Moralische Verpflichtung zum Schnee räumen?

Hallo,

mich interessiert Eure Meinung:

Unsere Nachbarn haben uns "informiert", dass sie unsere Mithilfe beim Schnee räumen erwarten. Erst hieß es, sie wollten uns etwas bitten bzw. fragen, aber es kam dann anders rüber - eher als Forderung. Die Art und Weise fand ich schon etwas dreist, aber gut... Wir hatten sonst noch keinen großartigen Kontakt, bis auf etwas Smalltalk und natürlich freundlich grüßen...

Hier noch nähere Informationen:

Wir und weitere drei Familien haben vor kurzem unsere Neubauten bezogen. Diese teilen sich eine gemeiname Zufahrt, die uns allen zusammen gehört. Dass wir dort Schnee räumen versteht sich von selbst.

Den Nachbarn geht es nun um einen Fuß- und Radweg, der ausschließlich an IHREM Grundstück angrenzt und sie daher von der Stadt verpflichtet wurden, den Weg zu räumen und zu kehren. Wir sind nicht mal direkte Nachbarn, sondern die überüberübernächsten am Ende der Zufahrt, nützen aber zusammen mit den anderen drei Familien mit unseren PKWs den Fußweg (mit Sondergenehmigung), um zu unserem Grundstück zu gelangen. Jetzt wurden wir, wohl als einzige (warum auch immer), gebeten uns die Dienste im Winter mit ihnen zu teilen.

Wie gesagt, rein rechtlich sind wir nicht verpflichtet, sondern unsere Nachbarn wurden von der Stadt über ihre Schneeräumpflicht informiert, genauso wie sämtliche andere Anlieger, deren Grundstücke an dem Fußweg angrenzen. Es geht also nur um ein bestimmtes Teilstück.

Seht ihr hier eine "moralische" Verpflichtung oder würdet ihr dankend ablehnen? Wenn zweiteres, wie argumentiert man da am diplomatischten? Ich meine, dass wir MAL für sie Schnee räumen, wegen Urlaub etc. ist ja kein Thema, aber permanent?

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Ich würde mit den anderen Nachbarn, die auch mit den PKWs über den Fußweg fahren, eine Vereinbarung treffen, dass jeder mal das Stück von Schnee und Eis befreit.

Es ist immer so eine Sache, dass man ein Sondernutzungsrecht gerne in Anspruch nimmt, sich aber ansonsten bequem zurücklehnt. Gerade festgefahrenen Schnee zu beseitigen ist oftmals eine Herausforderung, deshalb würde ICH mich beteiligen.

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Natürlich würde ich mich beteiligen.

Wir haben den gleichen Fall - der Weg zu unseren Garagen (und denen unserer 3 Nachbarn), führt über einen "nicht-offiziellen" Weg, der also selbst geräumt werden muss. Dieser Weg grenzt nur an ein einziges Grundstück. Natürlich räumen wir den Weg alle 4, die die Garagen hinten haben.

Offiziell müsste ich es nicht. Ich habe das Recht die Grundstücke der anderen Nachbarn zu überqueren, für alles andere bin ich nicht verantwortlich. Aber mal ehrlich - das wäre ja ein Witz, wenn ich dort jeden Tag mit 2 Autos lang fahre und keinen Finger krumm mache. Ob ich muss oder nicht.

Das Einzige, was ich bei euch seltsam finde ist, dass nur ihr gefragt wurdet. Bei uns ist selbstverständlich, dass es sich ALLE teilen. Ausnahmen wie Krankheit, Urlaub und Co. gibt es natürlich.

Vg

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Wenn ihr alle den Weg nutzt, solltet ihr ihn auch alle mit vom Schnee befreien. Aber wirklich alle und nicht nur einige.

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Nö, eine moralische Verpflichtung sehe ich da nicht, es ist doch deren Grundstück das dort angrenzt. Und sie müssen eh nur den Fussgängerweg räumen, denn der Radweg gehört gesetzlich zur Straße und dafür ist ausschließlich die Stadt zuständig (steht in StVO, BGemO laut Aushang auf unserem schwarzen Brett).

