Haftung bei Schäden des Nachbarn während Neubau

Folgender Sachverhalt:
In einer sehr schmalen (kurzen) Einbahnstraße wird mittig ein Haus abgerissen und ein Neubau hochgezogen. Die Nachbarn wurden darüber nicht informiert.
Die Bauarbeiter stehen während der Bauphase auf dem schmalen Bürgersteig vor der Baustelle und behindern so die Anwohner. Diese fahren, um an der Baustelle vorbei zu kommen, über den gegenüberliegenden Bordstein und teilweise auch durch den Vorgarten des gegenüberliegenden Grundstücks. Dieser wird dadurch beschädigt.

Wer kommt für den Schaden auf?

Vielen Dank
rotihex

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Ich würde behaupten, dass derjenige, der durch den Vorgarten gefahren ist für den Schaden zu haften hat. Nur weil die Straße versperrt ist, darf man nicht einfach durch fremde Vorgärten fahren. Es wäre daher angebracht gewesen, dass der Fahrer die Bauarbeiter darauf hinweist und bittet Platz zu machen.

Ich gehe davon aus, dass Euch der beschädigte Vorgarten gehört? Dann würde ich mal die Bauarbeiter freundlich ansprechen und darauf hinweisen. Sollten sie uneinsichtig sein und weiter Ihre Fahrzeuge dort parken, den eigenen Vorgarten absperren oder zustellen um weitere Beschädigung zu verhindern. Zudem würde ich mich mal freunldich beim Ordnungsamt informieren wie da die Sachlage ist.

Ich frage mich gerade, was bei euch die Müllabfuhr macht, wenn sie da nicht durchkommt? Die Müllautos sind ja schon größer als ein normales Auto. Die werden sich doch dann sicherlich auch beschweren, wenn sie nicht die Tonnen am Ende der Straßen leeren können, oder?

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Als in unserem Baugebiet die Müllabfuhr nicht so fahren konnte wie sie sollte (weil die Straße eben gemacht wurde), haben die Straßenbauer die Mülltonnen früh morgens zu einem "Sammelplatz" bis zu dem die Müllabfuhr kam gebracht. Abholen musste man seine Tonne dann aber selbst.

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Müllfahrzeuge sind doch viel kleiner als Baustellenfahrzeuge.
Also...zumindest wenn ich jetzt mal an die Fahrzeuge denke, die einen Kran transportiert haben. Dann kommt noch dazu, dass eine Baustelle zeitgleich von unzähligen Fahrzeugen (PKW, Transporter, LKW, Kran) bedient wird - das Müllfahrzeug ist ein einziges Auto. Und das dann vielleicht alles auf einer Grundstücksbreite von 10m? Das passt niemals. Ich habe das Theater durch, glaube mir.

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Der Bauherr. Wenn er weiß, wer es war, kann er es sich vom Verursacher wiederholen bzw. den Ursprungszustand wiederherstellen lassen. Selbstverständlich sollte der Bauherr eine Versicherung abgeschlossen haben.
Grundsätzlich jedoch ist es absolute Pflicht die Nachbarschaft über Bauarbeiten individuell zu informieren.
Als wir gebaut haben, mussten wir bei der Stadt eine Genehmigung beantragen, dass wir den Fußweg und den Parkplatz nutzen sperren dürfen. Teilweise gab es auch eine halbseitige Strassensperrung bzw. für 3 Tage auch eine Vollsperrung. Wird das von der Stadt genehmigt, haben die Anwohner da keine Chance. Klar bedeutet eine Baustelle immer Einschränkungen, aber es ist ja nach kurzer Zeit auch wieder vorbei.
Bei uns sah schon der Kaufvertrag von der Stadt vor, dass wir eine Doppelhaushälfte an ein bestehendes Haus bauen mussten. Wir mussten logischerweise Teile des Vorgartens zerstören - natürlich wurde vorher alles fotografiert und die Steine sorgfältig weggenommen. Die Eigentümerin wurde bereits vor Beginn der Arbeiten über die Notwendigkeit informiert, dass ihr Vorgarten Schaden nehmen wird, aber dass dieser selbstverständlich wieder rückgebaut wird.

Hast du die Befürchtung, dass dort ohne Genehmigung gebaut und der Fußweg gesperrt wird oder stehen die falschen/keine Schilder, dann kannst du das dem Ordnungsamt melden. Für deine „privaten“ Schäden nimm eine Kamera und fotografiere. Es wäre schon optimal, wenn du die Baufahrzeuge auf „frischer Tat“ ertappst. Damit wendest du dich dann an den Bauherrn. Der Rest ist seine Aufgabe. Im Sinne einer guten späteren Nachbarschaft wäre es sicher gut, wenn du dem Bauherrn eine längere Frist gibst, den Schaden zu beheben. Sicher kann man in der Einbahnstraße wirklich mit den großen Fahrzeugen kaum manövrieren.

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Wenn ich sie richtig verstanden habe, wird der Vorgarten nicht durch die Baufahrzeuge beschädigt. Sondern durch private PKW, die an diesen vorbeifahren müssen.

