Nachhaltigkeit vs. Gesundheit

Hallo,

nach einer (zugegeben recht reißerischen) Reportage auf RTL diese Woche frage ich mich (wieder mal 🙈), wo ich etwas ändern sollte und was so bleiben darf.

Die Kernaussage war wohl Plastik ist schlecht (wissen inzwischen alle). Jeder Mensch hat Mikroplastik in sich und besonders zugesetzte Stoffe wie Weichmacher sind gesundheitsschädlich.
4jährige Kinder hatten (Gift-)Stoffe im Körper, die seit Jahren verboten sind.

Die gute alte Teigschüssel meiner Großtante weiter zu verwenden ist nachhaltig. Setzt sie jetzt Giftstoffe frei die inzwischen verboten sind? Sollte ich sie jetzt ersetzen?

Und das ist ja nicht nur die Teigschüssel. Das Spielzeug aus meiner Kindheit oder gebraucht gekauft, die Melaminteller für die Tageskinder...
Wenn ich da durch das Haus gehe, sammelt sich wirklich eine Menge an.

Und dann komme ich jedes Mal an den Punkt, wo mich die Auseinandersetzung mit diesen Themen so anstrengt, dass ich es verdränge und alles bleibt, wie es ist. 🤷‍♀️

Wie macht ihr das? Wo habt ihr angefangen?

Und was wertet ihr höher? Keine weiteren Ressourcen verbrauchen für Dinge die bereits vorhanden sind oder Dinge die evtl. gesundheitsschädlich sein könnten nach und nach ersetzen?

Lg
Beerle

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Ich sag jetzt mal so das man die ganze Welt nicht auf links drehen kann. Aber such dir einen gesunden Mittelweg aus! Sonst kommt man am Ende nur vom Hundertsten ins Tausendste und findet doch keine Ruhe. Alle Baustellen kann man gar nicht gleichzeitig bearbeiten.

Ela

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Schade, dass ich das nicht als die perfekteste Antwort auszeichnen kann :-D:-D
Kriegst halt 5 Herzchen extra.
LG Moni

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Ich schick dir ne PN.

Ela

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Wenn Du schon beim Haushalt bist:

Nach Möglichkeit von Beginn an wenig und in vernünftiger Qualität kaufen.

Vorhandene Dinge wie Oma‘s Porzellan und Geschirr konsequent nutzen. Partygeschirr aus Plastik oder Bambus kommt hier nicht ins Haus.

Schraubgläser statt Plastikdosen.

Und da ich nicht erst seit heute so denke, habe ich wenig Plastik, welches vorbelastet sein könnte.

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Insbesondere keine Tupperware oder Ähnliches. Das hat meine Mutter schon vor 30 Jahren abgelehnt. Kluge Frau. 😉

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Ich habe die Reportage nicht gesehen. Ist Bambus auch gesundheitsschädlich?

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Ich ersetze langsam aber sicher. Auch das kann ja nachhaltig passieren. Ist die Plastikschüssel noch intakt, behalte ich sie, lösen sich wie bei Rührschüsseln langsam unten Fasern ab ist sie eben nicht mehr intakt. Ersetze ich Intaktes verschenke ich es. Es gibt genug Leute die sich keine Edelstahlrührschüssel leisten können und sich sonst eine neu produzierte aus Plastik kaufen würden. Ich versuche mir Gedanken zu machen wie ich es ersetzen kann damit es möglichst mein ganzes Leben hält.

Oft nutze ich auch Weihnachten um mir was schenken zu lassen, bevor was kommt was ich nicht brauche. Oder ich wünsche mir sogar bewusst dass die Dinge gebraucht gekauft werden.
Und ich kaufe viel gebraucht, Spiele, Spielsachen sowieso, aber inzwischen sogar Kleidung für mich.

