Hauskauf - was beachten?

Hallo zusammen,

wir haben uns kürzlich ein Haus angesehen, das wir gerne kaufen würden.

Es ist genau das, was wir schon lange suchen und liegt preislich deutlich unter unseren Erwartungen.

Das Haus ist in keinem guten Zustand. Aufgrund des geringen Kaufpreises haben wir auf ein Gutachten verzichtet. Notfalls würden wir es komplett abreißen und neu bauen.

Die Finanzierung hatten wir schonmal aufgrund eines anderen Objekts besprochen, das wir dann doch nicht genommen haben. Das passt alles.

Ich würde mir jetzt noch einen Grundbuchauszug geben lassen.

Muss ich sonst noch auf irgendwas achten? Mir kommt das alles so wenig vor.

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Hallo
das Haus wird wohl so "günstig" sein, weil es wohl keinen guten Zustand hat. Wenn Elektrik, Heizung, Fenster, Dach und der Innenausbau gemacht werden müssen kommt ja noch ein gutes Sümmchen auf euch zu. Dann ist der Preis doch gerechtfertigt? Mir wäre nur wichtig , dass die Grundsubstanz stimmt. Also keinen nassen Keller/Mauerwerk, keine Feuchtigkeitsschäden. Dann kann man das Haus nämlich kernsanieren und nach eigenen Wünschen gestalten. Wenn die Kosten des Hauses und der Sanierung der Kosten gleich käme wie ein Neubau +Abriss und ihr euch das finanziell leisten könnt dann würde ich neu bauen .Bei nassem Mauerwerk würde ich auch eher zum Abriss+Neubau tendieren oder zum Nichtkauf.
Wir haben uns letztes Jahr ein Haus BJ. 1964 gekauft für 180.000€ . Wert dieses Hauses lag aber bei 160.000€ , da alte Elektrik, Wasserleitungen, Heizung, einige Fenster nicht mehr in Ordnung waren bzw in die Jahre gekommen sind. Ist hier in der Gegend ein ganz normaler Preis für ein gut erhaltenes Haus in traumhafter Lage in dem Alter. Wir haben nur mehr geboten, weil wir das Haus unbedingt wollten. Elektrik, Wasserleitungen + Abfluss , einige Fenster haben wir komplett alles erneuert + kompletter Innenausbau ALLES in Eigenleistung. Spart tausende Euro.

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Ja klar, vom reinen Wert des Hauses her ist der Preis gerechtfertigt. Würde nur sonst niemand zu dem Preis abgeben weil die Nachfrage hier einfach so hoch ist, dass sich immer wer findet der deutlich mehr zahlen würde.

Geht mir auch gar nicht drum warum es so günstig ist. Ich will nur wissen ob ich irgendwas übersehe wenn ich das jetzt einfach so nehme - mit der Option Abreißen kann mir der Zustand ja im Grunde egal sein.

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"Elektrik, Wasserleitungen + Abfluss , einige Fenster haben wir komplett alles erneuert + kompletter Innenausbau ALLES in Eigenleistung. Spart tausende Euro."

Klar, wenn man ein Haus komplett in Eigenleistung baut, spart man noch mehr. Kostet aber unendlich viel Arbeitszeit.

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Und gerade weil es so günstig ist und euch das komisch vorkommt würde ich ein Gutachten erstellen lassen. Häuser , die bei uns in der Region z.B. nur um die 50.000€ kosten sind absolute Abrisshäuser oder Fässer ohne Boden. Keine Ahnung was ein Abriss kostet aber denke ist noch günstiger als ein Bauplatz. Der kostet hier im Durchschnitt für 600m2
60- 100.000€.

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Also für 50.000 kriegt man hier auch kein Abrisshaus. Wir hatten inkl. Sanierung mit 700.000 gerechnet und befürchtet es würde teurer.

Jetzt wäre es aber so günstig, dass wir für die gleiche Summe tatsächlich abreißen und neu bauen könnten.

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Hallo
#sorry aber das klingt etwas leichtsinnig. Du weißt doch gar nicht genau, was alles in dem Haus steckt. Wie schon jemand geschrieben hat, kann auch ein Abriss richtig ins Geld gehen.
Wenn ihr nicht gerade Geld, Zeit UND Nerven (!!) ohne Ende habt, würde ich so einen Kauf niemals ohne Fachmeinung tätigen. Da geht es ja auch darum, ob Änderungen nach eurer Vorstellung überhaupt möglich wären (wenn wir von einer Sanierung ausgehen).

