Hallo ihr Lieben,
Wir haben Ende der Woche zwei Termine bei unterschiedlichen Baufirmen, um mal abzustecken, welche Kosten da auf uns zukämen. Bauplatz ist in Aussicht. Deshalb wollten wir schauen, ob es inklusive Haus dann noch stemmbar wäre für uns.
Jetzt zu meinen Fragen:
Kostet die reine Beratung schon was, wenn die Firmen den Vorschlag auf ein konkretes Grundstück münzen?
Und brauche ich außer dem Bebauungsplan noch etwas? Auszug aus dem Grundbuch o.ä.?
Vielleicht noch zur Info es handelt sich einmal um eine Fertigbaufirma, die in ganz Deutschland agiert und einmal um eine regionale Firma (kein Fertighaus), die in Holzständerbauweise baut.
Lg hannalala, die nie bauen wollte, sich jetzt aber evebtuell doch mit dem Gedanken anfreunden muss 🙈
Termin Baufirma
Hallo!
Ich war bei 5 Anbietern und habe keinen Cent für die Beratung bezahlt.
Allerdings habe ich davon profitiert, dass wir schon wussten, was wir wollen. Also wieviele qm, Zimmer.
Außerdem habe ich in NRW darauf geachtet, dass der Kaufvertrag für das Haus keinen Bezug zum Grundstück hat, um die Grunderwerbssteuer nicht auf beides zahlen zu müssen.
Wie realistisch die Angst ist, weiß ich nicht. Es war der Tipp von Makler.
Liebe Grüße!
Wenn man wirklich frei wählen kann mit wem man baut, dann fällt die Grundererbssteuer nur auf das Grundstück an. Bei Dir scheint das ja der Fall gewesen zu sein, da Du bei verschiedenen Anbietern warst. Angst ist dann unbegründet.
Alles andere ist ein Koppelgeschäft und Steuer ist auf beides fällig. Ganz egal wie die Verträge dann gestaltet werden.
Bei "Tipp vom Makler" wäre ich ganz ganz vorsichtig: die Masche mit der Trennung durch windige Konstruktionen ist nicht ganz unüblich beim Verkauf von Gründstücken mit Bauträgerbindung. Das FA ist nicht blöd. Wenn es nichts merkt, ist der Dumme dennoch ausschließlich derjenige der die Steuer hätte zahlen müssen.
So ganz richtig ist das nicht. Nur weil man frei entscheiden kann mit wem man baut heißt es nicht, das man nicht doch auf alles Grunderwerbsteuer zahlen muss. Zb wenn du das Grundstück von einer Baugesellschaft kaufst und dann auch mit der baust. Wir haben deshalb von einer Baugesellschaft gekauft und mit jemand anderen gebaut. Vg
Hallo Hannalala,
zu Deinen Fragen: für die Termine nimm Bebauungsplan und Plan des Grundstückes+Umgebung (Straße, Nachbargrundstücke) mit oder schicke beides am besten vorab schon zu. Den B-Plan solltest Du möglichst auch selber verstehen und hast dazu eine grobe Idee wie Dein Haus aussehen könnte: Baustil, ungefähre Wohnfläche/Anzahl Räume, Keller ja/nein. Die Firmen können dir problemlos Kosten für ihre Standardhäuser nennen. Für Planung und Beratung zahlen würde ich in der Phase noch nichts, auch wenn manche Firmen das aktuell evtl. verlangen.
Ob das Haus sinnvoll zum Grundstück passt oder ob hohe Baunebenkosten o.ä. auf Dich zukommen das wird ggf. offen bleiben. Detailplanung ist zwar mit das wichtigste beim Hausbau - wie ich finde - in der frühen Phase ist das aber noch nicht zielführend. Ausser ihr wisst schon exakt was ihr wollt, aber dann hättest Du hier nicht gefragt..
Wir haben es so gemacht, dass wir bei solchen Terminen zunächst nur vergleichbare Kataloghäuser besprochen haben, um die Firmen kennenzulernen. Dazu ein paar Änderungen am Grundriss und Sonderwünsche bei der Ausstattung, um zu sehen wie mit individuellen Wünschen umgegangen wird.