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Was ist an Edelstahlrührschüsseln gesund? Ich hab mir hier mit dem Rührgerät ind er Edelstahlschüssel kleine Metallpartikelchen abgeschlagen, die dann im Teig sogar zu sehen waren... kam mir irgendwie auch nicht wirklich gesund vor.

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Mich macht sowas auch verrückt. Ständig wird einem erzählt was alles gefährlich und schädlich. Und dann gibts auch noch 100 verschiedene Meinungen dazu.

Aluminium ist auch gefährlich.
Hast du Klamotten aus Fleece? Die geben seit Jahrzehnten Mikropastik ab. Autoreifen ebenso. Weißt du unter welchen Bedingungen deine Kleidung produziert wurde?
Und erst das Acrylamid... das ist Krebserregend.
Was dünstet die Wandfarbe aus?
Und so weiter un sofort #schwitz

Ich habe gehört, dass gerade alte oder gebrauchte Spielsachen besser sind weil die Schadstoffe schon verflogen sind.

Ich würde die Sachen behalten.

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Zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit geht bei mir die Gesundheit vor. Ja, mein Kleiner hat mein 30 Jahre altes Duplo, aber nicht die Quitscheente, die zwar intakt ausschaut, zu 100% aber genau die Weichmacher enthält, die jetzt als ganz eindeutig krebserregend gelten und verboten sind. Die alte Rührschüssel meiner Oma, die intakt ist, nehme ich vielleicht um mal nen Rührteig zu machen, aber nicht um die Tortenfüllung über Nacht drin ruhen zu lassen. Wenn was angegriffen ist, kommt’s weg. Und das was ich wegen gesundheitlichen Bedenken nicht mehr nutzen würde, kommt auch wirklich in die Tonne, ich muss nichts krebserregendes weiterverschenken.. Neues kaufe ich bewusst in guter Qualität, aber auch da sind Grenzen. Denn die Sachen müssen auch praktisch und bezahlbar sein.

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Wir sind schon wesentlich länger dabei, Plastik zu vermeiden. Mittlerweile haben wir zwei Kinder, 2 und 3 Jahre alt. Spielzeug kaufen wir meist gebraucht, aber auf jedenfall aus Naturmaterialien. Plastik im Bad haben wir schon zu 80% weg, wir arbeiten und Stück für Stück voran. Es ist eine Reise, auf die man sich einlassen muss.

Wir haben z.b. auch noch Tupper, aber die Sammlung löse ich drück für Stück auf, was gut ist, verkaufe ich mal hier, mal da auf dem Flohmarkt. Was nicht mehr so toll ist, bekommen die Kids mit in den Sandkasten, bis sie wirklich komplett auf sind.

Es wäre utopisch, zu glauben, man könne sofort alles aus Plastik verbannen. Das ist eine Entwicklung, die Schritt für Schritt geht. Man lernt dabei so viel und es kommt sich vor, das man sich nochmal neu orientiert. Bambus z.b. wirkt auf "Neue" in dem Bereich erstmal Top. Aber wenn man genauer hinsieht, ist Bambus gar nicht so gut.

Ich würde dir raten, es einfach anzugehen. Kein neues Plastik mehr kaufen ist der erste Schritt. Danach könntet ihr mal aussortieren, was ihr gar nicht braucht. Als nächstes die alltäglichsten Dinge, z.b. handseife, umstellen auf plastikfrei. So kann man sich vortasten.

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Also wir versuchen Plastik so gut es geht zu vermeiden und die nächsten Jahre alles irgendwie umzustellen. Im Bad geht es eigentlich recht schnell, da dort ja viele Verbrauchsmaterialien sind. Wir haben Haarseife und als Körpershampoo auch Nazutseife. Die alten Tuppersachen haben wir auch noch, aber solange sie i.O. sind behalten wir diese. Wir nutzen auch das "gute" alte Geschirr für den normalen Gebrauch. Alles alte Geschirr was mal einen kleinen Sprung am Tellerrand hat oder uns nicht mehr gefällt wird als "Partygeschirr" genutzt. Auch Gläser, die man mal geholt hatte stehen alle in einem Schrank und werden für feiern genutzt.

