 robbt
macht das schaut euch jede ecke 2x an
weiterhin fragt die nachbarn ob irgendwas bekannt ist
Danke Dir für die ausführliche Antwort. Guter Punkt ich besprechen das nochmal mit meinem Mann.
Wir waren mit meinem Papa im Haus. Der ist zwar kein Gutachter aber Maler und Lackierter Meister mit viel Erfahrung. Das Haus ist von 2007 und was wir noch machen müssen ist eher das was nie gemacht wurde wie den Garten ordentlich anlegen, Terrasse, Parkplätze pflastern usw. Sonst wird "normal" Renoviert.
Hi,
ich berichte dir mal kurz aus Verkäufersicht:
bei uns wurde aus einer Erbgemeinschaft im letzten Jahr ein Haus zum Verkauf angeboten. Der Preis wurde für die ortsüblichen Verhältnisse hoch angesetzt, um eben den gewünschten Betrag NACH Verhandlung zu erreichen. Das ganze lief über einen Makler.
Das Haus war älter, aber sehr gepflegt. Es wurde immer wieder saniert, Heizung war neu, Dach neu. Alles war nach und nach isoliert worden. ABER: es mussten dann vom Verkäufer wegen Abnutzung noch komplett neue Böden rein (es waren alte, abgenutzte Steinfliesen), die Türen waren abgenutzt, neue Fenster standen noch an und eine neue Küche wäre fällig. Wir hatten also mit einer langen Zeit gerechnet und einigen finanziellen Einbußen, weil bei uns im Ort wirklich viele Häuser zum Verkauf stehen.
Die Realität war dann so, dass das Haus innerhalb von 14 Tagen verkauft war. Und zwar zum angesetzten Preis! Drei Familien hätten das Haus sofort genommen - alle zum angesetzten Verkaufspreis.
Daher mein Tipp: wenn das Haus echt toll sein sollte und ihr es wirklich wollt und auch zahlen könnt - zahlt das, was verlangt wird bzw. sagt, ihr würdet es für Preis xxx nehmen, wärt aber bereit, bis zum vollen Preis zu gehen, falls es nötig wäre. Ich würde hier nicht "spielen" oder spekulieren, wenn es euer Traumhaus ist.
Chris
also ganz im ernst wenn mir einer sagt er würde auch bis zum vollen preis gehen
dann kähme bei mir jesus zu besuch und würde nen offiziell nen angebot machen das ich später den vollen kaufpreis bekomme
man spielt bei sowas nie mit offenen karten
makler melden sich eh und sagen ab weil man überboten wurde dann kann man sein gebot erhöhen
aber selbst da wird oft gepokert
dann heißt es man wurde überboten und zieht man nicht mit heißt es 2 tage später der andere wäre abgesprungen
man sollte niemals zu viel interesse zeigen
und sich niemals auf ein objekt zu sehr festlegen (zumindest nicht sichtbar)
ich will es mal so aus drücken
man pokert bei verhandlungen beim gebrauchen auto um jede 50€
bei häusern sind schnell preisunterschide da wovon man sich nen guten mittelklasse wagen neu von kaufen kann
da sollte man sich nicht zu dämlich anstellen
und erst recht wenn man bedenkt das jeden euro den man mehr zahlt rechnerisch bei der hypothek als letztes ab zahlt
das heißt 20.000€ mehrkosten + 30 jahre zinsen + zinseszinsen = 40.000 mehrkosten
Hi, danke für Deine Meinung. Unser Traumhaus und Traumlage ist es nicht aber ein sehr guter Kompromiss. Wir können uns deutlich mehr leisten aber wollen trotzdem nicht jeden Preis bezahlen nur weil wir es uns leisten können. Das Haus muss es auch wert sein und muss sich auch zu einem ähnlich Preis wieder verkaufen lassen falls es mal, aus was für Gründen auch immer, so weit kommen sollte.
Ich würde ja sicher auch beim Verkauf von einer eigenen Immobilie hoch ansetzen aber ich möchte jetzt beim Kauf nicht irgendwann in einer geplatzten Blase sitzen, die ihr Geld nicht wert war. Wenn uns jemand überbietet ist das dann eben so. Blöd aber bevor ich zu viel zahle beiße ich in den sauren Apfel.
LG
Oh,
das kommt ganz ganz schwer auch auf die Immobiliensituation in eurer Umgebung an, wie dringend ihr das Haus haben möchtet und natürlich auch auf eure Finanzen.
Da braucht ihr ne Glaskugel.
Wir haben uns tatsächlich gegen einen Hauskauf entschieden, weil hier zur Zeit Preise verlangt (und oft auch gezahlt!) werden, die lächerlich hoch sind und keinen dauerhaften Gegenwert haben. War aber auch nicht das "Traumhaus".
Übrigens kann ich den Ratgeber "Kauf eines gebrauchten Hauses" von der Verbraucherzentrale nur empehlen. Ein gebrauchtes Haus ist mit allen Renovierungen jedenfalls nicht deutlich billiger als ein neues. Habt ihr euch das Gebäude mit einem Fachmann angesehen? Also jemandem, der auch die nicht offensichtlichen Renovierungen erkannt und abgeschätzt hat?
LG
Hi, wir haben uns das Haus mit einem Handwerksmeister angesehen der auch viel Erfahrung hat. Ich denke die Qualität des Hauses können wir sehr gut einschätzen und den Preis auch. Mein Mann ist nach so langer Immobiliensuche auch recht belesen was diese ganze Materie betrifft. Daher suchen wir auch schon länger und lieber lang als etwas zu kaufen womit wir nicht glücklich werden. Ich kaufe auch lieber nichts als zu viele Kompromisse einzugehen. Wir befinden uns hier auch in einer Blase aber hin und wieder gibt es Angebote mit nachvollziehbaren Preisen wie auch bei dem Angebot.
Wir werden jetzt schon ein bisschen zocken. Wir möchten das Haus schon gerne haben aber es wär auch kein Drama wenn es nicht klappt.
Ein Hausbau ist auch durch geplant. Da wartet man nur auf unsere letzte Entscheidung. Gibt also einen Plan B.
LG und einen schönen Sonntag
Ah, dann kennt ihr euch ja sowieso gut aus.
Danke an alle für die Tipps und Meinungen.
Wir konnten den Preis beim Makler um ca. 10% runter handeln und warten nun auf das endgültige OK vom Hausbesitzer und Gläubiger. Wir hoffen das jetzt alles glatt läuft