Was kosten Kinder mehr, nach dem Kindergarten?

Hallo zusammen,

wir sind eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern (4 und 5).
Wie viele andere Familien, sind wir gerade dabei uns den Kopf zu zermatern, wo wir leben wollen/können und was es kostet/kosten darf.

Mein Einkommen gibt uns netto 3.150,00 EUR p.M. Da meine Frau krank ist und nicht klar ist, wozu sie in der Zukunft in der Lage sein wird in Zukunft, ist dies unsere Grundlage.
Mit dem Kindergeld kommen wir auf rund 3.500 EUR.

Derzeitig haben wir 1.200,00 EUR Miete inkl. Nebenkosten zzgl. Strom und Wärme. jeden Monat aufzubringen. Basiernd auf dem reinen Einkommen sind das 38% nur fürs Wohnen.
Wir kommen mit dem Geld regelmäßig nicht aus und bedienen uns monatlich aus Ersparnissen, welche sich aus Urlaubs-, Weihnachts- und Bonuszahlung ergeben. Damit haben wir am Jahresende fast immer Ebbe in der Kasse.

Für die weitere Planung unseres Lebens sprechen wir nun immer häufiger über Eigentum. Aber diese Frage soll ich hier nicht entscheidend sein.

Mich interessieren viel mehr die Erfahrungen anderer Familien in ähnlichen finanziellen Situationen, im Bezug auf die Kosten für Kinder.
Werden diese mit der Schule und steigenden Nachmittagsaktivitäten, Tickets für den Öffentlichen Nahverkehr, Hobbies, Klamotten, IT, Zimmerausstattung...etc. signifikant teuerer? Und könntet ihr das in Zahlen zum Ausdruck bringen?

Ich würde mich sehr über Input freuen.

mrbecks33

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Hallo,

Also ich habe gelernt, wenn das Geld nicht reicht, kann man halt nicht alles haben. Dann gibts halt kein Handy oder teure Klamotten oder teure Hobbys.

Wie viel teurer Eure Kids werden, hängt ganz wesentlich auch von Euch ab. Dann müsst Ihr halt öfter mal Nein sagen!

Gruß
mare88

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Hi,

wir sind zwar nicht in einer ähnlichen finanziellen Situation, ich wollte aber zu den Kosten für Kinder nur anmerken, das diese doch sehr individuell sind.

Wir z.B. haben momentan durch die Betreuung noch recht hohe Kosten, die sich auf fast 600 Euro im Monat belaufen. Da ich ab demnächst nachmittags von zu Hause arbeiten werde, kann ich meinen Sohn von der Schulbetreuung abmelden und meine Tochter wird in 6 Monaten von der TaMu zur Kita wechseln. Dann sind wir auf einen Schlag nur noch bei 160 Euro im Monat.

Andererseits werden natürlich viele Dinge im Laufe des Größerwerdens immer teurer. Alleine Ausflüge und Eintrittspreise, die man zahlen muss, kosten "auf einmal" etwas, da das Kind über 2 oder 3 Jahre alt ist.

Umso älter sie werden, umso größere Wünsche haben sie auch.

Auch die Schule kostet etwas. Wenn ich nur dran denke, was ich alles für die Erstausstattung ausgegeben habe, schlackern mir jetzt noch die Ohren.

Und natürlich auch die anderen Dinge, die du angesprochen hast (Klamotten, Hobbies usw.) werden nicht günstiger.

Im Großen und Ganzen werden Kinder im Laufe der Zeit teurer, auf jeden Fall.

Und tatsächlich würde ich in eurer finanziellen Situation (wo nichts Erspartes übrig bleibt) nicht über ein Haus nachdenken.

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"Werden diese mit der Schule und steigenden Nachmittagsaktivitäten, Tickets für den Öffentlichen Nahverkehr, Hobbies, Klamotten, IT, Zimmerausstattung...etc. signifikant teuerer?"
DEFINITIV!
Wir haben 3 Kinder (4, 11, 13) und alleine an Hobbys für die 3 zahlen wir über 350€ jeden Monat. Das ist sicher kein Muss, aber unsere Kinder machen auch viel.
Klassenfahrt hier, Schwimmbad mit Pommes da, Kino, bestimmte Klamotten, Öffis, Schulausflüge, Schulbücher+Hefte, Zeltlager....usw.usf.
Da kommt einiges zusammen.
VG

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Meine Kinder (zumindest zwei davon) sind noch in der Grundschule, aber klar wird es teurer:

Klamotten werden teurer
Schulausflüge
Büchergeld
Schulmaterial
Schullandheimfahrten
Bustickets
Handy
Urlaube (alleine das es keine Kinderportionen mehr sind)
Eintritte werden teurer (oft)
Ansprüche der Kinder eh höher
Taschengeld höher

Aktuell sind zwei der Kinder alleine im Juli auf 10 Geburtstage eingeladen, das ist schon öfter als im Kiga.