Als freundschaftliche Bindung würde ich es so ausmachen, dass ihr einen Tag pro Woche pro Haushalt morgends und abends räumt und den Rest der Woche sie selbst räumen. Die Auffahrt versteht sich von selbst, mit täglichem wechsel.

GG

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mal diplomatisch aus gedrückt wie schaust du aus der Wäsche wenn die Sondergenehmigung angefochten wird und dann dabei raus kommt das du den weg nicht mehr nutzen darfst ????

ich finde es mittlerweile immer witzig das man die vorteile immer haben will

aber sobald man was tun muß nein danke

setzt euch doch alle zusammen

und klärt das

denn ich denke ihr wollt noch länger alle zusammen entspannt dort leben

da sollte man nicht schon am Anfang auf Egoismus machen

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Tja. Es ist nur leider der einzige Weg zu unserem Grundstück, also bleibt uns nichts anderes übrig. Und genauso könnten auch die anderen Anwohner deren Teilstücke des Fußweges wir benutzen ebenfalls um Hilfe bitten, oder? Denen hilft doch auch keiner beim Räumen und die sind selbst nicht einmal auf den Weg angewiesen, da sich nicht einmal ihre Hofeinfahrt dort befindet.

Schwierige Sache. Habe einfach zwiespältige Gefühle was das betrifft.

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hallo!

bei älteren leutchen, oder wenn sie nicht so stabil auf den beinen sind, würde ich ohne nachdenken beim schneeräumen helfen, aber wenn sie "fit" sind und nur kein bock drauf haben, würde ich das nicht machen, wenn ihr nicht dazu verpflichtet seid!

lg

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Hallo,

bei uns ist es ziemlich ähnlich nur meine Nachbarn aus der vorderen Reihe der Reihenhäuser haben sich GEMEINSCHAFTLICH einen Schneeräumdienst bestellt. Der kommt immer dann wenn wieder Schnee gefallen ist (es fällt ja nicht nur 1x am Tag Schnee!!) und räumt den öfentlichen Fußweg (von der Gemeinde an die Anwohner übertragen) und die Durchfahrt zu den Carports bzw. Garagen. Und das sind 10 Familien und scheinbar klappt es ohne Probleme.
Ich selber räume (hintere Reihe Reihenhäuse) meinen eigenen Weg und vor meinem Grundstück (Gemeinschaftsfläche) UND auch bei den Nachbarn mit. Hier ist es so dass derjenige der als 1. draußen ist auch für die anderen 7 Nachbarn zumindest den "öffentlichen" Weg mit freiräumt.

Es gibt auch kein Aufrechnen wer wie oft schon dran war, das macht für mich eine funktionierede Hausgemeinschaft aus.

LG

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Hi,

fragt bei der Gemeinde nach, ob die das Teil mitschieben können.

Bei uns werden öffentliche Fußwege eh geschoben und dann fahren sie halt ein Stück weiter....kostet in der Regel super wenig.

Und ja, ich würde mich verpflichtet fühlen.

Lisa

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Ich glaube, ich wäre von selbst drauf gekommen, mich an der Räumung zu beteiligen, wenn ich regelmäßig mit dem Auto über den Fußweg und damit auch den Schnee schön festfahre.
Dass die Nachbarn nicht für Euch das vereiste Zeug wegkratzen wollen, kann ich gut nachvollziehen.

LG

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Hallo,

bei uns ist der Fall so ähnlich, wir wohnen im Reihenendhaus - neben unserem Garten kommt eine große Wiese, also eigentlich hätten wir nur so nen kleinen Weg zu unserem Haus zum räumen.

Es sind 4 Häuser und die ganz vorne haben natürlich den Gehsteig... in dem einen Mittelhaus wohnt momentan niemand und im anderen eine alte Frau, die weder kehrt noch Winterdienst macht (was auch ok ist).

Wir beteiligen uns immer am Sauber machen, mal Unkraut stechen am Gehsteig oder Blätter kehren und im Winter Schnee schaufeln. Ihr müsst das ja nicht den ganzen Winter alleine machen, aber wenn man sich abwechselt, ist es net schlimm.