Hallo in die Runde,
das Thema Vermüllung ist ja seit geraumer Zeit in aller Munde, und mich würde dazu mal eure Meinung interessieren.
Versucht ihr, Plastik und Verpackungen einzusparen? Wenn ja, wie?
Die Zero Waste-Bewegung gibt es ja schon seit einigen Jahren, und allmählich scheint auch der Einzelhandel auf den Trichter zu kommen, dass man etwas machen muss. Die Gurken gibt es ohne "Kleidchen", Reiniger gibt es im Nachfüllbeutel, und fast jeder Supermarkt bietet nun eigene Obstnetze zum Kaufen und Wiederverwenden an.
Ich hatte vor Jahren mal Zero Waste versucht, aber zu der Zeit waren die Geschäfte noch nicht so weit. Mein Wäschenetz mit den Äpfeln drin wurde spöttisch beäugt, die Bedientheke scheuchte mich sofort mit meiner Tupperdose weg, und mit meiner Milch in der Glasflasche wurde ich von anderen wie ein Öko-Spinner angeschaut.
Heute hat sich das bei uns in der Region gedreht, und seit einiger Zeit lebe ich Zero Waste wieder vermehrt. Wir haben einen Unverpackt-Laden in der Stadt, sämtliche Supermärkte füllen mir Wurst und Käse in mitgebrachte Boxen, es gibt viel mehr Produkte in Glas und Papier verpackt, und Obst und Gemüse im mitgebrachten Beutelchen sind total normal. Im Bad nutze ich Körperöl in der Glasflasche, Haarseifen und Zahnpasta aus der Metalltube. Zum Putzen reichen mir Natron, Soda und Essig.
Trotz allem scheitere ich an etlichen Baustellen. Spontane Einkäufe ohne Behälter sind ein riesen Problem. Eine Tasche voller Glas ist sauschwer zu tragen, wenn man zu Fuß einkaufen geht. Beim Deo brauche ich welches mit Alu. Haargel und -spray für meinen Kurzhaarschnitt gibt es nur in Plastik. Duftfreies Waschpulver für Allergiker auch. Von meiner elektrischen Zahnbürste würde ich mich nie trennen. Und viel zu oft laufe ich mir die Hacken ab, um ein hundsnormales Produkt wie etwa Tellerlinsen ohne Plastikverpackung zu finden, weil ausgerechnet die der Unverpackt-Laden nicht hat
Wie seht ihr das? Wie weit geht ihr? Geht Faulheit / Zeitmanagement vor Plastikmüll? Gibt es hier vielleicht Mitstreiter mit ähnlichen Überlegungen oder jemand, der sich inspirieren lassen will? Ich bin auf eure Meinungen gespannt!
Herzlichst, Artemis
Zero Waste - Versucht ihr das?
Ich gucke schon, aber ich übertreibe es nicht.
Ich gehe zu 90 % von unterwegs aus einkaufen, ein Auto habe ich nicht. Ich habe also keinen Rucksack voller Dosen dabei, um im Unverpacktladen einkaufen zu können, auch hat der gar nicht die Dinge, die ich so will
Aber ich finde, jeder kann uneingepacktes Obst/Gemüse kaufen und einen Stoffbeutel dabei haben.
Ich fand es spannend, als der Rewe hier bei uns die Plastiktüten abgeschafft hat. Ich möchte behaupten, es werden nicht soviele Papiertüten gekauft, wie damals die Plastiktüten, fast jeder ist in der Lage sein Zeug anderweitig zu transportieren.
Hallo Artemis,
ich bin auch auf diesem Weg unterwegs. Ein Schritt nach dem anderen......
Du suchst duftfreies Waschmittel? Nimm Dein Soda auch dafür , 2 EL pro Waschladung.
Eine Freundin stand gestern Abend mit selbstgemachtem Frischkäse vor der Tür - Knaller.
Klamotten neu kaufen war ich schon Ewigkeiten nicht mehr - ich finde immer was second hand, was mir gefällt.
Nüsse, Linsen, Mehl etc. bestellen wir mit Freunden / Nachbarn als Großgebinde beim Großhandel - vieles gibt es in Papiersäcken und spart richtig Geld.
Ich finde super, was Du machst!!
Schwierig
Beim Metzger und Bäcker funktioniert es mit eigenen Beutel und Schüsseln
Supermarkt bei Obst und Gemüse, Käse ebenfalls.