Um die Gesamtkosten abzuschätzen brauchst Du keine Baufirma. Diese beraten auch nicht, sondern verkaufen ihr Produkt. Das Haus macht nur einen Teil der Kosten aus. Es fehlen diverse Leistungen um die Du Dich selber kümmern musst. Das nimmt Dir niemand zuverlässig ab. Dennoch helfen solche Termine natürlich um die Hauskosten und Ansprüche kennenzulernen. Ein Bausachverständiger schon vor Vertragsunterschrift hilft Kostenfallen aufzudecken.
Für das Haus kann man bei moderaten Ansprüchen mit etwa 2000€ je m² Wohnfläche rechnen, je nach Gegend auch mit 2500€. Teurer ist immer möglich. Das Haus ist damit einzugsfertig, nicht nur schlüsselfertig.
Beispiel:
119t€ Grundstück + Kaufnebenkosten
20-60t€ Baunebenkosten
50-100t€ optionaler Keller
30-60t€ Aussenanlage (Pflastern, Garten, Entwässerung, Garage, Terrasse)
300t€ Haus 150m²*2000€/m²
20-40t€ Inventar (Küche, Möbel, Lampen, ..)
Es gibt da Foren in denen das ausführlichst behandelt wird, am Ende zählt aber Dein konkretes Vorhaben zu den gegebenen Bedingungen.
Der Preis entsteht am Ende durch Deine Ansprüche/Disziplin, Wohnort, besondere Gegebenheiten wie schwierige Erschließung, Hanglage o.ä.
Der Grundriss ist später nicht änderbar und entsprechend wichtig. Eine ausführliche individuelle Planung passend für Dein Grundstück und Deine Ansprüche darfst Du von Baufirmen nicht erwarten. Ein einfaches flaches Grundstück mit Zugang von der Nordseite eignet sich besser für ein Kataloghaus als ein Grundstück am Hang mit Straße an der Südseite.
Wir haben es so gemacht, dass wir für den Grundriss einen eigenen Architekten genommen und bezahlt haben, da bei den Kataloghäusern immer irgendetwas nicht ganz zum Grundstück passte. Mit den ("kostenlosen") Architekten der Baufirmen sind wir nicht sinnvoll weitergekommen. Die kleineren Baufirmen sind offener für "mitgebrachte" Pläne.
PS: Wohne auch in einem selbst gebauten Haus obwohl ich nicht bauen wollte. Die Bauphase war sehr stressig. Das Haus ist die nächsten Jahre problemfreier und auch besser auf uns zugeschnitten als ein gebrauchtes Haus.
Tausend Dank für deine ausführliche Antwort!
Grundstücksfläche, Zimmer usw. wissen wir schon... wollen auch am liebsten nicht mit einer Fertighaus-Firma bauen, weil das Grundstück denke ich nicht ganz einfach ist zum Bauen. Aber rein interessehalber wollen wir uns einfach mal anhören, was sie zu sagen haben und wie das so ablaufen würde 😌
Bei der kleineren, regionalen Firma kann ich es mir schon eher vorstellen. Wir sind auch persönlich bekannt und unsere Wünschen würden sicher berücksichtigt werden..
Also noch mal vielen Dank für deine Tipps und auch die Richtwertr! Da kann man auch schonmal grob kalkulieren 👍🏼
Wenn Du solche Firmen bei Dir hast dann ist das sehr viel wert. Bauchgefühl und Chemie sind wichtiger als 10 oder 20t€ mehr oder weniger die irgendwo im Vertrag stehen und am Ende oft nur ein Richtwert sind.
Die größeren Firmen haben wir früh aussortiert, da die überregionalen bei uns in der Gegend preislich nicht konkurrenzfähig waren. Große Firma bedeutete bei unseren Gesprächspartnern auch nicht immer große Kompetenz. Das muss aber natürlich nicht bei Euch oder für alle Firmen gelten.
Beim Bau haben wir gelernt, dass Probleme und Fehler kaum vermeidbar sind und bei jedem Gewerk vorkommen können. Den Unterschied macht nur der Umgang damit aus. Wir hatten Verträge mit ca. 20 Firmen. Eine Firma war uneinsichtig, brauchte einen Gutachter, Baustopp usw., braucht kein Mensch. Die anderen Firmen haben aufgrund des konstruktiven Umganges mit Problemen einen positiven Eindruck bei uns hinterlassen, ganz egal wie blöd, klein oder groß der Fehler oder Mangel war. Wenn man schlüsselfertig mit nur einer Firma baut, dann gehört diese Firma besser letzterer Spezies an. Danach würde ich heute versuchen die Firma oder Firmen auszuwählen.