Eigenheim aber irgendwie unzufrieden

SILOPO UND LANG
(Musste es einfach mal los werden)

Hallo zusammen.
Ich hoffe auf Austausch, vielleicht Gleichgesinnte...
Irgendwie habe ich das Gefühl, plötzlich materiell zu sein. Jedenfalls, was die Wohnsituation angeht. Wir haben jetzt endlich ein Eigenheim, was mir am Anfang trotz dem einen oder anderen Kompromiss, sehr gut gefiel. Aber dennoch erwische ich mich dabei, dass ich das Gefühl habe, "andere" (meist Fremde, nicht das direkte Umfeld) wohnen besser als wir.
Mein Traum war immer ein freistehendes Einfamilienhaus mit grosem Garten. Geworden ist es ein Reihenendhaus mit kleinem Garten. Grund dafür sind natürlich die extremen Immobilienpreise. Wir wollten ein bezahlbares Haus, welches noch Urlaub und "Kaufen außer der Reihe" zulässt, Essengehen, LEBEN. Das können wir mit diesem REH. Aber ich trauere oft Häusern oder auch Gegenden nach, wo ich gerne leben möchte, es finanziell aber überhaupt nicht machbar ist, weil zu teuer. Die meisten unserer Freunde haben Eigenheim, überwiegend RMH, andere Ausnahmen haben Geerbt oder finanzielle Unterstützung erhalten. Und ehrlich? Alle, die auch "nur" in einem Reihenhaus Leben, sind zufrieden. Sie sind glücklich und lieben ihr Zuhause. Zeigen stolz Veränderungen, das neu gemachte Wohnzimmer oder oder oder. Und ich ?? Ich bin traurig, nicht so leben zu können, wie wir es uns immer erträumt haben. Mein Mann ist zufrieden. Betrachtet die Sache ganz anders, hat sich von dem Gedanken "DAS freistehende Traumhaus mit Doppelgarage und Riesen Garten" frei gemacht. "Ist halt nicht bezahlbar". Wo er ja recht hat, das weiß ich auch. Aber immer wenn ich spazieren gehe und schöne Häuser sehe kommt in mir der Gedanke "ach, was wäre das schön"..... Ich betrachte aber nicht, was ich habe. Freunde von uns wohnen in einem kleinen RMH, kein Garten, nur eine kleine Terasse. Sie sind immer so stolz, wenn sie sich was neues auf die Terrasse stellen. Sie erfreuen sich an allem was sie haben. Klar, was größeres oder eigenes wünschen sie sich ist aber nicht drin. Aber jammern tun sie deswegen aber auch nicht, sondern nehmen es ganz einfach hin. Wieso nicht ich ????
Ich Habe eine wunderbare glückliche Ehe, 2 gesunde Kinder. Perfekt. Aber oft sitze ich hier, schaue in den Garten und denke "man.... der ist wirklich klein" oder "andere haben es besser".
Haben es alle Anderen denn wirklich besser ??? Wieso vergleiche ich eigentlich mit fremden Menschen oder Erben??

So war ich nie! Das macht mich total fertig...

Tut mir leid für das lange Gejammer

1

Träumen kann man ja weiterhin, aber du scheinst ja richtig unzufrieden zu sein.
Früher dachte ich mal, ich möchte auch ein freistehendes EFH mit großem Garten.
Inzwischen bin ich echt froh, dass ich keinen großen Garten habe, weil ich den zeitlich gar nicht bewältigen könnte.

Kannst du in deinem haus nicht auch Vorteile sehen?
Wenn man voll arbeitet und einen großen Garten hat oder aber älter wird und körperliche Maleschen hat, kann ein großer Garten echt zum Graus werden.

Hm, ich hätte gern eine Villa mit kleinem Park ;-)
Aber die 2-3 Mio sind eben nicht drin :-D und ob man das dann alles wirklich so toll fände?
Macht viel Arbeit bzw. bräuchte man Dienstleister, um es top zu halten.

Du sagst selbst, dass du, was du hast nicht betrachtest.
Wie du es positiver sehen kannst, kann ich dir leider auch nicht sagen.