LG

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Gerade beim günstigen Preis einen Gutachter mitnehmen. Oder zumindest jemand der sich sehr gut (auch in der Region) auskennt.

Aus Erfahrung:
Wohnrecht abklären. Gerade bei Alleinlage und Leerstand.
Altlasten prüfen (im Boden, im Haus usw.).
Geschichte von Haus und Wohngebiet recherchieren (Bergbau?)
Bebauungsplan anschauen (ist zum Beispiel ungünstig, wenn einem auffällt, dass man nur 80cm hohe Zäune setzen darf, aber Doggen hält)
Ist ein Abriss und Neubau überhaupt möglich?
Denkmalschutz?

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Evtl solltest Du sicher sein, dass in dem Altbestand keine Schadstoffe verbaut sind (Asbest, evtl als Eternit Rohre etc...) je nach Baujahr, sonst ist die Abriss Entsorgung plötzlich mega teuer und es kann Dir nicht mehr ganz egal sein wenn Ihr es abreißen lasst...

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Ich würde unbedingt noch einmal mit jemandem da durchgehen, der Ahnung hat. Wir haben damals eine Architektin gebucht. Die Kosten dafür gemessen an der Verschuldung für das Haus insgesamt sind wirklich marginal. Da darf man nicht am falschen Ende sparen. Die kann erkennen, ob es feucht ist im Keller oder ob Asbest verbaut wurde oder was man überhaupt stehen lassen könnte oder welche Kosten ungefähr auf euch zukommen. Das ist wirklich Gold wert. Würde ich nie ohne machen.

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Du Schreibst, ihr habt 700.000 eingeplant.
Das muss man bei uns auch rechnen, egal ob Neubau oder älteres Haus, dass man renoviert.

Darf man fragen was das alte Haus kosten würde und wie groß das Grundstück ist?

Du schreibst, es würde sich auch lohnen das Haus abzureißen und neu zu bauen.
Bist du da sicher, dass ihr da nicht weit über die 700.000 kommt dann ?

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Das hab ich grade auch gedacht...

Bei einem Altbau gilt ja Bestandsschutz, das heißt, egal wie gebaut ist, es darf so bleiben. Bei einem Neubau gelten ja immer die neuesten Bauvorschriften. Wir sind hier in einem Erdbebengebiet mit Schneelast - da muss ein Neubau wesentlich (!!!) stabiler gebaut sein, alsman das bei Altbauten einfach lassen darf...

Selbst wenn man ein Fertighäuschen hinstellen lässt, kriegt man erstaunlich wenig Haus für erstaunlich viel Geld - finde ich als Altbau-Selbst-Sanierer... Mich würde schon die Anzahl Steckdosen je Raum auf die Palme bringen 😅 wenn man da Sonderwünsche äußert, sind 500.000 weg wie nix, ohne Keller, ohne Garage... wenn dann das alte, baufällige Ding schon 200.000 kostet 🤔

Wenn ich was abreißen muss, darf es nie und nimmer mehr kosten als der reine Bauplatz, evtl. Sogar weniger, weil ja noch Abrisskosten kommen. Wenn ich das dann nicht auf Anhieb selbst beurteilen kann, ob sanieren oder abreißen, MUSS ein Sachverständiger mitkommen und ein Urteil fällen...

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'Darf' nicht mehr kosten ist ja schön und gut. Es wird aber einfach deutlich mehr gezahlt. 😭
Beim letzten Abrisshaus, das wir uns angeschaut hatten, lag das höchste Gebot schon 50.000 über dem Grundstückswert...und die Maklerin wollte nochmal abwarten weil es ihr noch zu wenig war.

Bei diesem jetzt entspricht der Preis dem Grundstückswert und wir würden uns den Makler sparen. Dazu kommt, dass es uns aufgrund der Lage und der Grundstücksgröße tatsächlich mehr Wert wäre als die anderen Häuser, die wir bislang angeschaut haben.

Den Preis für einen Neubau hatten wir uns mal grob abschätzen lassen. Kann natürlich sein, dass es teurer wird aber ich denke nicht in nicht mehr stemmbarem Umfang.

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