Bei den Eltern wohnen bleiben?

Hallo!
Ich bin gerade ziemlich am grübeln und hoffe auf ein paar objektive Meinungen.
Und zwar ist es im Moment so, dass ich mit meinem Mann inzwischen schon 8 Jahre bei meinen Eltern im Haus wohne. Das heißt unten in einer Wohnung mit separater Haustür. Im Haus geht die Treppe hoch zu meinen Eltern. Seit wir Nachwuchs bekamen, haben wir ein Zimmer von meinen Eltern dazubekommen. Also Treppe direkt hoch. Ist zwar blöd dass unser Schlafzimmer unten ist, aber so ist es halt. Meine Eltern übernehmen generell echt fast alles, ob es die Gartenarbeit ist, die Müllsäcke rausstellen, spontan auf unsere kleine aufpassen. Sie sind immer für uns da und ich verstehe mich auch super mit Ihnen. Miete zahlen wir auch nicht, sondern beteiligen uns lediglich an den Nebenkosten.
Deshalb könnte es für mich so bleiben.
ABER mein Mann hat inzwischen die Nase voll. Er will etwas eigenes. Er kommt mit meinem Vater nicht so klar. Es ist so, dass mein Mann als ursprünglicher Stadtmensch in einer kleinen Mietwohnung aufgewachsen ist und handwerklich noch nie etwas machen musste. Das führte schon immer zu Unstimmigkeiten.
Jetzt würden wir gerne eine doppelhaushälfte kaufen und ich bin nur am grübeln ob es das richtige ist. Mitunter auch ob wir uns finanziell nicht übernehmen und wir ständig einen Handwerker bezahlen müssten.

Tut mir leid, dass ich so weit ausholen musste, aber ich würde gerne eure Meinung dazu hören.
Ausziehen ja oder nein?!
Ich möchte nicht, will aber auch nicht, dass unsere Ehe darunter leidet...

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Hey, finanziell müsstet ihr doch gut dastehen mit null Miete in 8 Jahren! Ich kann deinen Mann verstehen. So eng suf eng hocken mit Eltern/Schwiegereltern könnte ich nicht. VG

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Ja, das stimmt schon. Ich kann ihn ja schon auch verstehen. Ich glaube mir fällt es einfach so schwer auszuziehen, weil wir doch so viele Vorteile haben und ich gerne meine Eltern in der Nähe hätte.

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Bist du denn bereit, den Spieß später umzudrehen, damit deine Eltern auch ihre Vorteile haben wie Fahrdienst, Pflege, Köchin, Putzfrau, Seelsorger, Gärtner uvm., weil du/ihr Wand an Wand wohnt?

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Naja..,ich verstehe deinen Mann.
Kleine mieteohnung und so eng an den Schwiegeereltern, die man zudem nicht 1000% mag. Nee danke! Ihr zahlt nix, sie machen alles, bringen den Müll raus etc. Es wird Zeit sich etwas abzunabeln.

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Mein erstes Bauchgefühl bei deinem Beitrag:

sucht euch was eigenes.
Es muss ja nicht gleich eine Doppelhaushälfte sein!
Eine Wohnung, eine Etage, Eigentum oder Miete, Nähe der Eltern, aber EIGENES.

Handwerklich so, dass dein Mann nicht damit überfordert wäre.
Wenn er es lernen möchte, dann so, dass er nicht nichts tun muss. Aber so, dass er nicht ständig über seine Grenzen hinaus muss oder ihr Eltern oder so fragen müsstet.

Ihr müsst ja nicht gleich mehrere Hundert km weit wegziehen. Aber ein bisschen Selbständigkeit wäre schon gut.

Jetzt machen deine Eltern noch alles. Aber was ist, wenn sie selbst Hilfe brauchen werden. Hast du dann genug gelernt um sie mitzuversorgen. Dich, deine eigene Familie, deine Eltern? Oder wäre dann dein Mann derjenige, der dann würde...

Nimm es mir bitte nicht übel, aber ich kenne einige Erwachsene, die aus finanziellen Gründen und anderen Vorteilen immer zu Hause geblieben sind. Als die Eltern dann starben oder älter wurden und selbst Pflege brauchten, selbst überfordert waren und noch sind. Wie das Leben lernen, wenn man es durch die Vorteile ja nie musste?

Oder hast du schon einige Zeit woanders gewohnt? Mal das Eigenständige kennen gelernt? Dich mal selbst versorgt (nicht nur Wohnung putzen), sondern Miete kalkulieren, Freunde oder andere fragen etc?

Klar ist es toll, wenn Eltern da sind und unterstützen.
Würde ich bei meinem Kind auch.
Allerdings lege ich auch Wert darauf, dass sie auch selbst macht. Das was sie kann.
Wenn sie Hilfe braucht, bin ich immer da. Aber sie soll können, was sie braucht.

Wenn sie es kann und verinnerlicht hat, kann ich auch das mal mitübernehmen, hin und wieder. Ich weiß ja dann, dass sie es kann. Sie wird nicht immer alles alleine machen müssen.
Auf mich wird auch in Notsituationen Verlass sein.

Aber nur weil es Vorteile bringt oder es halt so geht, werde ich es nicht als Dauerzustand akzeptieren. Einfach, weil das selbst können sehr wichtig ist.


Aus Sicht deines Mannes:
hat er eine Frau
oder hat er zwar eine Frau und die Mutter seines Kindes, aber dennoch das unmittelbare Kind zweier Personen, bei denen er irgendwie wohnt?

Für mich wäre ein Partner wichtig, der selbst auch kann. Der auch ohne die Hilfe seiner Eltern kann.
Klar, er darf gerne deren Hilfe annehmen und wenn sie sich super verstehen, freut mich das umso mehr. Aber einer, der (immer) bei seinen Eltern wohnt und nur die Vorteile so hat, aber wo ich mir unsicher wäre, ob er denn alleine könnte, wenn die Eltern mal nicht mehr können.
Nein, das wäre nichts für mich. Ich bin schon Mutter, noch mal brauche ich da kein erwachsenes Kind dazu, das erst umlernen muss (wenn es dann soweit ist).

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Vielen Dank für eure offenen Meinungen! Ich gebe euch in allen Punkten recht. Ich habe es wirklich gebraucht von Leuten, die mich nicht kennen zu hören entweder „Komm endlich auf deine eigenen Füsse“ oder „Mensch hast du es gut, warum etwas ändern?“. Ich übernehme schon einiges, muss mich zum Beispiel auch ums ganze Haus kümmern wenn sie mal im Urlaub sind oder revangiere mich hier und da, koche mal für alle oder so eben. Trotzdem merke ich, dass ich einfach sie um mich brauche und angst habe mich mal allein gelassen zu fühlen, weil ich es einfach nie anders kennengelernt habe. Das Gefühl zu haben, wenn etwas ist, gehe ich schnell hoch. Deshalb ist es mir schon bewusst, dass ich gerade deshalb mal „auf eigenen Füssen“ stehen sollte. Im Grunde verstehen wir uns alle auch gut. Trotzdem gibt es untereinander auch Unausgesprochene Erwartungshaltungen, die zu unterschwelligen Spannungen führen. Meine Ehe möchte ich aber deswegen natürlich auch nicht auf‘s Spiel setzen.

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Schau: damit hast Du ja grade selbst schon alles gesagt.

Ich würde auch befürworten, dass Ihr Euch was eigenes sucht. In welcher Form auch immer, ob Haus, DHH, ETW oder Mietwohnung.

Schaut doch, ob Ihr etwas in "vertretbarer Nähe" für Dich und in "akzeptabler Nähe" für Deinen Mann findet.