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Es fahren Nachbarn durch den Vorgarten, nicht die Bauarbeiter.

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Hallo,

ich würde mich beim zuständigen Ordnungsamt erkundigen, was zu tun ist. Im Prinzip müsstest du deinen Vorgarten schützen, wie es hier ein User beschrieb. Aber dann kommt ja gar keiner mehr vorbei. #kratz Das kann es ja auch nicht sein.

Leider sind tatsächlich nur diejenigen zu belangen, die dir durch den Vorgarten fahren. Die müsstest du dann erwischen.

Zum Vergleich: Vor zwei Jahren war ich auf einer größeren Veranstaltung. Meine Kinder habe ich vom großen Partkplatz aus in einem Bollerwagen transportiert. Als ich endlich mit meinen Kindern über den riesigen Parkplatz geeiert war, stand vor der einzigen kleinen Ausfahrt ein PKW. #aerger

Es war tierisch eng und ich habe den PKW mit dem Bollerwagen touchiert. Hab dann brav die Polizei gerufen. Die Beamten regten sich tierisch über den rücksichtslosen Parker auf, sagten mir aber, dass leider ich für den Schaden voll aufkommen müsse. Begründung: "Weil er falsch parkt, müssen Sie trotzdem nicht dagegen schrabbeln."

Die Polizisten meinte, sie schreibt dem Besitzer, er müsse den Unfallbericht persönlich im Präsidium abholen. Da es nur eine sehr kleine Schramme war, ging sie davon aus, dass der Besitzer darauf keine Lust hat und die Sache auf sich beruhen lässt. War dann auch so. #rofl

Für mich lässt sich das auf deinen Fall übertragen: Bloß weil die Straße dicht ist, MUSS niemand durch deinen Vorgarten fahren. Die Verantwortung trägt derjenige, der es trotzdem tut.

LG

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Hallo, wir sind die Bauherren. Werde mich bei den Ämtern erkundigen, wie man da weiter vorgeht. Danke

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Natürlich die Fahrer die einfach durch den Vorgarten fahren. Oder ist dein Vorgarten auch noch Acker?

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Das sehe ich auch so. Nein, es handelt sich um einen wundervollen Steingarten mit geschotterter Einfahrt

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Kannst du in deinen Vorgarten nichts auf die Grenze stellen zum Bürgersteig?
Dann geht das nicht mehr.

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Wäre evtl. ne Lösung. Ich frag ihn mal. Danke

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Hallo, setzt den Bauträger schriftlich in Kenntnis das er sich in Verzug befindet- mit einer angemessenen Nachfrist. Sollte er dann nicht begonnen haben, geht alles an den Anwalt.

Wir haben auch noch vor dem Notarvertrag unsere Klauseln vorgelegt, sollte der Bauträger in Verzug kommen - und siehe da unser Haus (1 von 4) war als einziges noch vor dem Einzugstermin bezugsfertig. Unser Nachbarn, die erst Wochen nach uns einziehen könnten, hätten sich schon gewundert, warum uns immer Vorrang gewährt wurde.

Da an so einem Termin immer viel dran hängt, geht es nur so. Die Kosten die einem wegen eines späteren Umzuges entstehen, interessiert sonst so eine Baufirma erst mal nicht...

Unsere Bestandsimmobilie zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits verkauft, haben uns aber zusichern lassen dass wir dort bleiben dürfen bis unser Haus fertig ist. Somit waren wir doppelt abgesichert... Ich weiß ja nicht wie dringlich die Situation bei euch ist?

Lässt euch nicht einschüchtern. Natürlich freundlich bleiben aber bestimmt... dann merkt die Baufirma auch dass sie mit euch keine Spielchen spielen können.

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Sorry, hatte oben auf einen anderen Beitrag geantwortet.

In euren Fall ist wäre es wichtig zu erfahren ob die Baustelle ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt wurde. Klingt nämlich nicht so..

Die Baufirma muss nämlich auch abgeben wie sie Platz braucht und wie sichergestellt ist dass Anwohner & Co in der Zeit zu ihren Gründstücken kommen.

Auch zeitweise Vollsperrungrn können notwendig sein, sind aber dann anzukündigen.

Natürlich dürfen Personen nicht einfach durch euren Vorgarten fahren, aber die Baufirma hat dafür Sorge zu tragen dass es dazu nicht kommen muss.

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Ich glaube, das sollte woanders gepostet werden - hier geht es um Bauarbeiter, die die Straße zuparken ;-)

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Hallo,
wir hatten letztes Jahr beim Bau unseres Massivhauses ein ganz ähnliches Problem. Unser Bauträger die Prime massivhaus GmbH stand für den entstandenen Schaden seiner Mitarbeiter grade. Ich kann nur sagen, das mit den Baupartner mit Schäden die während der Bauzeit entstehen nix zu tun hat. Bei uns hat alles gut geklappt und würde immer wieder gerne bauen.

Grüße Simone