3

Unser Haus finde ich ganz schön. Wir haben genügend Platz und mehr brauchen wir auch nicht. Wir haben 155 qm zzgl 40 qm Nutzfläche. Das langt und mehr tut nicht Not. Wir wohnen noch nicht lange hier, klar ist dann noch nicht Alles fertig oder so dekoriert, wie man es sich vorstellt. Geld wächst leider nicht auf dem Baum 😅 so richtige Gartenmenschen sind wir auch nicht, aber ein bisschen mehr dürfte es schon sein. Vorher war unser Garten 3x so groß. Da gab es nur die Fragen " wo stellen wir das Klettergerüst auf und wo den Pool ???" Jetzt ist es eher "hm, was könnte man denn hinstellen? Hier das Planschbecken? Vielleicht noch ne kleine Rutsche?"
Ja ich weiß, ein großer Garten bedeutet viel Arbeit. So wir auch eigentlich nicht sooo die Lust zu haben. Aber die Kinder hätten da definitv mehr von.
Mehr geht immer, mehr geht in jeder Lage. Ich glaube auch, dass das normal ist. Gibt bestimmt einige, die gerne anders wohnen würden, es aber finanziell nicht passt aber die sind dann aber auch augenscheinlich im reinen damit. Und trauern nicht dem nach, was nicht geht. :/ ganz schön dumm von mir, ich weiß... :(

2

Hi

Ein gewisses Mass an Ambitionen und Träumen ist gut fürs Vorwärtskommen im Leben. Willst du aber wirklich im Sinne der Verbesserung ein anderes Haus oder willst du gar am liebsten zurück zum Elternhaus? Du hängst doch noch so daran und hast massive Ängste anderswo..
Kommst du wenigstens mit der Lärmsituation nun besser klar?

LG

4

Hey du.
Mit dem Lärm komme ich immer noch nicht so zurecht. Mal mehr, mal weniger. Irgendwie denke ich immer nur "wäre die Straße nicht, dann könnte es gut sein hier."
Ich weiß nicht,ob es wirklich nur das ist. Mein Gefühl sagt es mir. Abstriche mjss man ja immer machen ,hatte ich beim Kauf ja auch. Da war der Lärm nicht present. Ich war so nie.... Ich weiß nicht, was los ist. Ich kann doch nicht etwas nachtrauern, was nicht drin ist ?? Bzw was wir nicht wollten. Auf Leben verzichten, Essen gehen, verreisen.... darauf verzichten wollten wir nicht. Ich glaube, wenn ich in meinem Traumhaus wohnen würde, wäre ich dann unglücklich, weil wir nur fürs Haus leben. Auch nicht das richtige....

5

Du betrachtest eure Situation sehr differenziert - das ist schon mal gut. Jetzt muss nur noch das Herz akzeptieren, dass die Änderungen, die nun stattgefunden haben, real sind. Erstens, lass dir dafür Zeit und zweitens, es ist ganz okay (und gesünder), jetzt zu 'leben' und zeitgleich - wenn möglich - etwas Geld beiseite zu schieben, um sich später DEN Traum zu erfüllen. Ihr seid doch noch so jung - da kommt noch mehr! Das Leben ist nicht an dem Ort zu Ende, wo man gebaut hat. Ihr habt es später immer noch in der Hand, euren Wohnort zu ändern.

weiteren Kommentar laden
7

Hi :)

Ich schreibe mal aus der Sicht einer Person, die "nur" zur Miete wohnt ;)

Mein Mann und ich sind Anfang 30 und wohnen in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Garage und einem Vorgarten in einem Zweifamilienhaus. Wohnfläche ist ca. 86 qm, dazu noch ein Wintergarten, Keller und Dachboden.

Eigentlich könnten wir uns finanziell schon ein Eigenheim leisten, aber irgendwie ist das auch so viel Verantwortung. Hier regelt der Vermieter alles, uns entstehen kaum Kosten. Z.B. gibt's ne neue Heizungsanlage, die war unglaublich teuer, der Rasen war hin, schon kam ein Gärtner, usw.

Da wir nur ein Kind planen, reicht uns der Platz auch :)

Wir wohnen aufm Dorf, aber die Gegend ist teuer. Häuser, die mir gefallen würden (Garten, vier Schlafzimmer, zwei Bäder, Garage) kosten 400.000 € aufwärts.

Ich bin glücklich mit dem, was ich habe und ich denke, du wirst auch noch viele positive Aspekte an eurem Haus finden :)

8

Ich kenne diese Gedanken von meinem Mann. Der sieht auch immer nur das, was er nicht hat und ist ständig unglücklich. Kann dir da leider nichts raten.
Ich selber habe mir "Dankbarkeit" angewöhnt. Ich versuche, in jeder Situation erst mal das Positive zu sehen und dafür dankbar zu sein. Das verändert den Blick.

9

Eigentlich weißt du ja sehr genau, was der Schlüssel zum Glück ist, du willst ihn nur nicht drehen. 😅
Zufriedenheit und Glück fängt bei dir selbst an. Nicht bei deinem Haus. Du sagst ja selbst: in einer Villa wärst du nicht zwangsläufig glücklicher! Für was wäre die Villa besser? Für dich persönlich oder für die Außenwirkung und dein Ego?
Es gibt einen berühmten Spruch: "There are two ways to get enough: one is to accumulate more and more. The other is to desire less."
Und Albert Einstein sagte mal:"Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern." 😅
Das ist dein Leben und das ist der Ort, an dem du sein sollst und es klingt für mich eigentlich sehr schön!
Und noch ein paar Tipps: Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen. Blicke nicht ständig auf das, was fehlt. Sei dankbar. Schätze Erfahrungen höher als Dinge. Lächle öfter. Liebe viel.