Unverpackt Läden gibt es nicht
Der Bioladen hat die unverpackt Säulen wieder demontiert - wurde nicht genutzt. Ich fand die Klasse. Nicht nur wegen den Müll, du bekommst endlich deine 120 gr Hülsenfrüchte die du für das eine Gericht brauchst.
Hoffe dass der Tegut in unserer Region auch bald die Unverpackt Regale einführt und DM nicht nur beim Festen Shampoo bleibt.
Milch beim Bauern aus unserem Ort schmeckt mir im Winter nicht. Wenn es gibt kaufe ich Glasflasche oder halt dann doch den Tetrapack
Es rendiert sich nicht stundenlang durch die Gegend zu fahren nur um unverpackt einzukaufen und danach fehlt die Hälfte. Ich nutze es wo es geht
Trotzdem hat sich das Einkaufsverhalten verändert. Man hinterfragt jedes Plastikverpackte Produkt.
Ich glaube das Waschmittel von Sonett dürfte es ohne Duft im Karton geben. Sogar in Color.
Ich muss gestehen, ich habe lange Plastik-Wasserflaschen gekauft, weil die leichter zum Tragen sind.
Jetzt haben wir uns einen SodaStream Crystal zugelegt.
Ich versuche das ohne Dogmatismus.
Viel Plastik spart man ja schon mal, wenn man auf dem Wochenmarkt einkauft. Im Bad habe ich auf Haarseifen etc. umgestellt. (Apropos: Ich lass mein Aludeo in der Apotheke anrühren, in einer Glasflasche).
Im Supermarkt schaue ich, ob es eine plastikfreie Alternative gibt. Wenn nicht kaufe ich halt die mit Plastik.
Und dann unterscheide ich extrem zwischen Einmalplastik und Plastik, das dauerhaft in Gebrauch ist. Von Tupper und meiner elektrischen Zahnbürste würde ich mich auch sehr ungern trennen. Und das Kind darf Lego und Playmobil haben. Das wird ja ewig weitervererbt.
Neben meiner eigentlich Verantwortlichkeit, die ich versuche wahrzunehmen, ist Zero oder Less Waste sicher aber auch ein Prozess, der von der Politik gestaltet werden muss. Wir brauchen mehr Auflagen und Anreize, plastikfrei zu verpacken. Produkte wir Scheiblettenkäse, wo jede Scheibe einzeln in Plastik verpackt ist, müssen schlicht und ergreifend verboten werden. Sonst wird es immer jemanden geben, der das Zeug kauft.
Das mit dem Deo interessiert mich - sagst du denen, was du reinhaben willst (wenn ja, würde mich die Zusammensetzung interessieren)? Oder hat deine Apotheke dafür ein eigenes Rezept?
Tupperware werfe ich seit ein paar Jahren raus, sobald ich merke, dass sich die Weichmacher lösen und die Dosen klebrig und miefig werden. Seit ich die Glasboxen mit Lock&Lock-Deckeln von Ikea entdeckt habe, nehme ich stattdessen die.
Wenn ich manchmal im Geschäft stehe, wünsche ich mir so etwas wie eine Plastiksteuer: Wie kann es sein, dass das meiste abgepackte Gemüse und Obst günstiger ist als die Kiloware direkt daneben? Das schafft den ganz falschen Anreiz. Und auch wenn meine Glasbox an der Käsetheke akzeptiert wird, habe ich immer das Gefühl, für die Verkäuferin ein nerviger Sonderling zu sein, der bloß Zeit kostet. Ich will im Alltag keinem meine Lebensweise aufdrücken, das ist ja meine eigene Entscheidung, und dennoch ernte ich an der Kasse von anderen Kunden schräge Blicke, wenn sie ihren Salat-to-Go hinter meinem Glas- und Beutelgeraffel aufs Band legen.
Was Trinkwasser betrifft, süffele ich schon seit Jahren Leitungswasser. Nur mein Mann, so sehr er mit mir die Müllvermeidung lebt, ist von seinen Plastikflaschen (immerhin Mehrweg) nicht wegzukriegen. Er jammert alle zwei Wochen, dass er schon wieder Wasser kaufen muss, aber ich kann ihm da nicht helfen. Und Sodastream ist ihm zu teuer und umständlich.
Nach dem Sonett-Waschpulver werde ich mal schauen. Oder das Soda ausprobieren. Danke!
Jede Apotheke wird da vermutlich ähnliche Rezepte haben.