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Gesundheit geht hier ganz klar vor Nachhaltigkeit. Wobei ich nicht finde, dass sich das ausschließt. Auf das alte Graffel der Großtante hätte ich eh keine Lust.

In Sachen Kleidung achten wir auf hochwertige Naturstoffe, außerdem werden gerade die hochwertigen Teile an Kind 2 und evtl 3 weitergegeben. Weil irgendwo das Thema Fleece und Schadstoffe kam: trifft zu bei Polyesterfleece, aber nicht hei reinem Baumwoll- oder Wollfleece (Fleece ist nur die Art des Stoffes, nicht das zugrundeliegende Material). Und wer mal Baumwoll- oder Wollfleece an hatte, kauft kein Polyesterfleece mehr!

Ähnlich ist das im Haushalt: Glas und Edelstahl sind eigentlich recht zuverlässige Materialien, bei Plastiksachen achten wir eben darauf, dass diese wirklich für die jeweilige Verwendung geeignet sind und Mustern auch mal was aus.

Schuhe aus Leder finde ich z.B. wesentlich gesünder und nachhaltiger als welche aus "veganen Leder". Früher hieß das halt Kunstleder... aber die Rindehaut wegwerfen, die nach dem schlachten eh übrig ist? Weiß nicht. Auch in dem Bereich Schuhe/Leder kann man auf Herkunft und Qualität und damit hoffentlich entsprechend längere Nutzbarkeit schauen.

In beinahe jedem Bereich gibt es Klassiker, die über die Jahrzehnte nicht aus der Mode kommen. Hier gebe ich gerne Geld für ein hochwertiges Produkt aus, welches lange nutzbar ist, ohne dass ich offensichtlich was habe, was nur eine Saison in war...

Also ganz klar: Gesundheit geht vor, aber auch hier mit Maß und Ziel, genauso wie beim Thrma Nachhaltigkeit. Extreme Ansichten und das entsprechende Verhalten dazu sind selten besonders sinnvoll.

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Wir haben kleinschrittig vor vielen Jahren damit angefangen auf Nachhaltigkeit zu achten allerdings auf der Grundlage was für und dauerhaft umsetzbar ist. Wir optimieren uns immer weiter. Hier mal Beispiele:

- Nach und nach alles aus Plastik ( Schüsseln etc.) in Glas/ Porzellan umgetauscht.

- Zewa Tücher abgeschafft statt dessen eben Küchenhandtücher

- Klamotten für das Kind und mich meistens Second Hand oder Biohandel ( muss man auch wieder schauen wie gefärbt,behandelt, produziert etc.) Hier kann man fast nichts richtig machen.
Wir versuchen auf synthetische Stoffe zu verzichten und setzen auf Wollwalk etc.für die Herbst/ Winterzeit.

- wir kaufen keine synthetischen Textilien wie Kuscheldecken, Kissenbezüge, Stofftiere etc.

- Alufolie und Frischhaltefolie gibt es seit Jahren hier nicht mehr. Ich habe Bienenwachstücher, die sich ca. 6 Monate halten und ich nehme Teller als Abdeckung auf Schüsseln.

- PET gibt es hier auch nicht. Wir trinken Leitungswasser und für Gäste Sprudelwasser in Glasflaschen.

- Generell möglichst viel unverpackt oder in Glas.

- Einwegglas nehme ich zur Aufbewahrung für alles mögliche Trockenzeug oder für Bastelkram ( Perlen, Knöpfe,Stifte etc)

- Spielzeug außerhalb der Reihe und Bücher kaufe ich Secobd- Hand und möglichst hochwertigen Kram ( Playmobil,Lego,Holzspielzeug)

Bestimmt machen wir noch mehr aber das fällt mir gerade spontan ein.