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Ob die Kosten steigen, kann ich so pauschal nicht sagen.

Bei meinem Kind ist es in etwa gleich geblieben:

Gestiegen sind
- Schulmaterial
- Kleidung (weniger Möglichkeiten auf dem Flohmarkt)
- Ausflüge/Eintrittspreise
- Schulausflüge

gesunken sind
- Betreuungskosten
- Kleidung (die Einzelpreise sind höher, aber die Wachstumsschübe sind "nur noch" 1-2 mal im Jahr, nicht mehr mehrfach im Jahr. Es wird auch weniger gebraucht, da weniger gematscht wird ec.

Schulausflüge kosten zwar deutlich mehr, jedoch erheblich weniger als früher Kindergarten.
Verteile ich die Ausgaben für Schulsachen, Ausflüge etc. auf die Kindergartenkosten, bleibt sich das in etwa gleich.

Allerdings war Kindergarten nach Alter des Kindes gestaffelt. Geschwisterbonus gab es nicht.
Freunde zahlten für 2 Kinder im Haushalt nur minimal mehr als ich mit einem Kind im Haushalt.

Andere Freunde wiederum hatten den Kindergarten fast kostenlos (stark unterstützt)
wieder andere Freunde hatten den Kindergarten als größten finanziellen Posten.

Aktivitätenkosten sind nicht gestiegen bei uns. Mein Kind macht nicht 5 verschiedene Sachen, sondern bleibt lange bei zwei Sachen. Eines zu bezahlen, eines bezuschusst.

Bei mehreren Kindern gäbe es die Möglichkeit Familienmitgliedschaften zu nutzen.
Ein Vollzahler, mindestens ein Kind kostet genauso viel wie ein Vollzahler und viele Kinder.
Angebot: viele Sportarten, Musikarten zum gleichen Preis.

Teuer wird es, wenn zwei Kinder in zwei verschiedene Vereine gehen und Fahrtdienste (Benzin, Zeit) dazu kommen. Teilweise sind bis zu einer Stunde Fahrtzeit üblich, wer Auto hat, da es nicht die Sportart, sondern DER Verein sein muss.

Hier kann man selbst rechnen, was ins Budget passt und was man bereit ist, an Fahrtzeit zu investieren.

Tickets Öffentliche: kommt ganz auf die Region an und was die Kinder vorhaben.
Bei meiner werden sie bezuschusst. D.h. es ist ein überschaubarer Betrag.
Schwierig wird es, wenn es keine Bezuschussung gibt oder die Öffentlichen sehr teuer sind.
Hier kann auch ein Fahrtenbuch helfen. Lohnt es sich nur ein Schulticket zu nehmen oder ein erweitertes Ticket um die Hobbies abzudecken. Werden die Kids trotzdem häufig zur Schule gefahren/abgeholt (dann reichen Einzeltickets) oder machen sie selbst fast alles mit den Öffentlichen. Wenn ja, in welchem Radius.


Bei Eigentum und Krankheit sei noch zu erwähnen:
Eigentum heißt nicht automatisch günstiger. Die Finanzausgabenschübe sind nur anders verteilt. Bei der Miete zahlt man planar Betrag x im Monat und Nebenkosten pi mal Daumen dazu.
Bei Eigentum fällt zwar Miete weg, Nebenkosten kann man sich überschlagen. Aber Reparatur-/Instandhalttungskosten kommen dann eben Schubweise. Manchmal auch unerwartet. Dann gibt es kein "ich spare oder melde es dem Vermieter". Dann muss gemacht werden, was anfällt. Entweder sofort oder mit Folgeschäden etwas später.

Bei Krankheit sind noch Gesundheitskosten einzurechnen.
Reha, Medikamente, Arztbesuche (Fahrtkosten um hinzukommen), von Zuzahlungen kann man sich zwar befreien lassen, aber trotzdem kommt hier und da mal was dazu.
Medikamente, die dann nicht mehr verschrieben werden können oder Alternativen, die man selbst kaufen muss, weil "die anderen ähnlichen" jetzt frei verkäuflich sind.


