Wie mehr aus der Wohnfläche "rausholen"?

Wir haben ein Haus im Blick, dass wir von außen, also auch vom Grundstück kennen, von einem 3d-Rundgang (1.Eindruck) und einige Innenbilder + die Grundschnitte (ohne Maße) haben.

Baujahr 58. Dachfenster sind teilweise undicht, Keller scheint auch feucht zu sein. Zumindest sind außen rum so Ausblühungen und es platzt außen rum einiges an Putz ab. Es ist ein halbhoher Keller und ganz leichte Hanglage.

Das Haus ist m.M. ziemlich verbaut. Nun hat ein Bekannter von mir das Haus gekauft und wird es kernsanieren (er macht das beruflich, also professionell mit Bauteam) . Wir hätten die Möglichkeit, es danach kernsaniert zu kaufen oder halt vor Beginn der Sanierung sowas wie einen Bauträgerkaufvertrag zu schließen. Dann hätten wir bei Sanierung und Umbau die Gewissheit, dass es wird, wie wir uns das vorstellen, und auch eine Gewährleistung.

Meine Frage zielt jetzt aber darauf ab, wie man soviel wie möglich an Platz gewinnt. An Raumfläche. Unabhängig von den grundlegenden Sanierungen wie Dach, Elektrik, Kelleraußenisolierung und die Wasser/Abwasserleitungen. Es wird ja komplett in den Rohbau zurückgesetzt.

Es sind 108 qm Wohnfläche, 60 qm Nutzfläche. Im EG befinden sich, so wie eine Art U-Form um den Flur, ein kleines Duschbad, Küche, ein kleines Wohnzimmer sowie ein kleines Esszimmer. Ins Esszimmer kommt man nur durchs Wohnzimmer.

Hier würde ich die Küche verkleinern, indem ich die Wand versetze und damit das Bad vergrößere. Außerdem Wände so entfernen, dass wir eine (halb) offene Wohnküche erhalten. Also Küche, Wohn- und Esszimmer sozusagen ein großer Raum wäre (wäre dann L-Form). Mind. 2 Fenster mehr, davon 1 langes, denn ich könnte mir einen Balkon auf Ostseite vorstellen, den man dann vom Essbereich betreten könnte.

Und im Obergeschoss befinden sich 3 Schlafräume, eines davon ein Durchgangszimmer, sowie auch ein kleines Bad. Hier wüsste ich jetzt nicht viel rauszuholen, außer, wenn das Dach neu gedeckt wird, ordentliche große Dachfenster. Ansonsten sind die Zimmer ganz schön, nicht rießig, aber ausreichend, es liegt auch einiges an Fachwerk frei, was aber holzmäßig wohl iO. ist. Ich würde das Bad gerne in ein Zimmer mit Fachwerk legen, das wäre echt toll, dann fehlt mir aber ein Schlafraum. Wir müssten 1 Wand versetzen, damit des alles eigenständige Zimmer sind, und mehr ist oben m. M. nicht rauszuholen. Drüber ist ja nur noch das Kaltdach, der Flur auch echt klein.

Habt Ihr noch Tipps? So grob zumindest, es ist bestimmt eher schwierig, sich unter dem Text bildlich etwas vorzustellen.

Da der Keller halbhoch ist, kann man leider aus keinem Raum direkt in den tollen großen Garten... Daher die Alternative mit eine großen Balkon und darunter dann auch die Terrasse. Ostseite ist für uns auch völlig ok.

Und noch eine Frage. Duschbad unten, Wannenbad oben? Da das größere Bad dann nach meiner Vorstellung unten wäre und es so geplant werden würde, dass es mit einem Rolli befahrbar und nutzbar wäre, wäre eine bodentiefe Dusche im EG wohl sinniger?

Wir haben keinen Bedarf an behindertengerechtem Wohnen, aber für den Fall der Fälle bzw irgendwann muss man ja auch vllt mit einer Gehhilfe durch das Haus...

Bebauungsplan haben wir eingesehen, der spricht nicht gegen Fenster/Balkon/Terrassen. Und ja, sind nur Ideen von Laien. Uns gefällt die Lage, das Grundstück, das Haus. Ich hoffe, dass man es trocken bekommt mit einer Drainage, wenn der Keller die Ursache ist. Ansonsten würde ja eh alles an Installation rausgeschmissen und kaputte Wasserrohre wären demnach entfernt.

Viele Grüße 004

1

Bebauungsplan prüfen, ob vielleicht noch ein kleiner Anbau im EG möglich ist. Das bietet sich immer an für ein weiteres Zimmer, für ein separates Esszimmer, etc.

Um „gefühlt“ mehr Raum zu bekommen Wände raus reißen z.b. für eine offene Küche, Licht reinholen indem man Fensteröffnungen vergrößert,...

Und im DG erhöhen große Dachgauben den Nutzwert der Raumfläche enorm, weil man durch die niedrigen Kopfhöhen ja sonst sehr eingeschränkt ist die vorhandene Fläche auch zu bespielen.