10

Ich habe mich beim ersten scrollen durch die Immobilien von Einfamilienhaus mit Garten verabschiedet. Das war vor Jahren. Als Kind habe ich schon Grundrisse meines Hauses aufgemalt.
Kannst dir vorstellen ... wie schwer das war. ;)

Jetzt wird es vermutlich ein sehr, sehr kleines MRH mit Mini Garten, aber super schön gelegen und 4! Etagen :/ ... aber ich freu mich drauf auch das persönlich zu gestalten und vor allem, weniger Arbeit. Ich seh und weiß wieviel Arbeit ein größeres Haus macht und darauf habe ich nun wirklich keine Lust mehr. ;)

11

Als ich deinen Post gelesen habe, mußte ich an dieses Buch denken:

https://www.amazon.de/Liebe-hast-dann-bekommst-willst/dp/3426876167

Die Autorin beschreibt darin eine tolle Methode, wie man langfristig echt glücklich wird mit dem was man hat bzw, wie sich dadurch plötzlich neue Wege eröffnen und man bekommt, was man sich wünscht.

Probiere es mal mit Dankbarkeistlisten. Schreibe täglich 10 Dinge für die du dankbar bist und wenn es nix gibt, dann schreibe die Dinge auf, die dich nerven, stören, über die du jammerst, aber schreibe immer davor: "Ich bin dankbar für..."

Also:
1. Ich bin dankbar, dass ich mich ständig vergleiche und dann das Gefühl habe schlecher da zu stehen als andere
2. ich bin dankbar, dass ich mich nicht darüber freuen kann in einem Reihenendhaus zu wohnen
3. ich bin dankbar, dass ich mich nicht über den Garten freuen kann, weil cih denke, dass er zu klein ist
4.- ich bin dankbar eine glückliche Ehe zu führen

usw.... uswf... wenn man das eine Zeit lang macht, dann kommen einem dazu imemr mehr gedanken und ich bion dadurch z.B. zu dem Kern gekommen, weswegen ich WIRKLICH traurig bin, weil das ganze oberflächliche sind nämlcih oft nur Sympthome...

Was auf jeden Fall stimmt, du wirst deine Einstellung ändern müssen, wenn du glücklich sein willst, das Buch hilft dir evtl dabei...

Und dann.... du bist nicht die einzige, der es so geht, aber andere reden vielleicht nicht darüber oder zeigen es nicht... oder gibst du deinen Freundinnen gegenüber zu, dass du eigentlich unzufrieden mit dem Haus/der Wohnsituation bist?

#liebdrueck

13

Ich habe mir das Buch bestellt. Vielen Dank für den Tipp. Ein Versuch ist es ja wert. :)

15

Ich wünsche dir viel Erfolg damit.... man macht es normal mit einem Partner, im Team... wenn du niemanden dafür findest schreib mich gerne nochmal privat an #winke

12

Hallo,

wenn Dir so viel daran liegt, zieht aufs Land
Da sind Immobilien billiger.

Zentral, freistehend, mit grossem Grundstück und günstig ist eine Kombination, die bei Häusern in den wenigsten Ecken Deutschlands existiert.
Mindestens einen Parameter muss man ändern.

LG

Heike

14

„Wenn du im Herzen Frieden hast, wird Dir die Hütte zum Palast“

Steht in einem Zwergenwald in Österreich im Zwergenhäuschen;-)
Dieser Spruch ist so wahr! Nicht nur bei Häusern, auch bei vielem anderen versuchen wir uns glücklich zu kaufen. Klappt aber nicht, also noch mehr Konsum.,..usw. vielleicht solltest du mal deiner Undankbarkeit auf den Grund gehen. Was hindert dich am glücklichsein? Wieso vergleichst du dich?

Du hast dieses Haus bewusst gekauft, freu dich,dass du die Möglichkeit hattest oder sieh wie gut es dir geht!! Ansonsten: änder was.

Bzw: ich träume auch vom EFH mit Garten. Kann ich mir aber ebenso nicht leisten bei 500.000€ aufwärts. Da bleib ich lieber in meiner Mietwohnung als mein ganzes Leben ein 2.Wahl Haus abzubezahlen.

Ihr habt diese Entscheidung aber nunmal getroffen, nun liegt es bei dir. #klee