Bei Urlauben kommt es auch darauf an, welche Ansprüche man hat.
Familienurlaub mit Flug und all in oder Campingwagen/Ferienwohnung mit Rechnung pro Person, nicht nach Alter.

Zeltlager, damit die Kids was erleben oder nur Familienfreizeit, nur Sprachreisen etc.
Wohin soll die Reise gehen
Was wird davon erwartet.
Auch hier gibt es Preisunterschiede, die man kaum in Zahlen erfassen kann.

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Hallo,


Ich denke nicht, dass sich die Ausgaben erhöhen. Vor allem hat man ja oft da auch einen Einfluss darauf.

Aber ehrlich gesagt werdet ihr so a) keinen Kredit bekommen und b) solltet ihr auf keinen Fall Eigentum anschaffen, wenn ihr jetzt schon nicht finanziell hin kommt!

Lg

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Ich denke das es sehr individuell ist.
Wir hatten z.Bsp. KiTa /Hort/Babysitter-Kosten um d. 550€ monatlich als noch beide Kids betreut werden mussten.
Diese Kosten fallen schon lange weg bei uns ...dafür sind natürl. Urlaube usw. deutl. teurer.
Klassenfahrten liegen hier pro Kind nicht höher als 250€ alle 2 Jahre.
Öffis nutzen wir kaum ,da Gymnasium ,Schwimmhalle etc. alles fußläufig zu erreichen sind.
Schulsachen halten sich in Grenzen ,wir hier in HH zahlen z.Bsp. kein Büchergeld bei beiden Kindern.

Klamotten kaufen wir Marke ,aber im Angebot ,verkaufe ich auch alles weiter ...d. Kids brauchen wesentl. weniger Kleidung.

Schwimmverein kostete nicht d. Welt ...im Quartal für beide um d. 70€.

Wir haben letztes Jahr gebaut ,unser Einkommen ist ein ganz anderes,allerdings wohnen wir in HH ,da sind d. Immobilienpreise auch entsprechend .

Wenn Ihr jetzt schon mit Eurem Einkommen nicht klar kommt ,würde ich nicht über Wohneigentum nachdenken.

LG Kerstin

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Ich kann zu den Kosten der Kinder nichts sagen, warte gerade noch auf mein erstes ;-)

Aber: Diese pauschalen Aussagen es mit dem Wohneigentum zu lassen kann ich nur deutlich zurück weisen. Auch mit dem Budget, dass ihr jetzt für Miete zahlt kann man Wohneigentum schaffen. Vielleicht muss es ja nicht das Neubau-EFH sein, sondern es reicht eine Eigentumswohnung im Bestand. Da ist man auch nicht so ausgeliefert mit den Kosten für Instandhaltung und -setzung, da man es mit der WEG teilt.

Oder ihr denkt alternativ darüber nach zur Miete wohnen zu bleiben aber eine kleine Wohnung als Kapitalanlage zu kaufen in der ihr als Paar leben könnt, wenn die Kinder aus dem Haus sind und ihr in Rente. So eine Wohnung kann sich (je nach Region) durch die Mieteinnahmen selbst tragen und ihr hättet den wichtigsten Altersvorsorgepunkt geklärt: mietfrei sein!

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Also hier in Hamburg würde eine Wohnung in der man im Moment 1200€ Miete zahlt wahrscheinlich als Eigentumswohnung ca. 500 000€ kosten - das ist mit dem Gehalt nie und nimmer machbar. Und eine Wohnung die man als Kapitalanlage dann vermietet ist auch sehr riskant, da man nie weiß welche Mieter da reinkommen....

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Gleiche Preise hier in Köln. Bestand kann aber günstiger sein. Und doch, ich bin vom Fach und es ist nicht per se ausgeschlossen, dass es machbar ist. Aufgrund der guten Marktlage kann man sich zudem seine Mieter momentan aussuchen, z.B. eine solvente Doppelverdiener und die Miethaltedauern steigen, weil die Leute selbst bei Auszugswunsch keine Alternative finden. Das Risiko ist also überschaubar!! Aber es muss natürlich letztlich jeder selbst kalkulieren und entscheiden. Ich halte nur das Abraten ohne genauere Infos für absolut falsch!

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Die Frage ist doch eher, wo die restlichen 2300 € versickern?