Und noch ein Gedanke: Altes Haus kaufen und Generalunternehmer-Vertrag abschließen spart enorm Grunderwerbsteuer und weitere Kaufnebenkosten (Notar) ggü. schon saniert kaufen.

2

Vielen Dank!
Ja, mit dem letzten Absatz hast Du auch Recht, aber das ist nun zu spät, da er das Objekt bereits gekauft hat.

3

Hallo,

Ein paar Anregungen zur Raumplanung:
Da es im EG kein Schlafzimmer später einmal gibt, braucht man hier mMn auch kein barrierefreies Bad, da man im Alter dann eher eine Treppenlift installiert. Ich kenne so viele Personen, die im EG riesige Bäder haben und dann eh nur das WC ab und an benutzen.
Wenn möglich und nötig würde ich im OG eine Gaupe einbauen, sodass man eine Dusche im oberen Bad hat. Gaupen können auch bei Bedarf in die SZ gemacht werden. Die bringen nochmal ordentlich Platz und Höhe in die Zimmer.
Ich würde schauen, ob es möglich ist, die Sache mit dem Durchgangszimmer zu lösen, sollten einmal alle 3 SZ benötigt werden, weil dann wäre das ein großer Störfaktor.
Im Obergeschoss würde ich vom Schreiner Einbaukästen anfertigen lassen, die sich dann an die Schrägen anpassen.

Lg

18

Gauben sind vorhanden. Dusche passt oben auch, derzeit ist die Wanne drin und unten Dusche.
Die Durchgangszimmer könnten 3 separate Zimmer werden ohne großen Aufwand, das könnte auch klappen.
Wir haben jetzt aktuell 104 qm in meiner Mietwohnung. Von der Grundfläche ändert sich daher garnicht viel, außer die Dachschrägen. Und da sind Einbauschränke wirklich eine gute Idee.

Viele Grüße! 004

4

Du gehst hier so selbstverständlich davon aus, dass du Wände versetzen kannst. Das ist aber häufig eben nicht der Fall, weil es tragende Wände sind.

6

Ja, weil lt Plan die Wände innen keine tragenden Wände sind. Und es keinen Anbau gibt.

Ich hab mich mit dem Haus beschäftigt nach dem Motto: was wäre wenn man dieses und jenes so und so macht. Damit wir wissen, wie wir es brauchen. Wenn die Umsetzung an den Gegebenheiten, sprich tragenden Wänden, die es dann vllt doch sind, scheitert, ist das Objekt dann einfach nichts für uns. Aber mir ist es lieber, ich hab vorher einen Plan, als das ich hinterher anfange zu grübeln.

7

bei 108 am über zwei ebenen ist es nicht unwahrscheinlich, dass nur die Außenwände tragend sind. Und auch eine tragende Wand kann man entfernen, wenn man einen Unterzug einplant, etc. Ist alles eine Frage des Geldes.

5

Hallo,

mit der Frage würde ich einen guten Architekten bzw. eine gute Architektin beauftragen...

Die prüfen natürlich auch, ob sich eure Vorstellungen überhaupt umsetzen lassen.

LG

8

Sie hat mit Ihrem Bekannten ja offenbar einen Profi an der Hand. Als Architektin kann ich nur sagen, um einen Auftrag dieser Größenordnung reißt man sich da nicht gerade.

9

Darf ich fragen, warum so ein Auftrag für Architekten unattraktiv wäre?

weitere Kommentare laden
15

Was für ein Aufwand für so ein kleines Haus. Wer zahlt das denn alles?
Warum sucht ihr euch nicht ein Haus, das euren Vorstellungen eher entspricht?

19

Komische Frage, wer das zahlt ist doch klar! Und hier in der Region findet man überhaupt nichts mehr, da würde einem gar nichts anderes
übrig bleiben als einen Bestand zu kaufen der so halbwegs passt und es umzubauen. Und wer es als Familie schafft sich flächenmäßig zu reduzieren ist wohl eher zu beglückwünschen- auch im Sinne der Nachhaltigkeit.

16

Optisch vergrößern kann man auch mit großen Glasfronten oder Glasfenstern mit Flügeltüren. Je heller, desto freundlicher und größer wirkt es. Bei mir hat jedes Zimmer so große bodentiefe Fenster.

Freunde haben angebaut, das wurde so geschickt in das alte Haus integriert, dass es gar nicht als Anbau auffällt und wirklich gut aussieht.

In meiner Ankleide habe ich mir vom Tischler Schränke bauen lassen. Ja teuer aber was fürs Leben. Die sind optimal ins Zimmer integriert (Dachschrägen) und haben unglaublich Stauraum. Sind heute noch genügend Fächer frei.

17

Da gibt es ja so einige Anbauten an Altbauten, die ganz ganz furchtbar aus sehen...

Das mit den Einbauschränken ist eine gute Idee. Wenn die nicht so tief sind, dass darin alles verloren geht ;-)

VG 004