Ich frage einfach nach einem Antitranspirant. Je nach Alu-Anteil musst du denn dann auch nur noch sehr selten auftragen (ich mach einmal monatlich etwa drei Tage was drauf und habe dann ewig Ruhe).
Hallo,
ich habe mich zwar gedanklich damit befasst, aber in der Praxis wird das alles ganz schön aufwendig, und man muss sich mit den Produkten begnügen, die es in der Form gibt.
Hier liegt der einzige Unverpackt-Laden so, dass wir extra dorthin fahren müssen und zwar mit dem Auto. Der hat aber vieles gar nicht, was wir haben wollen, z.B. Dinkelnudeln und Dinkelmehl. Spüli kann man sich auch nicht abfüllen, sondern muss es im 6 l-Kanister bestellen. Bevor ich den mal bestellt habe, weiß ich aber gar nicht, ob das Spüli überhaupt etwas taugt.
Kartoffeln kaufe ich immer in großen Säcken hier beim Bauern. Die Säcke kann man zurückgeben und die werden dann neu befüllt.
Fleisch und Wurst kaufen wir sehr wenig und dann bio. Bio-Ware gibt es hier aber gar nicht lose.
Milch brauchen wir laktosefrei. Die gibt es nur in Tetrapaks.
Joghurt kaufen wir in Mehrweg-Gläsern, Wasser in Mehrweg-Glasflaschen.
Ob man hier Käse an der Theke in Dosen packen lassen kann, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall muss man dann deutlich mehr Geld auf den Tisch legen.
Obst und Gemüse versuche ich unverpackt oder in Mehrweg-Netzen zu kaufen, oder wir bestellen eine Kiste beim Bio-Bauern.
Bei Kosmetik kaufen wir hauptsächlich Naturkosmetik und sind, bis auf das Gäste-WC, auf feste Seife umgestiegen, aber ich möchte nicht auf Produkte umsteigen, die nicht so wirken, wie ich das gerne hätte, nur weil bei denen weniger Verpackung anfällt. Festes Shampoo habe ich z.B. mal bei einer Freundin ausprobiert, und das war nicht der Bringer.
Die elektrische Zahnbürste putzt einfach besser. Deswegen bleibt die ebenfalls.
Genauso möchte ich bei Reinigungsmitteln nicht auf Produkte umsteigen, die nicht richtig wirken, und das ist leider bei besonders umweltfreundlicher Ware öfter der Fall. Dann kann ich mir das Reinigen sparen.
Immerhin benutzen wir bei der Spülmaschine Pulver und nicht die einzeln verpackten Tabs, und den Boden wische ich mit Schmierseife.
Was ich auch schon gut fände, wäre, wenn es Ware in größeren Verpackungen gäbe. Das würde viel Müll bei Familien sparen.
Wir brauchen z.B. ca. drei Stücke Butter pro Woche. Warum die nur in diesen Mini-Verpackungen erhältlich ist, erschließt sich mir nicht.
LG
Heike
An sich finde ich die Idee mit den Unverpacktläden super, aber die Preise stören mich. Ich bin nicht bereit, für unverpackte Lebensmittel das 2 bis 3fache zu zahlen.
Meistens werden dort ja Bio-Produkte angeboten. Die Preise des Ladens in unserer Stadt sind in etwa wie im normalen Bioladen. Teilweise günstiger, teilweise teurer. Gut finde ich, dass ich von Produkten, die ich im Alltag in geringen Mengen verwende, z.B. Sojasoße, auch wirklich nur ein Schlückchen abzapfen kann, statt 3/4 der Flasche nach einem Jahr im Kühlschrank wegzuschütten. Oder Gewürze, die schnell an Aroma verlieren. Was ich schon an alten Gewürzmischungen in der "günstigen" Vorratspackung weggekippt habe, weil sie nach x Monaten im Küchenschrank fad und eklig wurden ...
Trotz allem ist es natürlich gerade für größere Familien eine Preisfrage, vollkommen klar. Aber da ich manche Produkte wie Getreide, Nudeln und Öl / Essig seit jeher in Bioqualität kaufe, ist das für mich ok.
Der Unverpackt-Laden liegt bei uns auch etwas ungünstig, aber allein aufgrund des Gewichts der Behälter fahre ich da mit dem Auto hin. Da ich trockene Waren auf Vorrat und in den Mengen kaufe, die ich ungefähr verarbeiten kann, muss ich nur alle 1-2 Monate hin.